Mhbe18

Monatsbericht der Wetterstation Mühlanger für Januar 2018

Zwischen Flämingrand und Dübener Heide

Noch so ein Januar, der den Beinamen Wintermonat nicht verdient hat… Bei den monatlichen Mitteltemperaturen von Jessen-Ost bis Wittenberg, die einem März alle Ehre gemacht hätten, kann kaum winterliches Flair aufgekommen sein.

Ganze fünf Fälle von Niederschlägen, in denen feste Meteore vorkamen, hat der Beobachter in Ateritz gemeldet, zwei bzw. drei derartiger Vorkommnisse werden aus Gräfenhainichen und Jüdenberg vermeldet; auf fünf Meldungen von ww 70 bzw. 85, 86 oder 87 und 88 kommen Zahna-Nord und Zalmsdorf. Beachtlich… Ein anständiger Winter sollte im Januar an wenigstens 15 Tagen eine Schneedecke aufweisen. Abgesehen, dass „richtige“ Winter allhier nur alle sieben bis neun Jahre vorkommen, wer weiß, wie die „normalen Verhältnisse“ nach 2020 aussehen werden. 15 Tage mit Schnee im Januar werden es garantiert nicht mehr sein.

Selbst wenn berücksichtigt wird, dass der Januar für Wittenberg eine Standardabweichung der Lufttemperatur von 3,4 K bereithält, sind die positiven Abweichungen von 4,5 K in Wittenberg bis 4,3 K in Pretzsch und Annaburg resp. 3,9 K für Jessen ein bisschen zu hoch, um von einem normalen Januar zu reden.

Auch diese Abweichungen in den positiven Bereich sind nicht das Ende der Fahnenstange für einen Januar gewesen. Die höchste bis dato vermerkte Abweichung hatte der Januar 1983 gebracht: Ein Plus von 5,9 Grad, während die vorhergehenden Januars 1979 bis 1980 negative Abweichungen von 3,8 bzw. 3,3 Grad aufwiesen.

Noch kälter war es im Januar 1963: Bei einer Monatsmitteltemperatur von -8,5 °C war es minus 7,7 Grad kälter als im 30-jährigen Mittel. Gleichwohl, ein derart hohes Defizit ist seitdem nicht wieder aufgetreten, in den letzten 27 Jahren ist ganze zwei Male ein deutlich zu kalter Januar ermittelt worden, das war im Jahre 1996 mit minus 3,5 Grad und der Januar 2010 mit minus 4,4 Grad. Wobei als kalt erst eine Abweichung kleiner gleich 3,4 Grad angesehen wird…

Sonst noch Auffälligkeiten ? Etwas weniger Sonne als gewohnt; 48 Stunden sollte ein ordentlicher Januar schon abliefern, für dürftige 35 Stunden in der Elbaue hat es gelangt, waren nur 73 Prozent, in den Vorjahren waren es 60 bzw. 76 Stunden. Die Folge waren 27 Trübe Tage mit einem Bedeckungs-grad des Himmels >6,4 Achteln, nicht ein einziger Heiterer Tag (>1,6 Achtel) war zu beobachten.

An 15 Tagen mit messbarem Niederschlag sind im Mittel des Landkreises gut 51 Liter auf den Quadratmeter gekommen, das entspricht 132 Prozent der langjährigen Summe. Die höchste Menge des Monats hat Zahna – Nord abgefasst mit 71 Litern, mit „nur“ 41 Litern war Axien dabei.

Am 18. Januar überquert Sturmtief Friederike den Landkreis. Die Spitzenböen erreichen in Jessen-Ost 35 m/s = 126 km/h; in Mühlanger werden 33,1 m/s gemessen = 119 km/h. Zu Erinnerung: Holzdorf am 18. Januar 2007 hatte 33,3 m/s = 120 km/h; Mühlanger 30,6 m/s = 110 km/h.

Von Wittenberg liegen zu diesem Ereignis keine Daten vor, weil der Strom fortgepustet war…

Gleichwohl: Zerstörte Oberleitungen bei der Bahn und viele entwurzelte Bäume besonders um Annaburg. Spaßig ist das nicht mehr…

Das Fazit: Deutlich zu war; Monatsmitteltemperatur bei 3,5 °C und höher, Abweichung um 3,9 K in Jessen bis 4,5 K in Annaburg. 13 Frosttage, nur in Annaburg und Jessen ein Eistag. Die Kältesummen im Januar bei drei bis vier Grad, normal wären 69 Grad. Wasser bei 132 Prozent, das ist normal und wird im April wieder einbehalten. Normal ist anders…

Achim KuhnWetterstation Mühlanger

Monatsbericht der Wetterstation Mühlanger für Februar 2018

Zwischen Flämingrand und Dübener Heide

„Der Februar soll kommen wie ein Wolf und gehen wie ein Lamm…“ Wenn es andersherum läuft, war es der Februar 2018…

  Deutlich kälter als im immer noch geltenden langjährigen Mittel der Jahre 1961 – 1990 verabschiedet sich der letzte Wintermonat, nachdem er zum Beginn bis 3 K wärmer war. Deutliche Abkühlung ab dem 4. d.M., nachdem am Vortage ein bisschen Wasser in Form von Schnee gekommen war. Fünf Zentimeter haben Wittenberg und Jüdenberg am Folgetag gemeldet, 7 Zentimeter sind in Ateritz aufgeschrieben worden. Der Schnee hielt sich max. bis zum 10. Februar, danach bis zum 17. noch Flecken und Reste. Danach waren ohnehin kaum noch Niederschläge zu verzeichnen.

  Jedenfalls ist die erste Dekade des Februar 1,1 K unter den normalen Werten zu finden, bei drei Tagen mit Schneefall wenigstens ein bisschen winterliches Aussehen.

  In der zweiten Dekade sind nur zwei Tage mit unterdurchschnittlichen Temperaturen beobachtet worden, Niederschläge geringer Ergiebigkeit an zwei Tagen, der wärmste Tag des Monats findet sich am 16. Mit sieben bis acht Grad bei allen Temperaturaufschreibern, das höchste Maximum wie immer in Pretzsch.

  Deutlich kühler als bis dahin präsentieren sich die letzten neun Tage des Monats. Betrug die Kältesumme im ersten Monatsdrittel 13,5 K; Dezember und Januar hatten in Mühlanger stolze 2 K erreicht; viel mehr, besser: weniger, hatte die Monatsmitte auch nicht zu bieten.

  Väterchen Frost hatte zum Monatsende ordentlich zugelegt und brachte so viel kalte Luft aus Nord-Ost, daß am 27. im Landkreis die tiefsten Temperaturen bis minus 13 Grad in Wittenberg, minus 17,3 Grad in Annaburg, in Jessen minus 14 Grad und Pretzsch minus 16 Grad gemessen wurden. Da sind die minus 12 Grad für Mühlanger direkt moderat gewesen… Fünf Zentimeter überm Erdboden sind in Wittenberg minus 15 Grad gemessen worden. Und die Kältesumme für die letzten Februartage kann sich auch sehen lassen: Weniger als 35 K in acht Tagen… Die Summe für den Monat belief sich auf 54 Grad in Wittenberg, 52 Grad in Mühlanger, 64 Grad in Pretzsch, 65 Grad in Annaburg; 48 K wären normal… Wohlgemerkt: 35 Grad in acht Tagen. Zum Monatsende betrugen die Abweichungen der mittleren Lufttemperatur täglich bis zu neun Grad Minus…

  Verantwortlich für das Ganze: Überwiegend hoher Luftdruck; die Abweichung vom langjährigen Mittel 1961 – 1990 betrug zwar nur 1 hPa, aber im Mittel der Jahre 1991 bis 2018 lag der Luftdruck bei (nur) 1009,8 hPa. Ein deutlicher Unterschied, keine Frage.

