2022

Jahresrückblick für 2022

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Das Jahr 2022 war mit 10,7 °C um 0,9K wärmer als die neue Normwertperiode (1991-2020).

Der Februar hatte dabei die höchste positive Abweichung von 3,2K, gefolgt vom Oktober (2,9K) und Januar mit (2,5K), der Juni mit (2,4K).  Am kältesten erlebten wir den April mit -1,5K, den September mit -1,1 und März/Dezember mit einer negativen Abweichung von -0,4K. Dieser Sommer war wieder extremer als der vorangegangene und auch einen Winter im Ansatz war am Jahresanfang und eine Woche im Dezember zu vermelden. Immerhin lag an 15 Tagen eine dünne Schneedecke. Alle anderen Monate bewegten sich zwischen +1,8 bis +0,4K Abweichung.

Beim Niederschlag konnten wir wieder leider nur 471mm erzielten, was 91% entsprach. Dabei hatten wir noch Glück und haben vor allem im Sommer hin und wieder mal mehr einen Schauer abbekommen als andere Regionen. Dabei stach wiederum der August besonders heraus. Er erreichte immerhin 152% seines Normalwertes und somit 65mm. Dies verhalf der Natur, über den Sommer zu kommen. Er war zugleich auch erneut der nasseste Monat. Auch der Januar, Februar, September und Dezember kamen über 100%.

Fast komplett trocken fiel der März mit nur 1,7mm, was nur 4% entsprach, gefolgt vom November mit 17,5mm. Wären die ersten beiden Monate nicht so gut ausgefallen, wären durch den Mangel im März/April die Auswirkungen noch schlimmer ausgefallen. Demnach war auch dieses Frühjahr wieder die trockenste Zeit des Jahres. Erst im Spätsommer wurde das Defizit aufgeholt.

Beim Sonnenschein schafften wir stolze 117%. Damit erlebten wir das zweit sonnenscheinreichste Jahr meiner Messreihe. Nur 2018 schien sie noch 110 Stunden mehr. Insgesamt konnten 2130 Sonnenstunden gezählt werden. Dabei blieb der Januar (69), April (98) und der Dezember (69) unter ihren Normwerten. Alle anderen Monate lagen zwischen 154 und 103%. An der Spitze stand der Juni mit 294 Stunden, gefolgt vom Mai mit 287 Stunden.

Der Winter schaute erst zum Jahresende bei uns vorbei. Das merkte man auch daran, dass nur im Dezember 6 Eistage registriert wurden, die 15 Schneefalltage waren fast ausschließlich im November und Dezember. Den ersten Schnee gab es klassisch Mitte November. Die höchste Schneedecke hatten wir dann am 3.12. mit 7cm, da waren die Tage mit Schnee. In der Kälteperiode vom 13.-19.12. lagen allerdings nur magere 2cm über die Zeit. Danach gab es ein fulminantes Weihnachtstauwetter, was in einer Rekordtemperatur von 17,9°C an Silvester mündete.

