Ohbe12

Wetterstation Olbernhau im Erzgebirge

Das Wetter in Olbernhau/Erzgebirge im Januar 2012

Der Januar legte eine abwechslungsreiche Wettervielfalt an den Tag. Gleich am Neujahrstag stieg die Temperatur von 1 Grad um Mitternacht auf winteruntypische 10 Grad am Abend an. An Frost, selbst nachts, war bis zum 12. Januar nicht zu denken. Dafür gaben sich die Sturmtiefs die Klinke in die Hand. Zunächst stürmten „Ulli“ und „Andrea“. Letztere brachte am 5. Schneeregenschauer und am Abend ein fast halbstündiges Gewitter mit. Nach einer milden und niederschlagreichen Woche blitzte und donnerte es am 12. Januar, wieder war es ein Donnerstag, fast genau zur gleichen Zeit erneut- stürmische Böen inklusive. Der damit einhergehende Temperatursturz war diesmal etwas nachhaltiger. Nach drei Tagen Dauerfrost mit bis zu neun Zentimetern Schnee kehrte aber der Winter schnell zu einer erneuten Matschphase zurück. Eine nicht unerhebliche Niederschlagsmenge von über 26 Litern am 19. Januar in Form von zunächst Schneeregen, später Regen, spülte bei bis zu 5 Grad den Schnee vorübergehend weg. Doch schon drei Tage später geriet das Barometer langsam aber sicher in Bewegung. Ein riesiges Hoch über Rußland streckte, zunächst noch zaghaft, seine Fühler Richtung Mitteleuropa aus. Feuchte Luft, die am 24. und 25. Januar für eine über zehn Zentimeter dicke Schneedecke gesorgt hatte, wurde durch trockene Festlandsluft ersetzt. Plusgrade blieben ab 26. Illusion. Der Wind, der einen Großteil des Monats beherrschte, blies nun kalt aus Südost. Allerdings verhinderte er zunächst noch extreme Nachtemperaturen. Doch auch das sollte sich noch ändern.

Die beginnende Kältewelle Ende des Monats konnte eine positive Temperaturabweichung nicht mehr verhindern. Viel gravierender ist jedoch die fast zweieinhalbfache Niederschlagsmenge. Einen so niederschlagsreichen Januar gab es seit 35 Jahren nicht mehr.

An 22 Tagen herrschte zudem mindestens Windstärke 5 oder mehr, an fünf Tagen davon sogar Stärke 7. Und das im relativ windgeschützten Olbernhauer Tal.

Der Januar 2012 in Olbernhau:

Monatsmittel-Temperatur: 0,5°C (1,9 Grad über dem Durchschnitt)

Temperatur-Minimum: -9,2°C (am 31. Januar)

Temperatur-Maximum: 10,5°C (am 02. Januar)

Frosttage: 18 (Tagesminimum <0°C)

Eistage: 9 (Tagesmaximum <0°C)

Sonnenstunden: 44 (105 % vom Durchschnitt)

Niederschlag: 160,3 l/m² (243 % vom Durchschnitt)

Tage mit meßbarem Niederschlag: 21

Tageshöchstmenge: 26,4 l/m² (am 19. Januar)

Tage mit geschlossener Schneedecke: 18

Wetterstation Olbernhau

Dirk Christoph

Das Wetter in Olbernhau/Erzgebirge im Februar 2012

„Mit neuer Technik auf der Jagd nach den Wetterextremen“ lautete die Schlagzeile der Freien Presse vom 10.01.2012 über die Wetterstation Olbernhau. Nichts ahnend, dass diese neue Technik bereits ein paar Wochen später derartige Extreme -eine ungewöhnliche Kälte – registrieren musste.

Ein kräftiges Russlandhoch verstärkte bereits Ende Januar seien Einfluss auf Mitteleuropa. So gab es in unserer Region letztmals am 25. Januar leichte Plusgrade. Anfang Februar setzte sich die Frostverschärfung rasant fort. Trotz tageweisem Sonnenschein von mittlerweile möglichen acht Stunden schafften es die Tageshöchstwerte an sechs Tagen nicht über minus 10 Grad hinaus. Der Tageshöchstwert am 6. betrug sogar nur minus 13,3 Grad. Noch deutlich tiefer in den Temperaturkeller fielen die Nachttemperaturen während des fast genau 14-tägigen Februar-Anteils der Extremkältewelle. Minus 20 Grad im Februar, das kommt statistisch etwa aller fünf bis sechs Jahre einmal vor. Bisheriger Kälterekord: minus 23,2 Grad am 1. Februar 1998. Diese erste Februarhälfte 2012 stellte diesen Wert gleich zweimal mit unter minus 24 Grad in den Schatten. Zwölfmal sank das Thermometer des Nachts unter minus 15 Grad, sechsmal davon unter minus 20 Grad! Letzteres findet sich in der Olbernhauer Statistik, die bis 1977 zurückreicht, überhaupt nicht. Um sehr ausgeprägte Kältewellen zu finden, ist man schon gezwungen etwas weiter zurückzublättern. Sehr kalt war es zum Beispiel im Januar 1985 und Februar 1985 und 1986, sowie Ende Dezember 1996. Die Vergleichbarkeit kann sich mitunter etwas schwierig gestalten, da wie im diesjährigen Februar die relativ milde zweite Monatshälfte das Monatsmittel recht erheblich beeinflusste.

