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Monatsbericht der Wetterstation Mühlanger für Januar 2024

Zwischen Flämingrand und Dübener Heide

Mit einer Monatsmitteltemperatur von 1,2 bis 1,6 °C findet sich der Januar 2024 in der Statistik. Das entspricht einer Abweichung von 2,0 bis 2,4 Grad vom langjährigen Mittel der Jahre 1991 – 1960. Gleichwohl darf der Januar 2024 als ein gewöhnlicher Januar durchgehen, weil die Standardabweichung der Temperatur im o.g. Zeitraum 3,4 Grad beträgt.
Die zwei kurzen Winterphasen vom 7. bis zum 11. und vom 16. bis 21. Januar brachten 7 Eistage, zu erwarten sind deren 9, bei den Frosttagen sind 18 gezählt worden, 20 waren es im langjährigen Mittel. 15 Tage mit einer geschlossenen Schneedecke wären zu erwarten, da hat der Januar gründlich enttäuscht, es sind in Wittenberg nur 5 solcher Tage ermittelt worden, in Jessen sollen es in höheren Lagen 9 Tage gewesen sein. Die maximale Schneehöhe betrug am 18. Januar 6 bis 7 Zentimeter in Wittenberg, Ateritz, Jüdenberg und Jessen.
Für das kurze Winterintermezzo beachtliche Minima der Lufttemperatur hat es am 9. Januar gegeben: Minus 12 bis minus 13 Grad sind im Landkreis gemessen worden, 5 Zentimeter über dem Erdboden waren es fast minus 15 Grad.
Erfreulich, wenn auch nicht ungewöhnlich sowohl die monatliche Niederschlagsmenge als auch die Zahl der Niederschlagstage: Im Mittel des Landkreises sind 48 Liter/m² gefallen, das entspricht 128 Prozent des langjährigen Mittels; bei der Zahl der Tage mit messbarem Niederschlag kommen wir auf maximal 20 Tage, an 8 bis 9 Tagen waren Schnee oder Schneegriesel oder Graupel dabei.
Die größten Tagessummen fielen bei 23 von24 Beobachtern am 2. Januar, knapp 15 Liter/m² im Mittel sind an diesem Tage im Regenmesser gelandet. 18,7 Liter/m² waren es in Gräfenhainichen. Nach dem 21. Januar wieder kräftige Erwärmung, die letzten 11 Tage des Monats bringen einen Temperaturüberschuss von 4 Grad, am 24. werden an einigen Stationen fast 12 Grad aufgezeichnet. Bleibt noch, auf drei Sturmtiefs hinzuweisen, Annelie zu Monatsbeginn, Iris und Jetka im letzten Drittel des Januars brachten Böen zwischen 58 und 79 km/h.
Nachdem im Dezember, kurz vor dem Start ins neue Jahr bei dem ersten richtigen Hochwasser seit 2013 am 29. und 30. der Pegel auf 5,49 m anstieg und Abflussmengen von mind. 1430 m³/s brachte, passierte eine zweite Welle mit einer Pegelhöhe von 5,39 m und 1320 m³/s am 7. und 8. Januar den Wittenberger Pegel. Zum Schluss die Sonnenscheinbilanz: Obwohl reichlich Regentage, brachte es die Sonne auf über 63 Stunden oder 134 Prozent.

