Treffen22

22. Regionaltreffen am 13. August 2005 in Jänickendorf

Protokoll des Sommerwettertreffen

Südlich von Jüterbog sollte das Treffen diesesmal beginnen. Dort befindet sich das Hochwasserschutzbecken der Nuthe für den Bereich Jüterbog-Luckenwalde. Seine Daseinsberechtigung sollte das Thema für den Tag sein.

Insgesamt brauchte es 5 Hochwasser, bis mit dem Bau der RHB begonnen wurde. Nun wird sich sicher jeder fragen, wozu wir hier im Fläming einen Hochwasserschutz brauchen, bei der allgemeinen Trockenheit. Dazu möchte ich über die historischen Hochwasser erläutern, wann es hier auf dem Plateau des Flämings zu Hochwässern kommt.

5 Ereignisse sind im letzten und diesem Jahrhundert markant.

Ø         Hochwasser 1929 in Jüterbog

– Winter 1928/29 war von außergewöhnlicher Kälte gekennzeichnet, welcher sich auch durch starke Schneeverwehungen an Bäumen, Kilometersteinen und anderen Erhebungen zeigte

– Durch Schneefänge und -flüge entstand im Laufe des Winters eine meterhohe Schneedecke

– Nur wegen eines außergewöhnlich günstigen Wetters während der Schneeschmelze, trat kein sehr starkes Hochwasser ein, als es erwartet wurde.

– Vom 12. bis 14. März 1929 kam es trotzdem zu einem außergewöhnlich hohen Abfluss.

– Im Südwesten des ehemaligen Kreises Jüterbog gab es drei Geländemulden, in welchen das Schmelzwasser des Niederen Fläming zum Abfluss kam

– Durch die Schneeschmelze kam es so zu Überschwemmungen bei Markendorf,

– Auch im Dahmetal wurden außergewöhnlich Hochwasser mit regelmäßigen großen Überschwemmungen der Prensdorfer Flur gemeldet

Ø         Hochwasser 1940 und 1941 in Jüterbog und Luckenwalde

– In den Jahren 1940 und 1941 kam es zu den größten Hochwasser der jüngsten Geschichte

– Von Süden drangen am 1. März 1940 große Wassermengen über die Felder und Gärten nach Luckenwalde ein. Diese überschwemmten einen größeren Teil des bebauten Stadtgebietes. Keller und Lagerräume wurden vom Wasser geflutet und vernichteten dort zum Teil erhebliche Warenvorräte. Insgesamt verursachte dieses Hochwasser in Luckenwalde einen Schaden von 60.000 bis 70.000 RM

– Im Winter 1940/41 erneut Hochwasser in Jüterbog und Luckenwalde.

– Der Wasserstand schwankte in Jüterbog zwischen 0,7m im Ortsteil Neumarkt und 0,30m in der HP

– In Luckenwalde zwischen 0,7 und 0,5m

– Am 10. Februar 1941 wurden die tiefliegenden Straßenzüge Luckenwaldes durch Schneeschmelze überschwemmt.

– Besonders war der südöstliche Teil betroffen, nachdem das Hochwasser schon in Kolzenburg wertvolle Acker- und Gartenflächen überflutete. So standen in Luckenwalde ganze Straßenzüge innerhalb von wenigen Minuten bis zu einem halbem Meter und darüber unter Wasser.

– Das Wasser kam plötzlich in den frühen Morgenstunden, nur wenige Betroffene konnten ihre Vorräte in Sicherheit bringen. Bis zum Mai lagen der Stadtverwaltung 92 Anträge auf Schadenersatz vor (ca. 100.000 RM)

– In Luckenwalde u. Jüterbog Schäden an Gebäuden und Verkehrswegen. In Luckenwalde auch Gewerbe- und Industriebetriebe bzw. Lager schwer getroffen. (Hutfabrik, Falkenthal, Geschäfte auf dem Boulevard.

– Bahndamm teilt die Stadt, nur östlich des Dammes vom Hochwasser betroffen, Nuthe durchquert LW

– Um Hochwasser einzudämmen, wurden 1941 Krieggefangene für Meliorationsarbeiten in Luckenwalde eingesetzt

– Es kam auch zu erheblichen Versandungen zwischen Jb und Lw liegenden Wiesen und Weiden.

