Monatsbericht der Wetterstation Mühlanger für Januar 2001
Zwischen Flämingrand und Dübener Heide
Nicht jeder Monat bietet Anlaß zu überschäumender Begeisterung, schlichtweg deshalb, weil selbiger fast oder ganz einfach normal verlaufen ist. Und zu nämlichen gehört eben auch der verflossene Januar des Jahres 2001. War noch der Jahreswechsel von hochwinterlichen Eindrücken geprägt – immerhin waren am 1. Januar 2001 die bisher tiefsten Temperaturen dieses doch sehr verhaltenen Winters festgestellt worden – so kam schon am Abend des Neujahrstages warme Luft, verbunden mit Regen, der zu Glatteis führte, das aber, wie so oft, im Westen zu erheblich größeren Problemen geführt hatte, zumal die dort gefallenen Niederschlagsmengen von anderer Quantität waren.
Der Rest der ersten zehn Tage ist schnell vermeldet. Lag am Morgen des Neujahrstages noch eine geschlossene Schnee von fünf Zentimeter Stärke, so waren drei Tage später nur noch klägliche Reste vorhanden; die Temperaturen gehen bis zum 6. auf frühlingshafte Höhen und erreichen an selbigem Tage zwischen 10,8 bzw. 11,8 Grad in Zahna resp. Wartenburg. Ordentlich Regen am 5. Elf Liter auf den Quadratmeter gehen in Straach nieder, für Gräfenhainichen, Jessen, Annaburg, Axien und Jüdenberg werden´s fast bzw. genau sieben Liter. Ein bißchen Geklecker noch am Folgetag, dann ist bei fast allen Beobachtern Ruhe, nein, Ebbe bis zum 22.
Davor liegen etliche kühle Tage, die dem im Areal zwischen Flämingrand, Elbaue und Heide wohnenden vermitteln sollen, daß der Winter noch nicht daran denkt, seine Waffen kampflos zu strecken. Vom 10. bis zum 21. sind alle Tagesmitteltemperaturen im negativen Bereich, das ergibt die etwas dünne Kältesumme von 30,8 Grad (für den Januar), die in summa der Monate November bis März Auskunft darüber geben wird, wie heftig der Winter wirklich war. Und wenn nicht eine Kälte-summe von mindestens 201 (negativen) Graden zusammenkommt, dann kann mit Fug und Recht behauptet werden, daß dieser Zeitraum den Namen Winter nicht verdient hat.
Ab 22. Januar dann wieder „ruff mit de Temparaturs“, zwar bleiben die Maxima im einstelligen Bereich, aber wie im Winter ist es eben nicht, denn des nachts wird´s auch kaum kälter als drei Grad unter Null, und das auch nur am 27. Nicht mal im Kälteloch Zahna werden die Minima der Elbaue unterboten. Statt dessen an neun von elf Tagen Wasser. Von oben. Flüssig. Vorwiegend.
Was der bis dato eher dürftigen Wasserbilanz des Januar etwas aufhilft. Ohne nun gleich wieder Anlaß zum Übermut zu geben. Die täglichen Niederschlagsmengen am 24. und 27. sind recht erfreulich, die Spanne geht von sieben Litern für Eutzsch, Seegrehna und Ateritz bis zu zehn Litern in Söllichau.
Sonst noch was Aufregendes? Eine Mondfinsternis, von der nur Anfang und Ende, die totale Abschattung aber wegen zu dichter Wolken nicht zu sehen war. Vier Tage mit einer Schneedecke. Drei Tage mit Nebel. 22 Frost – und vier Eistage. 13 Tage mit Niederschlag, davon war an deren vier etwas Festes (oder nur solches) dabei. Tja, und eine Monatsmitteltemperatur, die mal wieder viel zu hoch war. Statt minus 0,8 Grad um die 1,5 Grad höher als im Mittel der Jahre 1961 bis 1990. Und auch beim Wasser hätt´s ruhig ein bißchen mehr sein dürfen. Da geht die Spanne (sieh Grafik) von knapp 120 bis unter 80 Prozent, im Flächenmittel aller Beobachter kömmt´s auf 89 Prozent.
Wie gesagt, ein bißchen mehr hätte es ruhig sein dürfen. Das kann auch der Überschuß bei der Sonne ( von 40 Prozent ) kaum ausgleichen. Was sagten unsere Altvorderen? „Ist bis Dreikönigstag kein Winter…“ Drei Wochen Zeit hat der Februar noch Zeit, das Gegenteil zu beweisen. Die Aussichten sind nicht gar so gut…
Achim Kuhn, Wetterstation Mühlanger
Monatsbericht der Wetterstation Mühlanger für Februar 2001
Zwischen Flämingrand und Dübener Heide
Der Winter hat doch einige Tage länger ausgehalten, als ihm eigentlich zustehen würde, und selbst nach den doch für diese Jahreszeit sehr warmen Tagen bringt sich der Knabe wieder in Erinnerung – soll dennoch des Februar gedacht werden, zumal er ein paar Überraschungen mehr parat hatte als sein etwas langweiliger Vorgänger, der Januar.
Wieder einmal war der Temperaturverlauf von einem kräftigen Auf und Ab gekennzeichnet, pünktlich zum Monatsanfang, wenn auch nur für vier Tage, gingen die Tagesmitteltemperaturen in den negativen Bereich, um schon am 5. Februar diese kurze winterliche Episode zu beenden.
Die vorhergehenden Tage indes hatten Einiges zu bieten. An jedem Tage Niederschlag, vom 1. bis zum 4. in der allseits, vor allem im Winter beliebten festen Form. Womit sich eine Schneedecke bilden konnte, die bis zum 5. in der Früh auf 14 Zentimeter in Wittenberg und Zahna und (immerhin) neun Zentimeter in der Elbaue angewachsen war. Am 6. waren davon nur noch „in den höheren Lagen“, also Schmiedeberg, Zahna und auf dem Teucheler Wetterberg bescheidene Reste übrig geblieben.
Bei der warmen Luft, die heranfloß, kein Wunder, schon am 7. gab´s den wärmsten Tag des Monats. Die Maxima an selbigem Tage erreichten wieder einmal frühlingshafte Höhen. In Wartenburg ging das Thermometer gleich auf etwas über 15 Grad, Zahna kriegte immer noch 14 Grad ab, die Elbaue genau dazwischen. Einen neuen Rekord hats auch gehabt; die Tagesmitteltemperatur lag mit 9,8 Grad damit an einsamer Spitze, für Berlin-Dahlem wars der höchste Wert der 100-jährigen Beob-achtungen. Freiburg im Breisgau hatte schon am Vortage einen neuen Höchstwert im Maximum von 19,8 Gtrad der Celsius-Skala.
Und immer wieder etwas Niederschlag, bei solchen Werten natürlich in flüssiger Form. Überhaupt bringt die erste Dekade fast die Hälfte der im Februar gefallenen Wassermenge; wobei wieder, wie schon mehrfach beobachtet, die „Bergstationen“ teilweise das Doppelte an Flüssigkeit abfassen konnten.
Das sehr milde Wetter setzt sich über die zweite Dekade, bis zum 22. Februar, fort. Die Maxima sind an sechs Tagen im zweistelligen Bereich oder in dessen Nähe zu finden, die Nächte nur in Ausnahmefällen ( genau fünfmal ) so, wie sie im Winter sein müßten. Zwar kleckert an vier Tagen etwas Wasser in die Meßgefäße, die Mengen sind alles andere als ergiebig, das Gros der Wasserfrösche registriert den oftmals auftretenden Sprühregen resp. die wenigen einzelnen Regentropfen kaum.
Am 22. Februar wird’s wieder richtig interessant. Meereskaltluft arktischen Ursprungs floß in Europa ein, brachte etliche Schauer mit, die (nicht nur) im Berliner Raum Regen, Graupel und … zeitweise heftigen Schneefall brachten. Dortselbst stieg auch die Schneedecke bis zum 24. auf 15 cm in Berlin-Dahlem, in Potsdam auf 18 cm an. Ganz so heftig geht´s zwischen Flämingrand und Dübener Heide erfahrungsgemäß nicht zu. Diese Wetterlage brachte hiesigen Gefilden zwar nur geringe Neuschneemengen, deren größte Höhe für Wittenberg mit sechs Zentimetern angegeben wurde, Zahna und die Elbaue kriegen nur deren drei Zentimeter.
Aber ein schönes kurzes kleines Gewitterchen gibt’s noch zu vermelden, welches am 22. Februar die Kreisstadt überquerte. Exakt 11:03 MEZ hats aus einem dicken Schneeschauer heraus kräftig gekracht, und nicht nur dieser Koffer hat auf seiner Zugbahn von Nordwest nach Südost, so die Beobachtungen alle korrekt sind, vor allem Straach, Eutzsch, Ateritz, Pretzsch, Söllichau, Gräfenhainichen und Jüdenberg ordentlich Wasser und auch etlichen Schnee in die Regenmesser gebracht.
Ab dem 23. also bis übers Monatsende wieder runter mit den Temperaturen, diesmal so kräftig, daß die täglichen Maxima kaum über drei Grad hinausgehen. Am 24. wird eine Schneehöhe von drei bis sechs Zentimetern gemessen, diese hält nur bis zum 28. in Resten. Und am 25. geht zum Morgen hin die Temperatur nach klarer Nacht auf minus 13,3 Grad in der Elbaue herunter; in Zahna werden minus 13,6 Grad überm Schnee gemessen.
