2010

Jahresrückblick für 2010

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Das Jahr 2010 war mit 7,8 °C das 2. kälteste Jahr mit 1987 meiner Messreihe und trotzt damit der globalen Erwärmung. Damit war es ganze 1,7 kühler als sein Vorjahr. Kein Wunder beim zweitkältesten Januar (-6,5K) nach 1987 und dem kältesten Dezember meiner Messreihe mit -6,9 Kelvin Abweichung. Das Jahr wurde mit einer Erfüllung von 126% zum 3. nassesten Jahr, dazu trugen der bisher nasseste September mit 332%, November mit 230% und Dezember mit 202% maßgeblich bei. Anders wäre die Summe von 689 mm auch nicht zustande gekommen. Da fällt es kaum aus, das der April, Juni und Oktober allesamt nur bei etwa 15 Liter lagen. Besonders kritisch war die Hochwassersituation seit dem Juli angewachsen, da all diese Monate außer Oktober deutlich über ihrer Norm lagen.
Bei der Sonne lagen wir mit 94 Prozent leicht unter der Norm, nach einem Dezember, der als sonnenscheinärmster in die Chronik eingeht nur die logische Konsequenz.  Allein 3 Monate lagen unter der 50% Marke. Das Jahr beinhaltete die beiden schneereichsten Winter der Messreihe und erreiche sowohl im Februar neue Rekorde als auch im Dezember einen neuen Stationsrekord mit 40 cm am 28. Die Neuschneesumme erreichte im Kalenderjahr 163 cm.
Das Jahr war temperaturmäßig etwas Besonderes. Nur 4 Monate lagen mit ihren Mitteln über der Norm, davon nur der Juli deutlich (+2,2K). Der Januar (-5,2K), der Mai (-3,2K) und der Dezember (-6,9K) waren dabei mehr als deutlich zu kalt. Alle anderen Monate lagen nur wenig positiv oder negativ neben ihrer Norm. 4 sehr trockenen Monaten stehen 5 Monate entgegen, die teils das 2 bis 3 fache ihrer Norm erreichten. Der mai und der August waren dabei noch relativ wenig darüber, der Dezember (202%), der November (230%) und besonders der September mit 332% waren deutlich zu nass. Die Konstellation der zu nassen Monate ab August führten auch zu einer dauerhaften Hochwasserbelastung, die noch weit ins neue Jahr hin andauern wird. Der Boden ist gesättigt und konnte kein Wasser mehr aufnehmen. Der Grundwasserspiegel stieg bis auf Oberflächenniveau in den Senken der Felder. Der Abfluss geht dabei nur sehr zögerlich voran, der 6 wöchige Dauerfrost ab Ende November behinderte dies zusätzlich. 
 Resümee: Wir erlebten endlich wieder mal ein zu kaltes Jahr seit 1996. Ein Winter bis in den März hinein mit Schneehöhen bis zu 31 cm, sogar am 15. märz nochmals 6 cm Schnee. Ein sehr trockener April, dafür kein Frost zu den Eisheiligen aber ein sehr nasser Mai. Wieder mal ein Juni mit 15 Sommertagen nach dem Flop des Vorjahres (2). Und dann ab Mitte August andauernder Niederschlag mit nur einer Pause im Oktober. Begonnen hat dies mit starken Niederschlägen vom 07/08. August Die Unwetter, die zum Dammbruch an der Lausitzer Neiße führten, brachten im Dreiländereck bis zu 200 Liter. Aber auch die Gewitter vom 15./16. trugen dazu bei und sorgten vor allem in der Sächsischen Schweiz für starke Flutschäden. Dieses Mal waren auch viele kleine Flüsse betroffen, die die großen Wassermassen nicht fassen konnten. Wochenlang rangen die Anrainer der schwarzen Elster mit dem Wasser. Denn vom 25.-27. September ereignete sich das stärkste Niederschlagsereignis des Jahres. In diesen Tagen summierte sich der Dauerregen auf 131 Liter, was zu einer Erfüllung von 331% führte. Auch der November und Dezember waren weit über ihre Norm, zudem war es der sonnenscheinärmste Dezember meiner Messreihe. Nur 13Stunden konnten gezählt werden. Dafür wurde es der schneereichste Dezember, den ich je gemessen habe. Bereits seit 24.11. herrschte Dauerfrost, ab 26.11. lag eine Schneedecke, die am 28.12. mit 40 cm einen neuen Stationsrekord verbuchen konnte. Tauwetter gab es nur am 11. und 12.12. da bekam die Schneedecke kurzzeitig einige Löcher. Absolut leichtes Weihnachtstauwetter bekamen wir nur am 23., an dem nur 2 cm Schnee von 22 cm verschwanden.  Erst zum Jahreswechsel stellte sich merkliche Milderung ein.

