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Monatsbericht der Wetterstation Mühlanger für Januar 2016

Zwischen Flämingrand und Dübener Heide

Ein Wintermonat, der den Namen verdient hat, auch wenn das winterliche Vergnügen nur kurz, dafür heftig genug war. Vom  2. bis zum 9. Januar leichter bis mäßiger Frost, die Tagesmaxima der Lufttemperatur nur an zwei Tagen im positiven Bereich der Skala, die Minima bis minus 10 Grad in Pretzsch. Schneefall inbegriffen um den 5. bis 7. Januar, der in Zahna-Süd eine 10 cm hohe Schneedecke hinterläßt; in Ateritz, weiter südlich am Rande der Dübener Heide reicht es nur für 6 cm. Lange hält die Freude über die weiße Landschaft nicht an, am 12. sind es in Zahna nur noch 2 cm.

 Schnee, der liegenbleibt,  gibt’s noch einmal ab dem 15. und 17., einer bzw. vier Zentimeter sind es in Zahna-Süd, für Ateritz werden fünf Zentimeter gemeldet. Die gleiche Schneehöhe nochmals an Flämingrand und Heide am 23. Januar, dann wars das (bisher) mit Winter und so…

 Lagen die Differenzen zwischen dem  Tagesmittel der Lufttemperatur und der „Norm“Temperatur in ersten kalten Abschnitt des Januar zwischen zwei und sieben Grad im Minus, sind in der folgenden „Warm“Phase die Abweichungen ein bis fünf Grad über Normal zu finden.

 Deutliche Abkühlung zwischen 17. und 22. Januar. In dem Zeitraum liegen die o.a. Differenzen zwischen 0,4 und 9,4 Grad (22.01.) unter den normal zu bezeichneten Größen. Heißt im Klartext: Die kältesten Tage resp. Nächte hatte es am 22. Januar. Die nächtliche Tiefsttemperatur erreichte in den „Bergregionen“ des Fläming minus 13 Grad, während in der Elbaue bis minus 16 Grad gemessen wurden. Vergleichbar tiefe Temperaturen in Erdbodennähe über der noch vorhandenen Schneedecke.

 Ab dem 23. Tauwetter, in den zwei folgenden Nächten noch leichter Frost. Am 27. Januar der wärmste Tag des Monats: Um die 12 Grad werden gemessen, rekordverdächtig war das nicht.

 Erstaunlich eher die Tatsache, dass mit nur zwei Frostperioden die Kriterien für einen „normalen“ Januar erfüllt wurden.

 Erster Fakt die Kältesumme: Norm für den Januar sind 68,6 K; erreicht wurden in Wittenberg 69,1 K. Die Anzahl der Frosttage betrug 22, gereicht hätten 20 Tage.

 Die Zahl der Eistage lag mit deren 11 um zwei Tage über den Erwartungen.                                                Das mittlere Minimum der Lufttemperatur betrug in Wittenberg minus 3,1 Grad, es fehlten nur 0,1 Grad an der Norm. (Normwerte für den Zeitraum 1961 – 1990 in Wittenberg)

 Beim mittleren Maximum gab es eine positive Abweichung von 0,8 Grad, statt 1,7 wurden es 2,5 Grad.

 Auch wenn die Monatsmitteltemperatur 0,7 Grad über dem langjährigen Mittel von minus 0,8 Grad lag, also minus 0,1 Grad für Wittenberg; die anderen Beobachter lagen zwischen 0,8 und 1,0 K über Norm, darf der Januar 2016 als normaler Winterjanuar betrachtet werden. Die Mittl. Abweichung für diesen Monat liegt bei 2,8 Grad, die Standardabweichung gleich bei 3,4 Grad (für Zeitraum 1961-1990).

 Ebenfalls normal die Niederschlagsmengen im Januar. Im Flächenmittel sind 123 Prozent bei Monatssummen zwischen 54 Litern auf den Quadratmeter (Abtsdorf, Seyda, Straach, Wittenberg Gagfah, Annaburg) und knapp 30 Litern (Gräfenhainichen) gemessen worden. Die Zahl der Niederschlagstage belief sich auf max. 24; davon kam an 11 bis 12 Tagen festes Wasser vom Himmel. Die höchste Tagesmenge bis auf zwei Ausnahmen am 11. Januar; an diesem Tage wurden knapp 10 Liter in Annaburg und knapp 5 Liter in Gräfenhainichen gemessen.

 Die Sonnenscheindauer im Januar: Wittenberg meldete knapp 62 Stunden, sind 129 Prozent der Norm, auch kein Grund zur Beschwerde.

Achim KuhnWetterstation Mühlanger

Monatsbericht der Wetterstation Mühlanger für Februar 2016

Zwischen Flämingrand und Dübener Heide

Wieder so ein Wintermonat, der den Namen nicht verdient hat…

Ein Monatsmittel der Lufttemperatur von 0,2 °C (aus dem Zeitraum 1961 bis 1990) wäre für den Februar normal gewesen; bei einer Mittl. Abweichung von 2,2 K, die Standardabweichung beträgt 2,9 K; darf der Monat getrost als deutlich zu warm eingestuft werden.

 Ursache für die hohen Abweichungen der Temperatur: Der Februar brachte wiederholt milde West- bis Südwestlagen, sie waren zwar nicht so lange andauernd wie im Dezember, dennoch brachten sie einen Wärmeüberschuss von 3,5 K bis 4,0 K vom Flämingrand bis zur Elbaue.

 Schneefälle wurden nur für den 17. und 29. Februar gemeldet, an diesen Tagen lag (kurzzeitig) eine Schneedecke von zwei bzw. einem Zentimeter in Ateritz; Pretzsch meldete für den 17. Februar vier Zentimeter Schneehöhe; deutlich weniger als im langjährigen Mittel, damals kamen für Wittenberg knapp 10 Tage mit einer geschlossenen Schneedecke zusammen.

 Auch bei der Anzahl von Frost – und Eistagen ist der letzte Wintermonat unter den Möglichkeiten geblieben. Ganze 11 bis 13 Frosttage sind gezählt worden, für einen anständigen Februar hätte es 18,7 Frosttage gebraucht. Noch dürftiger die Bilanz bei den Eistagen: Nicht ein einziger Tag mit einem Temperaturmaximum kleiner Null Grad Celsius, 6,4 dieser Tage hätte es geben sollen.

 Dass unter solchen Bedingungen auch die Kältesumme etwas zu wünschen übrig lässt, erscheint einleuchtend. Statt 47,9 K für den ordentlichen Februar sind im Mittel nur 0,8 K zusammengekommen.

 Deutlich erfreulicher in der Bilanz: Die Niederschlagsmengen. 15 Tage mit meßbarem Niederschlag   > 0,1 mm sind für den Februar normal; zusätzlich muss bemerkt werden, dass dieser Monat der niederschlagärmste des Jahres ist. Im Landkreis mit seinen zeitweilig 28 Niederschlagsbeobachtern, die nicht zum Messnetz des DWD gehören, sind monatliche Niederschlagsmengen zwischen 25 bis 35 Millimetern zu erwarten (1961 – 1990). Im Jahre 2016 ist es ein bisschen mehr geworden: Zwischen 45 mm in Wartenburg bis 67 mm in Ateritz ist deutlich mehr vom Himmel gefallen: 165 Prozent im Flächenmittel bei 25 Meldungen hat der Landkreis abgefasst. Es war seit 2006 der erste Februar, der deutlich mehr Wasser gebracht hatte; in den zwei Jahren davor waren jeweils ganze 27 Prozent gleich 9,0 (!) Millimeter gefallen. Anlass zu Übermut besteht nicht.