Dass Fazit: Natürlich war auch der Februar wieder zu warm. Um die zwei Grad. Also statt 0,2 Grad, wie es im Zeitraum 1961 – 1990 ermittelt wurde, reichte das Monatsmittel von 1,9 Grad in Mühlanger bis 2,5 Grad Celsius in Wartenburg. Die für den Februar ermittelten Niederschlagsmengen sind fast normal, nur Annaburg, Axien, Jessen und Seyda haben wieder deutlich weniger abbekommen, als besagten Arealen zugestanden hätte. Ein Novum indes gilt es noch zu vermelden: Seit dem Juli 2000 hat die Sonne mal wieder etwas weniger geschienen, als für den Februar zu erwarten gewesen wäre…
Achim Kuhn, Wetterstation Mühlanger
Monatsbericht der Wetterstation Mühlanger für März 2001
Zwischen Flämingrand und Dübener Heide
Nicht gar so neu ist´s, was wir zur Zeit beobachten: Nach einem mehr oder weniger unentschlossenen Winter läßt sich der Frühling, so scheint´s, über alle Gebühr Zeit, sein Regiment zu übernehmen.
Der (meteorologische) Frühling beginnt in diesem Jahre eher verhalten. Die höchsten Temperaturen gehen erst am 8. März in zweistellige Bereiche, in den davorliegenden Nächten sind durchweg mäßige Fröste aufgetreten. Zeitweise liegen die Tagesmittel um fünf Grad unter dem langj. Mittelwert. An neun Tagen der ersten Dekade Niederschläge, bis zum 5. meist in fester Form. Bis zum 8. März liegt Schnee, der am 5. des Morgens in der Elbaue 12 Zentimeter erreicht; vier Tage später ist der weiße Zauber verschwunden.
Bis zum 16. dann sehr mild. Gleich zu Beginn der zweiten Dekade erreichen die Maxima zwischen Wittenberg und Wartenburg die 14 bzw. 15 Grad. Am 17. wieder runter mit den Werten, nur noch im einstelligen Bereich verharren die Maxima, und das bis zum letzten Tag des Monats. Dabei auch wieder an allen Tagen z.T. sehr ergiebige Niederschläge, am 19. auch wieder als Schnee, der aber nur einen Zentimeter Neuschnee hinterließ.
Auch das letzte Drittel des Monats zu kalt, mehr als 10 Grad unter der Norm am 26. Dafür erreicht am 31. das Thermometer mal wieder den schon enormen Werte von 13,7 Grad der Celsius-Skala. Aber was zwischen Dekadenbeginn – und Ende in der Atmosphäre vonstatten ging, das hatte es seit langem nicht mehr gegeben, zumindest nicht zu dieser Jahreszeit.
Am Sonntag, dem 25., schlug der Winter wieder heftig zu. An einer starken Luftmassengrenze, die nur 200 km breit war und bei der ein Temperaturgegensatz von 12 Grad beobachtet wurde, baute sich an einem Tief ein starkes Schneefallgebiet auf. Schon lange vor dem morgendlichen Gang aufs Meßfeld; ab 04:00 MEZ war Niederschlag anfänglich als Regen, dann Regen mit Eiskörnern gefallen.
Der Niederschlag ging nach 08:00 MEZ in Schneefall wechselnder Intensität über. Zeitweise fiel Schnee-griesel, vor allem gegen 14:30. Zum Abend wurde der Schneefall immer kräftiger, die Sicht ging zeitweilig unter zwei Kilometer zurück. Der Wind blies nicht gerade sanft über die Elbaue; der Schnee war bis zu 50 Zentimeter hoch verweht worden.
Besonders interessant war´s, zu verfolgen, wie langsam das Schneefallgebiet, von Nordost nach Südwest ziehend, vorankam. Hatte es (siehe oben) im Raum Wittenberg bereits gegen 08:00 Uhr geschneit, so erreichten feste Niederschläge (anfangs wieder Regen mit Eiskörnern, später Schnee) erst gegen 18:00 MEZ den Raum Halle, während es bei Jena immer noch regnete.
Am Morgen des 26. wurden in einem Streifen von Frankfurt an der Oder über Fläming und Aue und Heide bis zum Ostharz verbreitet zwischen 20 bis 23 cm Neuschnee gemessen.
Und damit waren die besten Voraussetzungen für einen neuen Rekord für diese Jahreszeit und die höchste Schneehöhe seit dem Januar 1987 gegeben. Das gilt für Wittenberg; in Potsdam wurden für diesen Zeitpunkt seit 1893 noch nie solche Schneehöhen gemessen.
Alldieweil nach diesem metorologischen Bilderbuch – und Großereignis Hochdruckeinfluß die Oberhand gewann und damit die Wolken sich mehr oder weniger verzogen hatten, bleibt es nicht aus, daß die folgende Nacht ein wenig frisch wurde. In der Elbaue ging das Thermometer in der Hütte unter die minus 10 Grad zurück, während im sonst so kalten „Kälteloch“ Zahna nur minus 8,4 Grad aufgeschrieben wurden, Wartenburg mit minus 7,5 Grad nach Celsius. In der folgenden Nacht gings nochmals auf minus drei Grad herunter; der Schnee hielt sich nur noch in Resten bis zum 29., dann war wirklich Schluß, wenn man mal von den besonders großen Verwehungen absieht…
Zeit für´s Fazit. Seit dem Juli 2000 wieder ein Monat, der ein bißchen kühl war. Nicht viel, aber für ein halbes Grad unter der Norm hat es gereicht. Die Wartenburger Werte liegen dank der geschützten Lage der Station etwas höher. Was kaum verwundern dürfte, ob der Höhe der Abweichungen von der normalen zu erwartenden Monatssumme dennoch verblüffen sollte, sind die Niederschlagsmengen des zurückliegenden Monats.
15 Tage mit Niederschlag, davon fünf als Schnee, gelten für den März deutschlandweit als normal. 23 sind zwischen Straach und Gräfenhainichen, Seegrehna und Jessen gezählt worden. Dabei kam an neun Tagen festes Zeugs mit herunter. Eine Neuschneesumme von 32 Zentimetern in einem Monat hat es im ganzen letzten Winter nicht gehabt.
Die Niederschlagsmengen belaufen sich auf 170 (Elbaue) bis 264 (Annaburg) Prozent. Heißt im Klartext, daß seit Ende März die Regenwürmer das große Rennen kriegen, sobald der nächste Guß abgeklungen ist.
Der Boden ist derzeit gut gesättigt, was den meisten Kulturen nicht sonderlich gut bekommt; von wegen stauender Nässe vor allem südlich und östlich der Elbe… Wenn bei so vielen (Regen – und Schnee)Wolken die Sonne nicht so recht zu Zuge kommen kann, wen wundert´s. Ganze 92 Stunden hat die Wettermaschine im März vom Himmel lachen können, das macht nicht mal 80 Prozent aus…
Achim Kuhn, Wetterstation Mühlanger
Monatsbericht der Wetterstation Mühlanger für April 2001
Zwischen Flämingrand und Dübener Heide
Ende März maulte ein Passant in Wittenbergs ehrwürdiger Innenstadt angesichts einiger Schneeflocken: „Da reden die nu von globaler Erwärmung; ick mercke nüscht davon … „
Im April holte sich der Osterhase kalte Füße und vielleicht sogar einen Schnupfen. Die Eisheiligen fanden, wenn überhaupt, wieder weiter nördlich statt; nein, bis zu den Schweden mußte man deswegen nicht fahren; die Preußen hatten auch einige Nächte mit Bodenfrost zu vermelden.
Dafür war´s am Tage der Erhebung des Herrn über alle Maßen freundlich, Pfingsten mehr oder weniger, je nach Temperament, einigermaßen versaut. Ende Mai hebt ein doch recht kühler und feuchter Witterungs-abschnitt an, der bis über die erste Junidekade anhält. Auch die letzten zwei, drei sehr freundlichen Tage können kaum darüber hinwegtäuschen, daß der Sommer sein Regiment noch nicht übernommen hat…
Und die Aussichten zum astronomischen Anfang der für die meisten Mitmenschen wichtigsten Jahreszeit – von wegen Urlaub und so – sind auch nicht allzu vergnüglich.
Was nun die globale Erwärmung betrifft, so muß dem o.g. Herrn ( leider ) widersprochen werden. Selbst wenn der März um ein halbes Grad kühler war als im 30-jährigen Mittel (von 1961 – 90).
Auch brachte der April (nur) ein geringfügiges Defizit von 0,2 Grad. Dafür hat denn der Mai wieder kräftig hingelangt und für ein Temperatur-Plus von 1,2 Grad in Zahna bis 2,3 Grad in Wartenburg gesorgt.
Um nochmals den April ins Gespräch zu bringen: Bis zum 22. des genannten Monats bleiben die Tagesmittel ziemlich weit unter dem, was die Statistiker die Norm nennen; die größte Abweichung nach unten am 14.
Da beträgt die Differenz zu den langjährigen Mittelwerten für diesen Tag ganze sieben Grad. Und hätte es nicht die letzten fünf Tage dieses Monats mit einiger Erwärmung gegeben, das Defizit wäre mit mehr als einem Grad noch größer ausgefallen. Indes sind die im April gemessenen Niederschläge – im Mittel aller Beobachter – um 10 Prozent niedriger, von den obligaten Ausnahmen abgesehen, die neben Axien wiederum die etwas höher gelegenen Lokalitäten betreffen. Und was die Sonne anbetrifft: Bei 18 Tagen mit Nieder-schlag hatte sie nur 90 Prozent des Üblichen auf den Sonnenscheinschreiber zu bringen.