Dafür haben sich die Meteorologen eine bessere Vergleichsmöglichkeit geschaffen, die Kältesumme. Berechnet wird sie aus allen negativen Tagesmitteltemperaturen. Diese summierte sich im Februar 2012 in Olbernhau auf einen Wert von 191. Üblicherweise erfasst man diese Kältesumme vom 1. November bis 31. März, die dann Aufschluss über die Strenge eines Winters gibt. Zwei Wochen Februarkälte dieses Jahr reichten allein, wozu normalerweise im Schnitt ein ganzer Winter nötig ist (Durchschnittswert 203). Während des gesamten sehr milden Winters 2006/07 betrug dieser Wert nur 34.

Mit der Milderung in der zweiten Monatshälfte blieben die Tage nun komplett frostfrei. Bis zu 8 Grad wurden nun gemessen. Durch Dauernieseln und Tauwetter bis in die Kammlagen schwoll die Flöha am Monatsletzten binnen eines Tages um rund das Doppelte auf 102 Zentimeter an. Damit war der Scheitelpunkt jedoch, acht Zentimeter unterhalb der Hochwasserwarnstufe 1, erreicht.

Der Februar 2012 in Olbernhau:

Mittel-Temperatur: -5,3°C (4,5K unter dem Durchschnitt)

Temperatur-Minimum: minus 24,5°C (am 12. Februar)

Temperatur-Maximum: 8,9°C (am 29. Februar)

Frosttage: 22 (Tagesminimum <0°C)

Eistage: 15 (Tagesmaximum <0°C)

Sonnenstunden: 99 (158 % vom Durchschnitt)

Niederschlag: 56,1 l/m² (95 % vom Durchschnitt)

Tage mit messbarem Niederschlag: 19

Tageshöchstmenge: 9,8 (am 17. Februar)

Tage mit geschlossener Schneedecke: 23

Dirk Christoph

Wetterstation Olbernhau

Das Wetter in Olbernhau/Erzgebirge im März 2012

Da der Winter 2011/12, bis auf drei Wochen grimmiger Kälte, bisher in tieferen Lagen kein richtiger war, stellte sich die Frage: Zieht im März noch einmal heftiger Spätwinter ein? Gibt es neue Rekorde, so wie im Februar?

Während der gesamten ersten Monatshälfte gab es dafür keinerlei Anzeichen. Die Temperaturen lagen absolut in der jahreszeitlichen Norm, am Tag zwischen 4 und 9 Grad und nachts zum Teil im leichten Frostbereich bis minus 4 Grad. Niederschlag fiel kaum. Lediglich am 8. März lag am Morgen eine zwei Zentimeter dünne Matschschneedecke. Ungemütlich mit Dauernieseln und ohne einen Sonnestrahl blieb es an vier Tagen in Folge vom 11. bis 14. März.

Doch zur Monatsmitte änderte sich die Luftströmung von bisher Nordwest auf Südwest. So wurden am 16. März aus nächtlichen minus 2 Grad bis 15:00 Uhr völlig März-untypische 21,5 Grad. Und plötzlich waren sie wieder da, die Rekordwerte. Aber nicht nur einer, sondern gleich zwei auf einmal. Denn diese 21,5 Grad markieren nicht nur eine neue März- Höchsttemperatur. Auch eine Nacht/ Tag Differenz betrug bisher noch nie 23,5 Grad. Und das betrifft nicht nur den März, sondern das gab es den vergangenen über drei Jahrzehnten in Olbernhau auch in keinem anderen Monat. Zudem legte der Folgetag (20,5 Grad) noch einen Tag über der 20-Grad- Marke nach. Dies ist umso bemerkenswerter wenn man bedenkt, dass es in der Statistik bisher nur einen einzigen derartigen Tag gab (17.03.2004). Selbst die inoffizielle Frühlingstemperatur von 15 Grad- dieses Jahr wurde sie sechsmal erreicht- konnte im März vergangener Jahre längst nicht immer geknackt werden.

Das immer stärker werdenden Hoch Harry nach dem kalendarischen Frühlingsanfang (20.) ließ die Sonne tageweise zur Hochform auflaufen. Recht erhebliche Trockenheit war die Folge. Die letzten drei Tage mit über 15 Liter pro Quadratmeter verhinderten einen weiteren März-Rekord, denn bis zum 28. war lediglich ein Fünftel des normalen Niederschlagssolls gefallen.