  Eine weitere Folge dieser Druckverhältnisse: Unglaubliche 139 Stunden Sonnenschein. 70 Stunden sind normal, nimmt man die Jahre 1961 – 1990 als Bezugsgröße. Für den Zeitraum 1991 bis 2018 hat sich die durchschnittliche Sonnenscheindauer auf 78,2 Stunden verlängert.

  Für den Zeitraum 1991 – 2018 in Wittenberg sind die 191 Prozent der 1. Platz für Wittenberg seit 1955. Vorher wurde die Sonnenscheindauer allhier nicht gemessen.

  Mindestens genauso faszinierend die (nicht gefallenen) Niederschlagsmengen. Der Februar gehört ohnehin zu den niederschlagsärmsten Monaten mit seinen 33,8 Litern auf den Quadratmeter. Im Flächenmittel für den Landkreis sind nur 25 Prozent gefallen, deutlich zu wenig, gar keine Frage.

  34 Liter hören sich besser an als die acht Liter, die hier im Topf gelandet sind. Dabei wären die größten Tagesmengen am 3. Februar mit fünf Litern im Mittel der 24 Beobachter ein guter Anfang gewesen, die Bodenwasservorräte weiter aufzufüllen… Die höchsten Tagessummen sind mit 8,4 Litern in Annaburg notiert worden, die geringste Menge in Gräfenhainichen mit 1,3 Litern.

  Seit 1891 sind für Wittenberg Niederschlagsaufzeichnungen belegt. Die bis dato geringste Menge ist im Februar 1930 mit 4 Litern/m² registriert worden. 7 Liter/m² waren es 2018, gleich 21 Prozent.

  Vergleichbar geringe Mengen (< 7 mm) für den Zeitraum 1891 – 2018 hat es in sieben Jahren gegeben, Mengen kleiner oder gleich 25 Prozent in acht Jahren. Überdurchschnittlich hohe Niederschlagsmengen (>=150 Prozent) hat es im Februar mit 24 Ereignissen deutlich öfter gegeben als zu trockene Monate…

  Das Fazit:  Zwischen 1,5 und 1,7 Grad kälter als im langjährigen Mittel der Jahre 1961 – 1990 war der Februar 2018. Trotzdem: Nicht zu kalt, die Standardabweichung der Temperatur beträgt 2,9 K.

Der Monat hatte 28 Tage mit Bodenfrost, 26 Frosttage und 6 Eistage zu bieten, nur bei den Eistagen ist der Februar in der Norm geblieben, die Anzahl der anderen Ereignisse ist deutlich höher als normal. Bei fünf Tagen mit messbarem Niederschlag sind im Flächenmittel des Landkreises 25 Prozent der zu erwartenden Niederschlagsmengen gefallen, an sechs Tagen fiel fester Niederschlag.

Sowohl Zahl als auch Menge der Niederschlagsereignisse zu gering. Die Kältesumme etwas über der Norm, statt 48 K hatte es in Wittenberg 54 K, Pretzsch und Annaburg lagen ein bzw. zwei K darüber.

Sonnenschein fast die doppelte Dauer, 134 Stunden in Wittenberg, 139 in Mühlanger…

Achim KuhnWetterstation Mühlanger

Monatsbericht der Wetterstation Mühlanger für März 2018

Zwischen Flämingrand und Dübener Heide

Dass der März allemal für Überraschungen gut sein kann, haben wir im Jahre 2017 erlebt, mit einem Temperaturüberschuss von 3,3 bis 3,8 K in der Elbaue, in einigen deutschen Regionen soll es der wärmsten Märzen einer gewesen sein.

 Der März 2018 war nicht weniger interessant, diesmal ging die Überraschung nach hinten los: Ein Defizit der Lufttemperaturen von fast 2 K.

 Zum „Monatsbeginn sowie zu Anfang der zweiten Märzhälfte von Nordosten und Osten bestimmten sehr kalte Festlandsluftmassen arktischen Ursprungs die Temperaturverhältnisse, lediglich zu Beginn der zweiten Monatsdekade gelangte vorübergehend von Süden subtropische Luft bis zum Berliner Raum.“ Soweit die Kurzfasssung der Berliner Wetterkarte zum verflossenen Monat.

 Die letzten vergleichbaren kalten Märzen liegen 5 bzw. 21 Jahre zurück. 2013 brachte der März in Wittenberg ein Defizit von fast fünf (4,8) Grad, im März 1996 waren es exaktement 2,9 Grad unter dem langjährigen Mittel. Während 1996 nur 31 Prozent der zu erwartenden Niederschlagsmengen fielen, gab es 2013 davon 60 Prozent.

 2018 im März sind allemal die Erwartungen erfüllt worden, im Flächenmittel des Landkreises sind 114 Prozent oder 45 Liter auf den Quadratmeter gemessen worden. Ein Segen nach der Dürre vom Februar, welche allhier nur 24 Prozent bzw. keine 8 Liter auf den Quadratmeter hinterlassen hatte…

 Gleichwohl, alle Dekaden des Monats mit ebensolchen Defiziten der Temperatur um 2 K; gleich am 2. März sind die tiefsten Temperaturen des Monats aufgeschrieben worden. Von Wittenberg bis Jessen um minus 13 Grad, Pretzsch bekommt minus 15 Grad. Das Emin am nämlichen Tage bis fast minus 15 Grad. Messbarer Niederschlag in diesem Zeitraum an fünf Tagen, teilweise Schnee. Davon ergeben sich am 7. des Morgens bis zu 11 Zentimeter in Ateritz und Jüdenberg, 6 Zentimeter meldet Wittenberg. Nach den vorliegenden Meldungen hält sich die Pracht nur zwei, maximal drei Tage.

 Der Beginn der zweiten Dekade sehr mild. Am 11. März der wärmste Tag des Monats mit 16 Grad in der Elbaue bei Wittenberg, in Annaburg, Jessen und Pretzsch werden 17 bzw. 19 Grad gemessen.

 Ab dem 16. deutlich kühler; leichter bis mittlerer Nachtfrost, die Tagesmitteltemperaturen bis minus 7 Grad unter der Norm (17.3.)

 Bevor die große Kälte kam, gab es fünf Tage mit Niederschlag, in der genannten Dekade an drei Tagen mit Schnee bzw. Schneeregen.

 Der letzte Abschnitt des Monats an 10 Tagen teilweise deutlich kühler, bis 4,5 K unter der Norm am 21. März. Messbarer Niederschlag wieder an fünf Tagen, wenn auch mit geringerer Ergiebigkeit als in der vorhergegangenen Zeit. Zum Monatsende wird es wieder richtig frisch, keine 6 Grad beträgt das Maximum der Lufttemperatur am 31., wo es am Vortage vorfrühlingshaft mild war mit fast 13 Grad.

 Schneehöhen von 10 cm wurden von Ateritz vom 10. bis zum 25. März gemeldet, Jüdenberg brachte es auf 9 cm am 21. Die letzten Schneereste wurden für den 24. gemeldet.

 Das Fazit: Bei einer Monatsmitteltemperatur von 2,1 Grad Celsius in Jessen bis 1,6 Grad Celsius in Pretzsch war der März 2018 1,9 bis 2,1 K kühler als im Mittel der Jahre 1961 – 1990. Die Standardabweichung in diesem Zeitraum beträgt 2,4 K, er sollte als temperaturnormal durchgehen. Gleichwohl ist er (nur) der drittkälteste von vier kalten Märzen von 1991 bis 2018, alle anderen Monate im genannten Zeitraum hatten (meist) leichte positive Abweichungen der Lufttemperatur.

In den Jahren seit 1991 hatte es 2 kalte, 21 normale und 5 warme Märzen gehabt; im vorhergehenden CLINO-Zeitraum waren es 6 kalte, 18 normale, 6 warme Märzmonate.

Der März brachte 23 Tage mit Bodenfrost, 19 Frosttage bei 4 Eistagen. An 14 bis 17 Tagen fiel messbarer Niederschlag, an 4 bis 7 Tagen in fester Form.