An das verschneite Osterwochenende zu erinnern, könnten wir uns verkneifen, wenn nicht im Vorjahre, allerdings eine Woche später als 2001 stattfindend, die täglichen Maxima teils sommerliche Werte von 27,7 Grad in Mühlanger erreichten…
Achim Kuhn, Wetterstation Mühlanger
Monatsbericht der Wetterstation Mühlanger für Mai 2001
Zwischen Flämingrand und Dübener Heide
Die freundliche und warme Witterung, Ende April eingeleitet durch verstärkten Zustrom warmer Luft subtro-pischen Ursprungs in die östlichen und südöstlichen Teile Deutschlands, in der am 30.4. bei anhaltendem Sonnenschein örtlich schon 25°C (Wartenburg, Pretzsch) erreicht wurden, setzte sich bis zum 4. Mai fort. Alle die Temperatur aufschreibenden Beobachter der Region haben für den 3. Mai die höchsten Werte des Monats registriert – von 27,3 bis 29 Grad reicht die Spanne von Zahna bis Wartenburg und Pretzsch. Am Abend des 3. mehrere Gewitter und allein fünfmal Wetterleuchten beim Durchzug einer Kaltfront, die eine zwar nicht durch-greifende, dennoch merkliche Abkühlung einleitete.
Die Maxima blieben in der folgenden Zeit bis auf zwei Tage ( am 14. und 24. ) teils deutlich unter 25 Grad – überhaupt hatte der Monat „nur“ vier Sommertage und liegt damit dennoch einen Tag über der Norm. Aber irgendwoher muß der Temperaturüberschuß zum Monatsende schon kommen; und der resultiert aus den, wenn auch moderaten, trotzdem zu hohen Tagesmittelwerten in allen Dekaden – der globalen Erwärmung sei kein Dank geschuldet…
Vom 19. bis zum 27. gehen die nächtlichen Temperaturen auf Werte zurück, die zwar den Eisheiligen keine Konkurrenz machen können, aber 1,4 Grad über Null in Erdbodennähe sind auch recht frisch, gemessen am 23. Mai in der Erbaue. Der 24. – Himmelfahrt – mit Bilderbuchwetter. 25,2 im Maximum, fast wolkenloser Himmel und knapp 15 Stunden Sonne. Es soll nicht nur den Herrschaften gefallen haben.
Faszinierend der letzte Tag des Monats: In den zentralen und nördlichen Teilen Deutschlands entwickelten sich dichte und ausgedehnte Wolkenschichten, die schließlich von Gewittern begleiteten Regenfall zur Folge hatten. Bis zum Mittag meldeten Lübeck, Wiesenburg, Leipzig 12 Liter Niederschlag pro Quadratmeter. In München waren im selben Zeitraum 13, in List auf Sylt 14 Liter und in Marnitz ( bei Schwerin ) 20 Liter pro Quadratmeter gefallen. Ein Klacks geradezu, wenn die Regenmengen für den in Rede stehenden Tag aus dem Berichtsgebiet betrachtet werden: Straach meldet 24 Liter, Zahna Nord über 32 Liter – durchaus verdächtig für einen neuen Rekord.
Der Kaltfrontdurchgang leitet den Übergang zu einem deutlich kälteren Witterungsabschnitt ein, der landläufig als Schafskälte bezeichnet, über die erste Junidekade andauert und nicht zuletzt für ergiebige Niederschläge sorgt. Womit wir endlich beim Lieblingsthema für diese vertrackte Region wären.
10 Tage hats Wasser von oben gehabt in den 31 Tagen, die der Mai auf den Kalender bringt, also mindestens 4 Tage zuwenig. Dementsprechend auch die etwas unterbelichtete Bilanz des Monats, die noch bescheidener ausgefallen wäre, wenn nicht am 31. besagte Kaltfront doch noch kräftig Wasser auf die schon bedürftigen Fluren und Felder gebracht hätte – die Waldbrandwarnstufe war schon auf die DREI erhöht worden; im Norden von Sachsen-Anhalt gar auf die VIER.
Um es noch deutlicher zu machen: Lag die Bodenfeuchte zum Monatsbeginn unter unbewachsenem Boden bis 50 cm Tiefe bei 85 Prozent der nutzbaren Feldkapazität, war selbige bis zum 28. auf 42 Prozent zurück-gegangen. Sicher kein Vergleich mit der Situation des Vorjahres; aber hohe Zeit, daß sich die Schleusen über Aue und Fläming und Heide öffneten. So brachten denn die ohne Frage ergiebigen Regenmengen des 31. eine sichtliche Entspannung der Situation, die Bodenfeuchte stieg auf 54 Prozent zum Monatsende, und nach weiteren kräftigen Regenfällen bis zum 4. Juni auf 71 Prozent der nutzbaren Feldkapazität an.
Bleibt noch die Phänologie: Ziemlich normal, sagen die Spezialisten; nachdem bis zur letzten Pentade des April noch einige Defizite zu beobachten waren. Der Vollständigkeit halber sei noch die Sonnenscheindauer vermeldet: 295 Stunden im Monat Mai, das sind 40 Prozent mehr (oder länger), als selbige im Durchschnitt der 30 Mai-Monate von 1961 bis 1990 geschienen hat. Und nur zwei Tage mit Gewitter sind im Mai beobachtet worden; am 3. und am 31. hats hier im Revier gekracht… Zuwenig eigentlich. Aber das hat mit der globalen Erwärmung nur wenig zu tun…
Achim Kuhn, Wetterstation Mühlanger
Monatsbericht der Wetterstation Mühlanger für Juni 2001
Zwischen Flämingrand und Dübener Heide
Im Angesicht des gerade einmal eine knappe Woche zurückliegenden meteorologischen Großereignisses – keine Übertreibung, bitte, dessentwegen eine komplette Seite nicht ausreichen würde, um es in angemessener Weise würdigen zu können, scheint der keinesfalls langweilige Juni schon wieder ein wenig in den Schatten getreten zu sein.
Gewisse Parallelen zum Folgemonat des vergangenen Jahres sind nicht zu übersehen, auch dürfte sich der eine oder andere frustrierte Urlauber an das Ungemach des Hochsommer-Monats entsinnen.
Zu Monatsbeginn – Pfingsten, das liebliche Fest stand vor der Tür – da gingen die Temperaturen in eher herbstliche denn sommerliche Höhen – man erinnere sich – der Juni ist der erste meteorologische Sommer-monat – und verblieben dort erst einmal bis zum 14. des in Rede stehenden Monats.
Petrus die Schuld dafür in die Schuhe schieben zu wollen, erübrigt sich; längst sind die Frösche schlauer und wissen, daß die Witterung an den Pfingst-feiertagen, landläufig auch Schafskälte geheißen, durch anfänglich kühle subpolare Meeresluft, später gar durch kalte arktische Meeresluft bewirkt worden war. Die Schäfchen indes müßten schon recht groß sein, aber die eher unbeständige Witterung ist bis dato doch recht beständig und wird sich, so die Siebenschläferregel noch etwas taugt, auch einige Zeit erhalten.
Pfingsten also recht ungemütlich, weil kühl und zeitweise verregnet. An den Feiertagen erreicht das Thermometer in der Elbaue nicht einmal die 15 Grad. In den Nächten sinkt Selbiges an mehren Tagen unter 6 Grad. Dafür regnets recht häufig im ersten Drittel: An neun von zehn Tagen gibt’s Nasses vom Himmel, teilweise begleitet von herrlichen Schauerwolken – aber wer hat in Erwartung warmer Feiertage schon einen Blick dafür ? Jedenfalls bringt die erste Dekade des Monats schon mal 50 Prozent der für den Juni zu erwartenden Niederschlagsmenge. Und für etliche Wasserfrösche im Berichtsgebiet am 3. Juni schon die höchsten Wassermengen des Monats: Straach und Wittenberg erhalten 15 bzw. 12 mm, auf der anderen Seite der Elbe sind Seegrehna, Ateritz, Söllichau, Gräfenhainichen und Jüdenberg mit Tagessummen zwischen 11 und 26 mm benäßt worden.
So also endet das erste Monatsdrittel mit einem Temperaturdefizit von mehr als drei Grad, dafür (s.o.) reichlich Wasser, Sonne gleich 28 Stunden weniger als normal.
Die nächsten Tage, bis zum 14. inclusive gleichermaßen unterkühlt. Am 13. schreiben die Frösche den kältesten Tag, besser: die kühlste Nacht des Monats. Auf vier Grad und noch tiefer geht in der Hütte das Thermometer zwischen Wartenburg, Mühlanger und Zahna, in Erdbodennähe auf 2,4 Grad Celsius. Bodenfrost gab´s in Hamburg-Fulsbüttel (Flughafen), Faßberg (Truppenübungsplatz am Rande der Lüneburger Heide), sowie Wittstock (Flugplatz) und Neuglobsow (Stechlinsee), um ein wenig international zu bleiben. Immerhin stieg dann am 15. das Maximum auf 24,9 Grad, womit ein Sommertag knapp verpaßt wurde. In der zweiten Dekade fiel an 7 Tagen Niederschlag, aber die Dekadensumme erreichte an einigen Stationen kaum noch ein Viertel der Summen der ersten 10 Tage. Dafür hatte die Sonne deutlich bessere Chancen. Mit knapp 80 Stunden, das war das Doppelte des ersten Drittels.