Aber einen Vorgeschmack auf das, was typisches Aprilwetter vermag, lieferte der letzte Tag des Monats ab. Sonnenschein und Schauer wechselten ständig. Bei abendlichen minus 1 Grad und Schneefall blieb vom T-Shirt-Wetter der Monatsmitte so absolut nichts mehr übrig. Statistik:

 

Der März 2012 in Olbernhau:

Monatsmittel-Temperatur: 4,8°C

2,3 Grad über dem Mittel

Temperatur-Minimum: minus 4,6°C (am 20. März)

Temperatur-Maximum: 21,5°C (am 16. März)

Frosttage: 14 (Tagesminimum <0°C)

Eistage: keine (Tagesmaximum <0°C)

Sonnenstunden: 167 (185 % vom Durchschnitt)

Niederschlag: 28,8 l/m² (46 % vom Durchschnitt)

Tage mit messbarem Niederschlag: 10

Tageshöchstmenge: 11,0 (am 30. März)

Tage mit (vorübergeh.) geschlossener Schneedecke: 1

Dirk Christoph

Wetterstation Olbernhau/Erzgebirge

Das Wetter in Olbernhau/Erzgebirge im April 2012

Da der Winter 2011/12, bis auf drei Wochen grimmiger Kälte, bisher in tieferen Lagen kein richtiger war, stellte sich die Frage: Zieht im März noch einmal heftiger Spätwinter ein? Gibt es neue Rekorde, so wie im Februar? Während der gesamten ersten Monatshälfte gab es dafür keinerlei Anzeichen. Die Temperaturen lagen absolut in der jahreszeitlichen Norm, am Tag zwischen 4 und 9 Grad und nachts zum Teil im leichten Frostbereich bis minus 4 Grad. Niederschlag fiel kaum. Lediglich am 8. März lag am Morgen eine zwei Zentimeter dünne Matschschneedecke. Ungemütlich mit Dauernieseln und ohne einen Sonnenstrahl blieb es an vier Tagen in Folge vom 11. bis 14. März.

Doch zur Monatsmitte änderte sich die Luftströmung von bisher Nordwest auf Südwest. So wurden am 16. März aus nächtlichen minus 2 Grad bis 15:00 Uhr völlig März-untypische 21,5 Grad. Und plötzlich waren sie wieder da, die Rekordwerte. Aber nicht nur einer, sondern gleich zwei auf einmal. Denn diese 21,5 Grad markieren nicht nur eine neue März- Höchsttemperatur. Auch eine Nacht/ Tag Differenz betrug bisher noch nie 23,5 Grad. Und das betrifft nicht nur den März, sondern das gab es den vergangenen über drei Jahrzehnten in Olbernhau auch in keinem anderen Monat. Zudem legte der Folgetag (20,5 Grad) noch einen Tag über der 20-Grad- Marke nach. Dies ist umso bemerkenswerter wenn man bedenkt, dass es in der Statistik bisher nur einen einzigen derartigen Tag gab (17.03.2004). Selbst die inoffizielle Frühlingstemperatur von 15 Grad- dieses Jahr wurde sie sechsmal erreicht- konnte im März vergangener Jahre längst nicht immer geknackt werden. Das immer stärker werdenden Hoch Harry nach dem kalendarischen Frühlingsanfang (20.) ließ die Sonne tageweise zur Hochform auflaufen. Recht erhebliche Trockenheit war die Folge. Die letzten drei Tage mit über 15 Liter pro Quadratmeter verhinderten einen weiteren März-Rekord, denn bis zum 28. war lediglich ein Fünftel des normalen Niederschlagssolls gefallen.

Aber einen Vorgeschmack auf das, was typisches Aprilwetter vermag, lieferte der letzte Tag des Monats ab. Sonnenschein und Schauer wechselten ständig. Bei abendlichen minus 1 Grad und Schneefall blieb vom T-Shirt-Wetter der Monatsmitte so absolut nichts mehr übrig.

Der März 2012 in Olbernhau:

Monatsmittel-Temperatur: 4,8°C

2,3 Grad über dem Mittel

Temperatur-Minimum: minus 4,6°C (am 20. März)

Temperatur-Maximum: 21,5°C (am 16. März)

Frosttage: 14 (Tagesminimum <0°C)

Eistage: keine (Tagesmaximum <0°C)

Sonnenstunden: 167 (185 % vom Durchschnitt)

Niederschlag: 28,8 l/m² (46 % vom Durchschnitt)

Tage mit messbarem  Niederschlag: 10

Tageshöchstmenge: 11,0 (am 30. März)