Die Niederschlagsmenge betrug im Flächenmittel 44,5 mm, das Maximum 61,3 mm in Jüdenberg.

Die höchsten Tagessummen wurden beim Gros der Beobachter am 6. März registriert, zwischen 10 und 21 Liter hatte es gegeben.

Die Sonnenscheindauer in diesem Monat sehr normal: 120 Stunden gleich 103 Prozent. Im Mittel der Jahre 1991 bis 2018 betrug die Sonnenscheindauer 122 Prozent oder 128,7 Stunden.

Wenn der März 2018 nicht der große Knaller war, er hat gezeigt, wozu (später) Winter fähig ist:   Für den März ist eine Kältesumme von 14,5 K zu erwarten. Mit den 38,2 K hat er den Januar 2018 bei (2,9 K) deutlich überflügelt; der Februar hatte eine Kältesumme von 53,5 K.

Achim KuhnWetterstation Mühlanger

Monatsbericht der Wetterstation Mühlanger für April 2018

Zwischen Flämingrand und Dübener Heide

Seit Ende des letzten Jahres hat es keinen Monat gegeben, der in Ansicht der Lufttemperaturen annähernd „normal“ verlaufen ist. Die Krönung bis dato lieferte der April 2018. Selbiger Monat war im Landkreis fünf bis sechs Grad wärmer als im langjährigen Mittel der Jahre 1961 – 1990.

 Der April 2009 brachte einen Überschuss von 3,5 Grad, das war schon traumhaft; was 2018 ablief, unanständig: Der Monat war 0,5 Grad wärmer als ein durchschnittlicher Mai… (für Wittenberg).

 Zur Beruhigung sei mitgeteilt, daß es auch einen noch wärmeren April hatte: Der des Jahre 1800 soll eine mittlere Lufttemperatur von 14,2 Grad gebracht haben. Das teilten die Autoren der Berliner Wetterkarte am 1.5.2018 mit, ohne nähere Quellen anzugeben.

 Gleichwohl, bis auf den 1. und 2. und 6. April waren alle Tage des Monats wärmer als im langjährigen Durchschnitt. Die erste Dekade war 3,6 Grad wärmer, die zweite Dekade 7,1 Grad wärmer, die letzten 10 Tage des Monats brachten nur einen Überschuss der Temperatur von 4,8 Grad. Macht im Schnitt des Monats ein Plus von 5,1 Grad nach der 24-stündigen Klimareihe für Mühlanger.

 Die Überschüsse in Wittenberg betrugen 5,7 Grad, die von Pretzsch 4,9 Grad, Jessen kriegt 5,8 Grad mehr als erlaubt.

 Die übliche Folge nach den unterkühlten Vorgängern des April: Nach einer ewig erscheinenden Phase von  Vor- und Erstfrühling kommt der Vollfrühling mit Macht, fast alle Austriebs – und Blühprozesse gehen in kürzester Zeit über die Bühne, der mehr oder weniger begeisterte Naturfreund weiß nicht, wohin er zuerst schauen soll…

 Dass der April nicht nur die reine Freude war, ist an der Niederschlagsbilanz abzuleiten: Einer mittleren Niederschlagssumme für den Landkreis von 27 Millimetern (bei bis dato 21 Meldungen) steht eine Verdunstungssumme von 33 Millimetern gegenüber. Ist für den April gewiss nicht viel, wenn der Mai ein „normales“ Niederschlagsverhalten zeigt. Tut er bisher nicht…

 Auf 12 Tage mit meßbarem Niederschlag ist der Monat gekommen, macht einen Durchschnitt von 71 Prozent bei zwei noch fehlenden Meldungen. Damit sollte auch die Niederschlagsmenge als normal gelten, die Standardabweichung der Niederschlagsmenge für Wittenberg beträgt 53 Prozent. Gefühlt war es dennoch stets zu wenig…

 Bei der Sonnenscheindauer zeigt sich ein deutlicher Überschuss: 244 Stunden sind ermittelt worden, das entspricht 156 Prozent der langjährigen Andauer; die Standardabweichung beträgt 36 Prozent.

 Einen Sommertag brachte der April; 0,3 Tage sind normal. Zwei Frost – und der Bodenfrosttage sind noch gezählt worden. Und ca. 130 km weiter nördlich und nordöstlich hatte es am 1. April ordentlich geschneit. An der befreundeten Station Lichterfelde nordöstlich von Eberswalde sind am selbigen Tage 6 Zentimeter Schnee des Morgens registriert worden; an der Ostsee waren es maximal 35 cm. Kein Aprilscherz…

 Die ersten Gewitter des Jahres kamen am 4. April, 11., 13. und 22. und 23. über den Landkreis, meist mit leichter Intensität.

 Der Vollständigkeit halber die Extremwerte:

Das absolute Maximum der Temperatur 27 bis 28 Grad        Wittenberg / Pretzsch                                                  Das absolute Minimum                             -1 bis -4 Grad         Mühlanger/Pretzsch

in Erdbodennähe                                      – 5 Grad                  Wittenberg

max. Windgeschwindigkeit                        22,9 m/s                Jessen Ost

die höchste Niederschlagsmenge             14,4 mm                Jüdenberg

Achim KuhnWetterstation Mühlanger

Monatsbericht der Wetterstation Mühlanger für Mai 2018

Zwischen Flämingrand und Dübener Heide

Sieht so aus, als wäre das Wetter in diesem Jahre auf Krawall gebürstet: Kaum ein Monat, in dem nicht neue Rekorde zu verzeichnen gewesen wären…

 Der Januar wie ein März, der Februar bringt die doppelte Sonnenscheindauer, der März ist mit einer Kältesumme > 38 K deutlich kälter gewesen als der Januar 2018. Im April liegt die monatliche mittlere Lufttemperatur 0,5 K über der eines normalen Mai; der Mai 2018 wäre glatt als guter August durchgegangen… Ein Ende dieser Verrücktheitlichkeiten ist nicht in Sicht.

 Was den Mai 2018 auszeichnet, ist neben ungewöhnlich zu nennender Wärme das beträchtliche Niederschlagsdefizit. Im Landkreis sind im Mittel von 29 ausgewerteten Beobachtungen keine 15 Liter auf den Quadratmeter an Wasser herunter gekommen, das entspricht rund 33 Prozent der zu erwartenden Mengen. Das meiste Wasser hat noch Zalmsdorf abgefasst mit 35 Litern, völlig in die Röhre geschaut hat Wittenberg Lutherstadt Wittenberg/Teuchel (DWD) mit 0,4 Litern; in der Gagfah-Siedlung wenig südlich von der DWD-Station ist nichts im Topf gelandet… Soweit, so schlecht.

 Drei Tage mit meßbarem Niederschlag sind in diesem denk-würdigen Mai gezählt worden, auch wenn es vier Gewitter gegeben hat, nicht alle waren an der Station zu beobachten.

 Gut zu beobachten ist die Trockenheit an landwirtschaftlichen Kulturen: Gelb, so weit das Auge reicht. Dabei ist die Trockenheit (nur) in den oberen 20 – 25 Zentimetern so ausgeprägt, darunter finden sich Schichten mit 50 bis 80 Prozent nutzbarer Feldkapazität. Den Getreideanbauern wird diese Erkenntnis nicht viel nützen…

 Der Blick in die Statistik für Wittenberg und Potsdam belegt, daß der Mai 2018 ein Novum ist. Zwar findet sich (für Potsdam) ein annähernd vergleichbarer Monat, aber der liegt 129 Jahre zurück: Im Jahre 1889 hatte der Mai eine Monatsmitteltemperatur von 17,2 Grad mit einer Abweichung von 4,3 Grad; sein unbestreitbarer Vorteil: Eine Niederschlagsmenge von fast 82 Litern auf den Quadratmeter gleich 152 Prozent. Gleichwohl ist der Mai 2018 viel spannender gewesen, seine Abweichung betrug 4,8 Grad für Wittenberg, das Regendefizit ist ausgeprägter…

 In der folgenden Tabelle sind die Maien der Jahre aufgeführt, die eine guten (warmen) oder etwas unterkühlten Juni abgegeben haben, für Potsdam seit 1877 (Beobachtungen des Astrophysikalischen Instituts, ab 1893 des Meteorologischen Instituts auf dem Telegrafenberg). Gewiß, ganz so ganz selten sind derlei Wetterkapriolen nicht, aber der Mai 2018 hat dem Ganzen (bisher) eine Krone aufgesetzt.

