Treffen24

Protokoll vom 24. Regionaltreffens am 29. September 2007 in Kamenz

Das Wetter war nicht das Beste, aber dennoch fanden sich wieder 5 Hobbymeteorologen von regional-wetter in den frühen Vormittagsstunden in Kamenz ein. Zumindest der große regen der Nacht war schon rübergezogen. Wir erinnern uns: In den letzten Tagen sind bis zu 50mm, also mehr als die Hälfte des Septemberniederschlages gefallen. Damit war der September vielerorts mit über 200% sehr nass.

Erstes Thema war die klimatologische Bewertung der Beobachtungsergebnisse. Dazu schicke uns Achim folgende Mail: …Hi Fans, Ihr erinnert Euch: Zum Froschtreffen in Mühlanger ging es bei der Vorstellung der ausgewerteten Daten von Wittenberg auch um die Frage, wie angesichts der Streuung  der Monatsdaten selbige zu bewerten seien. Christian kam die Idee, die Abweichungen vom Mittelwert zu berücksichtigen. Wie, war mir damals nicht so recht klar. Per Zufall bin ich Ende August auf eine mögliche Lösung gestoßen worden: Bei WetterOnline wurde (mal wieder) der DWD zur Schnecke gemacht, weil deren Monatseinschätzung für den August „maßlos übertrieben“ gewesen sein soll.

Abgesehen davon, dass ich dieselbe nirgends gefunden habe, vielleicht hat man sie mehr oder weniger verschämt zurückgezogen, kam von diesem Beitrag der Anstoß, die Streuung um den Monatswert zu berücksichtigen. Das heißt ganz einfach: Lasst Eure Puter die mittlere Abweichung und/oder die Standardabweichung berechnen und wir haben einen zuverlässigen Wert für die Aussage, ob der der betreffende Monat zu kalt, zu warm, zu trocken etc. war. Es hält ja auch nicht davon ab, festzustellen, dass der Monat 0,3 K kühler oder  wärmer war als der betreffende Monat in der 30-jährigen Klima-Periode (Wittenberg für den Zeitraum 1961 – 1990), aber ob er zu kalt oder zu warm war, wird nach der mittleren Abweichung bestimmt, und da sehen die Verhältnisse schon ein wenig anders aus.

Weil eben eine Streuung in den Wintermonaten bis zu zwei Grad um den Normalwert und im Sommer von einem Grad um den Normalwert „normal“ ist und erst darüber hinaus gehende Abweichungen vom 30-jährigen Mittel als Extreme bezeichnet werden sollten, dürften, müssten… Achim Kuhn

Dies soll nun für jede Station in Angriff genommen werden. Unter diesem Aspekt stellte uns Jens dann seine 10 jährige Messreihe vor.  Dabei ließ es sich nicht unterdrücken, in den Daten zu schwelgen. Schnell wurden wieder Erinnerungen von extremen Witterungen wach (Flutsommer, Kyrill, der warme Winter 06/07, der Regenaugust 2002, der Hitzesommer 2003 und immer mehr die lokalen Unwetter mit ihren Folgen). Und so mussten wir uns sputen, um pünktlich zum Mittagessen zu kommen. Dazu machten wir uns auf den Weg in die hiesige Dorfgaststätte quer durch Lückersdorf. Dort war in einer urigen Atmosphäre  ein Tisch für uns reserviert. Dabei kam es wieder zu kräftigen Regenschauern. Doch davon ließen wir uns nicht beeindrucken.

Deshalb unternahmen wir trotz der Nässe unseren geplanten Wald- und Wiesenspaziergang über den Walberg. Fast durchnässt kamen wir nach rund 3,5 km wieder auf dem Messfeld der Kamenzer Station an. Um wieder warm zu werden, kehrten wir bei Kaffee und Kuchen wieder bei Jens ein. Leider musste uns Olaf bei Zeiten wieder verlassen, da familiäre Pflichten reifen. Das ist es auch, was ein Zusammentreffen unserer Wetterfrösche immer komplizierter werden lässt. Vieles geht halt nur noch mit langfristigen Planungen. Immerhin war es da zweite Treffen dieses Jahres, nachdem es exakt 2 Jahre nicht dazu gekommen war. Dies denkt sich mit der Geburt der beiden Kinder von Marco. Zufall? Sicherlich nicht. Doch alle wollen weiterhin an einem Strang ziehen und die Arbeit der Hobbymeteorologen  untereinander zusammenhalten. Ein nächstes Treffen ist fürs Frühjahr in Köthen in Planung. Ob es das nächste oder schon das übernächste sein wird. Muss sich noch zeigen.

Zuallerletzt besann sich die Sonne an diesem regnerischen Tag doch noch vorbeizuschauen. So beschlossen wir 4 kurzerhand, doch noch in den Pavillon umzuziehen. Die letzten Sonnenstrahlen genossen wir dort noch, bevor jeder wieder die Heimreise antrat. Es war ein schöner Tag, nach dem jeder sagen konnte: ja, wir brauchen diese Treffen, gerade weil wir so weit auseinander wohnen!

Marco Ringel