Der Januar war hatte wenig Winterliches an sich. Das Neujahr wurde mit 12,1°C der wärmste seiner Art. Bei 20 Niederschlagstagen hinterließ er den Eindruck, dass es fast den ganzen Monat schlechtes Wetter gab. Nur zweimal kam nennenswerter Schnee mit. Die Sonne war schon wie im Dezember ein Reinfall. Besonders vom 27.-30. hatten wir immer stärkeren Wind. Der Februar ordnete sich in den Totalausfall des Winters im Flachland ein. Nur 10 Tage blieben niederschlagfrei. Einzig bemerkenswert war der Wind in diesem Monat. Nach einer windigen Serie vom 2.-7. des Monats legten dann die drei Orkane „Xandra“, „Ylenia“ und „Zeynep“ vom 16.-19. so einiges lahm. Hier war der erste Orkan mit 26,1m/s der Stärkste. So einen Dreier hatte schon lange nicht mehr gegeben, die Schäden waren insgesamt auch höher als bei Kyrill. Es war nicht der kälteste März. Ursache dafür waren die sehr warmen Tage. Doch wir hatten nach 2013 zum 2. Mal 31 Bodenfrosttage und mit 23 Frosttagen die höchste Anzahl in meiner Messreihe seit 1985. Das alles war sehr stabilen Hochdruckgebieten zu verdanken, die seit Ende Februar fast 5 Wochen Dauersonnenschein lieferten. Mit nur 4% oder 1,7mm war es auch der trockenste März nach 2012 mit 6,9mm. Da ist es nur logisch, dass wir auch den sonnenscheinreichsten März mit 244 Stunden und 192% hatten. Dieser April war nur wenig frühlingshaft. Er hatte einen sehr kalten Monatseinstieg, wobei am 3. -8,6 in der Hütte und -10,6°C am Boden gemessen wurden. Der Bodenfrost zog sich über den ganzen Monat hin. Am 13. gab es einen kleinen Vorfrühling mit 22,1°C, auch der Monatsschluss kam wieder über die 20°C, so auch es ab dem 23. angenehm warm war. Der Mai war mit seinen 6 Sommertagen und einem heißen Tag ein warmer Frühlingsmonat. Die Eisheiligen fanden bis zum 16. zwar statt, doch brachten keinen Frost. Nachdem es bis zum 15. nahezu trocken blieb, schlossen wir mit 102%. Das meiste brachten 4 Tage mit 5,1 bis 11,3mm in der zweiten Monatshälfte. Am Ende stand der Juni mit 21 Sommertagen und 6 heißen Tagen da und die Extremtage schlugen ordentlich zu Buche. 3 Tage kamen über 35°C, der wärmste Junitag war zugleich der 3. heißeste Tag meiner Messreihe seit 1985 mit 38,8°C. Dieser großen Hitze ist es auch anzulasten, dass der Niederschlag nicht mehr ausreicht. Bis zum 19. fiel fast gar keinen Niederschlag und dann nur an 3 Tagen intensiver, davon 25 Liter an zwei Tagen. Damit kann die Natur recht wenig anfangen. Das Getreide kam in der Notreife. Die Sonne schaffte fast 300 Stunden. Gewitter gab es an 5 Tagen, am Morgen des 20 auch mit Hagel versetzt. Auch, wenn wir 3 mal 35°C überschritten hatten und 6 heiße und 22 Sommertage aufliefen, war der Juli fast ausgeglichen. Dabei war die Hitze über den Monat gut verteilt. Die kühlen Nächte trugen maßgeblich dazu bei. 11 fielen unter 10°C. Die Hälfte des Niederschlages fiel am 6./7., der Rest vom 20.-25. 24 Tage blieben trocken. Gewitter gab es am 21., 23. und 25. jeweils mit einem Schauer. Die Sonne schien davon 14 Tage über 10 Stunden. Der Juli kann als Hochsommermonat bezeichnet werden, mit erhöhter Verdunstung, die uns zu schaffen machte.  Im August war nur die 3. Dekade nicht mehr so heiß. Denn dort kam endlich die Entspannung in Norm von Niederschlag. Dennoch hatten wir mit 11 heißen Tagen und 22 Sommertagen Werte, die am oberen Ende des bisher bei mir Gemessenen lag. Ab dem 26. übernahm der Regen. Am 27. fielen stolze 34mm während eines Gewitterschauers. Dies führte mit einem weiteren Starkregentag am 18. mit 18,5mm zu einem Monatsergebnis von 165%. Daher herrschte eine Dürreperiode bis zum 18. vor. Nachdem der September noch sommerlich gestartet war, wurde es ab Monatsmitte empfindlich kühl. Beim Niederschlag war bereits am 17. die Normalsumme erreicht. Mit teils kräftigen Niederschlagen gab es am 7.-9. auch täglich Gewitter. Dem folgte ein außergewöhnlich warmer Oktober, besonders in der zweiten Hälfte. Dennoch landete er nur auf dem zweiten Platz nach 2001 mit 12,7°C. Am 17. erreichten wir mit 25,7°C den letzten Sommertag. Am 30. gab es mit 23,8°C das wärmste Oktoberende. Es gab lange trockenen Phasen. So fiel die Hauptmenge nur am 1./2. und vom 18. bis 23. Der November überraschte uns mit einem Wintereinbruch zu Monatsmitte. In der 1. Dekade war er noch 5K zu warm. Vom 16. bis zum 22. ging es in eine frostige Winterphase, bei dem am 19. mit -9,5 und -10,2°C am Boden auch die Tiefstwerte gemessen wurden. Der wenige Niederschlag war auf wenige Tage aber über dem Monat verteilt. Ab 19. lag zumindest in Teilen eine Schneedecke von 1 bis 2cm. Trotz des fulminanten Wintereinbruchs vom 10.-19. mit Tiefstwerten von bis zu -15°C schloss der Monat nur mit einem leichten Minus. Pünktlich zum 20. setzte mit einer Macht das Weihnachtstauwetter ein. Höhepunkt war das wärmste Silvesterfest, das jemals aufgezeichnet wurde (17,9°C). Es fiel auch Schnee bis zum 12. Bereits an den ersten 3 Tagen kam die weiße Pracht und bildete eine 5cm dicke Schneedecke aus. Leider hielt diese nur 3 Tage mit max. 7cm. So erlebten wir die Kältewoche, dann zwar niederschlagsfrei und sonnig. Diese wurde am 20. durch das Weihnachtstauwetter abgetaut. Vom 19. bis zum 26. fiel der Hauptanteil des Monatsniederschlages.  Mit 10mm wurde dabei der 23. besonders nass. Bis zum 11. bekamen wir die Sonne überhaupt nicht zu Gesicht.