Potsdam

1889

1931

1937

1993

2000

2018

TTT

17,2

16,7

16,5

16,0

16,0

17,7

Abwg.

4,3

3,8

3,6

3,1

3,1

4,8

Heiße Tage

0

3

2

1

2

4

Sommertage

11

12

8

15

11

16

RR

81,9

96,7

35,2

95,8

45,6

15,9

in Prozent

152

179

65

177

84

29

Sonnenschein

x

261

283,1

237,5

287,7

341,1

in Prozent

x

120

122

102

123

146

Wittenberg

1937

1993

2000

2018

TTT

16,3

16,4

16,5

17,9

Abwg.

3,2

3,3

3,4

4,8

Heiße Tage

2

2

2

4

Sommertage

8

12

12

15

RR

4,6

69,1

13,4

0,4

in Prozent

39

133

4,4

0,8

Sonnenschein

x

241,6

280,9

313

in Prozent

x

115

134

149

Das Fazit: Von 17,1 bis 18,2 °C geht das Monatsmittel der Lufttemperatur im Landkreis, das entspricht einem Temperaturüberschuss von 4,0 bis 4,9 Grad. Der Monat brachte 3 bis 4 Heiße Tage beim Gros der Beobachter; an Sommertagen wurden 12 bis 15 gezählt.

Die Zahl der Tage mit meßbarem Niederschlag: Zwei in Coswig und Wittenberg; deren sechs bzw. sieben sind in Schmiedeberg, Ateritz bzw. Jüdenberg gezählt worden. Im Flächenmittel sind 14,7 mm gefallen, das Maximum mit 35 mm hatte Zalmsdorf.

Die Sonnenscheindauer mit fast 315 Stunden beachtlich: 150 Prozent für Mühlanger.

Achim KuhnWetterstation Mühlanger

Monatsbericht der Wetterstation Mühlanger für Juni 2018

Zwischen Flämingrand und Dübener Heide

Der Juni 2018 brachte im deutschlandweiten Mittel …überdurchschnittlich warmes und zu trockenes Wetter mit mehr Sonnenschein als normal. Bezogen auf den Vergleichszeitraum von 1961 bis 1990 war es mit einem Monatsmittel von 17,8°C um 2,4 K wärmer.

 Mit 47 l/m² wurde etwas mehr als die Hälfte (55%) an Niederschlag registriert, als für einen normalen Juni zu erwarten gewesen wäre… Soweit die DWD-Version für den Juni 2018.

 Etwas detaillierter soll es für das Areal zwischen Flämingrand und Dübener Heide zugehen. Die Monatsmitteltemperaturen lagen im Klimagebiet Elbaue etwas höher als im Bundesmittel. An der DWD-Station in Wittenberg-Teuchel betrug es 19,4 °C, ein Plus von 2,8 K. In der Elbaue bei Pretzsch, Annaburg und an der Elster bei Jessen waren die Monatsmittel noch höher; bis 19,8 °C sind in Jessen ermittelt worden, ein Plus von 3,4 K. Wie realistisch dieser Wert ist, sollte geprüft werden, zumal das abs. Maximum von Jessen und Pretzsch 6 K höher als an der Referenzstation Wittenberg liegt.

 Gleichwohl, ungewöhnlich warm war der Juni und sehr trocken, ebenso wie die vorhergehenden Monate. Ganze 15 Prozent der zu erwartenden Mengen (im Flächenmittel von 22 Beobachtern), exakt 8,4 Liter auf den Quadratmeter sind aufgeschrieben worden. Mit etwas mehr als 18 Litern ist Seyda bedient worden, die geringste Menge gab es für Pretzsch mit 3,7 Litern.

 Zwischen 52 Litern für Wiesenburg – Stackelitz und 65 Litern für Annaburg liegt das Spektrum der langjährigen Niederschlagsmengen für den Juni im Zeitraum 1961 – 1990. Sieben trockene Juni-Monate mit weniger als 30 Litern/m² finden sich im o.g. Zeitraum; für das Intervall 1991 bis 2018 sind es neun derartig trockene Ereignisse gewesen…

 Das Verhältnis trockener – normaler – nasser Juni – Monate hat sich wie folgt entwickelt:

Trocken

Normal

Nass

1961 – 1990

       7

    13

   10

1991 – 2018

       9

    15

    4

 Die trockensten Juni im Zeitraum 1961 bis 1990 waren 1962 mit 16,6 Litern und 1976 mit 16,9 mm. Die vorhergehenden Maien hatten 44 bzw. 43 Liter gebracht.

 Für den Zeitraum 1991 bis 2018 waren der Juni 1992 mit 15,1 Litern, der Juni 1994 mit 19,7 Litern und der Juni 2000 mit 26 Litern besonders trocken; die Maien hatten 31, 101 und 13 Liter gebracht.

 Betrachtet man alle bis dato (unvollständig) vorliegenden Juni-Monate von 1728 bis 2017, ergibt sich ein vergleichbares Bild derartig geringer Niederschlagsmengen

Jahr

1728

1908

1903

1908

1915

1917

1920

1930

1936

mm

21

2

10

2

6

10

18

18

18

Jahr

1942

1947

1957

1962

1976

1992

2010

2018

mm

15

16

17

17

17

15

15

6,9

Was vielleicht nicht uninteressant ist: Der Juni im Jahre 2016 hatte 71 mm gebracht, der Juni 2017 fast 110 Liter; der Mai 2017 war allerdings deutlich zu trocken mit nur knapp 16 Litern…

(Alle Angaben für Wittenberg – Lutherstadt)

 In der Halbjahresbilanz fällt das Jahr 2018 bisher durch einen Temperaturüberschuss von knapp 0,5 Grad und ein Niederschlagsdefizit von 26 Prozent oder 147 Litern für den Quadratmeter auf. Bei der Zahl an Niederschlagstagen hängt das Halbjahr mit 59 Tagen um 32 Tage hinterher. Dafür beläuft sich die Sonnenscheindauer im ersten Halbjahr auf 1045 Stunden, ein Plus von 17 Prozent.

 Letzte Bemerkung zum Wasser: Der Juni 1883 muss ebenfalls ziemlich trocken gewesen sein, in Potsdam am Astrophysikalischen Institut sind nur 8,4 Liter auf den Quadratmeter registriert worden.

 Der Witterungsverlauf des Juni 2018: Bis auf den Beginn der 2. Dekade und den der 3. Dekade liegen alle Tagesmitteltemperaturen über der Norm, wenn auch kein linearer Temperaturverlauf zu beobachten war. Niederschläge sind Mangelware. Die höchsten Temperaturen finden sich bei allen Wetterhüttenbesitzern am 8. bzw. 9. Juno, es werden zwischen 33 und 38 Grad C berichtet.

 Zu Beginn des letzten Monatsdrittel Abkühlung, am 22. einheitlich mit 8 bis 10 Grad die kühlsten Nächte des Monats von Wittenberg über Mühlanger, Pretzsch, Annaburg bis Jessen.

 In diesem Zeitraum auch die (fast) einzig relevanten Niederschläge, sofern man bei diesen Mengen überhaupt noch von Relevanz sprechen kann. An drei bis sieben Tagen mit meßbarem Niederschlag sind zwischen knapp vier und 18 mm gemessen worden. Das entspricht im Flächenmittel der Beobachter im Landkreis stolzen 15 Prozent der zu erwartenden Mengen.

