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Wetterlexikon „B“
Baguio Tropischer Wirbelsturm im Bereich der Philippinen. |
Bar Alte Einheit des Luftdrucks. Heute: Hektopascal. 1 hPa (Hektopascal)= 1 mb (Millibar) |
Barisches Windgesetz Allgemeiner Zusammenhang zwischen Luftdruck und Wind. Es beinhaltet: 1.) Je enger die Isobaren, desto stärker der Wind 2.) Auf der Nordhalbkugel weht der Wind im Gegen-Uhrzeigersinn um das Tief. D.h. steht man mit dem Rücken zum Wind, dann liegt das Tief immer links. |
Baroklinität Die Flächen gleichen Drucks sind gegen die Flächen gleicher Temperatur oder gleicher Dichte geneigt, es entstehen Schnittlinien zwischen den Flächen. Auf der Fläche gleichen Drucks herrschen also an verschiedenen Punkten unterschiedliche Temperaturen oder Dichten. Die Baroklinität ist der Normalzustand der realen Atmosphäre. |
Barograph Trommelschreibgerät zur Luftdruckbestimmung mit 7 Vidiedosen. |
Baroklines Gleichgewicht Der Zustand, bei dem sich die Atmosphäre immer an der Grenze zur baroklinen Instabilität befindet. Es entstehen also Störungen beim Erreichen eines kritischen Temperaturunterschiedes, die unmittelbar wieder abgebaut werden. Danach entstehen direkt wieder neue Störungen. Das Gleichgewicht besteht darin, daß sich die Temperaturunterschiede in der Atmosphäre immer im Bereich dieses kritischen Temperaturgradienten ( ca. 6°/1000km ) befinden. |
Barokline Instabilität In einer baroklinen Atmosphäre befindliche Instabilität. Störungen in der Grundströmung wachsen dabei durch die großen meridionalen Temperaturunterschiede zu Tiefdruckgebieten an. |
Barometrische Höhenformel Formel, die den Zusammenhang zwischen Höhe und Luftdruck angibt. Mit ihr kann man, aufgrund des Druckunterschiedes, die Höhendifferenz zweier Orte messen. |
Barothermograph Kombiniertes Gerät zur Luftdruck- und Temperaturbestimmung. |
Barotropie Gegenteil von „Baroklinität„. Die Flächen gleichen Drucks verlaufen parallel zu den Flächen gleicher Temperatur oder Dichte. In einer barotropen Atmosphäre würde sich der Wind nicht mit der Höhe ändern. Der Fall der Barotropie liegt in der Realität so gut wie nie vor. |
Bauernregel Meistens in Gedichtform gesammelte Wetter- und Witterungsregeln. Der Name rührt daher, dass Landwirte schon immer großes Interesse am weiteren Wetterverlauf hatten und somit Regeln für die Vorhersagen aufstellten. |
Baumgrenze Grenzregion, ab der kein Baumbewuchs mehr möglich ist. Die erste Baumgrenze bezieht sich auf die Höhe über Meeresniveau, die zweite Baumgrenze markiert das Ende des Baumbewuchses Richtung Polargebiete. |
Beaufort Skala der Windstärke von 0 (Windstille) bis 12 (Orkan). |
Bedeckungsgrad Einteilung für das Maß der Bewölkung am sichtbaren Himmel. Der Bedeckungsgrad wird in Achtel angegeben, wobei das theoretisch unmögliche 9/8 bei Nebel gesetzt wird. |
Behaglichkeitstemperatur Subjektive Temperaturangabe, die die mittels Thermometer gemessene Temperatur mit der Luftfeuchtigkeit verrechnet, um das menschliche Wärmeempfinden auszudrücken. Bei sehr feuchter Luft kann weniger Schweiß verdunsten, die Temperatur erscheint subjektiv höher. |
Beobachtung siehe Wetterbeobachtung. |
Bergeron-Findeisen-Prozeß Zur Regenentstehung in den mittleren Breiten wichtiger Prozess, bei dem in Mischwolken Eiskristalle auf Kosten von Wassertröpfchen weiter anwachsen. Dieser Prozess begründet die Existenz großtropfigen Regens. |
Bergnebel Kein eigentlicher Nebel, sondern bei aufsteigender Luft entstehende Wolken im Luv von Bergen. |
Berg- und Talwindzirkulation Bei strahlungsintensiven Hochdruckwetterlagen entstehende thermisch direkt betriebene Zirkulation, bei der tagsüber der bergaufwärts gerichtete Talwind, nachts der talwärts gerichtete Bergwind weht. |
Bermudahoch Um die Bermudas oft auftretendes Hochdruckgebiet. Ähnlich „Azorenhoch„. |
Beschlag Abgesetzter Niederschlag. Wasserdampf aus der Luft kondensiert an kälteren festen Flächen und Körpern. |
Beugung Änderung der Richtung des einfallenden Lichtes, verbunden mit Zerlegung des Lichtes in unterschiedliche Wellenlängen. |
