Erster Schnee BB

Erster Schnee in Berlin und Brandenburg

Für einige Bäume war der Schnee im wahrsten Sinne des Wortes eine zu schweren Last. Besonders hatten die Eichen zu kämpfen, da sie ihr Blätterkleid noch anhatten. Und das an einem 13. Oktober. Noch nie präsentierte sich die  Landschaft zu so einem frühen Zeitpunkt in einem weißen Kleid! Und so spielte sich dieses Ereignis bei den Stationen ab:Seit 9.40 schneite es in Jänickendorf. Die Temperatur war auf 1,6°C gefallen. Davor gab es Sprühregen, dann ging dieser in Schnee über. Dieses war einer der kältesten 13. Oktober und einer der zeitigsten Schneefälle.                    

 
Lückersdorf  Derweil war in Beesdau in der niederen Lausitz schon eine Schneedecke von 2 cm entstanden. Das Schneefallgebiet zog aus dem Südosten heran, wo es auf der Schneekoppe schon 20 cm Schnee gelassen hatte. Auch in Potsdam kamen seit 9:20 die ersten Schneeflocken in Form von Schneeregen herunter. Ab 10:15 schneite es dort richtig. Bei Jens Tischer in Kamenz herrschte dagegen schon tiefster Winter. Er traute seinen Augen nicht, aber nach mehreren amtlichen Stichproben kam eine aktuelle Schneehöhe von 10 cm raus. Das Jahr 2002 ist wirklich eine bisherige Ausnahme in Sachen Extreme. Bis Mitte September war der Wärmeüberschuss weit über dem des bisherigen Rekordjahres 2002 und nun der früheste und ergiebigste Schneefall seit „Gedenken“. Etwas südlicher noch bei Matthias Barth, in Königsbrück/Höckendorf lag dagegen nur 1cm Schnee. Diese Station lag schon wieder an der Westgrenze des Niederschlagsgebietes. Bisher war am 22.10.1992 in Königsbrück die erste Schneedecke aufgetreten. Auch in Teltow bei Peter Rosenzweig waren es Mittag erst 1cm durchbrochen. In Berlin war es noch weniger. Dort gab es
 

Vergrößerung durch anklicken!   Bilder von Peter Rosenzweig, Teltow

am Vormittag des 3.Oktober 1998 den bisher frühesten Schneefall seit 92 Jahren in Berlin. Damit geht der heutige Tag als drittfrühester Schneefalltermin seit 1906 in die Witterungsgeschichte Berlins ein. In jenem Jahr gab es  bereits am 24. September in der Hauptstadt die ersten Flocken, und 1919 schneite es schon mal an einem 9. Oktober.  Der früheste Termin mit einer geschlossenen Schneedecke war der 27.10.1950, als 2 Zentimeter  weiße Pracht gemessen wurden. 
So heftig wie in Sachsen und Preußen ging es in Mühlanger nicht zu. Gegen 09.30 GZ setzte  Regen mit Sprühregen ein, vereinzelt zuerst etwas Schneegriesel, später auch einige Schneeflocken. Etwas dichter gegen 12.30 GZ, 13.15 Uhr alles wieder vorbei, da auch die Elbaue nur am westlichen Rande des Niederschlagsfeldes lag. In Lückersdorf konnten gegen 15 Uhr auf dem 15km entfernten und 419m hohen Schwedenstein noch 15-17cm gemessen werden. Das war der 3. Jahrhundertrekord, den uns Petrus 2002 beschert hat. Auf den Tag genau vor 2  Monaten die Flut und eigentlich war bis vor wenigen Wochen 2002 ja das Rekordwärmejahr noch vor 2000. Umso spektakulärer der „Rückfall“ in das andere Extrem.
 Nach stundenlangen Schneefällen hatte am Nachmittag nun auch Teltow eine Schneehöhe von 5cm erreicht. Der Schneefall ließ dann überall langsam nach, da das Niederschlagsgebiet nordwestlich nach Berlin herauszog. Hier im Urstromtal sind bis zu 7 cm Schnee gefallen. Dieser hat aber bereits wieder eingetaut bei  1,5°C um 15 Uhr. Dadurch stieg die Schneedecke nicht mehr weiter an. Bei 6  Litern Niederschlag wären aber bis zu 12 cm drin gewesen.
 

 

Vergrößerung durch anklicken!   Bilder von Jens Tischer, Kamenz-Lückersdorf