 Zum vollständigen Fazit gehören noch ein paar Angaben zu den Extremwerten des Monats. Das absolute Maximum der Lufttemperatur in Wittenberg am ersten des Monats, bei den übrigen vier Temperaturaufschreibern wars der 22., da die Thermometer mehr als 12 Grad anzeigten. Die tiefsten Temperaturen ereilten und am 27.; zwischen minus 2,9 °C (Jessen-Ost) und minus 5,7 °C (Pretzsch) sind gemessen worden; in Erdbodennähe minus 7,8 °C (Mühlanger)

 Die Sonnenscheindauer ist mit knapp 63 Stunden gleich 89 Prozent etwas unter den Möglichkeiten geblieben…

 Die meisten Niederschlagsmengen sind am 21. und 22. Februar gemessen worden: Von knapp 10 mm in Gräfenhainichen bis knapp 19 mm in  Zahna-Nord reicht die Spanne.

Achim KuhnWetterstation Mühlanger

Monatsbericht der Wetterstation Mühlanger für März 2016

Zwischen Flämingrand und Dübener Heide

Ein fast ganz normaler Monat… Die Temperaturen sind um ca. 1 Grad höher ausgefallen als im Mittel der Jahre 1961 – 1990; die Mittl. Abweichung beträgt für den März in diesem Zeitraum 2,1 K, die Standardabweichung 2,4 K, also im grünen und keinesfalls rekordverdächtigen Bereich. Normal wären 3,7 Grad Celsius für den ersten Frühlingsmonat, der uns sehr lange auf den Frühling hat warten lassen. Stimmt nicht, das phänologische Stadium der Blattenfaltung der Stachelbeere findet im langjährigen Mittel am 25. März (im Osten dieses Landes) statt. In diesem Jahre (erst) am 30. März. Auch kein Problem, weil die Abweichungen für dieses Ereignis bei neun Tagen liegen…

 Gefühlt hat nach einem milden Winter der Frühling sehr spät Einzug gehalten. Gefühlt ja, zu belegen ist dieses Gefühl durch die Fakten nicht. Ein brauchbares Kriterium für die Bewertung dieses Phänomens ist die Zeitspanne zwischen Vorfrühling und Erstfrühling resp. Vegetationsbeginn.

 „Der Übergang zum Erstfrühling vollzieht sich mit der beginnenden Forsythienblüte und der Blattentfaltung der Stachelbeeren. Im langjährigen Mittel ist das in Deutschland am 30. März der Fall. Ganz vereinzelt sind … Meldungen zum Beginn der Forsythienblüte und zur Blattentfaltung der Stachelbeere aus dem Westen Deutschlands eingegangen. Der deutschlandweite Start in den Erstfrühling wird laut DWD … auf sich warten lassen. In den Gebieten, in denen jetzt… die Forsythien blühen, hat der Vorfrühling 50 bis 70 Tage angedauert – rund 20 bis 30 Tage länger als im langjährigen Durchschnitt.“   (DWD zur Pflanzenentwicklung im Winter 2015/16:   Vorfrühling begann… im Dezember 2015)

 Vielleicht sind auch nur die deutlich zu warmen Märzen im Gedächtnis geblieben, die in den Jahren 2007,2012 und 2014 positive Abweichungen der Mitteltemperatur von 3,5 K bis 4,1 K erbrachten.

 Gleichwohl, die Lufttemperaturen im März pendelten bis zum 23. relativ gleichmäßig um die jahres-zeitlich normalen Werte, ab dem 24. gingen dieselben in die Höhe und verpassten der Natur den erwünschten Vegetationsschub.       “… Forsythie und Salweide sind an weiteren Orten in die Blüte gekommen und … die noch etwas zaghafte Entwicklung der Winterungen schreitet voran. Erste Meldungen über die Blattentfaltung der Stachelbeere liegen vor.“  (AMWB Nr. 12 v. 29.3.2016)

 Niederschläge sind bis zu diesem Zeitpunkt eher Mangelware, erste Befürchtungen, der März könnte wieder so trocken werden wie in den Vorjahren seit 2011, kommen auf. Zumal in der ersten und zweiten Dekade kaum ein Viertel der zu erwartenden Mengen gefallen war. Das letzte gute Drittel des Monats kann die Defizite annähernd ausgleichen. An neun von elf Tagen Niederschlag, meist in messbaren Größenordnungen. Zum Monatsende eine Luftmassengrenze, die sich am 31. vom Schwarzwald über Franken nach Böhmen und Schlesien erstreckte, blieb etwa bis zum 1. April früh weitgehend stationär.“ (BWK v. 01.04.2016)   Das an besagter Luftmassengrenze entstandene Niederschlagsgebiet erbrachte beim Gros der Beobachter Tagessummen zwischen fünf (Stackelitz) und 14 Litern (Axien) auf den Quadratmeter.

 Das Fazit: Zwischen 4,6°C (Wittenberg) und 5,2°C (Pretzsch) betrugen die mittleren Tagestemperaturen der Luft in 2 m Höhe gemessen. Die Abweichungen vom Mittel (1961 – 1990) lagen bei 0,9 bis 1,5 Grad. An 10 bis 11 Tagen sind die Minima der Temperatur im Frostbereich zu finden, Bodenfrosttage gab es deren 21, Eistage waren nicht zu verzeichnen.

 15 bis 17 Tage mit meßbarem Niederschlag zwischen Flämingrand und Dübener Heide, eine normale Größenordnung. Die Mengen im Flächenmittel bei 94 Prozent; zu erwarten sind im März zwischen 30 und 43 Liter. Für den 1. März sind von Abtsdorf, Axien und Jessen Schneefall gemeldet worden.

 Einzig die Sonne ist im März 2016 unter ihren Möglichkeiten geblieben. Mit gut 88 Stunden waren (nur) 77 Prozent der astronomischen Sonnenscheindauer zu verzeichnen.      Alles in Allem: Ein fast normaler März…

Achim KuhnWetterstation Mühlanger

Monatsbericht der Wetterstation Mühlanger für April 2016

Zwischen Flämingrand und Dübener Heide

Wieder so ein trockener Frühlingsmonat…

 In den 26 Jahren seit 1991, dem Beginn der neuen CLINO-Periode, hat sich der April zu einem ziemlich trockenen Monat entwickelt. Betrug die mittlere Niederschlagsmenge für Wittenberg im Zeitraum 1961 – 1990 stolze 42 Liter auf den Quadratmeter, sind für o.g. Standort nur noch weniger als 32 Liter zu verzeichnen. Klingt auf den ersten Blick nicht viel… Vergleicht man die Zahl trockener, normaler und nasser Aprilmonate, ergibt sich folgendes Bild:                                                         12 x trocken, 12 x normal, 2 x nass.

 In der Periode 1961 – 1990 sahen die Verhältnisse deutlich günstiger für die belebte Natur aus:                                                  In 30 Jahren war der April  6 x trocken, 18 x normal, 6 x nass

 Gleichwohl waren die Startbedingungen in puncto Bodenfeuchte für das Frühjahr 2016 günstiger als im Vorjahr. Andreas Pötzsch in Ateritz hat für seinen Standort und die Monate November 2015 bis März 2016  100 Liter Niederschlag mehr abgefasst als im Vorjahre. Was nicht heißt, das es nicht mal wieder regnen könnte. Die Bodenfeuchten für Wittenberg im April 2016 haben sich nicht positiv entwickelt

 Für die Niederschlagsmengen im Landkreis Wittenberg ist zu vermelden, dass bei 25 vorliegenden Beobachtungen im Flächenmittel 54 Prozent der langjährigen Mengen gefallen sind. Das Spektrum reicht von 13,6 Litern (Stackelitz kurz vorm Fläming, die sonst die höheren Mengen bekommen) bis zu > 37 Litern (Bad Schmiedeberg). Normal sind für den genannten Zeitraum 40 bis 47 Liter je Quadratmeter.