 Gewitter waren für diesen Monat kaum zu verzeichnen, nur für den 22. ist von Ateritz ein Gewitter gemeldet worden.

An Heißen Tagen gab es deren 3 bis 12, an Sommertagen hatte es 17 bis 24 solcher. Normal wären zwei Heiße und neun Sommertage gewesen.

Sonnenscheindauer fast normal: Wittenberg 201 Stunden gleich 99 Prozent, Mühlanger 217 Stunden gleich 107 Prozent, Jessen 214 Stunden gleich 102 Prozent. Fazit: Kein normaler Monat. Mindestens so verrückt wie der bisherige Verlauf des Jahres. Man darf gespannt sein, wie es weitergeht…

Achim KuhnWetterstation Mühlanger

Monatsbericht der Wetterstation Mühlanger für Juli 2018

Zwischen Flämingrand und Dübener Heide

Monatsbericht der Wetterstation Mühlanger für Juli 2018

Was den bisherigen Verlauf des Jahres so unangenehm macht: Seit April Dauersommer…

Die monatlichen mittleren Temperaturen der Luft liegen seit o.g. Monat immer deutlich über dem langjährigen Mittel der Jahre 1961 – 1990.

Monat

April

Mai

Juni

Juli

TTT

13,6

17,9

19,4

21,9

Abwg.

5,7

4,8

2,8

3,9

Die Niederschlagsdefizite sind sehr markant für den Standort Wittenberg

Monat

April

Mai

Juni

Juli

RR

31,2

0,4

6,9

18,6

Prozent

74

0,8

11

39

Dabei ist der Juli 2018 längst nicht der wärmste selbige gewesen…

Nachfolgend eine Aufstellung für die Jahre 1937 bis 2018 für den Standort Wittenberg

Im Zeitraum 1937 bis 1960 finden sich 3 Fälle, da der Juli eine positive Abweichung >= 2 K aufweist

Jahr

1941

1946

1959

TTT

20,0

20,1

20,4

Abwg.

2,0

2,1

2,4

RR

93,5

19,8

54,0

Prozent

195

41

113

Sommertage

14

12

18

Heiße Tage

5

4

3

Im Zeitraum 1961 bis 1990 4 Fälle

Jahr

1969

1976

1982

1983

TTT

20,1

21,0

20,6

21,5

Abwg.

2,1

3,0

2,6

3,5

RR

10,6

26,0

18,3

31,6

Prozent

22

54

38

66

Sommertage

20

 21

20

25

Heiße Tage

11

 10

 2

14

Ab 1991 eine deutliche Häufung überdurchschnittlich warmer Juli

Jahr

1991

1992

1994

1999

2003

2006

2010

2013

2014

2015

2018

TTT

20,9

20,2

23,2

20,6

20,4

23,7

22,1

20,8

21,0

20,2

21,9

Abwg.

2,9

2,2

3,5

2,6

2,4

5,7

4,1

2,8

3,0

2,2

3,9

RR

10,7

88,4

32,0

27,3

45,4

21,0

37,4

35,7

111

90,3

18,6

Prozent

 22

184

67

57

95

44

78

74

230

 188

39

Sommertage

 20

 17

  27

 19

 18

 30

 22

 21

 22

 16

 25

Heiße Tage

   7

   4

 16

   5

 8

 19

 12

 6

   6

 7

 11

Die 30-jährige Monatsmitteltemperatur des Juli beträgt 18,0 °C; die Niederschlagssumme 48 mm.   Die Standardabweichung der Temperatur 1,7 K, der Niederschlagsmenge 26 mm oder 55 Prozent (Angaben für Wittenberg 1961 – 1990)

 Gleichwohl, Material zum Vergleich ist ausreichend vorhanden, der Monat im Kurzüberblick:

Bis auf den 10. bis 12. Juli alle Tage über den normalen Tagesmitteltemperaturen; die erste Dekade ist 2,3 K, die zweite 3,1 K und das letzte Drittel 6,7 K wärmer als im langjährigen Mittel.

Der wärmste Tag des Monats ist der 31. Juli mit 36,1 °C, die kühlste Nacht am 03. Juli mit 8,8 °C.

Wasser wieder deutlich unter der Norm; ganze 26,1 Liter sind auf den Quadratmeter gefallen, es entspricht 49 Prozent der zu erwartenden Mengen.

Im Flächenmittel des Landkreises Wittenberg sind (nach 22 Meldungen) im Mittel 27,3 mm gemessen worden. Bei einer Zahl von drei bis sechs Tagen mit meßbarem Niederschlag ist die größte Monats- summe von 42,9 mm in Annaburg festgestellt worden, mit 17,9 Litern hat Wartenburg die geringste Monatsmenge abgefasst.

Die Sonnenscheindauer betrug 329,2 Stunden, sind 153 Prozent. An vier bzw. 3 Tagen sind vom Ateritzer und Gräfenhainicher Beobachter Gewitter registriert worden.

Wenn auch der Juli 2018 ein außergewöhnlicher Monat war, vom Juli des Jahres 2006, der eine Abweichung von 5,7 K bei 30 Sommer – und 19 Heißen Tagen gebracht hat, ist er (meilen)weit entfernt…

Achim KuhnWetterstation Mühlanger

Monatsbericht der Wetterstation Mühlanger für August 2018

Zwischen Flämingrand und Dübener Heide

Ein solches Wetter wie im August, wie in diesem Sommer, das schreit geradezu nach einer intensiven Aufarbeitung…

 Deutschlandweit war der Sommer erheblich zu warm, ca. 3 Grad über dem langjährigen Mittel. Dass er ein bisschen zu trocken war, haben wir auch mitgekriegt. Dass Sachsen-Anhalt im Zentrum der Trockenheit lag, ist vielleicht neu. Wie der Sommer zu bewerten ist, folgt nach einem kurzen Rückblick auf den August 2018.

Bis auf die Zeit am 25. und 26. August war an allen Tagen (teilweise) die Lufttemperatur deutlich über dem langjährigen Mittel zu finden, exakt 9,3 K am 08.08. Für diesen Tag ist das höchste Maximum festgestellt worden, zwischen 35,8 in Mühlanger bis 39,0 °C in Pretzsch sind gemessen worden. Nur an den „kühlsten“ Tagen des Monats blieb das Tagesmittel 2,5 K unter den normalen Werten. Am 26. August lagen die nächtlichen Minima zwischen 6,0 °C in Pretzsch und 7,3 °C in Annaburg, Wittenberg und Mühlanger hatten 7,4 bzw. 8,1 °C. Das E-min in Wittenberg mit 4,8 °C schon fast herbstlich…

 Niederschläge und Gewitter waren in diesem August Mangelware. Im Flächenmittel des Landkreises (bei 27 Meßstellen) wären 63 Liter auf den Quadratmeter zu erwarten gewesen. Tatsächlich gefallen sind keine 12 Liter (bei 23 Meldungen) an fünf Tagen mit meßbarem Niederschlag, das sind mickrige 19 Prozent vom Mittel.

Erschreckend wenig in Bad Schmiedeberg, Pretzsch und Ateritz, Heinrichswalde, Seegrehna und Eutzsch, die kaum fünf bis knapp sieben Liter erhielten. Etwas „besser“ die Situation nördlich der Elbe, wo 11 bis 18 Liter gefallen sind, wenn auch dies nur der berühmte Tropfen auf die ausgetrocknete Erde war… Die 24,9 Liter, welche Mühlanger am 04.08. in unberechtigter Weise abfasste, sind einem Schauer zu verdanken, der nördlich der Elbe zog und in Wittenberg an der Gagfah 13,5 Liter, in Teuchel (DWD) 9,6 Liter und in Seyda und Jessen 8,2 bzw. 10,7 Liter hinterließ.