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Der Jahr 2022 war im Mittel der Regionalstationen mit 0,8 bis 2,6 Kelvin Abweichung zu warm, mit 45 bis 104 Prozent zu trocken und mit 105 bis 187 Prozent sonnenscheinreich.

Bei den monatlichen Temperaturmitteln hatten die Stationen Köln-Weiß (12,6), Erlensee (12,6), Kleve (12,5) und Salzwedel (11,9) die höchsten Werte aufzuweisen. Die tiefsten Werte wurden an den Stationen Olbernhau (8,9), Mitterdarching (9,6), Lichterfelde (10,2) und Großerkmannsdorf (10,2) gemessen.  Im Vergleich zum langjährigen Mittel gab es nur positive Abweichungen. So hatten Berlin-Rahnsdorf (2,6), Mitterdarching (2,6), Potsdam (2,5) und Jessen (2,4) die deutlichsten Abweichungen aufzuweisen. Die Höchstwerte traten vorwiegend am 20. Juli auf. Die höchsten Maxima registrierten die Stationen Salzwedel (44,2), Jessen (41,1), Pretzsch (40,1) und Kleve (40,0). Es traten viele heiße Tage auf.  Die meisten heißen Tage hatte die Station Jessen mit 44, die wenigsten die Station Mitterdarching mit 2. Es traten außergewöhnlich viele Sommertage auf. Die Anzahl der Sommertage lag zwischen 103 in Jessen und 32 in Neumünster. Es traten viele Frosttage auf.  Die Anzahl der Frosttage lag zwischen 121 in Mitterdarching und 28 in Köln-Weiß. Es traten wenige Eistage auf.  Die Anzahl der Eistage lag zwischen 16 in Olbernhau und 4 in Erlensee. Am tiefsten sank das Quecksilber in Salzwedel (-19,1), Mitterdarching (-16,7), Eisleben (-15,4) und Jänickendorf (-14,9).  Im Mittel wurde der kälteste Tag am 15. Dezember registriert. Es traten recht viele Bodenfrosttage auf.  Die Anzahl der Bodenfrosttage lag zwischen 151 in Mitterdarching und 31 in Köln-Weiß. Als tiefste Temperatur am Erdboden registrierte die Messstelle in Salzwedel -20,2 Grad Celsius am 15. Dezember.

Das Mittel der relativen Luftfeuchtigkeit der Regionalstationen lag bei 74 Prozent.

Die Niederschlagsverteilung war soweit ausgeglichen und entsprach einer normalen Verteilung. Die höchsten Niederschlagmengen konnten an den Stationen Mitterdarching (1052,4), Neumünster (905,2), Kleve (741,7) und Olbernhau (674,6) gemessen werden.  Die geringsten Mengen konnten an den Stationen Salzwedel (356,8), Köthen (374,6), Neuenhagen (383,0) und Eisleben (393,4) registriert werden. In der prozentualen Bilanz führten Neumünster (103,5), Mühlanger (100,0), Pretzsch (93,1) und Erlensee (91,4) die Rangliste an. In Salzwedel fielen hingegen nur 45 Prozent des Monatssolls. Die Anzahl der Tage mit messbarem Niederschlag lag zwischen 185 in Neumünster und 117 in Salzwedel. Die höchste Niederschlagsmenge konnte die Station Jüdenberg mit 56,8 am 16. August messen.

An bis zu 46 Tagen lag an den Stationen eine Schneedecke.  Die höchsten Schneedecken registrierten die Stationen Mitterdarching (18), Neumünster (10), Mühlanger (8) und Olbernhau (8). Die Höchstwerte traten vorwiegend am 20. Januar auf. Die höchsten Neuschneesummen konnten an den Stationen Mitterdarching (98 cm), Olbernhau (27 cm), Neumünster (14 cm) und Neuenhagen (11 cm) gemessen werden.