Was die Temperaturen im April angeht, hat der zweite Frühlingsmonat die Verhältnisse ein bisschen durcheinander gebracht. Sehr warm die erste Dekade, welche einen Temperaturüberschuss von etwas mehr als drei Grad gebracht hatte; in diesen Zeitraum fällt der wärmste Tag des Monats mit  22 bis 24 Grad (Celsius) von Wittenberg bis Jessen-Ost.

 Der Anfang der zweiten Dekade noch sehr mild, zur Monatsmitte gehen die Temperaturen zurück, ab dem 17.04. sind zum Teil deutlich kalte Tage dabei, vom 23. April erreichen die täglichen Maxima nicht einmal mehr die 10-Grad-Marke; der 24. ist 4,5 Grad kälter als im langjährigen Mittel. Die kühlste Nacht hatte es am 29. kurz vor Monatsende mit leichtem Frost an allen „Stationen“ mit Thermometer.

 Von minus 0,5 Grad in Wittenberg bis minus 1,9 Grad in Mühlanger reicht die Spanne; in Erdbodennähe ging das Thermometer bis minus 5 Grad zurück.

 Noch einmal Wasser: Nachdem im ersten Monatsdrittel vernachlässigbar geringe Mengen gefallen waren, sahen mit sieben bis acht Tagen messbaren Niederschlag die Verhältnisse etwas besser aus; die Dekadensummen beliefen sich im Durchschnitt auf knapp 14 Liter/m², in der dritten Dekade gab es noch etwas mehr als acht Liter, dann war weitgehend Schluss mit Wasser von Oben.

 Das Fazit: 54 Prozent der langjährigen zu erwartenden Niederschlagsmengen im Landkreis. Sonne fast normal bei 117 Prozent der Norm, also knappe 190 Stunden. Temperaturen leicht über der Norm, wen wundert´s, dennoch normal. Die Abweichung liegt bei 1,0 bzw. 1,2 Grad (MAW, STABW). (siehe auch Ausgewählte Daten …)

 Frosttage gab es deren 2 bis 6, Bodenfrost an 16 bzw. 15 Tagen. Sommertage keinen; da hatte es schon wärmere Aprille im Revier: 1993 sieben Sommertage, 1996 und 2000 vier Sommertage…     Also bis auf das Wasserdefizit alles ziemlich normal im April 2016. In Wittenberg…

Achim KuhnWetterstation Mühlanger

Monatsbericht der Wetterstation Mühlanger für Mai 2016

Zwischen Flämingrand und Dübener Heide
Wie sollte idealerweise der Mai (meteorologisch) im Raum Wittenberg aussehen?

 Monatsmitteltemperatur 13,1 °C, 10 Prozent Wahrscheinlichkeit für einen Heißen Tag, knapp vier Sommertage. In drei Jahren auch mal einen Frosttag. Das Mittlere Maximum der Temperatur 18,7 °C, das Mittlere Minimum kann 8,3 °C betragen. Die normalen Niederschlagsmengen reichen im Landkreis von 47 mm in Schmiedeberg bis 61 mm in Stackelitz. Sonnenscheindauer etwas über 219 Stunden. Soweit das Mittel der Jahre von 1961 bis 1990.

Wie sich die Anzahl der kalten, normalen und warmen bzw. trockenen, normalen bzw. nassen Mai-Monaten im Zeitraum 1961 bis 2016 entwickelt hat, zeigt die folgende Aufstellung:  Im

Mai 1961 – 1990 waren                               5 kalte,     18 normale, 7 warme    Monate                                                    bei den Niederschlägen                             7 trocken, 19 normal,   4 nasse     Monate zu verzeichnen.

Mai 1991 bis 2016                                     2 kalte,      12 normale,  12 warme   Monate bei den Niederschlägen                                         6 trockene, 13 normale,  7 nasse     Monate ermittelt worden.

 Dass die Realität im Jahre 2016 etwas vom Ideal entfernt war, hat sich herumgesprochen.

 Deutschlandweit lagen die Temperaturen 1,5 K über der Norm, die Niederschläge sehr unterschiedlich verteilt: „Im Süden regnete es viel, der Nordosten war sehr trocken: Zwar wurde das Soll von 71 Litern nur um 5% überschritten, dabei traten in Deutschland sehr unterschiedliche Niederschlagsmengen auf: So blieben im Nordosten die Mengen örtlich unter 5 Litern und es traten die ersten Waldbrände auf. Im Chiemgau fielen an manchen Stationen mehr als 270 Liter.“ (Berliner Wetterkarte 02.06.2016)

 Die Abweichungen der Lufttemperatur im Areal zwischen Flämingrand und Dübener Heide lagen 2,3 K in Annaburg bis 3,0 K in Jessen über der Norm. Die Anzahl der Sommertage reicht von deren fünf bis 16, eine sehr große Zahl, deren Größe nachgefragt werden sollte…

 Bodenfrost gab es an einem bzw. zwei Tagen im Mai. (siehe auch Daten im Landkreis Mai 2016)

 Die Sonnenscheindauer in Mühlanger belief sich auf knapp 260 Stunden, macht 124 Prozent, normal.

 Weniger normal die Verteilung der gefallenen Niederschlagsmengen. Es sind die 84 Prozent im Flächenmittel des Landkreises durchaus im Sollbereich, deren zeitliche Verteilung gewiss nicht.

 Ein ordentlicher Mai hat 14 Tage mit meßbarem Niederschlag zu bringen. Im Jahre 2016 haben acht bis neun Tage gereicht, um Mengen von 25 in Ateritz bis 69 Litern in Jüdenberg auf den Quadratmeter zu hinterlassen. Wobei es bis zum 22. Mai so aussah, als könne in Wittenberg (seit 1891) der Negativrekord für einen Mai aus dem Jahre 1934 von 6 mm noch unterboten oder zumindest egalisiert werden. Wobei auch der Mai 1945 in Zahna (seit 1891) mit 6 mm ebenso dürftig ausgefallen ist, noch unterboten durch nur 2 mm im Jahre 1917. In diesem Mai kamen in Wittenberg 15 mm vom Himmel. Gleichwohl, die Bodenfeuchte in den ersten 30 Zentimetern tendierte gegen Null.

