Bibe2012

Berichte der Wetterstation Bismark

Das Jahr 2012 war bei überdurchschnittlicher Sonnenscheindauer zu warm und zu nass. In dieser Zusammensetzung – warm, nass, sonnig – gestaltete sich das Wetter nicht nur 2012, sondern auch schon zehnmal in den Jahrzehnten davor.

Das Jahresmittel der Lufttemperatur betrug 10,2°C und wich damit um 1,1 vom langjährigen Mittel ab. Im Vorjahr verbuchten wir eine Durchschnittstemperatur von 10,8°C. Am wärmsten jedoch war das Jahr 2007 (11,2°C). Die kältesten Jahre liegen weit zurück. 1963 und 1987 registrierten wir ein Mittel von je 7,4°C. Zu kalt verliefen nur die Monate Februar und Juni. 2012 war nur der Juli zu kalt. Die größte positive Temperaturabweichung verbuchten wir im März, er war 4,2K zu warm. Sein Vorgänger, der Februar, zeigte dagegen eine negative Abweichung von 2,0K. Das Maximum 2012 registrierten wir am 19. August mit 36,8°C, auch 1965 wurde die Höchsttemperatur des Jahres an diesem Tage festgestellt, allerdings nur mit 28,8°C. 2001 war es am 5. Juni am wärmsten (33,2°C). Schon viermal wurde das Jahresmaximum am 3. August gemessen. Jetzt hat auch der August 21 Bestleistungen aufzuweisen wie der Juli. Im Juni wurde die Höchsttemperatur bisher in 13 Jahren aufgestellt. Einmal sogar war der Mai Rekordhalter, das war 2005. Das Minimum 2012 stellte sich am 7. Februar mit -17,2°C ein. 2011 war es am 23. Februar am kältesten (-10,5°C).

Wie sahen die einzelnen Jahreszeiten aus?

Der Winter (Dezember – Februar) hatte ein Mittel von 2,0°C aufzuweisen, er war 1,5 zu warm. Dagegen war der Winter im Vorjahr 1,5K zu kalt. Der wärmste Winter (2006/07) war mit 5,3°C fast 5 Kelvin zu warm. Am kältesten zeigte sich der Winter 1962/63 mit einem Mittel von -6,1°C, also fast sieben Kelvin zu kalt. Niederschlag war mit 189 mm 62 mm zu viel, 2011 hatten wir einen Überschuss von 10 mm. Der nasseste Winter (1993/94) brachte es auf 219 mm, der trockenste (1963/64) nur auf 40 Millimeter. Die Sonne schien 40 Stunden über dem Soll.

Der Frühling (März-Mai) brachte mit 11,4°C eine positive Abweichung von 2,5K, genauso wie  im Vorjahr. Den wärmsten Frühling ermittelten wir 2007, er war 3,3 K zu warm, den kältesten 1970 (2,7K zu kalt). An Niederschlag verbuchten wir 81 mm, das sind 40 mm zu wenig, 2011 sogar 64 mm zu wenig. Ganz vorn steht der Frühling 1983 mit 240 mm (120 mm zu fiel), ganz hinten der Frühling 2003, da fielen nur 50 mm (70 mm zu wenig). Die Sonne schien 561 Stunden, das sind 70 über dem Durchschnitt, am größten war der Überschuss mit 200 Stunden im Jahre 2011.

Der Sommer (Juni – August) hatte mit 18,4°C eine positive Abweichung von 0,6K, der Sommer 2011 war 0,8 zu warm. Beide Sommer reihten sich im Mittelfeld ein. Den Rekord hält der Sommer 2003 (2,5K zu warm). Die Sommermonate 1992 stehen ganz unten, sie waren 2,4K zu kalt. Wir notierten 217 mm Niederschlag (35 mm über der Norm). Den nassesten Sommer registrierten wir mit 322 mm 2011 (140 mm zu viel), 1983 blieb der Sommer mit 62 mm recht trocken. An Sonnenschein fehlten 30 Stunden, 2011 35, am meisten aber 1981, nämlich 85. Der Sommer 2006 bescherte uns einen Überschuss von 140 Stunden.