Deutlich unter den für die Jahreszeit normalen Temperaturen begann das letzte Drittel. Aber nur bis zum 25., dann setzte die große Aufholjagd ein. Zusammen mit dem über die Biskaya hinweg nach England ziehendem Tiefdruckgebiet URBAN und dem nach Osten zurückweichenden Hochdruckgebiet ZISSI II setzte sich zunehmend wärmere Luft auch im Norden und Osten Deutschlands durch.
Die Maxima gehen an vier von fünf Tagen auf durchaus sommerliche Werte. Wartenburg schreibt am 27. Juni 31 Grad im Maximum auf, Zahna, Wittenberg und Mühlanger schrammen an einem Heißen Tag gerade so vorbei. Kleine Gewitterchen, ohne große Wirkung, bleiben bei solchen Temperaturen oft nicht aus. In den letzten drei Tagen des Monats an jedem Tage ein solches, aber oftmals nur in der Ferne und dann nur ein Donner…
Das schönste Ereignis des Juni dann an seinem letzten Tage:
Die am Mittag über West- und Nordwestdeutschland gelegenen Fronten des Tiefdruckwirbels VOLKER kamen zügig nach Osten voran. Sie verursachten in Deutschland verbreitet z.T. heftige Gewitter, die örtlich mehr als 40 Liter Niederschlag pro Quadratmeter brachten. Spitzenreiter war Braunschweig mit 46 Litern, dicht gefolgt von Bad Salzuflen mit 44 und Warnemünde mit 40 Litern.
Die Gewitter waren vielfach mit starken Böen verbunden, wobei in Bremen mit 52 Knoten sogar Windstärke 10 auftrat. Als die Niederschlagszone am späten Abend auch den Berliner Raum erreichte, hatte sie sich bereits erheblich abgeschwächt, und nur Potsdam meldete noch Gewitter.
Zuvor aber hat es in hiesigen Gefilden noch ein bißchen gekracht, wenn auch das Gewitter in 45 Minuten durch die Elbaue hindurch war. Nächtlicher Regen brachte in Berlin-Dahlem Mengen bis zu 13 Liter pro m².
Dagegen brauchen sich Südfläming und Dübener Heide aber nicht zu verstecken. Straach kriegt an selbigem Abend zwar nur 7 Liter, aber für Zahna Nord und Abtsdorf sind immerhin 17 Liter drin, während im Bürgermeisterwald zu Zahna nur 12 Liter herunterfallen. Die gleichen Mengen gibt’s in Seyda und Eutzsch, Pretzsch fast 14 Liter. Dagegen erscheinen Jessen Ost und Annaburg mit acht bzw. 11 mm etwas unterbelichtet. Immerhin hat diese Gewitterfront dafür gesorgt, daß der Monat mit passablen Bodenfeuchten aus dem Rennen ging; bis dahin fehlten noch über 20 Prozent beim Niederschlag für eine ausgewogene Niederschlagsbilanz.
Zeit fürs Fazit. Bis zum 26. war der Monat noch drei Grad unter dem langjährigen Temperaturmittel zu finden, die letzten Tage des Monats verringerten das Defizit um 1,1 Grad. Also: 14,7 statt 16,6 Grad Celsius. Die Sonne schaffte es noch auf die ordentliche Summe von 206 Stunden und damit ein Prozent über den Plan. Beim Wasser wieder etwas differenzierter; an 16 Tagen Niederschlag, zwei mehr als normal. Im Mittel aller Beobachter 97 Prozent erreicht; über dem Schnitt, zwischen 10 und 30 Prozent liegen nur Abtsdorf, Mühlanger, Söllichau und Gräfenhainichen.
Der zurückliegende Monat: kein Negativrekord. Den kältesten Juni seit 1893 finden wir 1923, er brachte nur eine Monatsmitteltemperatur von 11.7°C (in Potsdam).
Die letzten ähnlich kühlen Monate des letzten Jahrzehnts wurden 1991 (14.5°C) und 1984 (14.3°C) registriert. Der Juni des Vorjahres indes war 1,7 Grad zu warm und brachte nur die Hälfte der zu erwartenden Niederschläge.
Achim Kuhn, Wetterstation Mühlanger
Monatsbericht der Wetterstation Mühlanger für Juli 2001
Zwischen Flämingrand und Dübener Heide
Im Angesicht der nunmehr seit vier Wochen anhaltenden, elenden Trockenheit – der letzte nennenswerte Niederschlag ist in der Elbaue am 15. Juli (14,2 Liter auf den m²) registriert worden – der Mais sah nach einem guten Frühjahr recht ordentlich aus – derzeit nur als Tabak geeignet, jedenfalls nördlich der Elbe – die Bodenfeuchte war zur Monatsmitte in der Ausschöpfungsschicht unter 20 Prozent der nutzbaren Feldkapazität zurückgegangen – in der Situation ist nicht nur der Landmann geneigt, sich die Zustände des Juli zurückzu-wünschen, die da vor allem reichlich Wasser vom Himmel brachten…
Dabei ist auch der Juli, vor allem für die Landwirtschaft, nicht unbedingt optimal gelaufen, ohne daß daraus gleich gravierende Probleme abzuleiten wären.
Der Monatsauftakt ist eher etwas unterkühlt, nach dem 6. Juli aber marschieren die Temperaturen auf die 30 – Grad – Grenze, bleiben auch für drei Tage leicht oberhalb dieser Marke für Heiße Tage. Am 7. kam ein umfangreiches Tiefdrucksystem namens WILLY und brachte mit einigen Teilwirbeln in den folgenden drei Tagen so viel Wasser vom Himmel, daß an einigen Stationen 80 und mehr Prozent der monatlichen zu erwartenden Niederschlagsmengen registriert wurden. Die Dekadensummen des ersten Drittels lagen zwischen 44 Liter in Straach und 80 Litern in Pretzsch.
Ohnehin gab es die höchsten gemessenen Tagessummen für den Niederschlag ziwschen dem 7. und 9. Juli bei allen Beobachtern. Die in dem Berichtsgebiet beobachteten Mengen indes sind fast schon bescheiden zu nennen, wenn am 7. Juli „über dem Thüringer Wald und dem Erzgebirge ( sich ) ausgeprägte Gewittercluster bildeten, die erst in der zweiten Nachthälfte rasch nordwestwärts abzogen. Dabei gab es in einem …eng begrenzten Gebiet des Vogtlandes Regenmengen über 100 Liter pro Quadratmeter. Die größten Summen wurden in Schöneck/ Vogtland (106,9 Liter) und an der benachbarten Station Morgenröthe (115,2 Liter) gemessen. Auf dem Weg nach Nordwesten brachte der Cluster in Halle noch 55 Liter und auf dem Brocken 43 Liter pro Quadratmeter.“ (Wetterlage FU Berlin vom 8.7.2001)
Alldieweil trotz der vielen Tiefs die Temperaturen nicht in den Keller rutschten, blieb die erste Dekade 1,5 Grad über der Temperatur für diesen Zeitraum.
Die Verhältnisse änderten sich zu Beginn der zweiten Dekade, nur zwei Sommertage im genannten Zeitraum. An acht von zehn Tagen Niederschlag, der zwar etwa nur die Hälfte der im ersten Drittel gefallenen Mengen ausmacht, aber kühl ist´s geworden. Am 18. gehen bei den Temperaturaufschreibern zwischen Zahna und Wartenburg die nächtlichen Temperaturen auf sieben bis acht Grad herunter, in Erdbodennähe noch um ein Grad tiefer. Auch in den folgenden zwei Nächten sind die Minima nur um ein, zwei Grad höher, selbst wenn die Maxima dieser Tage wieder an die Marke für einen Sommertag (25 °C) heranreichen. So also braucht es keine Verwunderung, daß die mittlere Temperatur der zweiten Dekade 1,3 Grad unter dem langjährigen Mittel zu finden ist.
Am 21. bleibt die Temperatur unter der Norm; danach bestimmten überwiegend feucht-warme Luftmassen subtropischer Herkunft das Wetter, welches nur kurzzeitig von Störungen etwas kühler Luft unterbrochen wurde. Die Maxima der Temperaturen reichten an neun Tagen an die 28 – 29 Grad, an zwei Tagen wurden 30 Grad und mehr gemessen. Das absolute Maximum am 28. Juli. Während in Zahna nur 30,7 Grad gemessen wurden, erreichte die Station in Wartenburg durch seine exponierte Lage 32,5 Grad Celsius. Meßbare Nieder-schläge im letzten Drittel des Monats nur an zwei Tagen und (fast) kaum der Rede wert.
Ganz anders weiter östlich. Am 25.7. war auf der Internetseite des DWD zu lesen: „Über Polen gingen am Dienstag und in der Nacht zum Mittwoch verbreitet zum Teil sehr schwere Gewitter nieder. Neben zahllosen Blitzen gab es örtlich sintflutartige Regenmengen. So fielen an der Wetterstation Kielce von Dienstag früh 8.00 Uhr bis Mittwoch früh 8.00 Uhr rund 155 Liter Regen pro Quadratmeter. Die Gewitter hielten fast den ganzen Tag über an und dauerten bis in die tiefe Nacht hinein.“
Diese Tagessumme ist etwas niedriger als die Menge, die im 30- jährigen Mittel von Mai bis Juli in Wittenberg herunterzukommen hat. Da die starken Regenfälle die nächsten vier, fünf Tage anhielten, hatte Polen an der Weichsel das zweite Jahrhunderthochwasser in vier Jahren, erinnert sei an die Oderflut 1997…
Am 12. Juli beginnt, zum normalen Zeitpunkt, zwischen Ogkeln und Meuro die Ernte der Wintergerste, am 28. Juli fährt man, Einiges früher als normal, bei Schnellin in den Weizen. Zwischendurch wird von etlichen Schlägen der Raps abgehauen – nein, nicht wirklich, mit dem Mähdrescher natürlich. Und bei den in diesem Frühjahr doch günstigeren Bedingungen sah man bei den Landwirten kaum lange Gesichter wie im vorigen Jahr. Dafür hat es aber der August in sich. Rüben, Kartoffeln, Mais brauchen halt zur Ertragsbildung doch etwas Wasser.