 Also bis zum 22. Mai ganze fünf Tage mit meßbarem Niederschlag. Am 23. entstanden an einer Luft-massengrenze „im Verlauf des Nachmittags über Sachsen und Thüringen…zahlreiche Gewitterzellen. Bis 18 UTC fielen in Lichtenhain in der Sächsischen Schweiz 22 mm. Am späten Abend schlossen sich die nordwärts ziehenden Zellen zu einem Cluster zusammen… In einer Stunde wurden über 22.000 Blitze über Deutschland registriert Der Schwerpunkt des Clusters zog im Laufe der Nacht über Westbrandenburg und Sachsen-Anhalt nach Norden. Die Regenmengen waren sehr unterschiedlich mit 8 mm in Berlin-Dahlem und 20 mm in Potsdam sowie 21 mm…  Weitaus mehr Regen fiel im Zentrum des Clusters. Aus Magdeburg wurden 50,7 mm gemeldet, aus Halle-Trotha 56,6 mm, aus Langenlipsdorf 61,7 mm, aus Wusterwitz 66,8 mm, Spitzenreiter war die Station Dessau (Mosigkau (mündl. Mittlg.LHW SAH)) mit 76,8 mm. Davon fielen 48,6 mm Regen in einer Stunde bis 21 UTC.“ (Berliner Wetterkarte 24.05.2016)

 Die gemessenen Niederschlagsmengen waren auch im Berichtsgebiet sehr unterschiedlich: Während in Mühlanger nur gute 16 mm bei diesem Ereignis im Hellmann landeten, sind im ca. 2 km Luftlinie nördlich liegenden Abtsdorf 26 mm gemessen worden; die größte Menge hat für diesen Tag Jessen-Ost mit 47 mm bekommen, im Mittel sind bei 25 Beobachtern 28 Liter/m² für den 23.05. ermittelt worden; das waren fast 55 Prozent der Monatssumme für einen durchschnittlichen Mai… (ak 12.06.2016)

Zum Abschluss ein Diagramm zum Niederschlags – und Temperaturverlauf des Mai 2016…

Achim KuhnWetterstation Mühlanger

Monatsbericht der Wetterstation Mühlanger für Juni 2016

Zwischen Flämingrand und Dübener Heide

Deutschlandweit war der Juni zu warm. Die Durchschnittstemperatur lag 1,6 K über Norm 1961-1990. Während der Schafskälte gab es vereinzelt Bodenfrost. Barth westlich von Stralsund meldete am 7. 6. einen Tiefstwert von 2,5° C. Im Unterschied zum Berliner Raum war der Juni in weiten Teilen Deutschlands erheblich zu nass oft als Folge langsam ziehender Gewitter, die häufig mit Starkregen und Hagel verbunden waren. Die großen Niederschlagsmengen verursachten schwere Schäden. Besonders betroffen war die niederbayerische Kleinstadt Simbach/Inn, wo mehrere Menschen in den Fluten umkamen.

 Es fielen mit 115 Litern auf den Quadratmeter 134% des vieljährigen Mittels von 85 Litern. In den von den Unwettern betroffenen Gebieten wurden vielfach mehr als 250 Liter gemessen. Die höchste Tagesmenge wurde aus Groß Berßen im Emsland mit 150,7 Litern gemeldet. Dabei gab es trockene Gebiete in Teilen Vorpommerns und der Altmark, wo nur etwa 50% des Solls fielen.

 Die Sonne schien bundesweit … 181 Stunden und blieb um 9% unter dem Soll von 198 Stunden. Regional gab es große Unterschiede: Auf der Insel Rügen zeigte sich die Sonne mit bis zu 300 Stunden, während sie in der nördlichen Eifel nur etwa an 105 Stunden schien.“ (BWK vom 1.7.2016)

 Ein wenig unterschieden sich die Verhältnisse im Areal zwischen Flämingrand und Dübener Heide. Während die Monatsmitteltemperaturen ca. 2,4 Grad über dem langjährigen Mittel von 16,6 °C                (1961 bis 1990), war auch die Sonnenscheindauer im Berichtsgebiet mit > 250 Stunden an die 25 Prozent höher als zu erwarten, im deutschlandweiten Vergleich ein Plus von 34 Prozent.

 Beim Niederschlag zeigen sich die (üblichen) Defizite, wenn auch in sehr moderater Weise. Ein für hiesige Verhältnisse normaler Monat. Im Flächenmittel der 25 Beobachtungen, die für den Juni 2016 vorliegen, sind 68 Liter auf den Quadratmeter gemessen worden, wobei die Spanne von knapp 112 Litern in Stackelitz (zum Vergleich: Das benachbarte Wiesenburg hat im gleichen Zeitraum 149 mm abgefasst) bis zu (nur) 43 mm in Straach (erstaunlich, weil dort oft genug ähnlich hohe Mengen wie in Stackelitz oder Zahna Nord gefallen sind). Macht in Prozenten 114 Prozent im Flächenmittel und geht als normaler Monat durch. Weniger normal: Die letzten ergiebigen Niederschläge waren um den 23. Mai gefallen, lagen 22 bis 26 Tage zurück. Notreife Gerste am Flämingrand demnach keine Seltenheit  Auch Triticale lässt  an einigen Standorten Mindererträge erwarten. (mündl. Mittlg. D. Kauerauf).

 Im Vergleich zu 2015 werden dennoch durchschnittliche Erträge eingefahren werden, da reichliche Niederschläge im ersten Drittel des Jahres 2016 für eine angemessene Wasserversorgung der Böden in der Ausschöpfungsschicht gesorgt hatten…

 Das Großereignis in Sachen Niederschläge also zwischen 15. und 17. Juno. An den genannten Tagen fielen knapp 12 bzw. 21 Liter im Flächenmittel aller Beobachter. Wieder Stackelitz vorn mit 41 Litern in 24 Stunden, Heinrichswalde bekommt am 17. knapp 37 Liter, gefolgt von Wittenberg (Gagfah) mit 32 Litern. Gewiß, keine sintflutähnlichen Verhältnisse anderer Regionen, aber sehr willkommen, weil nicht als Sturzregen heruntergefallen. Stundensummen allemal um die zwei bis drei Liter am 17., nur zwischen 10 und 11 UTC sind in Mühlanger knapp 7 Liter gefallen…

 Verantwortlich für diesen Segen: „Die… über Oberbayern gelegene Welle KARIN intensivierte sich… und zog ins deutsch-polnische Grenzgebiet. Dabei wurde 00 UTC ein Kerndruck von ca. 997 hPa analysiert. Im Bereich des Tiefs verstärkten sich die Temperaturgegensätze, wobei an der Ostflanke feucht-warme Mittelmeerluft nordwärts strömte, während sich westlich kühlere Atlantikluft bemerkbar machte…  Der Warmlufteinschub reichte zu dieser Zeit bis Mittelpolen mit Temperaturen von 14°C und pseudopotentiellen Werten bis 50°C.

 Infolge starker Hebung und gut ausgeprägter Scherungsbedingungen entwickelte sich an der West-flanke des Bodentiefs ein großräumiges Regengebiet, das sich im Laufe der Nacht von Bayern nordwärts ausdehnte und bis zum Morgen Vorpommern erfasste. Die gemessenen Regenmengen blieben bis 06 UTC etwas hinter den befürchteten Mengen zurück. Meist wurden zwischen 10 und 20 mm Regen verzeichnet. 24-stündig wurden die höchsten Mengen auf deutscher Seite im Allgäu gemessen, in Balderschwang fielen 51 mm Regen.“ (BWK 17.06.2016)

 Das Fazit für den Juni 2016

 Die Monatsmitteltemperatur bei 19 Grad Celsius, um 2,4 Grad höher als normal; deutlich zu warm.

 Drei Heiße Tage, das Doppelte als nötig; Zahl der Sommertage deutlich über der Norm von neun Tagen. Niederschlagsmenge im Flächenmittel 68 mm, entspricht 114 Prozent: Normal. Fünf Tage mit Gewittern, einer weniger als normal. Sonnenscheindauer mit 254 Stunden fast normal… Nur der Luftdruck lag im Monatsmittel 4,4 hPa unter der Norm. Ist das noch normal?