– Im Verlaufe des Hochwassers 1940/41 kam es am 30.12.1940 zwischen Lw und Wd im Bürgerbusch zum Dammbruch. An der Woltersdorfer Papiermühle sackte der rechte Flügel des Wehres ab und der rechtseitige Damm wurde 2-3m weggespült. So wurde das gesamte Nuthewasser durch die Durchbruchstelle geleitet, woraufhin die unterhalb liegenden Betriebe, wie zum Beispiel die Papiermühle, kein Betriebswasser erhalten haben.

– Taucher waren notwendig, um durch Damm-Errichtung die Nuthe wieder zu Vernunft zu bringen“ (Heimatblatt).  Schaden in Höhe von 16.753,10 RM.

Ø         Hochwasser 1979

– Der Winter 1978/79 war einer der härtesten Winter der letzten Jahre – es kam zu erheblichen Schneehöhen, der Schnee hielt sich von Januar bis Anfang März durch die anhaltende Kälte

– Beim Eintritt der Schneeschmelze kam es dann zum Abfluss und erzeugte am 4. März den hohen Durchfluss von 4,1m³/s (normal 0,28m³/s) am Pegel Jüterbog-Bürgermühle. Nach zwei Tagen sanken die Durchflüsse wieder deutlich und nach einer kleinen Spitze am 10. März erreichte der Durchfluss einen Tag später wieder die Normalwerte.

Ø         Hochwasser 1982

Dieses Hochwasser war zwar nicht ganz so stark wie das von 1979, aber es erreichte einen Höchstwert des Durchflusses am Pegel Jüterbog-Bürgermühle von über 3,0m³/s

Ø        Hochwasser 1987

– 24. Januar  Nachricht der WWD Oder/Havel zur Hochwasserabwehr die Räte der Kreise und Städte.

– In diesem Winter/Frühjahr erreichten zwei Hochwasserwellen die Stadt Jüterbog.

– Die erste trat Anfang Februar auf und war die höhere Welle.

– Sie entstand in Folge eines Tauprozesses, welcher die Nuthe ausufern ließ.

– Am 2.2. wurden eine 36cm hohe Schneedecke gemessen, für unserer Region eine sehr hohe Schneedecke. Diese taute bis zum 5.2. auf 30cm und bis zum 6.2. auf  22cm ab. Am 8.2. waren es nur noch 13cm und am 9.2. nur noch 3cm. Am 10.2. war der Schnee gänzlich getaut

           Der Scheitel der Welle wurde am 7.2. mit einem

 Durchfluss von 3,3,m³/s am Pegel Jüterbog-Bürgermühle erreicht. Nachdem die Hochwasserwelle dann abflaute, wurde zwei Tage später, am 9. Februar, eine weitere kleinere Spitze von 2,6m³/s gemessen.

– Dabei wurden zwei Wohnhäuser gefährdet, die jedoch mit Sandsäcken vorbeugend geschützt wurden

– Ein Geschäft in Jüterbog, welches unter Wasser stand, konnte nicht geschützt werden. Statt dessen musste der natürliche Abfluss abgewartete werden. Der Schaden betrug ca. 50.000 Mark.

– Bei einem bis zu mehr als 30cm tief gefrorenen Boden und einer relativ geringen Schneedecke mit einem hohen Wasseräquivalent kam es im März zu einem plötzlichen Temperaturanstieg. Dieses Tauwasser und der einsetzende Regen führten am 18./19. März zu einem weiteren Hochwasser. Der höchste Durchfluss dieser Hochwasserwelle mit 2,9m³/s wurde in dieser Nacht erreicht, wie in Abb. 5.5 zu erkennen ist.

– Dieses Ereignis gab dann unter anderem den Anstoß zur Vollendung der Planung des RHB 

– Gebaut wurde das Rückhaltebecken letztendlich in den Jahren 1989/1990.

Ø         Hochwasser nach dem Bau des RHB

Nach dem Bau des Rückhaltebeckens 1989/1990 gab es auch weiterhin Hochwasser, jedoch beschränkten sich diese bis zum heutigen Zeitpunkt auf das Rückhaltebecken. Im Laufe der Jahre kam es erst zweimal zu besorgniserregenden Situationen: einmal 1996 und 2003.

Ø         Hochwasser 1994 in Jüterbog

– Die ersten höheren Wasserstände wurden im April 1994 erreicht. Hierbei kam es zu einem erhöhten Durchfluss am Pegel Jüterbog-Bürgermühle von 2,2m³/s am 13. des Monats. Der erhöhte Durchfluss hielt auch nur knapp vier Tage

– Der  erhöhte Durchfluss wurde ausschließlich durch Niederschlags ausgelöst. In den Abendstunden des 12. und den Morgenstunden des 13. April fielen in Jänickendorf innerhalb von 15 Stunden ca. 40mm Niederschlag.

