Bibe2015

Berichte der Wetterstation Bismark

Das Jahr 2015 war bei überdurchschnittlicher Sonnenscheindauer zu warm und zu nass. In dieser Zusammensetzung – warm, nass, sonnig – gestaltete sich das Wetter auch im Vorjahr und schon fünfzehn Mal in den Jahrzehnten vorher.

Das Jahresmittel der Lufttemperatur betrug 11,1°C, es war 1,9K zu warm. Wärmer waren nur die Jahre 2014 (11,7°C) und 2007 (11,2°C). Am kältesten waren die Jahre 1963 und 1987 mit einer Durchschnittstemperatur von je 7,4°C. Zu kalt im vergangenem Jahr waren die Monate Mai und Oktober, 2014 nur der August. Die größte positive Abweichung verbuchten wir im Dezember mit 6,6K, im Vorjahr im Februar (4,8K). Die größte negative Abweichung notierten wir mit 0,6K im Oktober, 2014 im August (0,2K). Die Höchsttemperatur des vergangenen Jahres registrierten wir am 4. Juli mit 39,0°C, auch 1957 wurde an diesem Tage das Maximum gemessen (36,6°C), aber schon viermal am 3. August. Jetzt steht der Juli mit 23 Bestleistungen an erster Stelle, der August folgt mit 22, abgeschlagen mit dreizehn der Juni. 2005 registrierten wir das Maximum schon im Mai. Das Minimum des Jahres verbuchten wir mit -7,3°C am 6. Februar, noch nie an diesem Tage, aber schon dreimal am 4. und 14. Januar, sowie am 21. und 31. Dezember. Im Vorjahr war es mit -12,5°C am 25. Januar am kältesten.

Wie zeigte sich das Wetter in den einzelnen Jahreszeiten?

Der Winter (Dezember – Februar) war mit 2,7°C um 2,1K zu warm, der Winter im Vorjahr hatte sogar eine positive Abweichung von 3,2K aufzuweisen. Ganz vorn steht der Winter 2006/07, er war 5 Kelvin zu warm. Den kältesten Winter hatten wir 1962/63, er war 7 Kelvin zu kalt. Es fielen 114,5mm Niederschlag, das sind 9 mm zu wenig, im Vorjahr fehlten 29 mm, am trockensten jedoch war es 1963/64 (80 mm unter der Norm). Den nassesten Winter verzeichneten wir 1993/94 mit einem Überschuss von 100mm. Die Sonne überschritt das Soll um wenige Stunden, 2014 um 20 Stunden.

Der Frühling (März – Mai) überschritt den Normalwert um 1,1K, im Vorjahr war er noch 2 Kelvin wärmer. An der Spitze steht das Jahr 2003 es war 3,3K zu warm. 1970 war der Frühling 2,7K zu kalt. Der Niederschlag schaffte nicht ganz sein Soll wie im Vorjahr. Am trockensten war es 2003, da fehlten 70 mm. 1983 hatte er ein Plus von 110 mm. Die Sonne schien 60 Stunden über dem Durchschnitt, 2014 waren es 30 Stunden.

Sommer (Juni bis August). Auch der Sommer war zu warm (+1,6K) wie der im Vorjahr (+1,3K). Ganz vorn steht der Sommer 2003, er war 2,5K zu warm, dagegen waren diese Monate 1992 2,4K zu kalt. Der Niederschlag überschritt mit 243 mm die Norm um 60 mm, der Sommer im Vorjahr hatte sogar ein Plus von 72 mm aufzuweisen. 2011 fielen 140 mm über dem Normalwert, dagegen fehlten 2013 80 mm. Die Sonne machte 85 Überstunden, 1976 sogar 188, dagegen fehlten 1983 85 Stunden.

Der Herbst (September – November) zeigte sich 1,1K zu warm, der Herbst im Vorjahr sogar um 3,1K. Noch wärmer war er 2006, 4K zu warm, 1972 fielen diese Monate um 1,8K zu kalt aus. Wir notierten 160 mm Niederschlag, 33 mm zu viel, im Vorjahr waren es 10 mm zu wenig. Die Extreme: 2013 100 mm zu viel, 1962 70 mm zu wenig. Die Sonne schien 21 Stunden mehr als erwartet, 2001 überschritt sie das Soll um 170 Stunden, 1962 fehlten 62 Stunden. Rückblickend können wir feststellen: Alle Jahreszeiten fielen zu warm und zu sonnig aus. Winter und Frühling waren zu trocken, Sommer und Herbst zu nass.

Sommertage können wir 42 erwarten, im vergangenen Jahr verbuchten wir 49, im Vorjahr 53, am meisten 2006 (76), 1962 nur 12.

Heiße Tage stellen sich in der Regel 11 ein, 2015 notierten wir 14, 2014 16, am meisten 2003 (25), 1962 keinen.

Mit Frost ist an 84 Tagen zu rechnen, im vergangenen Jahr gab es 52, am wenigsten im Vorjahr wie 2000, nämlich nur 43. Den Rekord hält das Jahr 1969 mit 124 Frosttagen. Eistage treten im Durchschnitt 23 auf. 2014 zählten wir 15, 1963 68. In diesem Jahr verbuchten wir wie 1974 nur einen einzigen.

Die Niederschlagssumme betrug 607 mm, das sind 109% vom langjährigen Mittel. Im Vorjahr registrierten wir 584,8 mm Niederschlag, am meisten jedoch 2007 (809,2 mm). Das trockenste Jahr erlebten wir 2003, nur 356,9 mm. Die größte Tagesmenge notierten wir mit 32,9 mm am 18. August. Noch nie wurde an diesem Tage das Maximum gemessen, aber schon 4mal am 17. Juli, 2014 am 6. September (46,7mm).

Mit Schneefall ist an 24 Tagen zu rechnen, im vergangenen Jahr schneite es an 10 Tagen, 2014 an 7 Tagen, 1983 nur an 3 Tagen. Den Rekord hält das Jahr 2010. Da schneite es an 55 Tagen.

Eine Schneedecke stellt sich normalerweise an 30 Tagen ein. Im Vorjahr bedeckte der Schnee an 7 Tagen den Erdboden, 2008 an keinem einzigen Tag. 2014 hatten wir eine Schneedecke an 14 Tagen, 1970 und 2010 an 89 Tagen. Im Durchschnitt erreicht der Schnee eine Höhe von 13 cm, 2015 waren es nur 4 cm, 2014 7 cm. Die größte Höhe stellten wir 1979 mit 38 cm fest.

Die Sonne schien 1806 Stunden, 230 Stunden über der Norm, 2014 1679. Das sonnigste Jahr hatten wir 2003 (1978 Stunden), das trübste 1978 (1225 Stunden).

Gewitter gibt es im Mittel 18 Mal, in diesem Jahr blitzte und donnerte es an 12 Tagen, 2014 an 15 Tagen, 2006 an 8 Tagen, am meisten jedoch 1967 (36). Gewitter kann das ganze Jahr über auftreten. 1978 gab es das erste Gewitter des Jahres am 4. Januar, 1990 das letzte am 27. Dezember.

Die Winde wehten am häufigsten aus West (25%) wie 2014, am seltensten aus Ost (4%) im Vorjahr aus Nord.

Der Luftdruck lag fast 3 hPa über der Norm, 2014 fast 2 hPa darunter.

Wie verliefen die einzelnen Monate?

warm/trocken: Februar, Juni, September, Dezember (4) warm/nass: Januar, März, April, Juli, August, November (6),      kalt/trocken: Mai (1),         kalt/nass: Oktober (1)