Achim KuhnWetterstation Mühlanger

Monatsbericht der Wetterstation Mühlanger für Juli 2016

Zwischen Flämingrand und Dübener Heide

Bei einigen Beobachtern teilweise deutlich über dem langjährigen Mittel der Lufttemperatur von 18 °C ging der zweite (Hoch)Sommermonat aus dem Rennen. Zwischen 1,2 und 2,5 K liegt der Wärmeüberschuss; ein bisschen problematisch die Bewertung, weil bei zwei von fünf Beobachtern die Mittelwertbildung aus den Extremwerten des Tages vorgenommen wird, bei drei Beobachtern aus der 24-stündigen Reihe… Gleichwohl liefert auch die Station in Mühlanger (24-stdg.) einen Überschuss von 2,2 K. Die Standardabweichung für den Zeitraum 1961 – 1990 liegt in Wittenberg bei 1,7 K, die Mittlere Abweichung 1,5 K. Es bleibt beim Fazit:            Zu warm…

Auch die hohe Anzahl von Sommertagen unterstützt diesen Befund: 12,4 Tage wären normal, gezählt wurden deren 21 in Wittenberg, 22 in Jessen und Mühlanger, auf 25 Tage kommt Pretzsch.

Die Zahl der Heißen Tage mit vier bis fünf Ereignissen ist (fast) normal, vier im Monat entsprechen dem langjährigen Mittel. Die mittleren Maxima der Lufttemperatur lagen ca. 2,5 K über der Norm, die mittleren Minima 1 K darüber.

Bei den Niederschlagsmengen im Landkreis (25 Beobachtungen liegen vor) gibt es im Juli 2016 relativ große Unterschiede. Die Mengen reichen von 52 Prozent in Wartenburg (28 mm) bis 301 Prozent in Wittenberg (DWD 146 mm), Wittenberg Gagfah 278 Prozent (134 mm); das Flächenmittel der 25 Beobachter beträgt 137 Prozent; normal wären 49 Liter auf den Quadratmeter gewesen.

Auch hier ist es nötig, die Statistik ein wenig aufzuhellen, bei einem Mittel von elf Niederschlagstagen sind die genannten Mengen gefallen, normal wären fast 13 Tage. Hätte es nicht das meteorologische Großereignis am 27. Juli gegeben, wäre die Monatssumme um ca. 50 Prozent geringer ausgefallen…

Bei der Anzahl der registrierten Gewitter lag der Monat um zwei Ereignisse über den Erwartungen; deren sechs statt vier sind beobachtet worden.

Sonnenscheindauer fast normal, 99 Prozent in Mühlanger, ein Novum für den Juli; in den Jahren seit 1991 lag der Juli im Mittel leicht darüber; normal wären 215 Stunden gewesen.

Was den Monat weiterhin auszeichnet, war die lange Zeit (relativer) Trockenheit. Die letzten wirklich ergiebigen Niederschläge waren am 17. Juni 2016 gefallen, bei 3 Beobachtern am 25. Juni. Was danach kam, war kaum geeignet, die Verdunstungsrate auszugleichen. In der ersten Juli-Dekade sind im Mittel keine 7 mm im Landkreis gefallen, in der zweiten Dekade etwas mehr als 9 mm. Erst ab dem 25. Juli fallen beim Gros der Beobachter wieder relevante Mengen, der absolute Knaller ereignet sich am 27. des Monats. Auf eng begrenztem Raum fallen zwischen Straach und Mühlanger 75 bis 23 Liter in zwei Stunden; Wittenberg erhält eine volle Ladung von knapp 97 Litern im gleichen Zeitraum; in einem Wohngebiet ca. 1000 m Luftlinie von der DWD-Station entfernt werden 91 Liter registriert. Für Wittenberg sind dies 201 Prozent der langjährigen Monatsmenge, zur Wiederholung: In Zwei Stunden…

Die Beschreibung der meteorologischen Situation von der Berliner Wetterkarte:

  Die Gewitterlage der vergangenen Tage erreichte gestern (am 27.07.2016) einen Höhepunkt. Über Ostdeutschland befand sich gestern eine Luftmassengrenze, die schwülwarme und sehr feuchte Luftmassen im Osten von stabiler geschichteter Meeresluft im Westen trennte. Dabei hatte sich in der Nacht eine Welle gebildet, an der sich die Hebungsvorgänge zunächst konzentrierten. In den Frühstunden waren Gewitterzellen unter Verstärkung über die Altmark zur Prignitz gezogen. Dabei kam es in einem schmalen Streifen zu extremen Regenfällen, in 6 Stunden fielen in Meyenburg über 90 Liter. Bis 18 UTC summierten sich die Regenmengen dort auf 98 Liter. Etwas weiter nordöstlich fielen in Waren an der Müritz 67,6 l/m². Der klimatologische Mittelwert für den Monat Juli liegt in Dahlem bei 53 Litern. 

 Wie die 12-UTC-Analyse von gestern Mittag zeigt, formierte sich im Warmsektor, der die gesamte Südosthälfte Deutschlands überdeckte, eine Konvergenzlinie über Sachsen- Anhalt und Sachsen, an der sich sehr rasch Gewitter bildeten und linienhaft anordneten. Einen Volltreffer erwischte Wittenberg, wo in zwei Stunden 96,1 Liter fielen. Diese Gewitterlinie erreichte am Nachmittag zwischen 15 und 16 Uhr den Berliner Raum…  (Berliner Wetterkarte v. 28.07.2016)

Blick über den Luthergarten in Wittenberg – Richtung Schloßkirche (Foto MZ Ilka Hillger)

Die Stundensummen der Niederschläge beliefen sich: (Deutscher Wetterdienst, WST Teuchel)

bis 12 UTC   0,2 mm

bis 15 UTC  34,3 mm

bis 16 UTC  61,8 mm

bis 17 UTC   0,6 mm           in summa 96,9 mm

Das langjährige Monatsmittel für Wittenberg (1961 – 1990) beträgt  48,3 mm/m² …

Radarbild von WetterOnline für 12:45 UTC

Anzumerken bleibt:  So selten sind Monatssummen des Niederschlags > 100 mm für Wittenberg im Juli nicht. In den seit 1891 vorliegenden Niederschlagsaufzeichnungen finden sich in den 125 Jahren bis 2016

20 Jahre/Julimonate mit monatlichen Regenmengen >= 100 Liter auf den Quadratmeter.

 Die größte bis dato gemessene Monatssumme ist im Juli 1907 mit 205 mm gemessen worden, das waren etwas mehr als 424 Prozent der zu erwartenden Menge…

 Im Juli 2016 sind bis dato bei nur sechs Tagen mit meßbarem Niederschlag 107 mm gefallen, entspricht 222 Prozent der normalen Menge.

 Die bisher höchste Tagessumme des Niederschlags im Juli ab 1937 ist am 27.07.2016 heruntergekommen mit 96,9 mm. Bis dahin hatte der 11. Juli 1937 den Spitzenplatz gehalten, damals waren 71,9 mm gemessen worden, gefolgt vom 15.7.1956 mit 70,8 mm.

 Die Folgen dürften sich unwesentlich unterschieden haben, es sei denn, die genannten Mengen sind in einem größeren Zeitraum gefallen…

Achim KuhnWetterstation Mühlanger

Monatsbericht der Wetterstation Mühlanger für August 2016

Zwischen Flämingrand und Dübener Heide

Warm und zu trocken. Das wars… Wars das ?

Ein Plus von 0,9 bis 1,5 K zum langjährigen Monatsmittel von 17,6 °C brachte der August dem Areal zwischen Flämingrand und Dübener Heide und war damit noch längst nicht der wärmste August, den die Region bis dato erlebt hat. Ohnehin liegt der Monat nur 0,1 K über der Standardabweichung (in Wittenberg – DWD-Station), sodass man geneigt ist, selbigen als „fast normal“ zu bewerten.

Aus der Norm fallen die Anzahl der Heißen Tage für den August 2016. Es hätten deren zwei bis drei Tage gereicht, erreicht wurden je nach Standort vier bis sechs Tage; sehr normal bis auf Pretzsch und Jessen kommt die Anzahl der Sommertage mit 10 bis 12 Tagen daher.