Tage mit (vorübergehend) geschlossener Schneedecke: 1

Das Wetter in Olbernhau/Erzgebirge im Mai 2012

Der Mai ist, zumindest für Naturliebhaber, der wohl schönste Monat des Jahres. Die Farbenvielfalt, das satte Grün, eine Augenweide. Ursächlich bedingt ist dies natürlich durch den rasanten Temperaturanstieg. Kein anderer Monat hat gegenüber dem Vormonat einen derartig hohen Anstieg der Monatsmitteltemperatur zu verzeichnen wie der Mai. Legt die Sonne, so wie dieses Jahr, noch ein paar Sonderschichten ein, wird der Effekt noch deutlicher spürbar. Am 1. und 2. Mai konnten gleich die ersten beiden Sommertage mit 26,2 und 27,3 Grad registriert werden. Kurze Gewitter machten zwar umgehend auf sich aufmerksam, brachten aber keinen Regen. Diese sehr milde Etappe hielt bis zum 11. Mai an, der sich mit 29,2 Grad als eindeutig wärmster Tag des Monats einschrieb. Nach diesem enormen Wachstumsschub benötigte die Natur nun dringend eine Konsolidierungsphase. Dafür gibt es im Mai die Eisheiligen. So pünktlich und mit solch brutal krassem Temperatursturz schlagen sie jedoch selten zu. Von den über 29 Grad des 11. Mai führte die Talfahrt auf nur noch 11 Grad zur gleichen Zeit des Folgetages. Am übernächsten Morgen (13.) zeigte das Thermometer nur noch 1,5 Grad an. Noch etwas schlimmer kam es noch einen Tag später, als morgens mit minus 0,1 Grad sogar leichter Luftfrost auftrat. Das es am Erdboden nicht zu deutlich tieferen Werten führte (minus 0,5 Grad), lag an der tagelang gespeicherten Wärme des Bodens. Dennoch traten während der Kälteperiode in Olbernhau drei Tage mit leichtem Bodenfrost auf. Bemerkenswert auch: Der Tiefstwert der milden Nacht zum 11. Mai von 16,2 Grad wurde eine Woche lang nicht einmal am Tage wieder erreicht! Niederschlag war mittlerweile auch gefallen, am 12. mit über 16 Liter pro Quadratmeter sogar mal etwas mehr als der berühmte Tropfen auf den heißen Stein. So stand einer Fortführung des frühsommerlichen Wetters nach den endlich überstandenen Eisheiligen nichts im Wege. Vom 19. Mai bis Monatsende erfüllte uns die Natur diesen Wunsch. Die Höchsttemperaturen bewegten sich im Bereich zwischen 19 und 26 Grad, bei einer täglichen Sonnenscheinausbeute von sieben bis 14 Stunden. Angenehmer geht es kaum. Der Mai verabschiedete sich schließlich nach sehr trockener zweiter Hälfte mit dringend benötigtem Regen in den Juni hinein. Übrigens finden die kleinen Wetter-Rekorde des Jahres erneut eine Fortsetzung, denn sechs Sommertage in einem Monat Mai sucht man in der Statistik der letzten dreißig Jahre in Olbernhau vergebens.

Der Mai 2012 in Olbernhau:

Monatsmittel-Temperatur: 13,5°C (1,3 Grad über dem Durchschnitt)

Temperatur-Minimum: minus 0,1°C (am 14. Mai)

Temperatur-Maximum: 29,2°C (am 11. Mai)

Frosttage: 1

Bodenfrosttage: 3 (Minimum in 5 cm Höhe <0°C)

Sommertage: 6 (Tagesmaximum >25°C)

Sonnenstunden: 239 (135 % vom Durchschnitt)

Niederschlag: 38,6 l/m² (48 % vom Durchschnitt)

Tage mit messbarem Niederschlag: 10

Tageshöchstmenge: 16,3 l/m² (am 12. Mai)

Tage mit Gewitter: 6

Das Wetter in Olbernhau/Erzgebirge im Juni 2012

1. Juni bedeutet für die Meteorologen eigentlich Sommeranfang. Regen, Kühle und kräftiger Wind vermittelten jedoch Anfang des Monats eher den Eindruck von Herbst. Die Erklärung dafür ist mit Hilfe der Bauernregeln schnell gefunden- die Schafskälte. So wie schon die Eisheiligen im Mai fiel sie jedoch recht deutlich aus. An Sommertagstemperaturen von 25 Grad war zunächst nicht zu denken und nachts fiel das Quecksilber am 6. Juni bis auf 1,3 Grad. Örtlicher trat sogar nochmals leichter Bodenfrost auf. Kleines Kuriosum außerdem: Am 5. Juni war es am Mittag mit 8 Grad sogar kälter als am (normalerweise hochwinterlichen) 2. Januar dieses Jahres. Wenngleich sich die Temperaturen in der Folge etwas erholten, von Sommer konnte keine Rede sein. Das lag auch an der Unbeständigkeit, da immer wieder Schauer niedergingen und sich die Sonne nicht so richtig in Szene setzen konnte. Das herbeigesehnte beständige Sommerwetter ließ zwar auch in der zweiten Monatshälfte weiter auf sich warten aber es änderte sich zumindest das Temperaturniveau grundlegend. Immerhin sechs Sommertage über 25 Grad wurden erreicht. Dabei fehlte am 18., 29. und 30. Juni mit jeweils über 29 Grad nur wenig bis zur 30-Grad-Marke, was der Definition „heißer Tag“ entsprochen hätte. Im Vergleich zur ersten Monatshälfte eine deutliche Steigerung, denn da schafften gerade einmal vier Tage mit Mühe und Not 20 Grad. Sogar ein paar trockene Tage in Folge (22.-24.) gab es nun. Die Sonne jedoch schöpfte ihr Soll nie so richtig aus. Mehr als ausnahmsweise neun bis allerhöchstens zehn Stunden gab es nie. Dabei sind im Juni bis annähernd 16 Sonnenstunden auch im Olbernhauer Tal durchaus möglich. Trotz Wärme am Siebenschläfertag und im relevanten Zeitraum Ende Juni/ Anfang Juli, bestand leider keine Hoffnung auf einen baldigen beständigen Sommer. Immer wieder lenkten Tiefdruckgebiete feuchtwarme und somit gewitterträchtige Luftmassen aus dem Mittelmeerraum heran.