Das Fazit: Mit einem Temperaturüberschuß von 0,8 Grad in Zahna bis 1,7 Grad in Wartenburg geht der Juli des Jahres 2001 zu Ende; der gleiche Monat des Vorjahres war um 1,3 Grad zu kalt; die Normaltemperatur für den Hochsommermonat beträgt in Wittenberg 18,0 Grad. Dafür gab´s auch reichlich Heiße Tage, an denen das Themometer auf 30 Grad und ddarüber ging.
Deren fünf in der Erbaue, sechs in Wittenberg wurden gezählt. An Sommertagen mit 25 Grad im Maximum brachte es der Juli auf 17 in Wartenburg, nur 14 in Zahna.
An fünf Tagen Gewitter, nicht allzu heftig sowohl an Zahl als auch Intensität. Wasser dagegen reichlich.
Von nur 136 Prozent für Mühlanger bis 233 Prozent in Gräfenhainichen geht im Juli die Spanne und hat noch bis in die letzte Woche des in Rede stehenden Monats dafür gesorgt, daß auf den besseren Böden östlich und südlich der Elbe der Untergrund an einen Schwamm erinnerte. Um zum Ende zu kommen: Bevor der Sommer zurückkehrt, sollte Petrus ein Einsehen haben und noch eine kräftige Schurre Wasser rüberreichen…
Achim Kuhn, Wetterstation Mühlanger
Monatsbericht der Wetterstation Mühlanger für August 2001
Zwischen Flämingrand und Dübener Heide
Der Sommer wäre überstanden. Ganz gewiß. Der aber hatte erst zu einer Zeit richtig aufgedreht, da er sich eigentlich so langsam hätte zurückzuziehen sollen. Hat er aber nicht…Für eine Sommer-Bilanz ist es ohnehin der richtige Zeitpunkt, also: Ein leichter Temperaturüberschuß von 0,6 Grad für die drei Monate ist zu verzeichnen. Bei der Sonnenscheindauer ist ein Plus von 78 Stunden zu vermelden, der Niederschlag hat fast gestimmt, aber eben nur fast…
Womit wir schon beim letzten Sommermonat wären. Und der hat kräftig hingelangt, was vor allem die Abweichungen von einem sogenannten „normalen“ Monat betrifft. Der Witterungsverlauf in besagtem Monat ist recht schnell geschildert. Bis zum 13. (welche Absicht steckt dahinter?) ein ständiges Auf und Ab der Tagesmittel, nie zu warm, nie zu kalt. Die Maxima in diesem Zeitraum bei durchaus erträglichen 22 bis 26 Graden.
Schon zwei Tage später schnipsen die Temperaturen in rekordverdächtige Höhen. Wenn auch nur für (vorerst) drei Tage. Gleichwohl, die hatten es in sich. Deutschlandweit schnaufen selbst die, denen es nie warm genug sein kann. Aber 35 Grad im Schatten sind schon ganz schön fett. Und die hatte es durchaus in Wittenberg, auch in Mühlanger. Wartenburg legt ja ohnehin noch eins drauf und erreicht am 16. des Monats 35,6 Grad auf der Celsius-Skala.
Vom 17. bis zum 22. gehen die Temperaturen etwas herunter, zwischen 23 und 27 Grad werden gemessen, Zeit zum Durchatmen und Erholen, bis die nächste Hitzewelle anmarschiert und nochmals Maxima bis 33 (und darüber) Grad beschert. Auch diese Episode ist nur von kurzer Dauer. Dennoch werden in derselben noch einige, teils 50 Jahre alte „Rekorde“ (ein gräßliches Wort für Wetterereignisse) eingestellt. Leipzig, Erfurt, Magdeburg und der Brocken (Brocken 25,1°C; alter Rekord 23,0°C im Jahr 1949) melden neue Temperatur-höchstwerte.
Ab dem 27. bleiben die täglichen Maxima unter der Marke für einen Sommertag. Am 31. gleich unter 20 Grad. In nämlicher Nacht gehen auch die Minima auf für diese Jahreszeit empfindliche 6 Grad in der Wetterhütte, am Boden sogar auf 4,5 Grad zurück. Kälteeinbruch heißt dies der Meteorologe, verantwortlich dafür einge-flossene subpolare Meeresluft. Diese Kaltluftvorstöße sind in manchen Sommern schon um die Monatsmitte, teils auch noch früher zu beobachten…
Ergo: nach dem 27. war der Sommer vorbei… Der Verlust indes ist nicht nur zu verschmerzen, die folgenden Tage waren deutlich besser, als das Lamento einiger Journalisten und Meteorologen es dem Wetterun-kundigen weismachen wollten. Und ein bißchen Wasser von oben hat noch niemandem geschadet, der belebten Natur aber allemal genutzt.
Denn von dem flüssigen Element hat es zwar im Juli reichlich gehabt, aber der August, eigentlich mit über 60 Litern Wasser auf den Quadratmeter deutschlandweit einer der niederschlagsreichsten Monate im Jahres- lauf, war mit dem belebenden Nass in diesem Jahre mehr als geizig.
So wenig Wasser in einem August scheint´s nur alle zehn Jahre einmal zu haben. In Wittenberg wurden Niederschlagsmengen um die 15 mm zuletzt 1991, in Wartenburg im Jahre 1993 registriert. Und Wittenberg ist in diesem Jahre nur deshalb etwas besser in der Bilanz davongekommen, weil am 4. August ein schöner kräftiger Schauer in Teuchel fast 15 Liter auf den m² hinterlassen hat.
Dabei sind 14 (Zahna Süd, Seyda ) bis 18 Tage (Wartenburg, Söllichau) mit meßbarem Niederschlag festgestellt worden. Nur waren die aufzuschreibenden Regenmengen, gelinde gesagt unter aller Kanone. In der ersten Dekade sind nennenswerte Regenmengen um die 10 Liter je m² nur in Abtsdorf, Zahna – Nord und Wittenberg beobachtet worden, Ateritz kommt auf knapp 9 mm.
In Söllichau hat´s am 19. einen kräftigen Guß mit fast 12 Litern gehabt, das Gros der Beobachter kommt nicht so richtig auf den grünen Zweig und mickert bei ziemlich bescheidenen 30, 40, 50 Prozent der langjährigen zu erwartenden monatlichen Niederschlagssumme herum.
Das bißchen Wasser, welches an den besagten Niederschlagstagen den Erdboden erreicht, ist spätestens am folgenden Tage verdunstet und reicht folglich nicht einmal, den Staub richtig zu binden. Die Wirkungen dieser verdammten Trockenheit lassen denn, vornehmlich auf dem Karnickelsand nördlich der Elbe, am Rande des Südfläming, nicht lange auf sich warten.
Lag die Bodenfeuchte (Sandboden in Elbnähe) zu Anfang des Monats noch bei fast 70 Prozent, ging selbige zur Monatsmitte auf unter 20 Prozent zurück. Die bescheidene Regenmenge am 27. ließ diese auf 35 Prozent ansteigen. Am Monatsende waren´s dann nur noch etwas mehr als 20 vom Hundert.
Südlich und östlich der Elbe ist die Vegetation augenscheinlich besser mit der Trockenheit; was heißt hier Trockenheit; 50 Prozent der mittleren Regenmenge sind ganz passable Werte, zurechtgekommen
Jedenfalls ist am 29. August zwischen Leetza und Külso Mais gehäckselt worden. Mindestens vier Wochen zu früh. Das einzige Grün, welches in diesem Elend zu sehen war, stammte vom Beifuß…
Das Fazit: An die zwei Grad zu warm war der Monat, verglichen mit dem Mittel der Jahre 1961 bis 1990. An Regenwasser sind zwischen 26 und 68 Prozent der mittleren Niederschlagssumme für den August des gleichen Zeitraums heruntergekommen (Grafik). Sonnenscheindauer fast normal, der geringe Überschuß von sieben Stunden „verriecht sich“, sagt der Hallenser. Daß bei einem solchen Wärmeüberschuß vier (Zahna) bzw. sieben (Wartenburg) Heiße Tage und 14 Sommertage aufgeschrieben werden, ist so selbstverständlich nicht.
Ansonsten bleibt zu wünschen, daß endlich mal wieder richtig viele dicke Tropfen vom Himmel fallen. Die 12 Liter, die zum Monatsanfang den Boden erreichten, haben selbigen gerade einmal 10 Zentimeter tief durchfeuchten können. Und Wasser ist und bleibt nun einmal unsere Lebensgrundlage, auch wenn der eine oder andere Sonnenanbeter dies nicht wahrhaben will…
Achim Kuhn, Wetterstation Mühlanger
Monatsbericht der Wetterstation Mühlanger für September 2001
Zwischen Flämingrand und Dübener Heide
Erklärte Freunde subtropischer (Temperatur)Verhältnisse, denen die globale Erwärmung garnicht schnell genug voranschreiten kann, sollten jetzt vielleicht nicht weiterlesen. Zumal der Autor seine Freude über den scheinbar so mißratenen September des Jahres 2001 kaum zu verhehlen weiß…Indes, so weit geht das Vergnügen nicht, die Nachteile einer derartigen Witterung zu ignorieren.