Alles andere als normal sind die Zahl der Tage mit meßbarem Niederschlag gewesen. 13 Tage mit mindestens 0,1 mm auf den Quadratmeter hätten der Region nicht nur zugestanden, sie wären ihr auch sehr willkommen gewesen. Stattdessen nur sieben bis zehn Tage, dabei nur 53 Prozent der langjährigen Regenmengen im Mittel von 24 Beobachtern. Die letzten ergiebigen Mengen gleich zum Monatsbeginn, exakt für alle Beobachter am 4. August. Die höchsten Tagesmengen lagen zwischen 30 mm in Gräfenhainichen und knapp 10 Litern in Stackelitz. Was danach kam, reichte kaum, um die täglichen Verdunstungsmengen zu kompensieren. Und das alles nach einem Juli, der für Wittenberg wohl 146 Liter, dem Rest des Landkreises (nur) knapp 68 Liter brachte. Das waren ca. 25 Prozent mehr im Juli als normal (ohne Wittenberg), aber die ab Monatsmitte einsetzende hochsommerliche Witterung, ohne angemessene Befeuchtung von oben brachte schnell eine anhaltende Erschöpfung der Bodenwasservorräte in den oberen 30 cm. Bauern, Kleingärtner und Pilzsammler der Region können nicht genügend Klagelieder anstimmen, um die Situation zu beschreiben, die Pegelstände der Elbe liegen in Wittenberg zeitweise > 150 cm unter dem langjährigen Mittel von 250 cm, auch wenn dafür geringe Niederschlagsmengen im Einzugsgebiet von Moldau und Elbe verantwortlich sind.

Um nochmals auf die Temperaturen im Augst zu kommen: Das erste Monatsdrittel 0,5 K zu kühl, das zweite normal, aber die tiefsten Temperaturen des Monats fallen in diesen Zeitraum, die letzte Dekade fällt 4,6 K wärmer aus, eher selten zu dieser fortgeschrittenen Jahreszeit…

Dieselbige (Jahreszeit – Sommer) war im Berichtsgebiet trotz „der leicht wechselhaften Witterung“ (BWK v. 1.9.2016) 1,8 K über dem langjährigen Mittel von 17,4°C zu finden. Zwölf Heiße Tage statt acht; 43 Sommertage, es wären 33 genug gewesen. Der Niederschlag war fürs Berichtsgebiet mit 168 mm statt normaler 173 mm fast normal zu nennen, das Problem wie so oft die zeitliche Verteilung der Niederschlagsmengen… 39 Tage wären normal, tatsächlich kam an 38 Tagen Wasser von oben; theoretisch kein Grund zum Maulen… Wenn denn die letzte Augustdekade nicht gewesen wäre. Und die elende Trockenheit setzt sich allhier fort…

Das Fazit für den August 2016: 18 bis 19 °C betrug das Monatsmittel der Temperatur zwischen Wittenberg und Jessen, Mühlanger, Annaburg und Pretzsch, ein Plus zwischen 0,9 und 1,5 K. Der wärmste Tag des Monats einheitlich bei allen Beobachtern am 28. August, Jessen hopst ein bisschen aus der Reihe und will fast 37 Grad gemessen haben, Pretzsch 38 Grad, der Hanglage sei Dank.

Der kühlste Tag bei allen am 11. August mit 5,5 bis 7,4 Grad. Tiefste Temperatur in Erdbodennähe in der Elbaue nur 2,8 °C am gleichen Tage. Hübsch frisch sozusagen. Niederschlagsmengen im Mittel aller Beobachter an die 53 Prozent; Sonnenscheindauer um ca. 14 Prozent über Norm: 232 Stunden in Mühlanger.

Achim KuhnWetterstation Mühlanger

Monatsbericht der Wetterstation Mühlanger für September 2016

Zwischen Flämingrand und Dübener Heide
Vier (Mühlanger) bis 4,3 K (Wittenberg, Pretzsch) über dem Mittel der Jahre 1961 – 1990 liegt die Monatsmitteltemperatur im September 2016. Das gleiche Monatsmittel wie im September 1999, übertrifft der des Jahres 2016 oben genannten bei der Zahl der Heißen Tage: 1999 einer, 2016 drei. Sonne 1999 208 Stunden gleich 140 Prozent; 2016 244 Stunden gleich 164 Prozent.                                                                Genug der Zahlenakrobatik, in der unten stehenden Tabelle sind die wichtigsten Parameter für Wittenberg und Potsdam aufgeführt.

Daß Potsdam 1895 überhaupt aufgeführt wird, hat nur einen Grund: Das Maximum der Temperatur von 34,9 °C in einem September seit 1877 (am Astrophysikalischen Observatorium beginnt die Reihe) ist bis dato einmalig; der Monat selbst war (nur) 1,8 K wärmer als erlaubt.

 Ansonsten zeichnet sich der Monat 2016 nicht nur im Osten dieser Republik durch anhaltende Trockenheit aus, die 87 Prozent (im Flächenmittel) der langjährigen monatlichen Niederschlagssumme im Landkreis Wittenberg können den Umstand nicht kaschieren, daß die Bodenfeuchte in Tiefen bis 30 cm de facto gegen Null geht. Dazu kommt, daß es nur an vier, max. fünf Tagen messbaren Niederschlag gegeben hatte. Da haben auch die ergiebigen Mengen am 16. September nicht viel retten können, selbst wenn partiell fast 30 Liter und mehr in Gräfenhainichen, Wittenberg, Stackelitz, Jüdenberg, Heinrichswalde, Wartenburg herunter gekommen sind. Bei einer Summe der potentiellen Verdunstung von 110 Litern (nach Haude) in Wittenberg und der Elbaue bleibt ein Defizit von 58 mm (oder  Litern) auf den Quadratmeter.

 Großartig in die Details zu gehen, bringt nicht (mehr) viel. An 28 von 30 Tagen liegt die Tagesmitteltemperatur deutlich über der Norm, drei Heiße Tage, 14 Sommertage, 21 Warme Tage, der (Spät)Sommer wollte kein Ende nehmen. Lustig war es nicht mehr…

 Erstaunlich, dass trotz großer Wärme keine Gewitter im Revier zu beobachten waren (wenn man sich auf die Radarkarten von WO verlassen kann…

 Das Fazit: Mehr als vier Grad wärmer als normal, Sonne 64 Prozent über normal, Wasser mit 87 Prozent im Landkreis normal. Drei bis sechs Heiße Tage, 14 Sommertage, 21 Warme Tage.

Absolutes Maximum 32,6 °C am 12. September in Mühlanger, absolutes Minimum 6,8 °C am 25., Emin 2,8 °C mehrfach aufgetreten. 