Der Juni 2012 in Olbernhau:

Monatsmittel-Temperatur: 15,3°C (0,1 Grad unter dem Durchschnitt)

Temperatur-Minimum: 1,3°C (am 6. Juni)

Temperatur-Maximum: 29,4°C (am 18. Juni)

Sommertage: 6 (Tagesmaximum >25°C)

Sonnenstunden: 155 (91 % vom Durchschnitt)

Niederschlag: 111,6 l/m² (125 % vom Durchschnitt)

Tage mit messbarem Niederschlag: 20

Tageshöchstmenge: 26,1 l/m² (am 1. Juni)

Tage mit Gewitter: 4

Das Wetter in Olbernhau/Erzgebirge im Juli 2012

Wenn nach Mitternacht das Thermometer hierzulande noch immer knapp 25 Grad anzeigt, ist dies zwar sicher angenehm und könnte fast den Urlaub im Süden ersetzen, allerdings kommt bei derartigen Werten durchaus Skepsis auf. Zumeist droht nämlich Ungemach in Form schwerer Gewitter. Genau so geschah es am 1. Juli. Eine Gewitterfront schob eine- für nachts ein Uhr- ungewöhnliche Wärme von bis zu 24,5 Grad vor sich her. Das bisher blitzreichste Gewitter des Jahres entlud sich anschließend über fast zwei Stunden hinweg. Doch das war erst der Beginn eines Reigens von täglichen Gewittern bis einschließlich 7. Juli. Die schwüle Luft wurde nie so richtig ausgeräumt und so kam es immer wieder zu diesen Gewittern mit teils kräftigen Schauern. Die größte Menge prasselte dabei in der Nacht vom 2. zum 3. Juli mit über 29 Litern pro Quadratmeter binnen sieben Stunden vom Himmel. Einige vorübergehend komplett trockene Tage in Folge vom 8. bis 11. konnten trotzdem vom Temperaturniveau her nicht so recht überzeugen. Das schon vom Juni bekannte Dilemma eines fehlenden stabilen Hochs nahm zunächst seinen Lauf. Doch das Warten auf ein angekündigtes Hoch mit dem seltsamen Namen „Xerxes“ (das war ein ägyptischer Pharao) sollte sich zumindest ansatzweise lohnen. Zunächst galt es mit Beginn der Hundstage, den eigentlich heißesten Tagen des Jahres, noch die kälteste Nacht am 23. Juli mit 5,1 Grad zu überstehen. Ein Blick in die Statistik zeigt jedoch, dass solche kalten Juli-Nächte nahezu jedes Jahr vorkommen. Und die Zeit bis zum nächsten, allerdings sehr seltenen Ereignis hierzulande, einer tropischen Nacht mit über 20 Grad Tiefsttemperatur, dauerte nur bis zum 28. Juli. Dazwischen lagen angenehm warme und sehr sonnige Sommertage, von denen vier mit über 29 Grad nur knapp an der 30-Grad-Marke scheiterten. Ein Durchbruch zu einer längeren Hochsommerphase war das aber nicht. Mit einigen kurzen Gewittern und leichter Schauerneigung verabschiedete sich der Juli.

Als Fazit bleibt festzustellen, das die Sommerqualität des Juli nicht so recht zu überzeugen wusste. Einzig die Vegetation dankte es mit fast ausnahmslos üppigem Wachstum.

Der Juli 2012 in Olbernhau:

Monatsmittel-Temperatur: 17,0°C (0,1 Grad über dem Durchschnitt)

Temperatur-Minimum: 5,1°C (am 23. Juli)

Temperatur-Maximum: 29,6°C (am 27. Juli)

Sommertage: 7 (Tagesmaximum >25°C)

Tropische Nächte: 1 (Minimum der Nacht >20°C), am 28. Juli mit 21,2°C

Sonnenstunden: 193 (94 % vom Durchschnitt)

Niederschlag: 121,1 l/m² (130 % vom Durchschnitt)

Tage mit messbarem Niederschlag: 21

Tageshöchstmenge: 29,2 l/m² (am 3. Juli)

Tage mit Gewitter: 10

Das Wetter in Olbernhau/Erzgebirge im August 2012

Nach der bisher, zumindest gefühlten, recht dürftigen Sommerqualität lag die letzte Hoffnung auf dem August. Vom Temperaturniveau waren die ersten Tage durchaus auf dem richtigen Weg. Immerhin 29 Grad zeigte das Thermometer am zweiten Tag des Monats schon mal an. Kräftige Schauer und zum Teil auch Gewitter vermiesten den Gesamteindruck jedoch erheblich. Ab 8. August blieb es dann fast durchgehend trocken, allerdings versagte da die Warmluftzufuhr komplett. Um die 17 Grad Höchsttemperatur, wie am 10. und 11., sind für die Jahreszeit nicht gerade erwünscht. Ebenso unpassend dazu waren die nächtlichen Tiefstwerte von 5 bis 6 Grad viermal in Folge vom 12. bis 15. August. In den dafür anfälligen Lagen, wie Deutschneudorf oder Kühnhaide trat sogar leichter Frost auf. Hatte da der