Verkrachte Poeten haben den September den „Mai des Herbstes“ geheißen; der diesjährige „Mai“ fiel ins Wasser und hätte (wenigstens zeitweise) einem anständigen November zur Ehre gereicht.
Also – mit Altweibersommer war es im September nicht so richtig. Ob es denn eine gesicherte Erkenntnis ist, daß einem guten Sommer oft genug ein mieser September folgt, sei dahingestellt. Der August hatte, daran sei erinnert, gut zwei Grad über den normalen Werten gelegen, und an Wasser kam nur die Hälfte und noch weniger. Daß dann der September wieder aufholen könnte, hatte sicher nicht nur der Landmann gehofft. Daß es dann aber so heftig kommen mußte…
Der Witterungsablauf des September ist, ebenso wie der des Vormonats, recht schnell geschildert. „Ganze Zyklonenfamilien“, so der Agrarmeteorologische Monatsbericht aus Halle, „wanderten von der ozeanischen Wetterküche ostwärts in Richtung des europäischen Kontinents“. Dabei auch zwei Ex-Hurrikans.
Nicht ohne Probleme und Nebenwirkungen blieb ein Sturmwirbel namens VALENTIN, der mehr als fünf Tage Einfluß auf das hier wirksame Wetter nahm. Um den 9. September legte das Zentrum des Wirbels über die Ostsee eine bogenförmige Bahn: Es erreichte am 9. wenig südlich von Gotland seine nördlichste Position, um dann nach Süden zu schwenken: Es zog in der Nacht zum 10. an der Insel Bornholm vorbei und gelangte am Vormittag nach Pommern. Seine spiralförmige Okklusion überquerte von Norden her die Gebiete östlich der Elbe und brachte… im Berliner Raum länger anhaltenden und ergiebigen Regen: Hier fielen zwischen 21 Liter (Tegel) und 30 Liter Niederschlag (Marienfelde) (Wetterlage der FU Berlin vom 10. September)
Da brauchen sich die heimischen Regenmesser nicht zu verstecken. Bis auf Axien, Annaburg und Jessen, die (nur) Regenmengen um die 15 Liter je Quadratmeter gemessen haben, blieben alle Beobachter weiter west – bzw. südwestlich deutlich über 20 Liter. Spitzenreiter an diesem Tage Straach mit 37 Litern, dichtauf Mühlanger (passiert ja sonst ganz selten) mit 36 Litern, Eutsch 32, Wittenberg 31, Seegrehna 30 Liter. Wie gesagt, keiner der Regenmesser bekommt unter 20 bis 25 Liter. Klingt erst einmal viel, ist es eigentlich auch, aber diese Mengen sind in 24 Stunden herunter, gelegentlich kommt eine solche Husche schon einmal bei einem Gewitter innerhalb von zehn Minuten…
Die unangenehmeren Wirkungen eines Sturmwirbels blieben für hiesige Gefilde aus; auf dem Brocken hingegen gab´s Böen von Orkanstärke. Und was des Einen Leid, ist des Anderen Freud`: VALENTIN sorgte dafür, daß an seiner Ostflanke verhältnismäßig warme Luft nach Nordosteuropa floß, in der in Lappland und im äußersten Norden Norwegens die Temperatur bis 19°C stieg. Im Nordwesten Rußlands gab es Werte bis zu 22°C (Maximum von Archangelsk 21°C). Gleichzeitig schneite es auf der Zugspitze unentwegt weiter, (seit dem 5. September) so daß sich dort die Schneehöhe von 75 auf 110 cm erhöhte.
Gleichwohl bringen gewöhnlich die meisten Tiefdruckgebiete nicht nur warme Luft in diese Region. War am ersten Tage des Monats noch ein Temperaturmaximum von 22 bis 23 Grad zwischen Wartenburg und Wittenberg zu vermelden – Zahna schaffte knapp 21 Grad, gingen an den folgenden 29 Tagen die Höchst- werte nur noch drei Mal an die 20 Grad heran, ansonsten muckerte es so zwischen 12 und höchstens 19 Grad herum. Nun sind für die Berechnung der Tagesmitteltemperaturen zwar nicht die täglichen Maxima ausschlaggebend, aber ein Indiz für die Verhältnisse sind sie allemal. Die viele kühle Luft hinterließ in der ersten Dekade des Monats ein Temperaturdefizit von knapp einem Grad, welches nach den zweiten Drittel um minus zwei Grad betrug.
Daß die letzten zehn Tage des Monats rechnerisch „normal“ waren, ist lediglich dem Zeitraum vom 28. bis zum Monatsende zu verdanken, da war´s ein bißchen milder.
Nun sind im verflossenen September zwischen Flämingrand und Dübener Heide, zwischen Seegrehna und Jessen an die 23 bis 29 Tage mit Niederschlag gezählt worden. Im Grunde ist nur ein bißchen mehr gefallen, als es der Summe für August und September entspricht.
Aber alles in nur einem Monat. Folge: Kaum noch Ertragszuwachs bei wärmebedürftigen Kulturen, der Mangel an Sonnenschein schränkte darüber hinaus die Ausbildung der Geschmackseigenschaften bei späten Obstsorten ein, die hohen Bodenfeuchten führten zu Erschwernissen und Unterbrechungen bei den Feldarbeiten. Bei der Rodung von Rüben und Kartoffeln war ein hoher Schmutzbesatz in Kauf zu nehmen. Wirklich profitiert von der vielen Nässe haben wohl nur die Pilzsammler, es sollen phänomenale Ernten eingefahren worden sein.
Und noch eine unerfreuliche Begebenheit ist für den September zu vermelden. Am 21. hat es ein kleines Gewitter gehabt. Während in der näheren Umgebung von Wittenberg nur ein Blitz und ein Donner gesehen und gehört wurden, hat der Beobachter in Zahna selbiges für 35 Minuten „genießen“ können.
Es war immerhin so kräftig, daß mehrere Entladungen pro Minute zu beobachten waren. Was dazu führt, daß es mit der Intensitätsangabe 1 versehen wird. Damit nicht genug, hat es zu Stromausfall und Überspannung im 220 – Volt – Netz geführt. In deren Folge verabschiedeten sich nachgewiesenermaßen in Mühlanger mehrere Computerbauteile und die elektronische Wetterstation des Beobachters. Die Versicherungen, so welche abgeschlossen waren, dürften sich freuen.
Das Fazit: Mit einem Monatsmittel von 12,8 Grad war der September 1,2 Grad kühler, als es dem dreißig-jährigen Mittelwert entspricht. Darüber hinaus ließ die Sonnenscheindauer deutlich zu wünschen übrig. Nur etwas mehr als 100 Stunden gab´s davon in der Elbaue, das sind ganze 68 Prozent des Normalen.
Wasser hingegen reichlich, wie der Grafik zu entnehmen ist. Für Zahna (seit 1958) und Wartenburg (seit 1973) sind derartig hohe Monatssummen des Niederschlags überhaupt noch nicht beobachtet worden, etwas weiter nördlich, in Potsdam (seit 1893) gab es vergleichbare Regenmengen nur in fünf Jahren: 1896, 1954, 1957, 1968 und 1978. Wittenberg (seit 1931) hat in den Jahren 1952 und 1977 vergleichbare Mengen abgefaßt.
Achim Kuhn, Wetterstation Mühlanger
Monatsbericht der Wetterstation Mühlanger für Oktober 2001
Zwischen Flämingrand und Dübener Heide
In Pretzsch blühen Anfang November die Erdbeeren, in Kamenz haben die Süßkirschen noch immer grüne Blätter, in der Elbaue beginnt bei (einigen) Birken erst am 30. Oktober die Blattfärbung, nochmals Pretzsch – die Enten sind in Balzstimmung. Durchaus ungewöhnlich für den Herbst, da oft genug am 20. Öktober schon der erste Frost an die kalte Jahreszeit erinnerte…
Einen durchaus ungewöhnlichen Monat gilt es zu würdigen, einen, der die Bezeichnung „extrem“ durchaus verdient hat. Auch ist es nicht allzu häufig zu beobachten, daß der folgende Monat (zum Jahresende hin) wärmer ist als sein Vorgänger.
Für viele Wetterstationen, die über langjährige Meßreihen verfügen, ist es der wärmste Oktober seit Beginn der Aufzeichnungen gewesen. Die Gründe dafür sind ganz schnell genannt: Zwar gab es in der ersten Deka- de des Oktober eine zyklonale Südwestlage, die einige Störungen über Mitteleuropa führte, die Luftmassen aber waren sehr mild. So stiegen schon am 2. Oktober die Temperaturmaxima auf Werte zwischen 21 (Zahna) und fast 24 Grad (Wartenburg), um in den Folgetagen im Bereich zwischen 18 und 20 Grad zu verbleiben. (Solche Werte sind im September nur neun Mal erreicht worden, im Oktober aber an 16 Tagen).
An sieben Tagen regnet es, fünf Tage davon mit meßbarem Niederschlag. Die Dekadensummen in den „Bergen“, gleich ob Südfläming oder Heide, deutlich über 10 Liter je Quadratmeter, Söllichau, Jüdenberg und Gräfenhainichen fast das Doppelte. Die „Talstationen“ müssen sich mit acht (Mühlanger, Annaburg) bis 14 Liter (Wartenburg) zufrieden geben.