Achim KuhnWetterstation Mühlanger

Monatsbericht der Wetterstation Mühlanger für Februar 2024

Zwischen Flämingrand und Dübener Heide

Ein wahrlich bemerkenswerter Monat liegt hinter uns. Viel zu warm, sehr nass und ziemlich wenig Sonnenschein kennzeichnen den Februar des Jahres 2024. Bei einer Monatsmitteltemperatur von 7 °C im gesamten Landkreis Wittenberg (Messstellen in Wittenberg7,0°C, Mühlanger °C6,9, Pretzsch 7,2°C, Annaburg 7,0°C und Jessen 7,1 °C) lag die Abweichung 6,8 Grad über dem langjährigen Mittel der Jahre 1961-1990, für den Zeitraum 1991 – 2020 sind es 5,2 Grad gewesen. Ohne Zweifel die bisher höchste Mitteltemperatur für einen Februar seit 1881, dem Beginn flächendeckender Beobachtungen deutschlandweit. In einer seit 1766 bestehenden Berliner Reihe wird für den Februar 1767 und 1869 eine Monatsmitteltemperatur von 5,5°C angeführt, im Jahre 1925 kam der Februar auf 5,3 °C. Um gleich bei Extremen zu bleiben: Der Februar 1929 war mit -11,3°C, der Februar 1956 mit -10,7 °C auch nicht zu verachten, wohlgemerkt: Monatsmitteltemperaturen…
Das Mittlere Maximum des Februar 2024 lag bei 10 bis 11 Grad im Landkreis, das langjährige Mittel brachte es auf 3,6 Grad. Eistage sind allhier ausgeblieben, 4 bis 7 Tage mit Frost in 2 Meter über Grund wurden gezählt, das waren 15 bis 11 weniger als zu erwarten. Das Mittlere Minimum der Lufttemperatur betrug zwischen 1961 – 1990 minus 2,4 Grad, in diesem Februar gab es 3,7 Grad. Dafür ist die bisher höchste Temperatur von 17,6 °C im Februar 1990 in diesem Jahr um ganze 2 Grad unterboten worden. 2002 wurden 16,9 °C erreicht. Dass ausgerechnet der letzte Tag des Monats brachte dem Landkreis die kälteste Nacht, bis auf minus 2,6 °C ging das Thermometer in Pretzsch. Eine alte Bauernregel wünschte, dass der Februar wie ein Wolf kommen und wie ein Lamm gehen möge…
So kapriziös wie die Temperaturen verhielt sich das Niederschlagsgeschehen. 19 Tage mit messbarem Niederschlag gab es zwischen Flämingrad und Dübener Heide, ein Plus von nur 4 Tagen, aber die Summe hatte es in sich. Im Flächenmittel des Landkreises sind nach 23 Meldungen 70 Liter auf den Quadratmeter gefallen, das entspricht 213 Prozent der langjährigen Summe von 1961 – 1990 für den Februar. Die höchsten Monatssummen wie gehabt im Fläming (Stackelitz) und in der Heide (Ateritz, Schmiedeberg) mit 83 bis 86 l/m²; im Flachland wurden Abtsdorf, Pratau, Eutzsch und Pretzsch mit Regenmengen von 69 bis 73 l/m² bedacht. Die höchsten Tagessummen zwischen 12 und 14 l/m² fielen am 4., 8. und 11. Februar. In der ersten und mittleren Dekade des Monats gab es 17 Tage (!) mit messbarem Niederschlag; am 8. Februar war in Ateritz Schnee im Regen beobachtet worden. Die Klimatische Wasserbilanz des Monats ergab ein Plus von fast 48 mm, die Böden lagen zum Monats-ende bis 60 cm Tiefe bei einer nutzbaren Feldkapazität von 90 bis 110 Prozent.
Negativ war die Sonnenscheinbilanz. Der Februar begann unter Tiefdruckeinfluss , weite Teile des Monats waren durch diesen geprägt. In der ersten Dekade gab es nur 5 Tage mit Sonnenschein und 8 Stunden; die zweite Dekade brachte 9 Tage mit Sonne und 13 Stunden. Vom 21. bis 29. jeden Tag Sonne und 32 Stunden. Knapp 54 Stunden für Wittenberg. Das sind und bleiben nur 77 Prozent vom langjährigen Mittel. Die Entwicklung der Pflanzen beschleunigte sich durch die sehr milde Witterung, die Agrarmeteorologen konstatierten einen Vorsprung von 3 bis 4 Wochen, zum Monatsende war der Erstfrühling eingetreten… ak 07.03.2024