Sommer noch eine Chance? Zufällig auf den Tag genau sieben Wochen nach dem Siebenschläfertag (27. Juni) erreichte der Tageshöchstwert am 15. August bei ganztägig strahlendem Sonnenschein 25 Grad an. Das bisher über den britischen Inseln für uns ungünstig gelegene Hoch war ostwärts gezogen. So kehrte sich die Wetterlage um. Es gelangte nun nicht mehr die kühle Nordseeluft an der Ostflanke dieses Hochs nach Mitteleuropa. Zusammen mit einem kräftigen Tief pumpte Hoch Achim trockene und heiße Luft aus Nordafrika direkt auch nach Deutschland. Bei herrlich wolkenlosem Himmel stiegen die Temperaturen am 18. zunächst bis auf 27,8 Grad und einen Tag später stand mit 32,5 Grad der erste heiße Tag des Jahres zu Buche. Doch damit war noch nicht Schluss. Am 20. kletterte das Thermometer schier unaufhörlich. Die 30-Grad-Marke wurde schon vormittags um 11 Uhr geknackt. Am Nachmittag schließlich zeigten die Messgeräte für Mittelgebirgslagen nahezu unglaubliche 36,0 Grad an. Auch der Tag darauf schaffte nochmals über 29 Grad. Erst ein kurzes kräftiges Gewitter am 22. gegen 6 Uhr morgens räumte die heiße Luft weg. Angenehm mild, mit einem Sonne-Wolken-Mix, verliefen die restlichen Tage bis kurz vor Monatsende. Die letzten beiden Tage waren einem Regengebiet vorbehalten. Tagübergreifend schüttete der Himmel vom 30. August 14:30 Uhr bis 31. August 13:00 Uhr knapp 42 Liter Regenwasser über Olbernhau aus. Dennoch: Das gravierende Niederschlagsdefizit des Monats konnte damit nicht wettgemacht werden.

Der August 2012 in Olbernhau:

Monatsmittel-Temperatur: 17,2°C (0,9 Grad über dem Durchschnitt)

Temperatur-Minimum: 5,0°C (am 12. und 14. August)

Temperatur-Maximum: 36,0°C (am 20. August)

Sommertage: 10 (Tagesmaximum >25°C)

heiße Tage: 2 (Tagesmaximum >30°C)

Sonnenstunden: 209,3 (117 % vom Durchschnitt)

Niederschlag: 70,8 l/m² (80 % vom Durchschnitt)

Tage mit messbarem Niederschlag: 13

Tageshöchstmenge: 30,7 l/m² (am 31. August)

Tage mit Gewitter: 7

Das Wetter in Olbernhau/Erzgebirge September 2012

Im Monatsverlauf büßt der September eine Stunde und 50 Minuten an Tageslänge ein. Allein am Abend verfrüht sich der Sonnenuntergang um 65 Minuten, so schnell wie in keinem anderen Monat. Ohne Sommerzeit wäre es am letzten Septembertag genau so früh finster wie am 28. Februar. Astronomisch gesehen stehen also die Zeichen deutlich Richtung Winter. Auf Grund der Trägheit der Atmosphäre ziehen die meteorologischen Komponenten nicht so schnell mit. Nicht selten überwiegt ruhiges und spätsommerliches Wetter mit echten Sommertagen von über 25 Grad. Das traf weitestgehend auch auf diesen September zu. Dem gewohnten Auf und Ab dieses Sommers auf der Temperaturskala konnte aber auch er sich nicht entziehen. So steigerte sich die Tageshöchsttemperatur vom Monatsanfang mit noch mageren 16 Grad nahezu täglich, um schließlich am 10. und 11. mit 26,6 bzw. 27,7 Grad Sommertagsniveau zu erreichen. Ein Gewitter am selben Abend dieses wärmsten Tages läutete einen krassen Wetterumschwung ein. Bis zum Abend des 12. fiel mit 17,2 Litern pro Quadratmeter die größte Regenmenge des Monats. Am 13. erreichte das Thermometer schließlich nur noch 13 Grad als Maximum. Das blieb zwar für den Rest des Monats kein Dauerzustand, denn die Sonne beherrschte über weite Strecken das Geschehen. Die Temperaturspanne lag dabei zwischen 13 und 23 Grad im Soll. Für eine letzte Septemberdekade sind knapp 16 Grad normal. Nachtfrost, im September auch in Olbernhau nicht ausgeschlossen, blieb in diesem Jahr aus.

Der Sommer 2012 indes hat den Ruf als „Schaukelsommer“ nie ablegen können. Mit den zwei Sommertagen des September stieg die Gesamtzahl der Tage mit mindestens 25 Grad in Olbernhau zwar auf überdurchschnittliche 31. Doch das nützte für ein echtes Sommerfeeling wenig, da nie mehr als fünf solcher Tage in Folge auftraten. Ein meist drastischer Temperaturrückgang folgte nach. Zu wenig Sonne im Juni und deutlich zu viel Regen im Juni und Juli führten zudem zu einem Fehlstart.

