2003

Jahresrückblick für 2003

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2003 stand unter dem Motto des Jahrhundertsommers und der Waldbrände aufgrund einer extremen Trockenheit, die vom Februar bis in den Januar des Folgejahres anhielt. Vom 14. Juli bis zum 13.8. gab es ohne Unterbrechung 31 Sommertage. Das Jahr war mit 9,7 °C ein weiteres warmes Jahr (+0,3 Kelvin), aber nicht ganz so extrem wie 2002, mit 98 Prozent sonnenscheinnormal – wie schon das Vorjahr – und leider gleich mit 62 Prozent über doppelt so wenig Niederschlag, wie das nasse Vorjahr. Es stellt auch das trockenste Jahr meiner Messreihe nach 1991 (362 mm) dar. Der Februar und der Oktober fallen bei der Temperatur aus der Reihe. Der Februar mit – 4,2 Kelvin und der Oktober mit -3,5 Kelvin viel zu kalt. Der Juni brachte die Positivspitze mit +2,8 K. Alle anderen Monate bewegten sich im normalen Rahmen von -0,9 bis +2,7 Kelvin. Es gab nur 2 Monate, die ihr Niederschlagssoll erfüllen konnten, der Januar und der Oktober. Fünf Monate schafften noch mehr als 50  Prozent und 5 Monate blieben gar darunter, am trockensten der Februar mit 13 und der August mit 23 Prozent.