Der Herbst (September – November) war mit 10.9°C 0,8K zu warm. 2011 war es noch wärmer, an 1. Stelle jedoch steht der Herbst 2006, der 4 Kelvin zu warm war, 1972 war er 1,8K zu kalt. Die Niederschläge entsprachen dem langjährigen Mittel, im Vorjahr verbuchten wir 18 mm zu wenig, 1962 sogar 70 mm. Die Herbstmonate 1968 erbrachten einen Überschuss von 100 mm. Die Sonne schien 55 Stunden über dem Durchschnitt, 2011 sogar 120 Stunden. Am sonnigsten verlief der Herbst 2005 mit 170 Stunden über dem Mittel. 1962 fehlten 70 Sonnenstunden.

Rückblickend ist festzustellen: Alle Jahreszeiten waren zu warm, zu trocken verliefen Frühling und Herbst, zu nass Winter und Sommer, mit Ausnahme des Sommers erlebten wir sonnige Jahreszeiten.

Sommertage stellten sich 48 ein, 6 zu viel im Vorjahr waren es 56, am meisten 2006 (76), am wenigsten 1962 (12).

Heiße Tage notierten wir 13, 2 über dem Mittel, 2011 nur 8, 1962 keinen einzigen. An der Spitze steht das Jahr 2003 mit 25 Tagen mit 30 Grad und mehr.

Frosttage können wir 84 erwarten, im Vorjahr traten nur 66 auf, wie 2011, 2000 nur 43. Dagegen verbuchten wir 1969 124 Tage mit Frost.

Eistage treten in der Regel 23 auf, im vergangenen Jahr 27, 2011 10, 1974 nur einen einzigen. 1963 blieb das Quecksilber an 68 Tagen im Frostbereich, 1969 an 57 Tagen.

Die Niederschlagssumme betrug 586,6 mm, das sind 105 Prozent vom langjährigen Mittel. 2011 fielen 617,2 mm, am meisten 2007 (809,2 mm). Am trockensten war es 2003 (356,9 mm). Die größte Tagesmenge registrierten wir am 5. Juli mit 29,7 mm. Schon viermal brachte der 17. Juli den meisten Niederschlag des Jahres.

Mit Schneefall können wir an 24 Tagen rechnen, 2012 schneite es an 19 Tagen, 2011 nur an 5, 1989 an 3 Tagen. An der Spitze steht das Jahr 2010 mit 55 Tagen. Eine Schneedecke ist an 30 Tagen zu erwarten. Im Vorjahr bedeckte der Schnee an 28 Tagen das Land, 2011 nur an 11 Tagen. 2008 bildete sich das ganze Jahr über keine Schneedecke, 2010 aber und auch 1970 an 89 Tagen. Die maximale Schneehöhe beträgt im Mittel 13 Zentimeter, und die konnten wir 2012 und auch 2011 messen. 1979 erreichte der Schnee 38 cm.

Die Sonne schien 2012 1739 Stunden, weit über der Norm von 1579 Stunden Im Vorjahr wurde dieser Wert mit 1903 Stunden übertroffen, erst recht 2003, da gab es 1978 Stunden mit Sonnenschein, 1978 aber nur 1225.

Gewitter gab es an 12 Tagen, im Durchschnitt sind 18 zu erwarten, die gab es im Vorjahr. 2010 blitzte und donnerte es nur an 8 Tagen, 1967 aber an 36 Tagen. 1978 hatten wir schon am 4. Januar Gewitter, 1990 noch am 27. Dezember.

Die Winde wehten am häufigsten aus West, wie im Vorjahr, am seltensten aus Nord, das war auch 2011 der Fall.

Der Luftdruck hatte einen Überschuss von 0,5 hPa zu verzeichnen, 2011 lag er 2,5 hPa über dem Soll.

Wie verhielten sich die einzelnen Monate?

Warm/trocken verliefen die Monate:

März, April, Mai, August, September und November (6), warm/nass die Monate: Januar, Juli, Oktober und Dezember (4),

kalt/trocken nur der Februar (1)

kalt/nass nur der Juni(1).

2011 notierten wir auch 6 warm/trockene Monate, 5 warm/nasse und einen kalt/nassen, einen kalt/trockenen Monat gab es nicht.

Ich wünsche meinen Lesern ein gutes Jahr 2013!