Kurze Anmerkung zu den hohen Wasserständen der Elbe am Pegel Wittenberg
Ab dem 14. Dezember 2023 lagen die Pegelstände am Pegel Wittenberg mindestens 1 Meter über dem Mittelwasserstand von 214 cm, am 25. Dezember war die AS 1 in Torgau erreicht (553 cm).
553 cm war der Pegel am Silvestertag hoch, Die Alarmstufe AS 1 war am 9. Januar aufgehoben. Gleichwohl blieb die Pegelhöhe bis zum Monatsende fast 2 Meter über dem Mittelwasser. Den gesamten Februar wurde eine Mittelwasserhöhe von 440 cm erreicht, ein Plus von 226 cm.
Ergiebige Regenfälle im Einzugsbereich der Oberen und Mittleren Elbe sowie in Sachsen im Dezember 2023 mit dem Weihnachtstauwetter und Niederschlagsmengen im Riesengebirge von 125 l/m² (179 Prozent) führten zu dem ersten „richtigen“ Hochwasser seit 2013.
Im Januar 2024 fielen im böhmischen Einzugsbereich der Elbe 97 l/m² (126 Prozent). Der Februar setzte mit 94 l/m² (184 Prozent) einen drauf, die Regenmengen aus dem Sächsischen sind hierbei nicht berücksichtigt…

Achim KuhnWetterstation Mühlanger

Monatsbericht der Wetterstation Mühlanger für März 2024

Zwischen Flämingrand und Dübener Heide

Relativ unspektakulär ? Der März 2024.

Ein Hoch auf die Rekorde: Der Januar 2024 2 Grad wärmer als im langjährigen Mittel der Jahre 1961 – 1990 bei 128 Prozent der Regenmenge; der Februar bringt 7 Grad, ein Plus der Temperatur von 6,8 Grad bei 212 Prozent der zu erwartenden Niederschlagsmenge; der März eine Monatsmitteltemperatur von 7,8 Grad und ein Plus von rund 4 Grad. Aber nur 74 Prozent oder 28 Liter/m². Diese Menge darf als „normal“ gelten, Abweichungen von 48 Prozent sind Standard. Gleichwohl.

Eine relativ lange Periode sehr geringer Niederschläge, vom 23. Februar bis zum 16. März sind im Schnitt des Landkreises nur 7 Liter/m² gefallen, ließen (schon wieder) Befürchtungen über eine sehr zeitige Frühjahrstrockenheit aufkommen. Angesichts vieler vernässter Flächen in der Elbaue könnte diese „Trockenzeit“ einen Rückgang der Bodenfeuchte gebracht haben.

Der Witterungsverlauf des März war ein ständiges Abwechseln warmer und kühler Phasen, wobei die letzteren kaum länger als zwei oder drei Tage anhielten. Demzufolge waren alle Dekadenmittel der Lufttemperatur 3 bis 4 Grad höher als im langjährigen Mittel zu finden. Der Monat brachte zwar keinen Eistag mehr (- 1), an Frosttagen wurden in der Elbaue noch 10 bis 11 davon gezählt (- 4).                        In Erdbodennähe (5 cm) wurden 15 Frosttage ermittelt.

Sommer – und Heiße Tage waren kein Thema, für einen Warmen Tag (Tx < 20°C) hatte es am 30. des Monats allemal gereicht. Von den Temperaturaufschreibern wurden 23 bzw. 23,5 °C gemessen. Derart „hohe“ Temperaturmaxima sind im März nicht allzu häufig. Vor dem diesjährigen Ereignis sind seit 1937 für Wittenberg 25,0°C am 30.3.1968 bekannt; bis dato nicht wieder vorgekommen. Es folgt der 31.3.2017 mit 23,1 °C und der 31.3.2021 mit 23,9 °C.

Die Zahl Niederschlagsereignisse war überschaubar. Die erste Monatshälfte mit nur 5 Tagen, bei denen Messbares im Regenmesser angekommen war, brachte im Durchschnitt des Landkreises  dürftige 1,2 Liter/m². Auch die „Mengen“ vom 16. waren nicht sehr erfreulich mit nur 2,5 Litern/m². Vom 21. März bis zum 29. fast jeden Flüssiges von oben, auf 24 Liter/m² beläuft sich die durchschnittliche Menge für diesen Zeitraum. Da waren bei fast allen Beobachtern am 23. Tagessummen von 8 bis 15 Liter notiert worden (Jessen, Pratau). In summa brachte der März 2024 28 Liter oder 74 Prozent des langjährigen Mittels an maximal 12 Tagen mit messbarem Niederschlag. Die Sonnenscheindauer im besagten Monat betrug 140 Stunden, ein leichtes Plus von 21 Prozent.