Hier nun die wichtigsten Wetterereignisse des Jahres: Bereits am  9.Januar erreichten wir den Kältehöhepunkt des Winters und des Jahres mit -20,4°C einging. Am Erdboden konnte über Schnee ein Wert von -24,4°C erzielt werden. Danach wurde es in diesem Jahr fast nur noch zu warm. Kälterekorde wurden kein gebrochen.Am 23.02. bis zum 27. kletterte die Temperatur so ernorm, das die Temperaturspanne bei 20 Kelvin, am Erdboden sogar bei 30 Kelvin lag. Der erste März war die erste Nacht ohne Frost seit Mitte JanuarBei einem kühlen Nordwestwind am 4. bis 6. kam es zu Staubfegen und -treiben auf den Feldern. Der trockene Sand wurde bis zu 10 Meter in die Höhe gewirbelt und behinderte die Sicht beträchtlich. Der 06. April war dann der schlimmste Tag. An der Erdoberfläche war es nun schon bedenklich trocken. Seit Mitte Februar ist nicht allzu viel gefallen. Dieses Defizit begleitete uns das ganze Jahr. Am 15. April wurde erstmals in diesem Jahr die 20°C Marke überschritten. Ein sehr später Zeitpunkt, der eigentlich schon in den März gehört. Eine herbe Enttäuschung war der Karsamstag, an dem ein widerlicher Ostwind zu einem heftigen Sandsturm führte. Eine solche Häufung von windigen Tagen mit Sandverwehungen gab es hier noch nie. Erste Gewitter tauchten am 27.04., die allerdings auf dem Fläming ihre Kraft verloren. Am 5. Mai wurde der erste Sommertag des Jahres beobachtet, der mit 30,4°C auch der erste heiße Tag und auch der wärmste 5. Mai seit über 80 Jahren war. Von den schweren Gewittern am 8. Mai in Sachsen und Bayern bekam unsere Region nichts ab. Nur Wetterleuchten am Nachthimmel. Es fehlen seit Jahresbeginn über 50% der Normalsumme. 
Die Eisheiligen zogen am 16. mit Bodenfrost von -2,5°Cund am 17 mit -0,5°C ein. Das erste  kräftige Gewitter zog am 26. Mai über Jänickendorf, das nun endlich mal im Zentrum lag. Unter Donnergrollen goss es binnen Minuten insgesamt 10,4 Liter. Das sind 10% des derzeit fehlenden Niederschlages seit Jahresbeginn. Leider stellte ein solches Ereignis eines der kräftigsten des Jahres dar.  An der Station herrschte fast Dürre. Der Rasen verwelke bereits ende Mai! Ohne Dauersprengen ging gar nichts mehr! Die ersten Roggenschläge wurden am 30. wegen Notreife gedroschen. Seit Jahresbeginn fehlten 121 Liter, nur 140 sind gefallen.Der heißeste Tag des Jahres mit 34,8°C bahnte sich am 27. Juli an. Die Hitze ging bis zum 13. August weiter. Eine Serie von mächtigen Waldbränden sorgte für Unruhe. So auch am 7., wieder ausgelöst durch Altmunition, begann es auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Heidehof (Jüterbog-Ost) auf einer Fläche von ca. 30 ha zum 2. Male zu brennen. Der Löschhelikopter war schon am 5. August beim Brand bei Altes Lager im Einsatz. Die Brandstelle war von der Wetterstation ca. 8 km entfernt. Die Rauchsäulen konnten gut beobachtet werden. Unter der weiter anhaltenden Hitze der dieser Tage (>30°C) kam es am 11. zu einem weiteren Großbrand in der gleichen Region. Diesmal standen ca. 100  ha Wald- und Ödland bei Jüterbog in Brand. Ein Ende der Waldbrandgefahr war noch nicht in Sicht. Niederschlag gab es nicht. Eine Tropennacht (>20°C Min) erfuhren wir am 13. August. 35°C Max wurden dabei knapp verfehlt. Die Hundstage waren damit vorbei. Recht kalte Nächte ereilten uns am 25. Nur 3,7°C am Erdboden und 6,0°C in der Hütte konnten gemessen werden. Der Monat August ging als der trockenste seit Messungsbeginn (1985) ein. 1991 wurden 18,6 mm geschafft. Der Kracher des 1. Septembers waren die 4 Gewitter. Das letzte brachte hier dann sogar vor dem ersten Donner leichten Hagel (? 5 mm). Den ganzen Sommer gab es so etwas nicht. Der erste Bodenfrost der Saison mit -0,1°C wurde am 3.9. registriert. Dies war das zeitigste Auftreten seit Beginn der Messungen (1985). Nächster Termin wäre der 13.September (1991 mit -1,0°C) gewesen. Am 7. (25,1°C) und 8. (26°C) dann nochmals Sommertage. Nach dem 15. startete der Altweibersommer. Die Temperaturen blieben dabei mit 20°C am unteren Level. Es war unglaublich! Am 22., einen Tag vor Herbstanfang, ein heißer Tag. Es ist zum einen der späteste Eintrittstag eines heißen Tages und auch zugleich der erste heiße Tag im September seit Messungsbeginn (1985). Bisher wärmster Tag war der 2. September 1997 mit 29,4°C. 5 Sommertage hintereinander wurde zu diesem Termin auch noch nicht gemessen, 3 davon waren auch noch fast heiße Tage. Nach dem 24. wurden 5 Bodenfrosttage registriert. Minus 2,8°C wurden am 25. als Minimum der Tage gemessen. Zum 13. Oktober kam auch Hüttenfrost hinzu, der auch bis zum 20. beobachtet wurde. Ersten Wintervorboten in Form eines Graupelschauers bot uns der 23.10., dann kam lange nichts mehr. Außerordentliche Milde herrschte bis zum 5. November vor. Sehr hoher Luftdruck von 1040 hPa war dafür verantwortlich. Zur Zeit der totalen Mondfinsternis in der Nacht zum 8. war der Himmel nahezu klar. Daher konnte man sie gut verfolgen. Pech war allerdings bei den drei Haupttagen der Polarlichter dabei. Kein einziges konnte von hier aus beobachtet werden. Sehr oft herrschte eine Hochnebeldecke mit sehr milden Temperaturen vor. Dies führte zu verschiedenen Maximumrekorden. Nur einmal war es seit 1985 am 21.11. wärmer, mit 14,7°C 1994. So wurden vom 22. bis zum 25. die Tagesrekorde seit 1985 gebrochen. Der Kaltfrontdurchgang am 14. brachte neben starken Böen ein Wintergewitter mit einem Mix von Schneeregen- und Graupelschauer. Die Weihnachtsfeiertage waren teils klar, aber leider ohne Schnee.