Wie gesagt, der wärmste Tag des Monats schon am 2. Oktober bei allen Beobachtern. Obwohl so viel Regentage, bleibt die Sonnenscheindauer durchaus im normalen Bereich. Die Dekadenmitteltemperatur lag 2,6 Grad über normal.
Im zweiten Monatsdrittel ändert sich an der gesamten Situation nicht allzu viel. Anfänglich drängt ein Azorenhoch die atlantischen Tiefdruckgebiete nach Norden, danach bestimmt eine antizyklonale Südlage das Wetter in Europa; nordostwärts ziehende schwache Störungen brachten nur dem Westen und Nordwesten von Old Germany ein wenig Feuchtigkeit von oben, in hiesigen Gefilden blieb es mild und vor allem trocken.
An fünf Tagen wieder Maxima um die 20 Grad nach Celsius; an den übrigen Tagen des zweiten Drittels durchaus erträgliche 15, 16 Grad. Wasser gab´s in der Dekade (fast) garnicht, nur die besonders aufmerk- samen Beobachter sind auf drei bis vier Tage mit 0,0 mm Niederschlag gekommen. Wobei davon auszu- gehen ist, daß es sich durchaus um abgesetzten Nebel handeln dürfte…
Denn von solchigem hat es gerade in der zweiten Dekade reichlich gehabt. Keine Frage, auch die Monats- mitte zu warm, 2,5 Grad über dem langjährigen Durchschnitt.
In der letzte Dekade schwächen sich die Hochs so langsam ab und ermöglichen damit den von Süd westen heranziehenden Tiefausläufern, Deutschland zu überqueren, es wurde etwas kühler und feuchter, immerhin sind nur noch drei von zehn Tagen niederschlagsfrei, die Sonne macht sich rar. Nicht einmal mehr 27 Stun- den Sonnenschein in zehn Tagen, die zweite Dekade hatte es noch auf fast 50 Stunden gebracht.
Sind auch die nächtlichen Tiefsttemperaturen schon seit dem 11. Oktober nur noch im einstelligen Bereich in der Wetterhütte, am 21. geht’s in Erdbodennähe sogar bis an die Ein-Grad-Marke, der erste Frost aber läßt auf sich warten. Sogar die Maxima für Ende Oktober bei 12 bis 16 Grad durchaus nicht gerade spätherbstlich.
Die zwei letzten Tage des Monats drehen nochmals richtig auf. Mit 18,5 bzw. 19,6 Grad sehr, sehr mild, bis in der Mittagszeit des Reformationstages eine Kaltfront mit Pauken und Trompeten der spätsommerlichen Witterung den Garaus macht, der Temperatursturz beträgt über 6 Grad, ein wenig Wind und Wasser sind mit von der Partie.
Es erübrigt sich fast, zu vermelden, daß auch die letzte Dekade zu warm war; gleich 3,5 Grad über der Norm für diesen Zeitraum. Die Dekadensummen des Niederschlags bei fast allen Beobachtern zwischen zehn (Straach, Seyda, Axien) und 13 (Ateritz) Litern auf den Quadratmeter, auch diesmal kriegen Söllichau und Gräfenhainichen ein bißchen mehr auf die Mütze; fast 20 Liter in zehn Tagen.
Das Fazit: Mit einem Temperaturüberschuß von drei Grad geht der Oktober des Jahres 2001 aus dem Rennen. Also: statt der normalen 9,4 Grad im Mittel der Jahre 1961 – 90 stehen 12,3 (Mühlanger, Zahna) resp. 13,0 Grad (Wartenburg) zu Buche. Die Niederschlagssummen des Monats sind leicht unterbelichtet gewesen, nur Gräfenhainichen fällt hier aus der Rolle.
Die Sonnenscheindauer weist ein leichtes Plus von 16 Prozent auf. Deutlich übernormal hingegen die Zahl der Tage, da die Sicht, wenigstens zeitweise, unter 1000 m lag und damit Nebel aufzuschreiben war. In der Nähe der Elbe ist also an 16 Tagen, in Zahna und Wittenberg an 11 Tagen selbiges Ereignis beobachtet worden.
Bleibt die Frage nach möglichen Folgen dieses sehr warmen Oktobers. Unsere Altvorderen haben hier, ohne über meteorologische Kenntnisse und Meßgeräte zu verfügen, folgende Regeln aufgestellt: „Oktober rau – Winter flau“. Nach Untersuchungen von Prof. Malberg von der Freien Universität Berlin hat diese Bauernregel eine Trefferwahrscheinlichkeit von ca. 65% für den Monat Januar und von 75% für den Februar.
Die umgekehrte Regel „Ist der Oktober warm und fein, kommt ein scharfer Winter drein“ hat eine Trefferquote von 90% für den Januar und 65% für den Februar. Im Oktober 1995 hatten wir vergleichbare Verhältnisse, denen ein kalter Winter folgte. Also: Abwarten und schon einmal Wattehose und Filzstiefel hervorgekramt…
Achim Kuhn, Wetterstation Mühlanger
Monatsbericht der Wetterstation Mühlanger für November 2001
Zwischen Flämingrand und Dübener Heide
Es gibt sie doch noch, die „normalen“ Monate… Der letzte November gehört zu diesen Ausnahme erscheinun- gen; er war sicher dem Einen oder Anderen ein wenig monoton und viel zu grau. Allerdings kennzeichnen ja wohl gerade eine hohe Anzahl von Nebeltagen diesen Monat.
Zur Erinnerung: Gegen Mittag des Reformationstages marschiert eine ziemlich wetterwirksame Kaltfront unseren Raum und setzt nicht nur in diesem dem bis dato ungewöhnlichen, eher spätsommerlich denn herbstlich anmutenden Oktober ein Ende, welches denn auch das Ende aller Herrlichkeit des Herbstes war. Was dann kam, hat also den Namen HERBST voll verdient.
An den ersten vier Tage des November erreichen die Höchsttemperaturen noch Werte zwischen 10 und 11 Grad; von da an gings langsam bergab. Die Maxima nur noch im einstelligen Bereich, an einigen (wenigen) Tagen mit Mühe an die vier Grad, aber Werte von acht, neun Grad sind halt auch noch drin. Vom 9. bis zum 25. aber bis auf drei Nächte die Temperaturen schon im negativen Bereich der Skala; zwischen Zahna und Wartenburg sinkt das Thermometer am 14. unter vier bzw. fünf Grad unter Null. Am Erdboden geht’s in Zahna auf minus 6,5 Grad, in Wittenberg fast auf minus 8 Grad. So also bringt die kalte Luft aus anfänglich subpo- laren Breiten, die später von arktischer Meeresluft ersetzt wurde, im Monat November immerhin schon 10 bis 12 Frosttage (Minimum < 0,0 °C), während an 16 Tagen Bodenfrost registriert wurde.
Alldieweil die meisten Tiefdruckgebiete über Mitteleuropa ein wenig Wasser hinterlassen, und deren hat es im November in der ersten und dritten Dekade einige gehabt, sind denn auch in den genannten Zeiträumen jeweils die Hälfte der für den Monat zu erwartenden Niederschlagsmengen heruntergefallen. Das Gros der Beobachter erhielt bereits am 8. November die höchsten Tagesmengen für diesen Monat; der absolut nicht unbedeutende Rest am 22. des Monats. Regenmengen zwischen 21 (Straach) und 8 Liter (Hohenroda, Wartenburg) sind als tägliche Höchstwerte gemessen worden. Auch sind die monatlichen Summen, im Flächenmittel sind 110 Prozent zusammen gekommen, als durch-aus normal zu bezeichnen. Daß hierbei einige Stationen nach oben bzw. unten tendieren, dürfte hinlänglich bekannt sein. Welche Stationen sich hierbei hervorgetan haben, ist der Grafik zu entnehmen. Bereits zur Monatsmitte ist auch die Speicherkapazität des Bodens für Wasser an deren Obergrenze (Sandboden in Elbnähe) angelangt, was danach kommt, läuft nunmehr durch.
Etliche Tage mit Nebel, in Wittenberg sind gleich 11 Tage aufgeschrieben worden, haben den Eindruck hinterlassen, dieser November sei ein besonders unfreundlicher gewesen. Verglichen mit dem gleichen Monat des Vorjahres stimmt dies auch, da sind mal gerade deren sechs gezählt worden. Jedenfalls hatte der November des Jahres 2001 fast genau so viele Tage, als für Flußniederungen normal sind. Daß dennoch die Sonnenscheindauer mit knapp 51 Stunden nur fünf Prozent unter dem normalen Wert blieb, ist da schon erstaunlich.
Alldieweil der November in hiesigen Gefilden so schön normal verlaufen ist: die mittlere Temperatur des Monats liegt bei 4,3 °C; es war zwischen 0,4 Grad zu kalt in Zahna und 0,2 Grad zu warm in Wartenburg; Wittenberg und Mühlanger 0,2 bzw. 0,1 Grad zu kalt – fast normal, so geht der November aus dem Rennen.