Zum Abschluss nochmal ein Hoch auf die Temperaturrekorde des ersten Viertels des Jahres 2024: Der Februar 2024 war der wärmste Februar seit 143 Jahren (1881 – 2024), der März 2024 der zweit-wärmste des gleichen Zeitraum.

Achim KuhnWetterstation Mühlanger

Monatsbericht der Wetterstation Mühlanger für April 2024

Zwischen Flämingrand und Dübener Heide

Ein Vorlauf der Pflanzenentwicklung von vier bis fünf Wochen zum Monatsbeginn, die erste Dekade des April fast 7 Grad wärmer als im Mittel der Jahre 1961 – 1990, am 8. April der erste Sommertag des Jahres. Die zweite Dekade etwas moderater, der Temperaturüberschuss beträgt (nur noch) 1,6 Grad zum o.g. Zeitraum, vom 16. bis zum 26. April liegen die Tagesmitteltemperaturen 1 bis fast 7 Grad unter dem für die Jahreszeit/den Monat erwartbaren Mittelwert, am 22. und 23. haut der Frost richtig rein…

Nachtfrost in 2 Metern Höhe zwischen minus 3 (Wittenberg, Annaburg und Jessen) bis minus 5 Grad in Pretzsch, am Erdboden wurden fast minus 6 Grad erreicht. Trotz Frostschutzmaßnahmen auf den Weinbergen in Jessen sind 90 bis 100 Prozent der Triebe und Blütenansätze beim Wein hinüber. Walnussbäume verlieren fast das gesamte Blattwerk, bei freistehenden Eichen sind junge Blätter erheblich geschädigt, Pflaumen, Kirschen und Äpfel werden in diesem Jahr, wenn überhaupt, nur wenig Frucht bringen.

Zur Erinnerung: Der Januar hatte ein Plus der Monatsmitteltemperatur von 2 Grad, der Februar von 7 Grad, der März von 3 Grad, der April bringt ein Plus von 3,4 Grad… Kein Wunder, das die belebte Natur so weit entwickelt war. Dabei lag zur Monatsmitte, bis zum „Kälteeinbruch“, die Tagesmittel-temperatur kurz 9 Grad über dem langjährigen Mittel. Wenn wir schon bei den Zahlen sind: Mit einer Monatsmitteltemperatur um 11 Grad Celsius war der April 2024 um 3,0 bis 3,5 Grad Wärmer als im o.g. 30-jährigen Zeitraum, für 1991 – 2020 kommen (nur) 1,1 Grad zusammen. Dass der Überschuss nicht bei 6 Grad lag, ist der kalten Phase ab der Monatsmitte zu verdanken. Der Monat brachte 2 bis 3 Sommertage, 2 bis 3 Frosttage und 3 Tage mit Bodenfrost. Der wärmste Tag des Monats war der 30. April, 27 bis 28 Grad sind von West nach Ost gemessen worden. Am 22. und 23. April wurden mit minus 3 bis minus 5 Grad die kältesten Nächte ermittelt. Die Sonnenscheindauer erreichte mit 160 bis 170 Stunden einen leichten Überschuss von 4 bis 12 Prozent. An 13 Tagen mit messbarem Nieder-schlag wurden im Flächenmittel des Landkreises knapp 35 Liter/m² erreicht, das waren 86 Prozent des langjährigen Mittels von 1961 – 1990. Abweichungen bis 22 Prozent sind durchaus „normal“.

