Treffen39

Bericht zum 39. Regionaltreffen 05.-07. Juli 2024 in Neuhaus am Rennweg

Dieses Mal brachen wir in den Thüringer Wald auf. So gut es ging, bildeten wir Fahrgemeinschaften. So trafen sich Achim und die Wichmanns hier bei mir und wir fuhren kurz nach 12 Uhr los. Erster Zwischenstopp am Rastplatz Rodaborn, der ersten deutschen Raststätte, heute leider geschlossen, bei Kaffee und Kuchen.

Da der direkte Weg ab Saalfeld gesperrt war, führte uns der Weg über Bad Bankenburg durch das schöne Schwarzatal Dort bot sich die Gelegenheit, zur Lichtetalsperre abzubiegen, die letzte in der DDR angefangene Talsperre.

Pünktlich um 16.30 dann die Ankunft in Neuhaus an unserem „Hotel an der Alten Porzelline“. Nachdem fast alle angekommen waren, fuhren wir nach Oberweißbach zum Fröbelturm. Als auch Christian und Matthias dort eintrafen, waren wir endlich komplett. Das Abendessen war im Steakhaus „Zum Ochsen“ in Oberweißbach bestellt. Dort gab es vornehmlich Steaks von eigenen Bullen aus eigener Schlachtung, ein Wohlgenuss. Den weiteren Abend verbrachten wir vor den Hotelzimmern bei ein paar Fläschchen. Nur wurde auch über das Wetter diskutiert.

Recht zeitig ging es am Sonnabend zum Frühstück, denn um 8:30 hatten wir unseren Termin an der Wetterstation Neuhaus, wo uns Rüdiger Manig schon erwartete. Nach der obligatorischen Messfeldführung mit ihren Besonderheiten, etwa der Aufstellort für die Schneesonde, ging es dann an den Radarturm. Sehr interessant war die Geschichte über das Gießen der neuen Radarplattform und das anschließende Heben auf den Radarturm. Zuvor war ein russisches Radar oben, was ich selber in der Lehre in Leipzig auch

noch kennengelernt hatte. Oben im Radarturm gab es ein Beobachterzimmer im wahrsten Sinne des Wortes. Der Aufstieg erfolgte alle halbe Stunde für die Sicht- und Wolkenbestimmung. Die Arbeitszimmer sind weiter unten im Anbau. Dort steht heute auch noch die AMDA und der frühere Platz des Beobachters. Lange hat Rüdiger Manig für den Erhalt der Beobachtung gekämpft, wie so viele an den Wetterstationen. Doch irgendwann kam das Eingeständnis, dass es nun vorbei sei. So richtete er den Blick nach vorn für Neues. Seine Leidenschaft zum Fotografieren verhalf ihn zum neuen Job beim DWD in der Presseabteilung. Dort katalogisierte fortan Bilder für das Archiv und kann so auch am alten Standort mit zwei weiteren ehemaligen Kollegen verbleiben. Es hat auch was Gutes, denn die Station und das Messfeld sehen daher topgepflegt aus. Die zwei Stunden vergingen wie im Flug und wir hätten wohl noch länger zuhören wollen, doch Rüdiger musste leider gegen 10.30 zu einem anderen Termin. Herzlichen Dank für diese informative Führung. Es hat uns allen sehr viel Spaß gemacht.

Wir brachten dann zum Kickelhahn auf. Der Aufstieg zu Fuß dauerte 20min, vorbei am Goethehaus, das leider wegen Sanierung geschlossen war. Es war vor der Front auch hier oben schon recht warm geworden. In der Berggaststätte nahmen wir einen kleinen Mittagsimbiss zu uns, es folgte der Aufstieg zum Kickelhahnturm.

Von dort bot sich ein wunderschöner Rundumblick auf Ilmenau, den Autobahnbrücken, dem Radarturm in Neuhaus, sowie auf der anderen Seite der Schneekopf, Oberhof mit seinem Panoramahotel und selbst der Inselberg war zu erspähen. Nach dem Abstieg und auf den Weg zum Rennsteiggarten zogen langsam die Wolken auf und machten den Himmel bald dicht. Doch wir haben noch einen einstündigen Rundgang absolvieren können, ehe die Schauer dort übergriffen.  In dieser Zeit gönnten wir uns in dem kleinen Kaffee Kuchen oder Eis, meist mit hauseigenen Heidelbeeren. Noch im leichten Regen gibt es zurück zur Schmücke, wo wir kurz an der Wetterstation anhielten. Da war bereits schon wieder die Sonne zu sehen. Einen letzten Zwischenstopp legten wir noch auf dem Rennsteig am Herbert Roth Denkmal ein. Und wie sollte es sein, per Videounterstützung stimmten wir das Rennsteiglied an und brachten alle Strophen.

Am Abend gingen wir ins hauseigene Gasthaus „Schmelztiegel“, einer alten Keramikbrennerei. Wir saßen quasi oben auf dem Brennofen. Auch das Mahl war vorzüglich.

Nach einem ausgiebigen Frühstück brachen wir am Sonntagvormittag zu einer Führung im Schaubergwerk Morassina & Heilstollen St. Barbara in Schmiedefeld auf. Dieses wurde erst Anfang der 90-er eröffnet. Auf der Führung wurde die Geschichte des Alaunschieferbergbaus in all seinen Phasen erklärt. Heute befinden sich daher große Tropfsteinhöhlen mit recht jungen Tropfsteinen, aber auch baumstammgestützte niedrige Stollen und ein Heilstollen unter Tage. Nach knapp 90min hatte uns die Erde wieder.

Danach ging es weiter zur Hohenwartetalsperre, unser letzter Punkt, wo wir uns nochmal zum Mittag kurz niederließen. Was uns im Stausee sofort auffiel, waren die enorm großen Fische, die immer wieder an die Oberfläche kamen. Nach ihrer Größe zu urteilen, müssen es Graskarpfen gewesen sein, die bis zu 150cm erreichen können. Was für ein Schauspiel! Nach einer kleinen Stärkung und der Verabschiedung trat jeder die Heimreise an.
Es war ein tolles Wochenende! Mal sehen, wo es nächstes Mal hingeht.

Marco Ringel