Sonnenfinsternis

Die totale Sonnenfinsternis vom 11. August 1999

Live beobachtet in Stuttgart-  Waiblingen-Beinstein

Ich war für den Bericht über die Beobachtung der totalen Sonnenfinsternis vom 10. – 12.08.1999  in Stuttgart.
Wenn die Fotos der Korona etwas hergeben, so werden sie hier auch veröffentlicht.

Zunächst aber einmal eine Grafik des Temperaturverlaufes während der Finsternis hier in Jänickendorf, wo die Verdunkelung etwa 92 Prozent betrug.
Temperaturverlauf während der Sonnenfinsternis vom 11.08.1999 in Jänickendorf
Durch klicken auf das Bild folgt das Vollbild.

Man sieht auf dem Diagramm deutlich die Temperaturabsenkung und den Anstieg während der Verfinsterung zwischen 10.50 MEZ und  12.15 MEZ beim E-Min (grüne Linie) und die Stagnation der Hüttentemperatur (gelbe Linie). Die Feuchtigkeit stieg leicht an. Windböen wurden hier kaum registriert, in Stuttgart traten sie kurz vor der Totalität auf.

Die Sonnenfinsternis – Live beobachtet in Stuttgart – Waiblingen
am 11.08.1999
Die Prognosen verhießen im Vorfeld schon nichts Gutes. Rems (Frankreich) 60 %, Saarbrücken 50 %, Stuttgart nur noch 40 % und in Bayern gar weniger als 30 % freie Sicht auf das Jahrhundertereignis der totalen Sonnenfinsternis am 11.08.1999 in Süddeutschland. Aber alles sollte ganz anders kommen als gedacht.
So fuhren wir schon am 10. gen Süden, um den großen Stau zu vermeiden, kamen auch gut an und begannen mit den Vorbereitungen. Dazu gehörten die Standortsuche und der Aufbau diverser Geräte zur Beobachtung. Der Balkon unseres Gastgebers zeigte zwar nach Süden, da aber die Sonne sehr hoch stand, war zu befürchten, daß die Videokamera nicht alles erwischen würde. Daher begab man sich zu einer Bekannten. Deren Balkon hatte  nun zwar gute Himmelssicht, man konnte aber nicht die  Umgebung einsehen. Schließlich konnten wir einen Stockwerk über unserer Unterkunft einen Balkon „anmieten“, der kein festes Dach hatte. Dieser bot auch noch eine exzellente Sicht auf Stuttgart Richtung Westen und Echterdingen (Flughafen). Der perfekte Ort war gefunden. Das perfekte Wetter auch ???…
Am Morgen des 11. wurden wir erst einmal vom Wetter herb enttäuscht. Das Tief „Oleg“ war entgegen der Prognose noch nicht durchgezogen. Statt dessen schauerte es in Horizontnähe. Der Himmel war wolkenverhangen, von Sonne keine Spur. Also mußten wir zunächst auf die Fersehberichterstattung um 10.45 Uhr ausweichen. Mit Beginn der Verfinsterung um 11.15 waren im Norden einige größere Wolkenlücken erkennbar. Diese zogen aber mit dem Westwind an uns vorbei. Da es sich ja um eine Kaltfront handelte, bestand die Hoffnung, daß zwischen den einzelnen Cumulus und Schauer CB`s die Wolkendecke aufreißt oder zumindest so dünn wurde, um die Sonne zu sehen. Die Finsternisbrillen waren somit kaum im Einsatz. Wir konnten die Sonne fast ohne diese in den wenigen lichten Momenten durch eine AS, CU Decke beobachten.