Ø         Hochwasser 1996 in Jüterbog

– Am 17. Februar 1996 kam es wiederholt zu einen Anstieg des ausgelöst durch Niederschlag und die abtauende Schneedecke. Die Lufttemperatur erhöhte sich bei einer vorhanden Schneedecke von 5cm auf 1,8°C. In den folgenden Tagen stieg die Temperatur bis zum 17. weiter auf 3,0°C und fiel dann wieder leicht. Gleichzeitig war bis in 20cm Tiefe Bodenfrost gemessen worden.

– Die meteorologische Situation war wie folgt: vom 16.-18. Februar fiel im Fläming Niederschlag zwischen 10 und 15mm in überwiegend flüssiger Form. So führten die Niederschläge bei Temperaturen über 0°C zu einem schnellen Abtauen der vorhanden Schneedecke.

– Da der Boden gefroren war, wies das Einzugsgebiet des RHB einen hohen Abfluss auf, womit im Oberlauf der Nuthe die Wasserstände extrem anstiegen. Der Pegel am Einlauf des wies am 19.2. ein Wasserstand von 4,70m mit steigender Tendenz auf.

– So bestand bei weiter steigendem Wasser die Möglichkeit des Überlaufens des RHB. In der Zeit vom 17. bis 20.2.1996 wiesen die Zuflüsse zwischen 2,0 bis 2,18m³/s auf und der Abfluss lag bei 1,53m³/s. Der Höchststand im RHB wurde mit 4,85m in der Nacht vom 19. auf den 20.2. erreicht. Dabei kam der Hochwasserüberlauf jedoch noch nicht zum Einsatz.

– Nach einem Zeitungsartikel der Märkischen Allgemeinen Zeitung – Jüterboger Echo vom 20.2.1996 hat sich das Rückhaltebecken so das erste Mal seit seinem Bau bewähren können. Demnach hat sich das Wasser nicht nur im Becken gesammelt, sondern es haben sich auf den Äckern überall kleine Seen gebildet. Wie in dem Artikel weiterhin zu erfahren ist, hatten einige Hausbesitzer in den umliegenden Dörfern mit überfluteten Kellern zu kämpfen.

Ø         Hochwasser 2002 in Jüterbog

– Im Jahr 2002 war das Hochwasser verhältnismäßig klein, da der Wasserstand seinen Höhepunkt bei ca. 225cm am 21. Januar erreichte und die Hochwasserwelle innerhalb von zwei Tagen durch war (

– Nach den Daten der Privaten Wetterstation Jänickendorf gab es am 20. Januar nur 1 bis 2cm Schnee, der jedoch in der Nacht zum 21. abtaute. Zum Abtauen kam zum einen durch das Ansteigen der Lufttemperatur. Schon seit dem 18. stiegen die Temperaturen über die 0°C-Grenze, wodurch der Schnee dann bis zum 21. abtaute. Zum anderen fielen in der Nacht vom 20. zum 21. 5mm Niederschlag, der auch zum Abtauprozess beitrug. Da in dieser Nacht in der obersten Bodenschicht noch Forst herrschte (zwischen –5 und 0°C), konnte so fast der gesamte Niederschlag abfließen und es kam daher zu einem Ansteigen des Wasserstandes im Rückhaltebecken.

Ø         Hochwasser 2002/03 in Jüterbog

– Dieses Hochwasser hatte drei Wellen, wobei die erste und letzte relativ klein waren.

– Die erste erreichte das RHB am 30.12.2002 und hatte nur einen Wasserstand von 141cm und dauerte auch nur drei Tage. Im Laufe des Tages fielen an der privaten Wetterstation Jänickendorf 17,5mm Niederschlag. Da bis zum Vormittag ca. 12 mm in flüssiger Form fielen und der Boden leicht gefroren war, kam es zu einem Anstieg des Wasserstandes auf ca. 150cm im RHB. Dann drehte sich der Wind und es wurde kalte Polarluft herein gedrückt, so dass der restliche Niederschlag als Schnee fiel und sich eine Schneedecke von 10cm bildete.

– Die zweite Hochwasserwelle dagegen war mit einer Spitze von 458cm Wasserstand im RHB am 4. Januar und einer Durchgangszeit von neun Tagen einer der gefährlicheren Hochwasser, da es wie 1996 dem Rand des Rückhaltebeckens sehr nah kam.