Gewitter sind in diesem Monat nur deren zwei vorbeigezogen, es hätten fünf an der Zahl sein dürfen.

 Die Sonnenscheindauer, keine Frage, ebenso überdurchschnittlich hoch wie die Temperaturen. Mit 266,6 Stunden hat es für stolze 131 Prozent gereicht, fast 57 Stunden mehr als die Norm…

In summa ergibt sich für den August 2018 folgendes Bild: Monatsmittel der Temperatur 21,6 °C, eine Abweichung von 4,0 K. Niederschlagsmenge 14,8 mm, entspricht 24 Prozent. Sonne 265 Stunden, 131 Prozent.(Angaben für Wittenberg).

Daß es auch früher einige trockene Augusten gegeben hat, sei nur am Rande in Kurzform erwähnt:

1731: 6 mm; 1768: 22 mm; 1899: 8 mm; 1901: 13 mm; 1911: 11 mm; 1914: 12 mm. Damals waren die Vormonate etwas ergiebiger…

Gewiß, dieser August war ungewöhnlich, aber nicht gar so sehr, der Augst 2015 war noch etwas heftiger… Nachfolgend ein paar Tabellen, die in kurzer Zeit ermöglichen, die wichtigsten Parameter aller wirklich heißen Auguste seit 1873 (Potsdam, Beginn regelmäßiger Beobachtungen am Astrophysikalischen Observatorium, ab 1893 am Meteorologischen Observatorium) zu vergleichen.

Genannt werden die Monatsmitteltemperatur, deren Abweichungen vom langjährigen Mittel, die Zahl der Heißen und Sommertage, die Niederschlagsmengen und deren prozentualer Anteil der Jahre                                     1911, 1944, 1975, 2015 und 2018 jeweils für Potsdam und Wittenberg.

Aug

1911

1944

1975

2015

2018

P

WB

P

WB

P

WB

P

WB

P

WB

TTT

19,9

21,2

21,2

19,9

20,4

21,8

21,8

21,2

21,6

Abw.

3,7

3,7

3,6

2,5

2,8

4,4

4,2

4,0

4,0

Tx

32,7

34,1

34,4

32,4

34,0

37,3

36,6

37,4

36,6

HT

9

12

10

10

11

13

11

11

12

ST

20

22

22

19

21

26

25

18

22

RR

12,4

11,0

9,4

44,3

72,2

52,0

77,9

101

14,1

14,9

Proz.

19

17

14

71

109

84

118

163

21

24

Anzumerken sei, dass hier nur die extremen Monate berücksichtigt wurden, die im Zusammenhang mit besonders warmen Sommern standen. Mit einer deutlichen Abweichung über 3 K waren die Auguste der Jahre 1992, 1997, 2002 und 2003, 2015 und 2018.

 Derart hohe Abweichungen kommen im Zeitraum  1931 – 1960 nur ein Mal vor (1944), im Zeitraum 1961 – 1990 ebenso (1975); im Zeitraum 1991 – 2018 sind es schon deren sechs wirklich extreme Monate. Noch ein Argument zum Klimawandel: Im Zeitraum 1961 – 1990 waren die Auguste in 12 Fällen warm, in 5 Fällen normal, in 13 Fällen kalt. Dieses Verhältnis hat sich seit 1991 gründlich verändert: 12 Fälle normal, 16 Mal warm, kein einziger kalter August mehr.

Die folgende Tabelle gibt Auskunft über die vier wärmsten Sommer. Daten: Potsdam und Wittenberg.

Sommer

1911

1944

1975

2015

2018

P

WB

P

WB

P

WB

P

WB

P

WB

TTT

19,0

19,1

18,6

18,7

18,7

19,4

19,6

20,4

21,0

Abw.

1,7

1,8

1,2

1,4

1,2

2,0

2,2

3,1

3,6

Tx

35,7

34,1

34,4

32,4

34,0

37,3

37,8

37,4

36,6

HT

19

16

14

17

15

21

20

26

27

ST

43

44

40

44

49

47

47

59

65

RR

70,9

90

96,6

140,4

149,5

122

224,1

216,5

91,7

40,3

Proz.

116

148

158

82

245

71

367

126

150

23

Viel Vergnügen beim vergleichen. Was den Sommer 2015, auch wenn er der bis dato wärmste war, nachträglich „angenehm“ macht: Am 2. September 2018 war wirklich Schluss mit Sommer. Der vom Jahre 2018 wird deutlich intensiver im Gedächtnis bleiben: Weil er im April begann und im September immer noch nicht vorbei war… Ganz persönlich: Mir reicht´s.

Achim KuhnWetterstation Mühlanger

Monatsbericht der Wetterstation Mühlanger für September 2018

Zwischen Flämingrand und Dübener Heide

Vom September, der eigentlich ein Juli sein wollte… Wenn es nach der Monatsmitteltemperatur gehen sollte, allemal. Nach der Anzahl der Heißen Tage wäre es ein wenig knapp geworden, die Zahl der Sommertage hätte einem Juli alle Ehre gemacht. Mit der Summe der Niederschlagsmengen dürfen alle Kundigen und Unkundigen in Sachen Wetter unzufrieden sein.

 Etwas weniger prosaisch: Der September war eine etwas blass ausgefallene Fortsetzung des Sommers, der in diesem Jahre bereits sieben Monate andauert. Und das Ende lässt noch auf sich warten, auch wenn kurzzeitig der Herbst vorsichtig unter der Teppichkante hervorgeschaut hat.

Gleichwohl, der September hatte alles an möglichen Szenarien aufgefahren, die Wetter zu bieten hat:

Schnee auf Zugspitze, Fichtelberg und Brocken, Frost am Erdboden und in der Thermometer-Hütte, Heiße Tage mit Maxima der Lufttemperatur von 30 Grad und höher, etliche Sommertage mit Maxima über 25 Grad und mehr, nur Eistage waren noch nicht zu haben. Jedenfalls nicht im flachen Lande.

 Selbstredend stellt sich die Frage, wo ein vergleichbarer September in den Messreihen seit 1937 in Wittenberg zu finden ist. Und bei aller Begeisterung über diesen schrägen September 2018 gilt immer noch: Langjähriges Temperaturmittel 14,0 Grad in der derzeit gültigen Periode 1961 bis 1990 bei einer Standardabweichung von 1,4 K. Da bleiben noch 10 Fälle, in denen die Lufttemperatur des September mindestens 1,5 K über dem Normwert zu finden ist. Es waren die Jahre 1947, 1961, 1975, 1982, 1989, 1999, 2005, 2006, 2016 und 2018.

 Dabei läuft der September 2018 mit einem Temperaturüberschuss von 2,3 Grad zwar nicht unter „ferner liefen“, aber den Spitzenplatz halten andere Jahrgänge. Da reicht es für den Verflossenen noch nicht einmal für die „Top Five“.

         1999  und 2016  TTT                  18,3 °C           plus 4,3 Grad

           2006               TTT                   18,0 °C           plus 4,0 Grad

           1947                TTT                  17,5 °C           plus 3,5 Grad

           1982                TTT                  17,4 °C           plus 3,4 Grad

           2018                TTT                  16,3 °C           plus 2,3 Grad

Genug der Statistik, der September war, mit regelmäßigen Temperaturschwankungen bis zum 22. des Monats meistens über den Normalwerten zu finden. Die erste Dekade war 3 K zu warm, die zweite Dekade fast 4 K zu warm, das letzte Drittel 1,1 Grad zu kühl.

Weil am 23. die langersehnte Abkühlung einsetzte mit der Hoffnung auf reichliche Niederschläge und eine Ende der sommerlichen Qualen… Die „reichlichen Niederschläge“ beschränkten sich leider nur auf den 23. September, seitdem wieder allgemeine Dürre.

An besagtem Tage sind bei allen Beobachtern Niederschlagssummen zwischen 13 und 25 Litern/m² beobachtet worden, die geringe Menge gab es am Klärwerk Coswig, die höchste in Annaburg.