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Das Jahr 2003 war im Mittel der Regionalstationen mit 0,1 bis 1,9 Kelvin Abweichung zu warm, mit 58 bis 88 Prozent zu trocken und mit 123 bis 143 Prozent sonnenscheinreich. 
Bei den monatlichen Temperaturmitteln hatten die Stationen Finsterwalde (10,4), Bismark (10,2) und Teltow (9,9) die höchsten Werte aufzuweisen. Die tiefsten Werte wurden an den Stationen Steinölsa (8,7), Grosserkmannsdorf (8,9), Zahna (9,0) und Berlin-Friedrichshagen (9,2) gemessen.  Im Vergleich zum langjährigen Mittel gab es überwiegend positive Abweichungen. So hatten Finsterwalde (1,9), Bismark (1,6), Wartenburg (1,4) und Rahnsdorf (1,3)  die deutlichsten Abweichungen aufzuweisen. Die Höchstwerte traten vorwiegend am 13. August auf. Die höchsten Maxima registrierten die Stationen Grosserkmannsdorf (37,7), Steinölsa (37,5), Finsterwalde (37,1) und Jessen (36,2) . Es traten im Jahr 2003 sehr viele heiße Tage auf.  Die meisten heißen Tage hatte die Station Grosserkmannsdorf mit 43, die wenigsten die Station Rahnsdorf mit 16. Es traten bis zu 3 Monaten Sommertage auf.  Die Anzahl der Sommertage lag zwischen 87 in Finsterwalde und 58 in Zahna. Die Anzahl der Frosttage lag zwischen 130 in Friedrichshagen und 97 in Köthen. Eistage traten fast einen Monat lang auf. Die Anzahl der Eistage lag zwischen 32 in Finsterwalde und 16 in Wartenburg. Am tiefsten sank das Quecksilber in Mühlanger (-20,4), Jänickendorf (-20,3), Finsterwalde (-20,1) und Köthen (-20).  Im Mittel wurde der kälteste Tag am 9. Januar registriert. Die Anzahl der Bodenfrosttage lag zwischen 162 in Kamenz und 111 in Bismark. Als tiefste Temperatur am Erdboden registrierte die Messstelle in Kamenz -25,8 Grad Celsius am 01.01.
Das Mittel der relativen Luftfeuchtigkeit der Regionalstationen lag bei 72 Prozent.
In der Niederschlagsverteilung gab es erhebliche regionale Unterschiede. Die höchsten Niederschlagmengen konnten an den Stationen Rahnsdorf (466,1), Kamenz (453,9), Friedrichshagen (449,8) und Neuenhagen (447,9) gemessen werden.  Die geringsten Mengen konnten an den Stationen Jessen (303,9), Gröditz (339,4), Jänickendorf (339,6) und Mühlanger (340,1) registriert werden.  In der prozentualen Bilanz führten Friedrichshagen (88,0), Rahnsdorf (87,6), Teltow (78,4) und Neuenhagen (78,1)  die Rangliste an. In Jessen fielen hingegen nur 58 Prozent  des Monatssolls.  Die Anzahl der Tage mit messbarem Niederschlag lag zwischen 151 in Rahnsdorf und 113 in Steinölsa. Die höchste Niederschlagsmenge konnte die Station Köthen mit 31,4 am 11.09. messen. Schneedeckentage waren 2003 eher was seltenes. Nicht mal ein Monat kam zusammen. Die höchsten Schneedecken registrierten die Stationen Eisleben (22), Kamenz (20) und Steinölsa (15). Die Höchstwerte traten vorwiegend am 01. Januar auf. des Jahres auf.
Die meisten Sonnenstunden registrierten die Regionalstationen in  Mühlanger (2204), Jessen (2165), Jänickendorf (2090) und Kamenz (2043).  Am wenigsten schien die  Sonne in Steinölsa (1706,6), Bismark (1965,1) und Kamenz (2043).  Prozentual gesehen reichte die Spanne von Mühlanger (143) bis Jänickendorf (123), wobei die Stationen mit einem Überschuss klar überwogen.
Heitere Tage gab es im Durchschnitt 48, trübe Tage dagegen 92. Die höchste Windspitze konnte die Station Mühlanger mit 30,3 m/s messen.  Das Mittel an Tagen mit Windspitzen über Beaufort 6 (windige Tage) lag bei 36, das Mittel mit Windspitzen über Beaufort 8 (stürmische Tage) lag bei 4.  Den Höchstwert bei den windigen Tagen hatte die Station Kamenz mit 140, bei den stürmischen Tagen war es auch die Station Kamenz mit 21.
Der Luftdruck hatte ein Mittel von 1018,7 hPa aufzuweisen.  Die meisten Gewittertage registrierte der Beobachter in Kamenz, wo es an 27 Tagen blitzte und donnerte.
Dieser Bericht wurde automatisch generiert