Während in der ersten Dekade knapp 11 Liter/m² vom Himmel kamen, sind zum Ende des zweiten Drittels gut 20 mm gemessen worden, das Gros des Monats einheitlich am 19. April. Zwischen 10 und 19 Liter sind an diesem Tage aus den Regenmessern geholt worden, interessanterweise die höchsten Mengen in der Elbaue: Pratau, Eutzsch, Seegrehna, Coswig, Heinrichswalde… Die letzte Dekade war mit Regenmengen um 4 Liter/m² vergleichsweise bescheiden. Zum Monatsende lag die Nutzbare Feldkapazität unter Gras im Landkreis bei 51 Prozent… Trotzdem, es dürfte mal wieder regnen.

Achim KuhnWetterstation Mühlanger

Monatsbericht der Wetterstation Mühlanger für Mai 2024

Zwischen Flämingrand und Dübener Heide

Der Mai, der ein Juni war, wenn man das langjährige Mittel der Jahre 1961-1990 als Berechnungs-grundlage nimmt: Eine Monatsmitteltemperatur von 16,7 °C, die ein Plus von 3,7 Grad bedeutet. Es war der 13. Monat in Folge mit überdurchschnittlichen Temperaturen, dabei war der Mai des Jahres 2024 der viertwärmste seit 1881. Den Spitzenplatz belegt der Mai 1889 (!) mit 17,2 °C.
Für Sachsen-Anhalt wurde ein Monatsmittel von 16,2 °C errechnet, der Landkreis hat diesen Wert um 0,5 Grad überboten. Es wurden 4 bis 6 Sommertage erreicht, ein Plus von 2 Tagen, am 21. Mai gab es den wärmsten Tag des Monats, im Landkreis wurden sehr einheitlich 27 Grad und etwas mehr gemessen. Um einen Heißen Tag sind wir im Mai herumgekommen, ein solcher tritt statistisch alle 10 Jahre auf (1961-1990). Alle Dekaden des Monats waren 3 bis 4 Grad zu warm, Nacht-und Bodenfröste sind ausgefallen, Eisheilige Fehlanzeige. Was kaputtzumachen war, hatte der April erledigt. Die kühlsten Nächte wurden zwischen dem 6. und 9. Mai beobachtet, in Annaburg am 28. Mai, zwischen 3 und 7 Grad lag das Minimum im 2 Metern Messhöhe, 5 cm über dem Erdboden ging es auf 4 Grad herunter am 5. Mai.
Dafür gab es mal wieder eine sehr lange Durststrecke durchzustehen. Vom 25. April bis zum 18. Mai gab es bis auf sehr wenige Ausnahmen keine relevanten Niederschläge im Revier, die erste Dekade hatte dürftige 1,1 Liter/m² im Flächenmittel gebracht, die zweite ebenso magere 4,6 Liter/m². Die Bodenfeuchte war bis zum 20. Mai im Landkreis auf 20 bis 30 Prozent der nutzbaren Feldkapazität gesunken, zum Monatsende war selbige nur unwesentlich angestiegen, obwohl am vorletzten Tage um 14 Liter/m² gefallen waren, die letzte Dekade hatte im Flächenmittel fast 40 Liter/m² gebracht. Im Mittel des Landkreises sind knapp 40 Liter/m² gefallen, das entspricht 81 Prozent des langjährigen Mittels, Abweichungen von fast 52 Prozent sind für diesen Monat möglich (Standardabweichung). Bei der Anzahl der Tage mit messbarem Niederschlag ist der Mai 2024 mit durchschnittlich 9 Tagen um ganze 5 Tage unter den Erwartungen geblieben. Die Sonnenscheindauer war mit etwas über 220 Stunden nicht ungewöhnlich hoch, 107 Prozent sind errechnet worden.
Als sehr ungewöhnlich sind die Wassermengen Ende Mai 2024 in Baden-Württemberg und Bayern zu bezeichnen, die Erinnerungen an die Hochwässer 2002 und 2013 wecken. Alle folgenden Zahlen beziehen sich auf die Monate, in denen sehr hohe Regenmengen zu Hochwässern führten:
B-W Aug 2002 121 mm = 128 Proz.; Mai 2013 149 mm = 156 Proz.; Mai 2024 181 mm = 190 Proz. Bayern Aug 2002 165 mm = 163 Proz.; Mai 2013 161 mm = 178 Proz.; Mai 2024 163 mm = 180 Proz. SAH Aug 2002 100 mm = 169 Proz.; Mai 2013 121 mm = 234 Proz.; Mai 2024 70 mm = 136 Proz.
Verantwortlich bekanntermaßen ein sehr langlebiges Vb-Tief, welches vom 1. bis zum 3. Juni die Regionen unter Wasser setzte. Der Westteil der Tschechischen Republik, das Einzugsgebiet der Moldau war ebenfalls betroffen, erreichte aber nicht diese außergewöhnlichen Regenmengen. Dennoch sind die Folgen auch an der oberen und mittleren Elbe zu beobachten mit Pegelständen in Wittenberg von 209 cm am 31. Mai bis 352 cm am 6. Juni.
Im Zeitraum 21. Mai bis 2. Juni 2024 sind im West, Nordwestteil und im Norden der Tschechischen Republik auch mit dem Vb-Tief erhebliche Regenmengen gefallen, die über Moldau, Berounka und Ohře/Eger zur Elbe abgeführt wurden. Im genannten Zeitraum sind im Jihocesky kray / Südböhmen 88 mm gefallen = 118 Prozent der mittleren Monatssumme für den Mai. Im Plzeňsky kray / Pilsen kamen 131 mm herunter = 187 Prozent. Der Karlsbader Kreis / Karlovarsky kray erhielt mit 119 mm 195 Prozent der zu erwartenden Regenmenge, Aussig / Ustecky kray 81 mm gleich 133 Prozent.