Thema Dürre: An fünf bis acht Tagen hat es im September im Landkreis geregnet, zu erwarten wären in einem normalen Monat bei 13 Regentagen mindestens 44 Liter. Tatsächlich sind im Mittel des Landkreises 26,6 mm zusammen gekommen. Entspricht stolzen 68 Prozent der Norm. Bei der bisherigen Bilanz alles andere denn erquickend. Bis Ende September sind im Landkreis Wittenberg 40 Prozent der normalen Jahresmenge gefallen; knapp 226 Liter auf den Quadratmeter statt 420 Liter.

 Das Fazit für den Monat: Zwischen 16 und knapp 17 Grad Celsius beträgt das Monatsmittel der Temperatur zwischen Mühlanger und Jessen bei einer Abweichung von 2,1 bzw. 2,9 Grad.

Das absolute Maximum mit Temperaturen von 30,4 °C in Annaburg und Mühlanger, 30,8 °C in Wittenberg, 30,5 °C in Jessen und (!) 33,0 Grad in Pretzsch am 18. September. Die tiefste Temperatur des Monats bei allen Beobachtern am 30.9. Minus 1,0 Grad in Pretzsch, 0,4 Grad in Annaburg, um die 2 Grad bei den anderen Beobachtern.

Einen (Annaburg) bis sechs Heiße Tage (Pretzsch) und 11 (Annaburg) bis 13 Sommertage sind in der Elbaue gezählt worden. Niederschlagsmengen zwischen 26 mm (Pretzsch) und 33 mm (Mühlanger), im Flächenmittel aller Meldungen 68 Prozent. Fast normal…

Die Sonnenscheindauer wieder über der Norm, 139 Prozent für Wittenberg, 153 für Mühlanger. Sonnige Elbaue mit 207 bzw. 228 Stunden.

Achim KuhnWetterstation Mühlanger

Monatsbericht der Wetterstation Mühlanger für Oktober 2018

Zwischen Flämingrand und Dübener Heide

Wen wundert es noch, daß auch der Oktober zu warm war? Das langjährige Mittel der Lufttemperatur beträgt 9,4 °C für Wittenberg; 2018 war der Oktober mit 11,2 °C exakt 1,8 Grad wärmer.  Die Standardabweichung liegt bei 1,4 K. Damit geht dieser Monat dennoch nicht als der wärmsten Oktober in die Statistik ein, er hat etliche auch wärmere Vorgänger.

Im Zeitraum 1931 bis 1960 finden sich nur zwei Oktober mit Abweichungen > 1,4 K, im Jahre 1942 und 1953. Für den Zeitraum 1961 bis 1990 sind es vier Monate, die über der Standardabweichung liegen; in den Jahren 1961, 1966 und 1967 und 1988.

Für die noch laufende Klimaperiode 1991 bis 2020 sind es bereits neun Fälle mit deutlicher Überschreitung der Abweichung von 1,4 K. Gegen den Oktober 2001 mit einer Mitteltemperatur von 12,8 °C (+ 3,4 K) nimmt sich der Oktober 2018 etwas bescheidener aus.

Die Niederschlagsmengen wiederum deutlich unter den zu erwartenden Summen. Im Mittel des Landkreises sind 15,7 Liter auf den berühmten Quadratmeter gefallen; die Mengen reichen von sehr bescheidenen 7,2 Millimetern in Oranienbaum und 10 Millimetern in Zalmsdorf bis zu knapp 21 Litern in Abtsdorf und Gräfenhainichen. In Prozenten: 41 von Hundert bei 21 Niederschlagsmeldungen.

 Wer denn meint, dass warme Monate per se trocken wären, kann sich von einem Blick in die Statistik belehren lassen. Wenige Beispiele sollen genügen. Die Angaben sind in Prozent der normalen Mengen für den Oktober in Wittenberg.

1942

1953

1961

1966

1967

1989

1995

2000

2001

2005

2006

2013

2014

2017

2018

+ 1,7

+ 1,5

+ 1,9

+ 2,0

+ 2,6

+ 1,7

+ 2,5

+ 2,3

+ 3,4

+ 2,2

+ 2,9

+ 1,6

+ 3,0

+ 2,4

+ 1,8

226

42

101

131

146

143

17

92

44

63

65

179

102

185

52

Wenn es auch nur ein schwacher Trost ist: Der trockenste Oktober für Wittenberg war der des Jahres 1962. Bei einer geringen negativen Abweichung der Temperatur von 0,4 Grad sind ganze 2,7 mm an Niederschlag gemessen worden. Stolze 7 Prozent.

Der Witterungsverlauf in diesem Oktober war durch eine kühle erste Dekade gekennzeichnet, die am 08. 10. den ersten Frosttag in diesem Herbst brachte, in Annaburg mit -0,9 °C den tiefsten Wert.

An nur zwei Tagen etwas Niederschlag mit bescheidenen ein bis fünf Litern im Landkreis. Danach lange 18 Tage ohne messbare Mengen, dafür gingen ab dem 10. die Temperaturen ordentlich in die Höhe. Sehr einheitlich an allen Thermometern werden Maxima von 26 bis 27 Grad am 12. Oktober registriert. Sommertage sind in der zweiten Monatshälfte keine Seltenheit. Zwei bis drei Tage mit 25 Grad und mehr sind beobachtet worden, der Norm hätten 0,1 Tag entsprochen. Um 3,3 Grad höher ist das Dekadenmittel ausgefallen. Niederschläge: Fehlanzeige.

Das letzte Monatsdrittel deutlich unbeständiger, dabei der Zeitraum 23. bis 26. Oktober wieder zu mild, am Monatsende zu warm. An fünf Tagen endlich etwas Regen; zu wenig, keine Frage. Gleichwohl werden am 23. zwischen 5 mm in Zalmsdorf und knapp 11 mm in Teuchel gemessen. Wahrlich kein Grund für Freudensprünge, die Trockenheit findet immer noch kein Ende…

Das Fazit für den Oktober 2018: Statt 9,4 °C im Monatsmittel geht der Monat mit 11,2 °C aus dem Rennen, eine Abweichung von 1,8 K in Wittenberg bis 2,0 K in Pretzsch.

Zwei bis drei Sommertage sind noch zusammengekommen, ein Sommertag alle zehn Jahre wäre normal. Auch Bodenfrost hatte es, einen Tag in Wittenberg-Teuchel, vier Tage davon in Jessen.

An nur sieben Tagen fiel messbarer Niederschlag, im Flächenmittel 41 Prozent oder 15,7 Liter.

Die Sonnenscheindauer wie in den Vormonaten deutlich über der Norm mit etwas mehr als 152 Stunden schien Klara so lange wie in einem ordentlichen September.

Achim KuhnWetterstation Mühlanger

Monatsbericht der Wetterstation Mühlanger für November 2018

Zwischen Flämingrand und Dübener Heide

Längst nicht so extrem bei den Abweichungen der Temperatur wie die meisten Vorgänger zeigte sich der letzte Herbstmonat, auch wenn die erste Hälfte schon wieder über die Stränge schlagen wollte.

Die (meteorologische) Erklärung für dieses Phänomen: „Der Monat war über weite Strecken von Hochdruckeinfluss geprägt. Der niedrigste Luftdruck im November betrug lediglich 1009,8 hPa, während im vieljährigen Mittel dieser Wert bei 988 hPa liegt, fast 22 hPa niedriger. Der mittlere Luftdruck mit 1021 hPa wich um rund 6 hPa vom Mittelwert ab.“ (Berliner Wetterkarte v. 1.12.2018)

Insonderheit der Zeitraum vom 4. bis zum 14. war deutlich zu warm, zwischen 2,5 und 5,7 K lagen die Tagesmitteltemperaturen über den langjährigen Mittelwerten, um nach dem 15. die umgekehrte Richtung einzuschlagen. Ab dem 16. wiesen alle Tagesmittel negative Abweichungen auf, die zwischen minus 0,3 K am 30.11. und minus 2,8 K am 24. November lagen.