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Nun noch einige statistische Werte des Jahres: An 123 Tagen des Jahres kam es zu Niederschlag größer gleich 0,1 mm. Im einzelnen an 24 Tagen zu Sprühregen, 137 zu Regen, 28 zu Schnee, 9 zu Reif- oder Frostgraupeln und 3 zu Schneegrieseln, wobei etwa 9 Prozent als Mischniederschlag auftraten. An 71 Tagen waren die Niederschläge zum Teil als Schauer und an 20 Tagen mit Gewitter und an 5 Tagen mit Wetterleuchten zu beobachten. 39 Tage waren uns Fernsichten geboten. Dies ist außergewöhnlich viel, wie auch schon im Vorjahr. Aber nur 75 mal mussten wir uns mit Dunst unter 8 km Sicht begnügen, die niedrigste Anzahl seit Messungsbeginn 1985. Nebel trat auch nur an 28 Tagen auf, dann nahm er uns die Sicht aber völlig. Die Sonne schien an unglaublichen 333 Tagen des Jahres. Auch das ist ein Rekord Glätteerscheinungen nahmen wieder ab und landeten bei 
einem normalen Niveau. Dabei konzentrierten sichdie meisten davon im Januar und Februar: 5 mal Glatteis (2002 5), 3 Tage mit Eisglätte (9), 29 Tage mit Schneeglätte (25) und 1 Tage mit Reifglätte (1). Reif konnte ich an 71 Tagen beobachten. In 111 Nächten kam es zu Tau, was eine deutliche Abnahme darstellt. Wenn Nebel und Kälte zusammenkommen, bildet sich Rauhreif. Immerhin 8 Mal das schöne Schauspiel beobachtet werden. Wesentlich mehr, als in den Wintern davor zusammen. Dafür gab es fast genau so viele Schneedeckentage <=50% wie 2002, nämlich 41. Der Wind war in diesem Jahr einigermaßen lebhaft. Spitzen mit mehr als Beaufort 6 gab es an 32 Tagen – die meisten im Spätherbst – mit BFT 8 aber nur einen. Im Mittel wurde BFT 6 an nur 3 Tagen ermittelt. BFT 8 trat gar nicht auf.

Temperatur- und Niederschlagsverteilungskarte Jahr 2003
auf der Grundlage der Wetterstationen

Temperaturverteilung des Jahres 2003 Niederschlagsverteilung des Jahres 2003

Temperturabweichung, Niederschlagsabweichung, Sonnenscheinabweichung

Sommer- und heiße Tage, Eis-, Frost und Bodenfrosttage, Gewittertage

ChartObject Sommertage und heiße Tage an den Regionalwetterstationen

ChartObject Frost-, Bodenfrost- und Eistage an den Regionalwetterstationen

ChartObject Abweichung der Temperatur vom Normalwert an den Regionalwetterstationen

ChartObject Prozentuale Erfüllung der Niederschlagssumme vom Normalwert (1961-1990) der Regionalwetterstationen

ChartObject Prozentuale Erfüllung der Sonnenscheindauer vom Normalwert (1961-1990) der Regionalwetterstationen

ChartObject Jahresniederschlag der Regionalwetterstationen

ChartObject Prozentuale Erfüllung des Jahresniederschlages vom Normalwert (1961-1990) der Regionalwetterstationen