Achim KuhnWetterstation Mühlanger

Monatsbericht der Wetterstation Mühlanger für Juni 2024

Zwischen Flämingrand und Dübener Heide

Als wenig spektakulär wird der Juni 2024 von den Autoren der Berliner Wetterkarte beschrieben. Was erst auf den zweiten Blick auffällt, dass die positive Temperaturabweichung für diesen Monat deutlich weniger extrem war als in den vorhergehenden Monaten bis zum November 2023. Vom Dezember des letzten Jahres bis zum Mai 2024 lagen die Monatsmitteltemperaturen 2 bis fast 7 Grad höher als im Mittel der Jahre 1961 – 1990. Der Juni 2024 brachte einen Überschuss von 1,3 Grad deutschlandweit, für Sachsen-Anhalt von 1,2 Grad. Eine Trendwende ist dies ganz sicher nicht, wahrscheinlich lassen die Auswirkungen von El Nino langsam nach. Gleichwohl, der Klimawandel ist damit nicht beendet.

Die erste Dekade des Juni war  normal temperiert, ein leichter Überschuss von 0,4 Grad wurde registriert. Die Niederschlagsmengen in diesem Zeitraum sind eher dürftig gewesen, keine 10 Liter sind im Flächenmittel des Landkreises gefallen. Die nächsten 10 Tage waren anfänglich kühl, 2 bis 3 Grad unter dem Mittel; die kühlsten Nächte des Monats sind am 12. Juni beobachtet worden.

Zwischen 5 Grad in der Elbaue (Mühlanger) bis 7 Grad in Annaburg wurden gemessen, in 5 cm über dem Erdboden ging die Temperatur auf 3 Grad zurück. Dennoch belief sich das Temperaturdefizit für diesen Zeitraum auf (nur) 0,1 Grad. Die Niederschlagsmengen waren etwas ergiebiger, im Mittel der 26 Beobachtungen sind 25 Liter/m² gefallen, 42 Prozent der langjährigen Monatsmengen an 6 Tagen mit messbarem Niederschlag.

Das letzte Monatsdrittel hatte mehrere Überraschungen gebracht. Ab dem 21. Juno kam deutlich wärmere Luft in den Landkreis (nicht nur dort), 9 der 11 Sommertage für den Juni sind für diesen Zeitraum registriert worden, die 2 (restlichen) sind in der ersten Dekade aufgetreten. Die 2 Heißen Tage des Juni kamen am 26. und 27. über den Landkreis, in diesen Nächten ging die Temperatur in Wittenberg nicht unter 20 Grad zurück, das waren die ersten beiden Tropischen Nächte dieses Sommers. Bei 4 bis 5 Tagen mit messbarem Niederschlag brachten diese nicht unerhebliche Wasser-mengen in den Landkreis, Schwerpunkte waren der 21. und 29. Juni. Für den 21. Juni sind mit zwei Gewittern zwischen 15 und 17 Uhr MESZ und den folgenden Morgen zwischen 5 und 9 Uhr MESZ 27 Liter/m² im Landkreis gemeldet worden, die Bandbreite der einzelnen Meldungen ist erheblich.