Die meisten Sonnenstunden registrierten die Regionalstationen in Mühlanger (2197,4), Jänickendorf (2129,6), Potsdam (2086,7) und Jessen (2084,6). Am wenigsten schien die Sonne in Neuenhagen (1444,0), Olbernhau (1688,4), Neumünster (1831) und Lichterfelde (1882,1). Prozentual gesehen reichte die Spanne von Neuenhagen (186,6) bis Olbernhau (105,2), wobei die Stationen mit einem Überschuss klar überwogen. Heitere Tage gab es im Durchschnitt 60, trübe Tage dagegen 114.

Die höchste Windspitze konnte die Station Wittenberg mit 32,0 m/s messen. Das Mittel an Tagen mit Windspitzen über Beaufort 6 (windige Tage) lag bei 33, das Mittel mit Windspitzen über Beaufort 8 (stürmische Tage) lag bei 7. Den Höchstwert bei den windigen Tagen hatte die Station Neumünster mit 93, bei den stürmischen Tagen war es die Station Ahlen mit 22. Der Luftdruck hatte ein Mittel von 1016,9 hPa aufzuweisen.

Die meisten Gewittertage registrierte der Beobachter in Köln-Weiß, wo es an 25 Tagen blitzte und donnerte.

Dies ist ein voll automatisch generierter Bericht und wurde nur aus dem Datensatz der Regionalstationen erstellt

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Nun noch einige statistische Werte des Jahres: An 147 (-7) Tagen des Jahres kam es zu Niederschlag größer gleich 0,1 mm. Im Einzelnen: An 14 Tagen zu Sprühregen (-9), 155 (-36) zu Regen, 23 (+15) zu Schnee, 7 zu Reif- oder Frostgraupeln. Hagel trat nur 1 Mal auf, Schneegriesel trat nur einmal Eiskörner konnten in diesem Jahr 6 Mal beobachtet werden. Es kam an11 (+3) Tagen Mischniederschlag. An 56 Tagen waren die Niederschläge zum Teil als Schauer und an 17 (-1) Tagen mit Gewitter und an einem Tag mit Wetterleuchten zu beobachten. Fernsichten waren uns sehr gute 213 Tage geboten, wiederum 24 mehr als im Vorjahr. Feuchten Dunst gab es an 64 Tagen, trockenen gab es nicht. Die Nebeltage nahmen im Vergleich zum Vorjahr wieder leicht zu. Er trat an 21 Tagen auf. Die Sonne schien wieder an 310 Tagen, nur 7 Tage weniger als im Rekordjahr 2018. Die Glätteerscheinungen waren wieder kaum erwähnenswert, da kaum Winter stattfand. Glatteis trat nicht auf, Eisglätte an einem, Schneeglätte waren es 6 Tage, Reifglätte wurde nicht beobachtet. Reif konnte ich an 69 Tagen beobachten (-1). In 133 Nächten kam es zu Tau (+19). Nebelfrostablagerungen gab es nicht. Es konnten wieder einmal 16 Schneedeckentage <=50% registriert werden. Der Wind war 2022 gesamt noch etwas weniger aktiv als im Vorjahr aber kräftiger. Spitzen mit mehr als Beaufort 6 gab es an 85 Tagen, mit BFT 8 waren es 10. Im Mittel trat BFT 6 an 29 Tagen und BFT 8 an 1 Tag auf.

Temperatur- und Niederschlagsverteilungskarte Jahr 2022
auf der Grundlage der Regionalstationen

Temperaturverteilung des Jahres 2022 Niederschlagsverteilung des Jahres 2022

Temperturabweichung, Niederschlagsabweichung, Sonnenscheinabweichung

Sommer- und heiße Tage, Eis-, Frost und Bodenfrosttage, Gewittertage

ChartObject Sommertage und heiße Tage an den Regionalwetterstationen

ChartObject Frost-, Bodenfrost- und Eistage an den Regionalwetterstationen

ChartObject Gewittertage an den Regionalwetterstationen

ChartObject Abweichung der Temperatur vom Normalwert an den Regionalwetterstationen

ChartObject Prozentuale Erfüllung der Niederschlagssumme vom Normalwert (1961-1990) der Regionalwetterstationen

ChartObject Prozentuale Erfüllung der Sonnenscheindauer vom Normalwert (1961-1990) der Regionalwetterstationen