Die wärmsten September seit 1947 in Wittenberg und Potsdam seit 1877

WB  Jahr  TTT Abwg.  Tx°C HeißeTage SommerTage WarmeTage    RR  Proz  Sonne  Proz
 1947  17,5 3,5  33,2  13  22   6,6 21       x
 1982 17,4  3,4  29,4  14  26  5,9  13     218 147 
 1999  18,3 4,3  30,7  14  27  17,3  50     208 140 
 2006 18,0  4,0  29,0  13  28  5,5  16     238 160 
 2016 18,3  4,3  31,8  14  21   52,0 116     244  164 
  P 1895 15,7   1,8 34,9 2 7 18 17,3 35    213 121 
 1947 18,0 4,1 33,7 7 14 21 16,1 33    219 125 
 1982  17,0 3,1 29,2 0 11 26 8,2 17    223 127 
 1999 18,0 4,0 30,3 1 14 27 11,4 23    208 119 
2006 17,8 3,9 27,5 0 14 28 8,4 17    239 137 
 2016  18,2    4,3 32,0 4 14 28  10,1   21    246 141

      Legende:

      TTT                  Monatsmitteltemperatur

       Tx                   Temperaturmaximum des Monats

       Heiße Tage     Tx >= 30,0 °C

       Sommertage  Tx >= 25,0 °C

       Warme Tage   Tx >= 20,0 °C

       RR                    Monatssumme des Niederschlags

Achim KuhnWetterstation Mühlanger

Monatsbericht der Wetterstation Mühlanger für Oktober 2016

Zwischen Flämingrand und Dübener Heide

Gegensätzlicher hätten die ersten (zwei) Herbstmonate des Jahres 2016 nicht sein können:

 Der September um die vier Grad wärmer als im langjährigen Mittel (und damit noch wärmer als ein normaler Juli (!)), der Oktober ca. ein halbes Grad kühler (gut, nicht weltbewegend, weil im Rahmen der natürlichen Schwankungsbreite); bei den Niederschlägen bringt der September im Flächenmittel des Landkreises keine 90 Prozent in die Regenmesser bei ganzen vier bis fünf Tagen mit meßbarem Niederschlag; der Oktober liefert bei 18 Tagen mehr als das Anderthalbfachen der normalen Mengen.

 Ähnliche Zustände bei der Sonnenscheindauer: Ganze 42 Stunden Sonne im Oktober, entspricht gut 40 Prozent der mittleren „Sonnenaktivität“, im September hatten wir 244 Stunden (in Wittenberg) zu ertragen, das waren 29 Stunden mehr, als sie der Hochsommermonat Juli in Wittenberg zu bieten hat (215 Stunden im Mittel der Jahre 1961 – 1990).

 Für Wittenberg liegen seit Januar 1955 Aufzeichnungen der Sonnenscheindauer vor. Vergleichbar wenig Sonnenstunden sind für den Oktober 1974 belegt (48,4 Std. gleich 46 Prozent). Noch weniger gab es bis dato nicht…

 Kurz zum Witterungsverlauf: Warmer Monatsbeginn mit fast 19 Grad im Maximum am 2. Oktober, ab dem 5.10. sind die folgenden Tage zwei bis fünf Grad unter der Norm, die erste Dekade knapp ein Grad kühler als im langjährigen Mittel. An acht von zehn Tagen Niederschlag, der an die 23 Liter im Mittel des Landkreises bringt. Sonnenscheindauer 22 Stunden für Wittenberg.

 Das zweite Monatsdrittel bei der Lufttemperatur normal, zur Monatsmitte steigen die Temperaturen etwas und bringen am 18.10. nochmals fast 18 Grad. Fünf Tage mit meßbarem Niederschlag, der an die 21 Liter im Mittel des Landkreises liefert. Sonnenscheindauer für Wittenberg 14 Stunden.

 Die letzte Dekade beginnt kühl, endet deutlich wärmer: Drei Grad über der mittleren Lufttemperatur der Jahre 1961 – 1990 liegt am Reformationstag das Tagesmittel, gleichwohl ist die Nacht schon sehr herbstlich angehaucht, am Erdboden fast minus zwei Grad in der Elbaue, der erste Tag mit Bodenfrost in diesem Herbst. Sechs von zehn Tagen mit meßbarem Niederschlag, die um 16 Liter auf den Quadratmeter hinterlassen. Sonne sehr knapp, nur an zwei Tagen, gesamt 6 Stunden.

 Das knappe Fazit: Etwas kühler als im langjährigen Mittel. 9,4 Grad nach wären normal, ein halbes Grad weniger in Wittenberg, 0,1 Grad weniger in Mühlanger, Pretzsch + 0,2 Grad, Annaburg – 1,1 Grad, Jessen Ost ein Plus von 0,9 Grad zum Monatsmittel. Bei der Sonne ist fast alles gesagt, nur 41 Prozent von normalen 105 Stunden. Erfreulich die Wassermassen: Im Mittel des Landkreises fast 60 Liter auf den Quadratmeter, im Mittel sind 38 Liter zu erwarten.

 Die Tage mit der höchsten Niederschlagsmenge am 5. brachten in Stackelitz 46 Liter, die am 20. Oktober knapp 16 Liter in Jüdenberg.

 Der wärmste Tag des Monats einheitlich am 2. Oktober, 22 Grad in Pretzsch, um die 18 Grad im Rest des Kreises. Kühl war es im Landkreis am 31. Oktober mit Minima zwischen 0 Grad in zwei Metern über Grund in Pretzsch, Annaburg hatte leichten Frost, der Rest war etwas milder um ein bis zwei Grad. Die weiteren Aussichten: Sehr herbstlich..

Achim KuhnWetterstation Mühlanger

Monatsbericht der Wetterstation Mühlanger für November 2016

Zwischen Flämingrand und Dübener Heide

Gegensätzlicher hätten die ersten (zwei) Herbstmonate des Jahres 2016 nicht sein können:

 Der September um die vier Grad wärmer als im langjährigen Mittel (und damit noch wärmer als ein normaler Juli (!)), der Oktober ca. ein halbes Grad kühler (gut, nicht weltbewegend, weil im Rahmen der natürlichen Schwankungsbreite); bei den Niederschlägen bringt der September im Flächenmittel des Landkreises keine 90 Prozent in die Regenmesser bei ganzen vier bis fünf Tagen mit meßbarem Niederschlag; der Oktober liefert bei 18 Tagen mehr als das Anderthalbfachen der normalen Mengen.

 Ähnliche Zustände bei der Sonnenscheindauer: Ganze 42 Stunden Sonne im Oktober, entspricht gut 40 Prozent der mittleren „Sonnenaktivität“, im September hatten wir 244 Stunden (in Wittenberg) zu ertragen, das waren 29 Stunden mehr, als sie der Hochsommermonat Juli in Wittenberg zu bieten hat (215 Stunden im Mittel der Jahre 1961 – 1990).

 Für Wittenberg liegen seit Januar 1955 Aufzeichnungen der Sonnenscheindauer vor. Vergleichbar wenig Sonnenstunden sind für den Oktober 1974 belegt (48,4 Std. gleich 46 Prozent). Noch weniger gab es bis dato nicht…

 Kurz zum Witterungsverlauf: Warmer Monatsbeginn mit fast 19 Grad im Maximum am 2. Oktober, ab dem 5.10. sind die folgenden Tage zwei bis fünf Grad unter der Norm, die erste Dekade knapp ein Grad kühler als im langjährigen Mittel. An acht von zehn Tagen Niederschlag, der an die 23 Liter im Mittel des Landkreises bringt. Sonnenscheindauer 22 Stunden für Wittenberg.

 Das zweite Monatsdrittel bei der Lufttemperatur normal, zur Monatsmitte steigen die Temperaturen etwas und bringen am 18.10. nochmals fast 18 Grad. Fünf Tage mit meßbarem Niederschlag, der an die 21 Liter im Mittel des Landkreises liefert. Sonnenscheindauer für Wittenberg 14 Stunden.

 Die letzte Dekade beginnt kühl, endet deutlich wärmer: Drei Grad über der mittleren Lufttemperatur der Jahre 1961 – 1990 liegt am Reformationstag das Tagesmittel, gleichwohl ist die Nacht schon sehr herbstlich angehaucht, am Erdboden fast minus zwei Grad in der Elbaue, der erste Tag mit Bodenfrost in diesem Herbst. Sechs von zehn Tagen mit meßbarem Niederschlag, die um 16 Liter auf den Quadratmeter hinterlassen. Sonne sehr knapp, nur an zwei Tagen, gesamt 6 Stunden.