Für Eutzsch sind für diesen Tag (08 Uhr MESZ – 08 Uhr MESZ) 67,7 mm verbucht worden, gefolgt von Zahna-Nord und Jessen-Ost mit 43 Litern/m²; 39 Liter bekam Jüdenberg,  um 32 Liter/m² waren es für Seegrehna und Heinrichswalde, 15 bis 25 Liter/m² wurden für Stackelitz, Zallmsdorf, Coswig, Mühlanger, Wartenburg, Seyda, Ateritz, Schmiedeberg, Annaburg, Oranienbaum notiert; in Gräfenhainichen wurden für diesen Tag 31 mm aufgeschrieben. Das Gewitter am Vortag war mit kirschgroßem Hagel in einem schmalen Streifen aus Richtung Radis-Kemberg kommend über Bergwitz, Eutzsch und Pratau Richtung Nordost gezogen und hat erheblichen Schaden an landwirt-schaftlichen Kulturen und in Gärten hinterlassen; die MZ hatte ausführlich berichtet. Am frühen Morgen des 30. Juni zogen nochmals zwei Gewitterzellen zwischen 5 und 6 Uhr Sommerzeit aus Südwest über den Landkreis und brachten rund 16 Liter/m². Die größte Menge bei diesem Ereignis bekam Abtsdorf mit knapp 24 Litern. Die Monatssumme des Niederschlags beläuft sich also für den Juni 2024 auf 91 Liter/m², das entspricht 151 Prozent der langjährigen Monatssumm für 1961 – 1990 bzw. 166 Prozent für den Zeitraum 1991 – 2020. An 4 bis 5 Tagen sind Gewitter übers Revier gezogen. Die Sonnenscheindauer lag mit 230 Stunden bei 115 Prozent in Wittenberg. (ak 14.07.24)

Wetter, Witterung, Klima: Die Definition der WMO

Als „Wetter“ wird der physikalische Zustand der Atmosphäre zu einem bestimmten Zeitpunkt oder einem kürzeren Zeitraum an einem bestimmten Ort oder in einem Gebiet bezeichnet, wie er durch die meteorologischen Elemente und ihr Zusammenwirken gekennzeichnet ist.

Als Witterung wird der allgemeine, durchschnittliche oder auch vorherrschende Charakter des Wetterablaufs eines bestimmten Zeitraums (von einigen Tagen bis zu ganzen Jahreszeiten) bezeichnet. Bei der Witterung ist der Zeitraum im Gegensatz zum Klima wesentlich kürzer. Witterung fasst den Wetterablauf von mehreren Tagen oder Wochen, selten Monaten zusammen.

Das Klima ist definiert als die Zusammenfassung der Wettererscheinungen, die den mittleren Zustand der Atmosphäre an einem bestimmten Ort oder in einem …Gebiet charakterisieren.

Es wird repräsentiert durch die statistischen Gesamteigenschaften (Mittelwerte, Extremwerte, Häufigkeiten, Andauerwerte) über einen genügend langen Zeitraum. Im Allgemeinen wird ein Zeitraum von 30 Jahren zugrunde gelegt, die … Normalperiode, es sind auch kürzere Zeitabschnitte gebräuchlich.

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Monatsbericht der Wetterstation Mühlanger für Juli 2024

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Monatsbericht der Wetterstation Mühlanger für August 2024

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Monatsbericht der Wetterstation Mühlanger für September 2024

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Monatsbericht der Wetterstation Mühlanger für Oktober 2024

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Monatsbericht der Wetterstation Mühlanger für November 2024

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Monatsbericht der Wetterstation Mühlanger für Dezember 2024

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