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Das Jahr 2010  war im Mittel der Regionalstationen mit -1,4 bis 0,4 Kelvin Abweichung zu kalt, mit 111 bis 178 Prozent zu nass und mit 92 bis 127 Prozent sonnenscheinnormal.
 Bei den Temperaturmitteln hatten die Stationen Berlin-Prenzlau (9,9), Nennhausen (9,0), Bismark (8,9) und Berlin-Rahnsdorf (8,9) die höchsten Werte aufzuweisen. Die tiefsten Werte wurden an den Stationen Olbernhau/Erz. (6,5), Doberlug-Kirchhain (7,5), Großerkmannsdorf (7,5) und Zahna (7,6) gemessen.  Im Vergleich zum langjährigen Mittel gab es überwiegend negative Abweichungen. So hatten Reinstorf (-1,4), Großerkmannsdorf (-1,4), Neuenhagen (-1,3) und Doberlug-Kirchhain (-1,3) die deutlichsten Abweichungen aufzuweisen. Die Höchstwerte traten vorwiegend am 12. Juli auf. Die höchsten Maxima registrierten die Stationen Salzwedel (39,0), Nennhausen (38,4), Jessen (38,1) und Berlin-Malchow (37,6). Es traten heiße Tage leicht über der Norm auf. Die meisten heißen Tage hatte die Station Nennhausen mit 24, die wenigsten die Station Olbernhau/Erz. mit 7. Die Zahl der Sommertage war dagegen leicht unternormal. Die Anzahl der Sommertage lag zwischen 54 in Nennhausen und 28 in Olbernhau/Erz. Es traten außergewöhnlich viele Frosttage auf. Die Anzahl der Frosttage lag zwischen 139 in Jänickendorf und 97 in Berlin-Rahnsdorf. Es traten auch außergewöhnlich viele Eistage auf.  Die Anzahl der Eistage lag zwischen 72 in Olbernhau/Erz. und 34 in Reinstorf. Am tiefsten sank das Quecksilber in Baruth (-21,9), Zahna (-21,8), Mühlanger (-21,8) und Bln-Friedrichshagen (-21,7). Im Mittel wurde der kälteste Tag am 27. Januar registriert. Es traten außergewöhnlich viele Bodenfrosttage auf.  Die Anzahl der Bodenfrosttage lag zwischen 154 in Jänickendorf und 70 in Nennhausen. Als tiefste Temperatur am Erdboden registrierte die Messstelle in Mühlanger -25,6 Grad Celsius am 03. Dezember.
Das Mittel der relativen Luftfeuchtigkeit der Regionalstationen lag bei 74 Prozent.
In der Niederschlagsverteilung gab es erhebliche regionale Unterschiede. Die höchsten Niederschlagmengen konnten an den Stationen Gröditz (973,9), Olbernhau/Erz. (973,1), Großerkmannsdorf (961,6) und Doberlug-Kirchhain (940,2) gemessen werden.  Die geringsten Mengen konnten an den Stationen Reinstorf (588,1), Salzwedel (636,5), Berlin-Malchow (639,9) und Berlin-Prenzlau (649,5) registriert werden. In der prozentualen Bilanz führten Gröditz (178,4), Doberlug-Kirchhain (167,8), Köthen (152,9) und Eisleben (150,9)  die Rangliste an. In Berlin-Malchow fielen hingegen nur 111 Prozent  des Jahressolls.  Die Anzahl der Tage mit messbarem Niederschlag lag zwischen 194 in Großerkmannsdorf und 131 in Nennhausen. Die höchste Niederschlagsmenge konnte die Station Doberlug-Kirchhain mit 59,6 am 27. September messen. An vielen Stationen wurde eine neue Rekordsumme für Tage mit einer geschlossenen Schneedecke registriert. Die höchsten Schneedecken registrierten die Stationen Olbernhau/Erz. (70), Bln-Friedrichshagen (43), Berlin-Rahnsdorf (40) und Jänickendorf (40). Die Höchstwerte traten vorwiegend am 28. Dezember auf. Die höchsten Neuschneesummen konnten an den Stationen Eisleben (182 cm), Jänickendorf (163 cm), Gröditz (151 cm) und Neuenhagen (148 cm) gemessen werden.
Die meisten Sonnenstunden registrierten die Regionalstationen in Nennhausen (1860,8), Mühlanger (1834,1), Berlin-Prenzlau (1657,0) und Jänickendorf (1635,9). Am wenigsten schien die  Sonne in Olbernhau/Erz. (1401,7), Doberlug-Kirchhain (1467,7), Salzwedel (1537,0) und Berlin-Malchow (1553,2).  Prozentual gesehen reichte die Spanne von Doberlug-Kirchhain (127,1) bis Olbernhau/Erz. (92,0), wobei die Stationen mit einem Überschuss überwogen. Heitere Tage gab es im Durchschnitt 32, trübe Tage dagegen 154.
Die höchste Windspitze konnte die Station Berlin-Prenzlau mit 30,3 m/s messen. Das Mittel an Tagen mit Windspitzen über Beaufort 6 (windige Tage) lag bei 47, das Mittel mit Windspitzen über Beaufort 8 (stürmische Tage) lag bei 6. Den Höchstwert bei den windigen Tagen hatte die Station Gröditz mit 145, bei den stürmischen Tagen war es auch die Station Gröditz mit 23. Der Luftdruck hatte ein Mittel von 1012,7 hPa aufzuweisen.
Dieser Bericht wurde automatisch generiert