Das wirkliche, teils schlimme Wetter fand wieder einmal weit weg von hier statt. Nur einige Schlaglichter: Meldung vom 12. November: „Nachdem das kräftige Tief „Torsten“ am Wochenende im westlichen Mittelmeer und Umgebung z.T.unwetterartige Aktivitäten entwickelt hat (Sturm und Orkan, sintflutartiger Regen, Winterein- bruch mit Schneefällen, verlagert es nun seinen Schwerpunkt Richtung Adria. Entsprechend wird es in Italien sowie im Westteil des Balkans teils sintflutartigen Regen, schwere Gewitter und Sturm geben. 14.11.2001: Unwetter im westlichen Mittelmeer; 21.11.2001 Unwetter auf den Kanaren
Einen kleinen Vorgeschmack auf den Winter gab´s am 23., da ist mit einer kräftigen Nordwestströmung Kaltluft polaren Ursprungs nach Deutschland gelangt. Diese führte in der Nacht in den Mittelgebirgen und am Alpenrand verbreitet zu Schneefällen. Auf dem Fichtelberg fielen 23 cm Neuschnee, in Garmisch 18 cm und in Freudenstadt 17 cm. Im Harz, Thüringer Wald, der Rhön und dem Bayerischen Wald fielen über 10 cm Neuschnee. Im Flachland; in Soltau, Potsdam und Leipzig mit jeweils einem Zentimeter. Bereits am Mittag des 23. war auch in geschützten Lagen das bißchen Weiß wieder verschwunden. Aber für eine (klein wenig) romantische Stimmung hat´s allemal gereicht…
Achim Kuhn, Wetterstation Mühlanger
Monatsbericht der Wetterstation Mühlanger für Dezember 2001
Zwischen Flämingrand und Dübener Heide
Schnee – Chaos auf den Straßen in Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen, tagelang blockierte Fernstraßen und Autobahnen vor allem zwischen Thüringen und Oberfranken, erhebliche Zugver-spätungen auf Regionalstrecken; Schneeverwehungen und Winterstürme, die selbst im Flachland mit Spitzengeschwindigkeiten von 83 Kilometern in der Stunde daherkamen.
Überschwemmungen und Kälteeinbrüche im Mittelmeerraum und auf der Iberischen Halbinsel, sibirische Kälte in weiten Teilen westlich des Ural, auf dem Balkan und in Anatolien; der Winteranfang kann sich wahrlich sehen lassen; indes sind auch, leider, nicht nur in Moskau, über 180 Erfrorene zu beklagen.
Daß bei aller verständlichen Freude über soviel Weiß in den vergangenen vier Wochen auch Unannehm-lichkeiten in Kauf zu nehmen sind, ist wohl zuerst der Tatsache geschuldet, daß in der kälteren Jahreszeit gelegentlich das Wasser in festem Aggregatzustand zur Erde fallen kann, manchmal, so die Temperaturen es auch zulassen, liegenbleibt und dabei festgefahren wird.
Und wenn dann solche Mengen wie am Heiligen Abend oder einen Tag vor Silvester vom Himmel kommen, ist vielleicht auch der bestorganisierteste Winterdienst ein wenig überfordert, auch wenn es (vorerst) keine Erklärung dafür gibt, wieso auf der Autobahn zwischen Dessau und Brehna die Schneeschieber – und Streuer mit Wittenberger Kennzeichen im Konvoi fahren und die Autobahn „besäubern“, obwohl nicht einmal 25 Prozent der am 24. gefallenen Menge hinter der Fuhne-Aue gefallen sind, Wittenberg aber im Schnee versinkt.
Sechs Tage später gab es sogar Anlaß für die diensthabenden Meteorologen der FU Berlin, die Lutherstadt ob der Schneehöhe lobend zu erwähnen. Immerhin 27 Zentimeter Gesamtschneehöhe wurden am 31. in der Früh´ von Teuchel vermeldet; soviel von dem weißen Zeugs ist in der näheren und weiteren Umgebung nur noch in Zahna gesichtet worden. Zum besseren Verständnis: Wittenberg gehört höchst selten zu den meteo-rologischen „Notstandsgebieten“, da sind besondere Erwähnungen schon auffällig; sie kommen höchstens drei Mal im Jahre vor…
Um das Thema Schnee vorerst zum Ende zu bringen: Es war nur ein ziemlich schmaler Streifen, der am Vorabend zum Jahreswechsel von der Nordsee über die Lüneburger Heide, Sachsen-Anhalt und den Süden Brandenburgs hinweg bis nach Sachsen reichte und dort für Schneefall sorgte.
Der reichte gerade noch bis Potsdam, dort lag eine 16 cm hohe Schneedecke. In Berlin nahm die Schnee- höhe nach Norden kontinuierlich ab, in den nördlichen Bezirken war die Schneedecke kaum 1 cm mächtig. Meckerburg – VorPolen hatte nur am 30. kurzzeitig etwas Gekrümel abgefaßt, welches alsbald wieder von milder Luft hinweggerafft wurde.
Und sonst so ? Gab es durchaus einige Abwechslung; der Dezember war nicht gar so kontinuierlich in seinem Witterungsverlauf, wie aus den Elogen über die weiße Pracht zu entnehmen sein könnte.
Während die erste Dekade des letzten Monats des Jahres 2001 noch um ein halbes Grad zu warm ausfällt, in dieselbe fällt auch der wärmste Tag; der 5.12. bringt um die acht Grad bei allen Temperaturaufschreibern; ist das zweite Drittel des Dezember schon knapp zwei Grad unter den langjährigen Mittelwerten für diesen Zeitraum zu finden. Besonders frisch ist´s in der Nacht zur Monatsmitte.
Bei minus 12 Grad und darunter finden sich die tiefsten Nachttemperaturen am 14. zwischen Zahna, Wittenberg, Mühlanger und Wartenburg. Am Erdboden geht’s gleich noch ein bis zwei Grade tiefer.
Auch haben der 14. und 15. die ersten Eistage des Winters gebracht, das sind diejenigen, da die Temperatur auch am Tage nicht über die Null-Grad-Marke hinauskommt. Danach wieder Frostabschwächung; der eine Zentimeter Schnee, am 15. in Wartenburg und Wittenberg gemessen, ist spätestens am 19. wieder hinüber, ja, in geschützten Lagen ist auch ein wenig liegengeblieben; so kurz vor Weihnachten kriegen die Romantiker doch das Gruseln ob der der Aussichten auf ein grünes Fest.
Kurz nach Beginn der letzten Dekade sinken die Temperaturen endlich auf Werte, die den gefrorenen Nieder-schlag ab dem 22.12. auch liegen und die Schneedecke kontinuierlich wachsen lassen; am 24. sind in der Elbaue 18 Zentimeter gemessen worden. In der Nacht zum 25. indessen setzt das unvermeidliche Weihnachtstauwetter ein; auf drei bis vier Grad klettert das Thermometer, die Schneedecke schmilzt auf klägliche fünf bis sieben Zentimeter zusammen, meist noch durchbrochen, ein ziemlich erbärmlicher Anblick nach der Pracht am Heiligen Abend.
Daß dieses Weihnachtssauwetter (vor allem) am 25. kräftigen Wind mitbrachte, sei nur am Rande erwähnt, überhaupt sind die fünf Windtage allesamt im letzten Monatsdrittel verzeichnet worden.
Und sogar ein kleines, hübsches Gewitterchen hat´s noch am frühen Nachmittag des 28. Dezember gehabt, schön mit Graupelschauer der Kategorie „mäßig bis stark“; zwar hat der Spaß nur 25 Minuten gedauert, aber, immerhin, für einen Dezember…
Die letzten beiden Tage des Jahres mit negativen Tagesmittelwerten, so wie die dritte Dekade insgesamt: So wie deren Vorgängerin sind zwei Grad unter Norm aufgeschrieben; am 30.12. setzte des vormittags leichter Schneefall ein, der im Laufe der Zeit in mäßigen, zeitweise starken Schneefall überging; die Sichtweite ging teils auf Entfernungen unter 500 Meter zurück; was sich im Laufe des Nachmittags tat, läßt sich treffender kaum beschreiben als: Märchenhaft.
Bis 18:00 Uhr wuchs die Schneehöhe von erbärmlichen Resten auf 14, 15 Zentimeter an, im Laufe der Nacht ließ der Schneefall nach, bis zum Silvestermorgen war noch ein Zentimeter hinzu gekommen. Daß sich diese Pracht dann auch nicht lange hielt, ist bekannt.
Das Fazit: Mit einer Monatsmitteltemperatur von minus 0,5 Grad in Zahna und minus 0,1 Grad in Wartenburg und Mühlanger endete der Monat Dezember des Jahres 2001. Damit lag er zwischen 1,3 und 0,9 Grad unter dem 30-jährigen Mittel der Jahre 1961 – 90.
Die relativen monatlichen Niederschlagssummen (Grafik) bewegten sich zwischen 220 und 140 Prozent, es hat sich, in dürren Worten gesagt, durchaus gelohnt. Maßgeblich dafür waren, je nach Standort der Station, zwischen 20 und 26 Tage mit meßbarem Niederschlag; davon war an 18 Tagen festes Zeugs darunter oder aber nur Schnee. Normal für diesen Monat wären 17 Tage, davon deren sechs mit festem Niederschlag.
Der Tag mit der höchsten Schneehöhe war weiter oben genannt worden. Die Sonne hat sich im Dezember ein wenig rar gemacht: 30 Stunden in der Elbaue entsprechen nicht einmal 80 Prozent der zu erwartenden Sonnenscheidauer. Ach ja, An Frosttagen sind 21 bis 24, Eistage fünf bis sieben gezählt worden; macht deren vier bis sieben zuviel, bei den Eistagen liegt alles im grünen Bereich…
Achim Kuhn, Wetterstation Mühlanger