– Seit dem 1. Januar stiegen die Temperaturen in Jänickendorf wieder über 0°C, womit die Schneedecke auf 5cm schrumpfte.

– Dazu gab es seit den Nachtstunden des 1. Januar auch einen ergiebigen flüssigen Niederschlag von 18mm. Nachdem in der Neujahrsnacht –16°C gemessen wurde, stiegen die Temperaturen nachts, welches ein Abtauen der Schneedecke bewirkte.

– Die Erdbodentemperaturen waren noch im Minusbereich und stiegen dann am nächsten Tag über die 0°C-Grenze. Jedoch  fielen sie in den Abendstunden wieder knapp unter 0°C und blieben auch während der nächste Tage im Frostbereich.

– Da am 4. Januar die Lufttemperaturen wieder unter 0°C fielen, hörte der Tauprozess auf und auch der in den folgenden Tagen fallende Niederschlag fiel wieder in Form von Schnee und ergab eine Neuschneedecke von 2cm und einer gesamten Schneedecke von 5cm. Da es damit zunächst keinen weiteren Abfluss von Wasser gab, wurde der Höhepunkt am 4. Januar mit einem Wasserstand im RHB von 458 cm erreicht. Der Wasserstand sank bis zum 10. Januar wieder auf ein Normalniveau.

– Doch vom 13. bis 15. des selben Monats stieg der Wasserstand erneut an, da die Lufttemperaturen seit dem 13. wieder über 0°C stiegen und der Schnee damit gänzlich abtaute.

– Da es aber am Tag zuvor nochmals kräftig geschneit hatte, wurden in Jänickendorf vor dem Abtauen eine Schneedecke von 11cm gemessen.

– Dazu kam der am 14. und 15. fallende Niederschlag von 1,4mm der den Abtauprozess begünstigte. Die Bodentemperaturen blieben am 13. noch im Minusbereich, stiegen dann aber am 14. über 0°C.

– Da am 15. die Schneedecke abgetaut war und kein weiterer Niederschlag kam, erreicht der Wasserstand an diesem Tag seinen Höchststand von 316cm.

– Bis zum 18. Januar wurde das Wasser an die Nuthe abgegeben und der Wasserstand erreicht wieder seine normale Höhe.

Ø         Fazit

Und so kommen wir zur Eingangsfrage zurück, wann wir dieses Rückhaltebecken hier benötigen.

– Aus der Chronik der Hochwasser ist ersichtlich, dass die Hochwasser, bis auf eines im Juli 1997, im Zeitraum Dezember bis April auftreten.

– Damit besteht eine potentielle Hochwassergefahr vor allem im Winter/Frühjahr. Und wie aus den zur Verfügung stehenden Wetterdaten zu sehen ist, kam es zu den genannten Hochwasserereignissen vor allem dann, wenn es zu Tauprozessen mit und ohne Niederschlag kam.

– Nach den beschriebenen Wettersituationen kam es bei den 13 genannten Hochwasserwellen viermal nur durch Schneeschmelze und fünfmal bei Schneeschmelze im Zusammenhang mit Niederschlag zu einen Gefahrensituation. Nur zweimal gab ausschließlich Niederschlag die Grundlage zu einer Hochwasserwelle. (Für 1940 und 1982 fehlen Werte für die Auslösende Wettersituation.)

– Die Hochwassergefahr für die Ortschaften unterhalb des RHB haben sich seit seinem Bau sehr verändert: Seither traf die Orte kein Hochwasser mehr, da die Hochwasserwelle mittels des RHB gebrochen werden konnte. Auch die Durchflussmessungen am Pegel Jüterbog-Bürgermühle zeigen eine Veränderung auf. Es ist zu merken, dass die Durchflusswerte deutlich niedriger sind.

– Der Durchfluss am Messpunkt Jüterbog Bürgermühle konnte von 4,14m³/s im Zeitraum 1972 – 1989 auf 2,20 m³/s im Zeitraum 1990 – 1997 gesenkt wurde. Dies stellt fast eine Halbierung dar.

