Berichte der Wetterstation Bismark
Das Jahr 2017 war bei leicht überdurchschnittlicher Sonnenscheindauer zu warm und zu nass. In dieser Zusammensetzung – warm, nass, sonnig – zeigte sich das Wetter in den letzten Jahrzehnten schon elfmal, zuletzt 2015. Im Vorjahr war es zwar auch warm und sonnig, andererseits aber trocken. Das Jahresmittel der Lufttemperatur betrug 10,9°C wie 2015 und wich damit um 1,6K vom langjährigen Mittel ab. Am wärmsten war es 2014 (11,7°C), am kältesten 1963 und 1987 (je 7,4°C). Zu kalt im vergangenen Jahr war nur der Januar, 2016 waren es die Monate Oktober und November. Die größte positive Abweichung stellte sich im März ein, sie wies 3,6°C auf, 2016 war es der September. Die größte negative Abweichung verbuchten wir im Januar, sie betrug 0,7K, 2016 im Oktober.
Das Maximum des Jahres verbuchten wir am 14. Juni mit 31,6°C, im Vorjahr lag die höchste Temperatur am 26.08. mit 37,0°C weit höher. Schon viermal wurde das Jahresmaximum am 3. August festgestellt. Bisher liegen Juli und August mit je 23 höchsten Monatstemperaturen an der Spitze, jetzt ist der Juni mit 14 etwas näher gekommen. 2005 wurde schon im Mai die höchste Temperatur des Jahres notiert.
Das Minimum 2017 wurde am 6.Januar mit -10,5°C verbucht, 2015 am 22.01. (-11,5°C). Die Jahrestiefsttempetaturen wurden bisher dreimal am 4. und 14. Januar und am 21. und 31. Dezember gemessen. Wie sahen nun die einzelnen Jahreszeiten aus?
Winter (Dezember-Februar)
Diese Jahreszeit war 0,4K zu warm, im Vorjahr sogar 4K. Am wärmsten zeigte sich der Winter 2007, 5,3K zu warm, 1963 war er 5,3K zu kalt. Er war etwas zu nass, 2016 etwas zu trocken. 1964 fielen nur 40,2mm Niederschlag. Ganz vorn steht der Winter 1994 mit 219mm. Die Sonne schien 5 Stunden über der Norm wie 2016. Den sonnscheinreichsten Winter erlebten wir 1997. Die Sonne machte 55 Überstunden, 1966 dagegen fehlten 80 Stunden.
Frühling (März- Mai)
Der Frühling war 2,7K zu warm, 2016 1,1K. Am wärmsten zeigte sich diese Jahreszeit 2007, sie war fast 3K zu warm, während sie 1970 fast 3K zu kalt ausfiel, 2016 nur 1K zu warm. 7mm Niederschlag fehlten an der Norm, im Vorjahr sogar 30mm. Am trockensten waren diese Monate 2003, 70mm unter dem Soll. Dagegen verzeichneten wir 1970 einen Überschuss von 120mm. Die Sonne schien 45 Stunden über der Norm, wie im Vorjahr, 2011 200 Stunden mehr als normal. 1983 blieb sie uns 170 Stunden schuldig.
Sommer (Juni-August)
Der Sommer zeigte sich 1,2K zu warm, 2016 sogar 2,2K. Am wärmsten jedoch verliefen die Sommermonate 2003 2,4K zu warm. Am kältesten zeigte sich der Sommer 1962, er lag 3K unter der Norm. Es war mit 368,9mm der niederschlagreichste Sommer. Bisher lag der Sommer 2011 mit 321,7mm an der Spitze. Im Vorjahr notierten wir 206,8mm, am trockensten war es 1983 (62,3mm). Die Sonne schien 10 Stunden über dem Mittel, im Vorjahr 100 Stunden. Am sonnigsten zeigte sich der Sommer 1976, als wir 803 Stunden registrieren konnten, 1981 nur 426 Stunden.
Herbst (September-November)
Diese Monate waren 1,8K zu warm, im Vorjahr 0,6K. Den wärmsten Herbst erlebten wir 2006 (fast 4K zu warm), den kältesten 1993 (3K zu kalt). Es regnete 15mm über dem Durchschnitt. Der Herbst im Vorjahr war etwas zu trocken. 1962 fielen nur 54,3mm. Der Herbst 2013 brachte es auf 224mm, fast 100mm zu viel. Die Sonne schien 50 Stunden zu wenig, es war der trübste Herbst, bisher war es der im Jahre 2013. Im Vorjahr verzeichneten wir einen Überschuss von 50 Stunden, 2005 sogar von 165 Stunden.
Rückblickend ist festzustellen: Alle Jahreszeiten fielen zu warm, alle außer der Frühling zu nass, alle außer Herbst zu sonnig aus.
Sommertage verbuchten wir 46 (4 über der Norm), im Vorjahr 70, am meisten 2006 (76), am wenigsten 1962 (12). Heiße Tage notierten wir nur 7, 5 zu wenig, im Vorjahr 19. An der Spitze steht das Jahr 2003 (25). 1962 gab es keinen. Frosttage stellen sich im Mittel 84 ein, im vergangenen Jahr verbuchten wir 58, im Vorjahr 67, am meisten 1969 (124), 2000 und 2014 nur 43. Eistage können wir 23 erwarten. Im vergangenen Jahr registrierten wir 12, 1974 und 2015 nur einen, 1963 aber 68 Tage.
Niederschläge notierten wir 724,4mm, das sind 130%, am meisten 2007 (809,2mm), 2003 nur 356,1mm. Die höchste Tagessumme brachte 2017 der 29. Juni mit 73,4mm, bisher stand der 5. Juni 1995 mit 72,5mm an erster Stelle. 2016 war der 23. Mai mit 24,2mm der nasseste Tag.
Mit Schneefall ist an 24 Tagen zu rechnen. Im vergangenen Jahr schneite es wie 2016 an 11 Tagen, 1983 nur an 3 Tagen. Den Rekord hält das Jahr 2010 mit 55 Tagen.
Eine Schneedecke bildet sich in der Regel an 30 Tagen. Im vergangenen Jahr bedeckte der Schnee an 16 Tagen den Erdboden, 2016 an 12 Tagen, 1970 und 2010 an 89 Tagen, 2008 an keinem Tag. Die Schneehöhe beträgt im Mittel 13cm, 2017 wie 2016 lag der Schnee 7cm hoch, 1979 38cm.
Die Sonne schien 1594 Stunden, das sind 6 Stunden über dem Jahressoll. 2016 brachte sie es auf 1800 Stunden, 2003 sogar auf 1978 Stunden, 1978 nur auf 1225 Stunden.
Mit Gewitter ist an 18 Tagen zu rechnen. Im vergangenen Jahr wie auch 2016 und 2015 blitzte und donnerte es an je 11 Tagen, 2006 nur an 8 Tagen, aber 1967 an 36 Tagen. 1978 hatten wir schon am 4. Januar Gewitter, 1990 noch am 27. Dezember.
Die Winde wehten am häufigsten aus Südwest und West (je 28%), im Vorjahr aus Südwest, am seltensten aus Ost (3%), 2016 aus Nord.
Der Luftdruck lag 1,5hPa über der Norm, 2016 3hPa.
Wie sahen die einzelnen Monate aus?
Warm / trocken: Februar, April, Mai, September, Dezember
Warm / nass: März, Juni, Juli, August, Oktober, November
Kalt / trocken: Januar
Kalt / nass:
Otto Herrmann, Wetterstation Bismark/Altmark
Marco Ringel
www.bismark-wetter.de