Bewölkung Oberbegriff für die verschiedenen Wolkenarten und ihre Häufigkeit am augenblicklichen Himmel. |
Bimetallthermometer Gerät zur Temperaturmessung, bei der zwei Streifen aus verschiedenen Metallen aufeinander geklebt werden. Ändert sich die Temperatur, dann unterliegen die zwei Metalle verschiedenen Längenausdehnungen, der Bimetallstreifen verbiegt sich. Die Krümmung ist dann ein Maß für die Temperaturänderung. |
Biometeorologie Teilgebiet der Meteorologie, das sich mit den direkten Auswirkungen von Wetter und Klima auf die Lebewesen beschäftigt. |
Biosphäre Oberbegriff für alle von Lebewesen bewohnten Bereiche der Erde. |
Black-Frost Gefrieren von Nebel, Gischt und unterkühlten Regentropfen an kälteren, festen Körpern, z.B. Schiffsaufbauten. Der Name kommt vom Einfluss strengen Frostes auf die Vegetation – schwarze, abgestorbene Pflanzen -, und hat ursprünglich auch nur diese Bedeutung gehabt. |
Blauthermik Bei Segelfliegern unbeliebtes Aufsteigen von Warmluft. Da das aufsteigende Luftpaket nicht durch Quellwolken sichtbar wird, können Segelflieger es schlecht zur Gewinnung von Flughöhe nutzen. |
Blitz Optische Leuchterscheinung bei Ladungsausgleich entweder zwischen Wolken oder zwischen Wolken und Erdboden. siehe Gewitter. |
Blitzschlag Die durch einen Blitz bewirkte Einwirkung bei dessen Auftreffen. |
Blizzard Massiver Kaltlufteinbruch mit stürmischen Winden in Nordamerika. |
Blockierendes Hoch An einem Ort andauerndes Hochdruckgebiet, dass eine Umstellung der Großwetterlage verhindert. Siehe Altweibersommer |
Blutregen Durch rötlichen Sandstaub aus der Sahara gefärbter Regen über Europa. |
Bodenfrost Temperaturen unter 0°C in der Standardmesshöhe von 5cm über dem Boden. |
Bodennebel Der Bodennebel hat nur eine geringe vertikale Erstreckung von 2 bis 3 m. Er ist ein Strahlungsnebel und kann zusammenhängend, öfters aber als Schwaden oder als Nebelbank beobachtet werden. |
Bodenreibung Reibung überströmender Luft am Erdboden. Für verschiedene Boden- und Bewuchsarten gibt es verschiedene Rauhigkeitsparameter. |
Bodenwärmestrom Wärmeabgabe des Erdbodens entweder von der Oberfläche an tiefere Erdschichten oder von tieferen Erdschichten an die Erdoberfläche. |
Bodenwetterkarte Wetterkarte, in der die auf der Erde zu festen Zeiten an festen Stationen beobachteten Wettermeldungen eingetragen werden. Je nachdem sind neben den reinem Beobachtungen auch noch Fronten, Isobaren und andere Informationen eingetragen.(Höhenwetterkarte) |
Böe Kurzzeitiger Windstoß. |
Böenlinie Linien, an denen es weit vor einem Kaltfrontdurchzug zu Schauern, teilweise Gewittern und starken Windböen kommt. |
Böenwalze An Böenlinien, vor Kaltfronten und an Gewitterzellen entstehender Luftwirbel, dessen Achse nicht wie beim Tornado vertikal, sondern horizontal verläuft. Eine Böenwalze kann mit Böen bis zur Orkanstärke ebenso große Zerstörungen hervorrufen wie ein ausgewachsener Wirbelsturm. |
Bora Kühle, böige Fallwinde an der Adria. |
Bordwetterkarte Bodenwetterkarte, die aufgrund von Funkwettermeldungen an Bord erstellt wird und die gleichen Informationen wie die Bodenwetterkarte enthält. |
Brechung An Grenzflächen verschiedener Dichten entstehende Ablenkung der Richtung des einfallenden Lichtes. Wer mal versucht hat, einen Fisch mit blossen Händen oder einem Speer aus dem Wasser zu ziehen, der hat wahrscheinlich die Bekanntschaft der Brechung gemacht, denn Wasser hat eine andere Dichte als Luft, das Licht wird gebrochen, der Fisch ist also nie da, wo man ihn sieht. Er erscheint seitlich verschoben. |
Brise Wind mit einer Stärke zwischen 2 und 5 Beaufort. |
Brockengespenst (Glorie) Im Harz und sonstigen Gebirgen beobachtetes optisches Phänomen, bei der bei tiefstehender Sonne im Rücken des Beobachters sein Schatten auf tiefhängende Wolken geworfen wird. |
Buys-Ballotsches Gesetz Steht man mit dem Rücken zum Wind, hat man das Tiefdruckgebiet links vorn, das Hochdruckgebiet links hinter sich (auf der Nordhalbkugel). Ältere Version des Barischen Windgesetzes. |