– Dies alles verdeutlicht, dass das RHB Hochwasser zurückhalten kann. Trotzdem besteht weiterhin die Gefahr eines Hochwassers in den Ortschaften unterhalb des RHB, da das Becken 1996 und 2002/03 fast seine Kapazität erreicht hatte. Außerdem traten in den letzten Jahren immer wieder extreme Wettersituation weltweit auf, womit mit außergewöhnlich starken Niederschlagsereignissen und ein damit verbundenes Überlaufen des RHB zu rechnen ist. Ferner könnten Äste oder Eisschollen den Grundablass oder Hochwasserüberlauf verstopfen, womit kein regulierter Ablauf mehr möglich wäre.

Ø         Das RHB Jüterbog – Ein Bau mit Hindernissen

– Gebaut wurde das Rückhaltebecken in den Jahren 1989 bis 1991. Mit einem Sollwasserstand von 4,70m und einer gestauten Wasserfläche von ca. 100ha, hat es ein Fassungsvermögen von ca. 870.000m

– Quer zur Nuthe wurde ein ca. 300m langer und ca. 4,70m hoher Damm errichtet

– Die Dammkrone liegt bei 76,5m NN. So beginnt er, wie die Karte 3.2 zeigt, an der Höhenlinie 76,5m und erstreckt sich quer zur Nuthe zur gegenüberliegenden 76,5-Höhenlinie.

– Der Hochwasserüberlauf im RHB mit Abflüssen von 4,5m³/s tritt bei einem Wasserstand von 5,06m auf, womit dann zwischen Wasserstand und Dammkrone noch ein Freibord von 0,96cm vorhanden ist

– Der Grundablass ist als Doppelrohrleitung DN 100 mit einer maximalen Kapazität von ca. 1,9m³/s ausgelegt.

– Beim erreichen der Wasserhöhe im RHB von 3,80m bzw. 75,3m NN wird dann die Hochwasserentlastung über einen Hochwasserüberlauf wirksam (Pfützner, B., Klöcking, B. (1998), S. 30).

– Es erstreckt sich 3,38km vom Damm Richtung Quelle entlang der Nuthe und hat einem Nebenarm von 1,21km längs an einen Graben. An der bereitetesten Stelle ist es ca. 800m breit.

                    In Abb. 1 ist die Aue der Nuthe zu sehen, mit einer Baumreihe links im Bild, entlang der sich die Nuthe erstreckt. An die Aue schließen sich Felder an. Da diese auch unterhalb von 76,5m über NN bewirtschaftet werden, sind auch die angrenzenden Felder bei einem Hochwasser betroffen.

Nach dem Vortrag besichtigten wir vom Damm aus den Überlauf und das Pegelhaus. Im Ortsteil Neumarkt sahen wir uns die Brücke an, die an dieser Stelle 70 cm unter Wasser stand. Es ist  einfach nicht vorstellbar bei diesem Rinnsal dieses Tages. Sodann führen wir noch zum Pegel der Bürgermühle, östlich von Jüterbog. Auf unserer fahrt Richtung Luckenwalde bis zur Mündung des Umfluters Königsgraben in die Nuthe nördlich der Stadt im „Bürgerbusch“. Überquerten wir alle Brücken über die Nuthe. Vom Speicherbecken bis dorthin waren es 11 Stück. Dort beendeten wir dieses Thema mit einer Abschlussdisskusion über den Hochwasserschutz. Alle waren beeindruckt davon, dass hier über Hochwässer nachgedacht werden muss. Waren doch alle mehr oder weniger mit der Annahme angereist, das die „Sandbüchse“ Brandenburgs doch davon nicht betroffen ist. Es ging weiter nach Jänickendorf.

Nach dem stärkenden Mittagessen beschäftigen wir uns mit Radiosonden und deren Aufstiege. Dazu hatte uns Olaf interessantes Material mitgebracht. Zum einen eine Radiosonde, die vom Aufstieg vom 20.01.2005 12 Uhr war. Dabei kam es zu starkem Wind in der Höhe und Ausfall des Thermistors (Temperaturmessung). Olaf hatte dazu Kontakt zu Klaus Böhrs vom GeoPhys in Bergen aufgenommen. So kam er an das Material dieses Radiosondenaufstieges. Für uns war besonders die Zugbahn interessant. Den Inhalt eines Radiosonenaufstieges und seine Auswertung wollen wir dabei auf einen der nächsten Treffen unter die Lupe nehmen. Zwischendrin gab es Kaffee und Kuchen geben.

Gegen 17 Uhr war das offizielle Ende des Treffens.

Es folgte sodann ein Grillabend. So klang diese Treffen, das uns doch noch gutes Wetter bescherte, bei Gegrilltem und Salat aus.

Marco Ringel

Wetterstation Jänickendorf