F2 Tornado Wittenberg

Tornado wütet in Wittenberg

Der rekonstruierbare Ablauf gestaltete sich wie folgt, was aus verschiedenen Quellen  bekannt geworden ist: 

Die Tornado hatte erstmals Bodenkontakt im Bereich Piesteritz/Wittenberg-West gegen 20.12 Uhr. Dort wurde (nach Bericht) 3 Gewächshäuser der Gärtnerei Möbius  zerstört. Danach gab es östlich davon in der Feldstrasse weitere Zerstörungen; viele Häuser wurden zum Teil oder gänzlich abgedeckt, auch eines der schwersten Art: Ein Gehöft wurde schwer zerstört. An einem Anderen wurde der besagte Campinganhänger durch die Luft gewirbelt und landete im Wintergarten des Hauses.
Danach hatte der Tornado nochmals „die Bodenhaftung“ verloren, was ein Video auch sehr wiedergibt, da man dort immer wieder das Zusammenbrechen des „Schlauches“ und den Neuaufbau beobachten kann: Erst ca. 200 m weiter auf einem Acker ist dann „Die Entstehung der Windhose“ beobachtet worden.
Dort folgte der bekannt-spektakuläre Ablauf:  Ein Gehöft wurde stark zerstört,  zog über ein Haus und deckte zwei ex-LPG-Dächer vollständig ab.  Dann zog er mit seiner stärksten Intensität über die Mitte des Einkaufszentrums „Carat“. Tatsächlich wurde hier nicht nur das Leichtbaudach zerstört, sondern es gab Zerstörungen, die weit über das Leichtbaudach hinausgingen (Statik). Außerdem wurden im Caratpark 12 weitere Geschäfte zerstört. Weiter ging es über den Parkplatz, wo er eine Imbissbude aus den Verankerungen riss und sie ca. 10 Meter weit trug, in ihr waren die 3 Verletzten. Weiterhin zerstörte er den Unterstand der Einkaufwagen und schleuderte sie über 200m weit mit.
Teile der Lüftungsanlage waren über dem ganzen Parkplatz verteilt. Die Bleche des Daches von der Größe 2 mal 10 Meter flogen teilweise bis vor zu B2, das sind immerhin fast 400 Meter. Teilweise wickelten sich die Bleche um die Straßenbäume.

Er zog dann an der Ampelkreuzung „Carat-Park“ (unzerstört) vorbei über die drei Autohäuser, wo ca. 60 Auto zur herumfliegende Trümmerteile und Äste zerstört wurden; zu der Zeit zog er über das Umspannwerk am Teucheler Weg, kurz darauf wurden zwei Stromausfälle registriert. Dies geschah um 20.16 Uhr. Somit kann man die Zeit sehr gut rekonstruieren. An der Kreuzung zur B2 wurde eine Baumgruppe zerstört,  die Ampelkreuzung Berliner/Annendorfer zerstört,  bis auf eine Wiese.
Nach ca. 300m folgte das „Neubaugebiet“. Dort verlor der Tornado seine Bodenhaftung wieder.

Sofern man die folgende Einfamilienhaussiedlung „Lerchenbergsiedlung“  als „im Windschatten“ansehen möchte, gab es auf schmaler Schneise Zerstörungen; auch Baumbrüche. Aber nicht so schwer wie im Caratpark.
In Abtsdorf hatte der Tornado scheinbar in der Virchow-Straße die Bodenhaftung verloren und ausgerechnet wieder an der Bungalow-Siedlung am Mühlteich wiedergefunden.  Der Tornado schlug eine Schneise in den Wald in Höhe  Kreisstrasse Euper-Abtsdorf; Nähe der Bungalowsiedlung.  Baumbestand ca. 50-70 Jahre alt. Auch in der Siedlung wurden noch von einigen Bungalows die Dächer teils vollständig abgedeckt.
Der Tornado muss dann nochmals seine Bodenhaftung verloren haben: Kurz  vor Bülzig wurde er wieder aktiv: Im nördlicher Bereich hat er in den Gärten ca. 10 Jahre alte Obstbäume zerstört, aber kaum Gebäudebeschädigungen.
Zwischen Mügeln und Oehna 2 km vor Oehna waren dann auch noch Ausläufer des Tornados zu sehen: 3 entwurzelte Straßenbäume (über einen halben Meter dick); westlich der Straße war ein Wald zu sehen, bei dem ca. 1 ha nicht mehr stand (abgeknickte und wahrscheinlich auch entwurzelte Bäume) Es gibt eine nicht verifizierbare Information, dass der Tornado  vor Rohrbeck (Nähe Jüterbog) verendete. Dies lässt sich zumindest durch die Zugrichtung des Tornados bestätigen. Siehe dazu auch untenstehende Karte.
Einen (vielleicht zufälligen) Sachverhalt möchte ich noch  erwähnen: Die Windhose wanderte im Bereich der Autohäuser  im Abstand von ca. 50m direkt parallel einer 110kV-Leitung. Dies über ca. 300-500m.
Auch vom Flugplatz Holzdorf soll der Tornado in Nordwestlicher Richtung gegen 20.25 gesehen worden sein.

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