 Das knappe Fazit: Etwas kühler als im langjährigen Mittel. 9,4 Grad nach wären normal, ein halbes Grad weniger in Wittenberg, 0,1 Grad weniger in Mühlanger, Pretzsch + 0,2 Grad, Annaburg – 1,1 Grad, Jessen Ost ein Plus von 0,9 Grad zum Monatsmittel. Bei der Sonne ist fast alles gesagt, nur 41 Prozent von normalen 105 Stunden. Erfreulich die Wassermassen: Im Mittel des Landkreises fast 60 Liter auf den Quadratmeter, im Mittel sind 38 Liter zu erwarten.

 Die Tage mit der höchsten Niederschlagsmenge am 5. brachten in Stackelitz 46 Liter, die am 20. Oktober knapp 16 Liter in Jüdenberg.

 Der wärmste Tag des Monats einheitlich am 2. Oktober, 22 Grad in Pretzsch, um die 18 Grad im Rest des Kreises. Kühl war es im Landkreis am 31. Oktober mit Minima zwischen 0 Grad in zwei Metern über Grund in Pretzsch, Annaburg hatte leichten Frost, der Rest war etwas milder um ein bis zwei Grad. Die weiteren Aussichten: Sehr herbstlich..

Achim KuhnWetterstation Mühlanger

Monatsbericht der Wetterstation Mühlanger für Dezember 2016

Zwischen Flämingrand und Dübener Heide

Wieder so ein Wintermonat, der den Namen nicht verdient hat…  Schnee in der Region: Null. Kältesumme 15,2 Grad, möglich wären fast 69 Grad bei einer Zahl von 15 Tagen mit Schneebedeckung. Oder ein Mittleres Minimum von Minus 3,2 Grad. Bei 18 Frost- und sieben Eistagen.

 Soviel zum Wunschdenken. Oder die über 30 Jahre gemittelte Realität in Wittenberg… Die Praxis sah im Dezember 2016 ein wenig anders aus. Zwar beginnt der Monat ab dem 3. hübsch frostig, drei bis fünf Grad unter dem langjährigen Tagesmittel befinden sich die Lufttemperaturen. Leichter bis mäßiger Frost auch in Erdbodennähe, der erste Eistag am 4. Dezember. Trotzdem, die erste Dekade bleibt ein Grad zu warm.

 Deutlich über der Norm die Temperaturen auch im zweiten Monatsdrittel, nachts nur leichter Frost. Der 17. Dezember erweist sich als normal, was die Lufttemperatur anbetrifft, in der Nacht 5 cm über dem Erdboden mehr als neun Grad unter Null… Macht nichts, auch die 2. Dekade liegt 1,4 Grad über dem, was die Statistik für diesen Zeitraum der Jahre 1961 bis 1990 ausgerechnet hat.

 Das letzte Drittel im Dezember beginnt und endet leicht frostig. Kurz vor dem Hl. Abend das obligatorische Weihnachtstauwetter mit Temperaturen, die teilweise acht Grad über dem langjährigen Mittel liegen, das absolute Maximum der Lufttemperatur wird beim Gros der Beobachter am 26. Dezember gemessen. Zum Monatsende kurzzeitig Abkühlung, in der Nacht zu Silvester ist die tiefste Temperatur in 2 m Höhe in Mühlanger gemessen worden. Gleichwohl, die dritte Dekade: Drei Grad wärmer, als zu erwarten war.

 Faszinierend: Der Luftdruck lag im Dezember 2016 fast 10 hPa höher als im langjährigen Mittel.       

 Bei so markantem Hochdruckeinfluss ist für Wittenberg die eher ungewöhnliche hohe Anzahl von 73 Sonnenscheinstunden zusammengekommen; das entspricht 191 Prozent der üblichen Summe. Vergleichbare Summen (>180 Prozent) sind im Zeitraum 1991 bis 2016 nur 1996 und 1998 mit jeweils 188 Prozent, im Jahre 2000 gab es 96,2 Stunden, das sind 253 Prozent. Normal wäre im Dezember eine Sonnenscheindauer von 38 Stunden.

Vergleichbare Ereignisse für den Dezember sind im Zeitraum 1961 bis 1990 drei Mal zu finden. Die größte Zahl an Sonnenscheinstunden gab´s 1972 mit 99 Stunden (262 Prozent); 1961 mit 71 Stunden (187 Prozent) und 1963 bei 67 Stunden (176 Prozent).

 Nicht ganz so aufregend die Bilanz beim Niederschlag: 70 Prozent der zu erwartenden Mengen sind im Revier vom Himmel gefallen; das dürfte als normal durchgehen; 52 Liter sind im Mittel des Landkreises zu erwarten; gemessen wurden von 25 Beobachtern 36 Liter/Quadratmeter.

Die größten Tagessummen sind beim größten Teil der Beobachter am 10. und 11. Dezember 2016 gemessen worden; Stackelitz, Straach, Pretzsch und Oranienbaum haben an die 10 Liter bekommen. 14 Tage mit meßbarem Niederschlag, das war der Schnitt aller 25 Beobachter.

 Das Fazit für den Monat: Der Monat war etwas wärmer als normal, keine Frage. Die Spanne reicht von plus 1,7 in Wittenberg bis plus 2 Grad in Mühlanger und Pretzsch; Annaburg und Jessen auf dem Berge liegen (nur) 1,4 bzw. 1,2 Grad über dem langjährigen Mittel von 0,8 Grad.

18 bis 21 Frosttage bei 2 bis 3 Eistagen hatte es im Dezember 2016. Dennoch sollte von einem normalen Dezember die Rede sein; alldieweil die Mittl. Abweichung der Lufttemperatur für einen Dezember 1,9 Grad; die Standardabweichung gleich mal 2,5 Grad beträgt…

Niederschlag und Sonnenschein: Siehe oben.           

Die höchsten Temperaturen des Monats am 26. mit 11 bis 12 Grad zwischen Wittenberg und Jessen. Besonders kühl (meist) zum Monatsbeginn; am 5. und 6. sind die Temperaturen unter minus 6 Grad in Wittenberg und Mühlanger; unter minus 8 bis 9 Grad in Jessen und Pretzsch gefallen.

Das Fazit für 2016: In Wittenberg betrug die Jahresmitteltemperatur 10,3 °C. Ein Plus von 1,6 Grad. Die Mittl. Abweichung für diesen Parameter beträgt 1,5 Grad, die Standardabweichung 1,9 Grad.

 Die Jahressumme der Niederschläge 623 Millimeter, entspricht 111 Prozent. Normal. Weniger normal die höchste Tagessumme von 97,4 Millimetern im Juli, welche Wittenberg in zwei Stunden unter Wasser gesetzt hat. Die Sonnenscheindauer summierte sich auf 1765 Stunden, das waren 113 Prozent. 15 Heiße Tage, 62 Sommertage; 116 Tage mit Bodenfrost, 78 Frosttage, nur 13 Eistage.

Das absolute Maximum des Jahres mit 35,4 °C im August; das absolute Minimum mit minus 13,0 °C im Januar. Die Kältesumme des Jahres 2016: 93,1 Grad, die Hälfte der Norm. Eine detaillierte Bewertung des Jahres 2016 beim Froschtreffen am 17. März 2017 … Und sonst so ?

 Ist bis Dreikönigstag kein Winter, so kommt auch keiner mehr dahinter…(?)  Mal sehen, was noch wird…

Achim KuhnWetterstation Mühlanger