Diese Entwicklung zeigen die Dekadenmittel: 1. Drittel + 2,8 K, 2. Drittel + 0,8 K, letztes Drittel   – 1,6 K

Das eigentliche Ärgernis war wiederum der fehlende Niederschlag im November. Im Mittel des Landkreises Wittenberg sind 14,5 Liter auf den Quadratmeter gemessen worden, das entspricht 34 Prozent der langjährigen mittleren Niederschlagssumme von 42,9 Millimetern.

Das meiste Wasser hat in diesem Monat Abtsdorf mit gut 22 Litern abgefasst, 10,5 Liter sind es nur in Bad Schmiedeberg gewesen.

Ungewöhnlich groß die Sonnenscheindauer im November: In Wittenberg wurden knapp 86 Stunden gemessen, in Mühlanger fast 78 Stunden, ergibt eine prozentuale Abweichung von 61 bzw. 46 Prozent über der Norm von 53 Stunden.

Sehr einheitlich die Zahl der Tage mit Frost in der Hütte: Von Wittenberg bis Jessen gab es 8 Tage, Pretzsch hatte 11 Tage mit einem Minimum der Lufttemperatur < 0,0 °C verzeichnet. In Wittenberg sind dazu noch 10 Tage mit Bodenfrost aufgeschrieben worden.

Neun bis elf Tage mit meßbarem Niederschlag sind festgestellt worden statt der 17 zu erwartenden Regentage, für den 20. und 21. November ist von Zalmsdorf, Abtsdorf, Wittenberg, Schmiedeberg, Ateritz, Gräfenhainichen und Jüdenberg Schneefall bzw. Schneegriesel gemeldet worden.

Für den 13. November gibt es ein Gewitter zu vermelden, welches im Zeitraum von 17:30 MEZ bis kurz nach 18.00 MEZ den nördlichen Teil des Landkreises passiert hat.

Das Fazit: Bei einer Monatsmitteltemperatur von 4,9 bis 5,4 °C war der November 2018 im Landkreis um 0,6 bis 1,1 Grad wärmer als im Mittel der Jahre 1961 – 1990. Alldieweil die Standardabweichung der Temperatur in diesem Zeitraum 1,6 K beträgt, dürfte der Monat als normal durchgehen.

Was für die Niederschlagsmengen nicht zutrifft, eine mittlere Niederschlagssumme von 14,5 Litern, da fehlen exakt 28,4 Liter am normalen Maß. Die STABW beträgt 16,2 mm oder 37 Prozent. Also wieder (viel) zu trocken.

Sonne mit 86 Stunden und 161 Prozent in Wittenberg, keine Frage, zu viel. Die Anzahl der Frosttage normal, es hätten auch schon zwei Eistage dabei sein dürfen.

Die Absoluten Maxima der Lufttemperatur am 06. November mit 17 bis 18 °C, die Minima am 28. mit minus 5 bis minus 7 Grad zwischen Wittenberg und Jessen. Am Erdboden bis unter minus 8 Grad…

Die höchsten Niederschlagsmengen einheitlich am 13. zwischen >19 mm in Wittenberg und 3,5 mm in Bad Schmiedeberg. (Siehe auch Ausgewählte Monatsdaten des Landkreises November 2018) 

Achim KuhnWetterstation Mühlanger

Monatsbericht der Wetterstation Mühlanger für Dezember 2018

Zwischen Flämingrand und Dübener Heide

Der Dezember 2018 endete mit einem deutlichen Wärmeüberschuss. Mit einem Mittel von 4,5°C gab es eine Abweichung von 3,4 K. Der Dezember entsprach somit einem durchschnittlichen November.

Mit einer Sonnenscheindauer von 16,1 Stunden konnten nur 43% des klimatologischen Mittels erreicht werden. Damit endet mit dem Dezember 2018 eine Reihe deutlich zu sonnenscheinreicher Monate, welche im Februar 2018 begann.

Im deutschlandweiten Mittel stellte das Jahr 2018 zahlreiche Rekorde auf. Mit einer Durchschnitts-temperatur von 10,4°C wurde der klimatologische Mittelwert (1961 bis 1990) um 2,2 K überschritten. Damit war es das wärmste Jahr seit Aufzeichnungsbeginn 1881. Sagen die Kollegen der Berliner Wetterkarte.

 Im Landkreis Wittenberg reichten die Monatsmitteltemperaturen von 4,2 °C in Jessen über 4,3 °C in Wittenberg bis zu 4,6 °C in Annaburg und Mühlanger; Pretzsch wie gewohnt etwas höher mit 4,7 °C.

 Die Abweichungen von langjährigen Mittelwert betrugen  3,1; 3,5; 3,8 bis 3,9 Grad. Die natürlichen Abweichungen im Zeitraum 1961 bis 1990 betrugen 2,5 Grad. Ohne jeden Zweifel: Der Monat war deutlich zu warm.

 Wenn es auch zum Beginn der zweiten Dekade so aussah, als wollte es etwas kühler werden, begann (nicht zum ersten Male) pünktlich das obligate Weihnachtstauwetter mit zweistelligen Maxima um den 20. Dezember. Kleine Abkühlung um den 24. ohne große Hoffnungen auf Schnee oder solches Zeug, was einigen Mitmenschen um die Weihnachtszeit großes Vergnügen bereiten kann…

 Das (fast) einzig Positive, was diesem Monat abzugewinnen war, ist die Anzahl der Tage mit meßbarem Niederschlag. Bis zu 24 Tage (in Wittenberg) sind zu beobachten gewesen, um die Monatsmitte sind von einigen Beobachtern feste Bestandteile im Niederschlag resp. Schneegriesel oder Schnee an zwei bis drei Tagen vermerkt worden. Sehr dürftige Anzahl, in einem ordentlichen Dezember darf es schon an 10 Tagen Schnee geben bzw. an 9 Tagen eine Schneedecke vorhanden sein. War aber kein ordentlicher Dezember.

 Erfreulich also die Niederschlagsmengen, wenn selbige auch bis zum Monatsende nach der langen Trockenheit kaum sichtbare Verbesserungen der Bodenfeuchte in weiten Teilen von Sachsen-Anhalt gebracht haben. Gleichwohl, bei mittleren Niederschlagssumme von 67 Litern auf den Quadratmeter ergab sich ein Flächenmittel von 136 Prozent, die Standardabweichung beträgt 29 Prozent, also war der Monat etwas zu feucht… Die höchsten Monatssummen wurden in Stackelitz, Wittenberg – Gagfah, Bad Schmiedeberg, Ateritz, Oranienbaum, Jüdenberg und Gräfenhainichen gemessen: 75 bis 80 mm.

 Die Sonnenscheindauer betrug entgegen aller Gewohnheit der letzten Jahre nur 18,3 Stunden, das sind dürftige 46 Prozent der langjährigen Summe. Nur 18 Stunden, so wenig Sonne im Dezember war in den letzten 28 Jahren nicht, 1995 gab es im Dezember 22,7 Stunden gleich 60 Prozent, danach 2014 mit 23,4 Stunden gleich 62 Prozent…

Das Fazit: Die Monatsmitteltemperatur statt 0,8 Grad bei 4,3 °C, ein Überschuss von 3,5 Grad und mehr bei einigen Beobachtern. Die Zahl der Frosttage deren 6 in Jessen bis 9 in Wittenberg und Mühlanger. Eistage waren Fehlanzeige, 7 wären normal gewesen.

Niederschlagstage und Mengen über der Norm, um die 67 Liter im Durchschnitt des Landkreises (siehe auch die Karte der Relativen Regenmengen).

Eine Schneedecke ist an keinem einzigen Tage beobachtet worden. Schwacher Winterauftakt… 

Achim KuhnWetterstation Mühlanger