Der September 2012 in Olbernhau:

Monatsmittel-Temperatur:

12,4°C (0,2 Grad unter dem Durchschnitt)

Temperatur-Minimum:1,3°C (am 21. September)

Temperatur-Maximum:27,7°C (am 11. September)

Frosttage: 0 (Tagesminimum <0°C)

Sommertage: 2 (Tagesmaximum >25°C)

Sonnenstunden: 163,1 (120 % vom Durchschnitt)

Niederschlag: 45,5 l/m² (69 % vom Durchschnitt)

Tage mit messbarem Niederschlag: 11

Tageshöchstmenge: 17,2 l/m² (am 12. September)

Das Wetter in Olbernhau/Erzgebirge Oktober 2012

Das Jahr 2012 war bisher in jedem Monat für eine Besonderheit oder einen Rekord zu haben. Im September riss diese Serie und auch im Oktober schien alles auf einen unspektakulären Herbstmonat hinauszulaufen. Doch weit gefehlt.

Der Monatsanfang verlief zunächst noch jahreszeitgemäß. Einige regnerische Abschnitte wechselten mit Sonnenschein. Auch 20 Grad konnten am 6. Oktober nochmals gemessen werden. Regenschauer und ein Temperatursturz auf nur noch neun Grad waren dem Folgetag vorbehalten. Am 9. trat schließlich, nun auch abseits der exponierten Erzgebirgsregionen, der erste leichte Bodenfrost der Saison auf. Sehr trockenes, mitunter etwas zu kühles Herbstwetter bestimmte anschließend den Zeitraum bis zum 18. Oktober. An den drei Folgetagen übernahm schließlich der goldene Oktober in Spätsommermanier die Regie. Böhmischer Wind verhinderte trotz wolkenlosem Himmel im Flöhatal zunächst noch die 20 Grad, die auf den Bergen ringsum schon auftraten. Doch tags darauf konnte auch in Olbernhau mit 22,3 Grad ein neuer Temperaturrekord für eine zweite Oktoberhälfte geknackt werden. Glück diesmal, dass solch Traumwetter auf ein Wochenende fiel, dass es zu nutzen galt. Bereits ab Mitte der Folgewoche (24.) tendierte die Sonnenscheinausbeute gegen Null bei teilweisem Nebelnässen. Doch schlimmer ging es allemal. Weiße Dächer und Wiesen am Abend des 26. lagen noch im jahreszeitlichen Normbereich. Die Schneehöhe die sich bis zum Abend des Folgetages auf 14 Zentimeter summierte, bedeutet allerdings neuerlich einen Rekord. Die größte Tagesniederschlagsmenge von knapp 15 Litern pro Quadratmeter des eigentlich sehr trockenen Monats fiel unter Einfluss polarer Kaltluft ausgerechnet als Schnee. Außerdem gab es solch tiefe Nachttemperaturen im Oktober, wie am 29. und 30. mit knapp sechs Grad seit

1997 nicht mehr. Dennoch taute der Schnee, nicht zuletzt wegen des noch relativ warmen Erdbodens, bis zum 31. Oktober restlos weg.

Der Oktober 2012 in Olbernhau:

Monatsmittel-Temperatur: 7,0°C (1,3 Grad unter dem Durchschnitt)

Temperatur-Minimum: -5,7°C (am 29. Oktober)

Temperatur-Maximum: 22,3°C (am 20. Oktober)

Frosttage: 4 (Tagesminimum <0°C)

Bodenfrosttage: 7 (Minimum <0°C in 5cm)

Sonnenstunden: 116 (110 % vom Durchschnitt)

Niederschlag: 37,1 l/m² (70 % vom Durchschnitt)

Tage mit messbarem Niederschlag: 10

Tageshöchstmenge: 14,8 l/m² (am 27. Oktober)

Das Wetter in Olbernhau/Erzgebirge im November 2012

Gefühlsmäßig ist es jedes Jahr das Gleiche: Nach dem ersten zeitigen Schneefall halten sich Schnee und Kälte dann lange Zeit zurück. Nach diesem Prinzip lief es in diesem Jahr auch ab. Die ungewöhnlich große Schneemenge von Ende Oktober war längst dahingeschmolzen. Der erste Nachtfrost des Monats November stellte sich erst kurz vor Monatsmitte (13.) ein. Genau so lange dauerte es auch, bis sich endlich die Sonne für längere Zeit zeigen konnte. Doch das beschränkte sich wiederum nur auf zwei Tage. Ansonsten reichte es, wenn überhaupt, nur für minutenweise Anteile am täglichen Wettergeschehen. Bedeckter Himmel und Schauer mit zumeist nur mäßiger Intensität überwogen während der ersten Hälfte.