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Nun noch einige statistische Werte des Jahres: An 154 (-9) Tagen des Jahres kam es zu Niederschlag größer gleich 0,1 mm. Im Einzelnen an 19 Tagen zu Sprühregen (-7), 157 (-35) zu Regen, 74 (+31) zu Schnee, 9 zu Reif- oder Frostgraupeln (+4). 9 Mal Schneegriesel, 1 Mal Hagel und 4 Mal Eiskörner wurden in diesem Jahr beobachtet. Es kam an 74 Tagen Mischniederschlag (>=0,1mm). An 71 Tagen waren die Niederschläge zum Teil als Schauer und an nur 16 (-13) Tagen mit Gewitter und an 4 Tagen mit Wetterleuchten zu beobachten. Die Lufttrübungen nahmen 2010 wieder zu, Fernsichten waren uns 60 geboten. Dunst gab es an 142 Tagen, 22 Tage mehr als im Vorjahr. Nebel nahm dagegen leicht ab und trat an 20 Tagen auf. Die Sonne schien an 261 Tagen, 28 tage weniger als im 2010. Die Glätteerscheinungen nahmen deutlich zu, wurde doch im Jahr 2010 über drei Monate ein Winter registriert. 4 Mal Glatteis, 33 Tage mit Eisglätte und absoluter Rekord mit 93 Tagen Schneeglätte.  6 Mal kam es im Winter zu Reifglätte. Reif konnte ich an 65 Tagen beobachten (-1). In nur 98 Nächten kam es zu Tau, eine deutliche Abnahme. An 10 Tagen konnte man sich an Raureif und Raufrost erfreuen. Raueis wurde nicht beobachtet. An rekordverdächtigen 97 Tagen mit >=50% geht wohl dieses Jahr in die Chronik ein. Das sind über 3 Monate mit einer Schneedecke. Beim Wind blieb es etwa beim Vorjahreswert. Spitzen mit mehr als Beaufort 6 gab es an 104 Tagen, mit BFT 8 waren es 8. Im Mittel wurde BFT 6 an 43 Tagen ermittelt. BFT 8 wurde einmal gemessen. Es war das orkantief Xynthia, der hier auch die höchste Windspitze des Jahres mit 22,7 m/s bescherte.

Temperatur- und Niederschlagsverteilungskarte Jahr 2010
auf der Grundlage der Wetterstationen

Temperaturverteilung des Jahres 2010 Niederschlagsverteilung des Jahres 2010

Temperturabweichung, Niederschlagsabweichung, Sonnenscheinabweichung

Sommer- und heiße Tage, Eis-, Frost und Bodenfrosttage, Gewittertage

ChartObject Sommertage und heiße Tage an den Regionalwetterstationen

ChartObject Frost-, Bodenfrost- und Eistage an den Regionalwetterstationen

ChartObject Gewittertage an den Regionalwetterstationen

ChartObject Abweichung der Temperatur vom Normalwert an den Regionalwetterstationen

ChartObject Prozentuale Erfüllung der Niederschlagssumme vom Normalwert (1961-1990) der Regionalwetterstationen

ChartObject Prozentuale Erfüllung der Sonnenscheindauer vom Normalwert (1961-1990) der Regionalwetterstationen

ChartObject Jahresniederschlag der Regionalwetterstationen