Kurz vor der Halbzeit des Monats stellte sich die Wetterlage grundlegend um. Weite Teile der Region bekamen davon nicht viel positives zu spüren. Der Wind hatte auf Südost gedreht. Für die Grenzanrainer inklusive Olbernhau bedeutete das kalten böhmischen Wind und Hochnebel. Zermürbend dabei die Dauer. Schien die Sonne zum Beispiel auf den Bergen tagelang von früh bis spät, reichte es während dieser 15 Tage in Olbernhau nur zu acht Stunden. Der letzte Sonnenstrahl des Monats blinzelte schließlich am 25. November durch die Wolken. Danach nahte zwar auch das Ende dieser ungeliebten Südost-Wetterlage. Was sich anschloss hatte allerdings viel größeres Ungemach im Gepäck. Ein umfangreiches und für hohe Niederschlagsmengen bekanntes Vb-Tief erreichte in der Nacht zum 29. November die Region. Der Regen ging in den frühen Morgenstunden in ergiebigen Schneefall über. Die bisher größte Tagesniederschlagsmenge des Jahres von über 42 Litern pro Quadratmeter kam nun binnen nur reichlich zwölf Stunden in Form von Schnee vom Himmel. Dabei handelte es sich um sogenannten Null-Grad-Schnee. Dieser ist bekanntermaßen sehr wasserreich, deshalb unheimlich schwer. Massive Verkehrsbehinderungen und Schneebruch bei derartigen Mengen waren vorprogrammiert. Aber: Bereits mehrere Tage vorher ist diese Wetterlage exakt prophezeit worden.

Der November 2012 in Olbernhau:

Monatsmittel-Temperatur: 4,2°C (1,2 Grad über dem Durchschnitt)

Temperatur-Minimum: -2,6°C (am 30. November)

Temperatur-Maximum: 10,1°C (am 3. November)

Frosttage: 10 (Tagesminimum <0°C)

Eistage: 1 (Tagesmaximum <0°C)

Sonnenstunden: 25 (52 % vom Durchschnitt)

Niederschlag: 85,6 l/m² (136 % vom Durchschnitt)

Tage mit messbarem Niederschlag: 13

Tageshöchstmenge: 42,2 l/m² (am 29. November)

Tage mit geschlossener Schneedecke: 2

Das Wetter in Olbernhau/Erzgebirge im Dezember 2012

Nur zwei Jahre nach dem seit Jahrzehnten schneereichsten Dezember 2010 zeigte sich im letzten Monat des Jahres 2012 Frau Holle erneut äußerst spendierfreudig. Zu den 26 Zentimetern, der Altlast des Vormonats, kam immer wieder Neuschnee hinzu. Durch nahezu tägliche, mehr oder weniger große Einzelmengen, summierte sich bis zum 12.Dezember die Schneedecke auf immerhin 60 Zentimeter. Kräftiger Wind führte zudem verbreitet zu Verwehungen. In den Nächten packte der Frost ordentlich zu. Fünf Mal gab es Werte unter minus 10 Grad. Mit minus 16,7 Grad rutschte die Temperatur am 8. Dezember am tiefsten. Unmittelbar über Schnee wurden sogar minus 20 Grad angezeigt. Sollten dies gute Vorzeichen auf eine weiße Weihnacht sein? Die Meteorologen hielten sich relativ lange bedeckt. Zu groß waren die beiden Gegenspieler, ein Kältehoch über Nordwestrussland und milde Luftmassen eines Tiefs über Westeuropa. Der Sieger stand erst kurz vor Heiligabend fest. Vorher brachte kräftiger böhmischer Wind etwas mildere Luft, aber auch gefährlichen Eisregen am 15. Dezember mit. Die Wetterwende mit richtig milder Luft setzte sich erst am Abend des 23., also absolut pünktlich zu Weihnachten durch. Zusätzlich regnete es an diesem Tag mit über 36 Liter pro Quadratmeter sehr kräftig. Dieser Regen zusammen mit dem in der Schneedecke gebundenem Wasser ergaben rein rechnerisch rund 140 Liter pro Quadratmeter. Der Flöhapegel reagierte zwar heftig, indem er sich vom Morgen des 23. Dezember bis Mitternacht auf 2,03 Meter vorübergehend fast verdoppelte. Eine echte Hochwassergefahr bestand aber aus mehreren Gründen nicht. Der Erdboden unter der massiven Schneedecke war nicht gefroren und nach der langen Herbsttrockenheit aufnahmefähig. Die Regenintensität ließ nach diesem Starkregennachmittag zudem am Abend nach und das Tauwetter erreichte die höheren Gebirgslagen auf Grund gemäßigter Nachttemperaturen nicht mit voller Wucht.

Vom ersehnten Schnee zu Weihnachten blieben in den Höhenlagen um Olbernhau allenfalls unansehnliche Reste. Doch selbst diese verschwanden bis Jahresende bei Tagestemperaturen im permanent positiven Bereich.

Der Dezember 2012 in Olbernhau:

Monatsmittel-Temperatur: minus 1,0°C (1,0 Grad unter dem Durchschnitt)

Temperatur-Minimum: minus 16,7°C (am 8. Dezember)

Temperatur-Maximum: 12,9°C (am 25. Dezember)

Frosttage: 22 (Tagesminimum <0°C)

Eistage: 12 (Tagesmaximum <0°C)

Sonnenstunden: 40 (125 % vom Durchschnitt)

Niederschlag: 109,6 l/m² (142 % vom Durchschnitt)

Tage mit meßbarem Niederschlag: 21

Tageshöchstmenge: 36,3 l/m² (am 23. Dezember)

Tage mit geschlossener Schneedecke: 23