Bibe06

Berichte der Wetterstation Bismark

Das Wetter in Bismark im Januar 2006

Der Januar – der 2. meteorologische Wintermonat, benannt nach dem römischen Gott Janus, dem Schützer von Toren und Durchgängen – war bei  überdurchschnittlicher Sonnenscheindauer zu kalt und zu trocken. Genauso – kalt, trocken, sonnenscheinreich – stellten sich in den letzten Jahrzehnten schon 9 Januarmonate ein, zuletzt im Jahre 1997. Der Januar 2005 zeigte sich zwar auch sonnig, war aber andererseits zu warm und zu nass.

Das Monatsmittel der Lufttemperatur betrug -2,5°C und wich damit um 2,3K vom langjährigen Mittel ab. Eine solch hohe negative Abweichung verzeichneten wir zuletzt im Oktober 2003 (2,9K). Der Januar war zuletzt 1997 so kalt wie in diesem Jahr. Im Vorjahr registrierten wir ein Mittel von 3,5°C, also 6 Kelvin wärmer. Seit 1957 verbuchten wir aber schon 12 kältere Januarmonate als in diesem Jahr. Am unteren Ende rangiert der Januar 1963 mit einem Mittel von -8.7°C, gefolgt vom Januar 1987 (-7,4°).  Am wärmsten war es 1975. Da errechneten wir ein Mittel von 4,9°C, also mehr als fünf Grad über dem Durchschnitt. Es folgt der Januar 1983 mit 4,1°C. Nur 12 Tage fielen im vergangenen Monat zu warm aus, vorwiegend zu Anfang der 1. Dekade. Das Maximum des Monats notierten wir mit 5,9°C am 11. Nur sechsmal bescherte uns der Januar ein noch tieferes Maximum. Das Minimum verbuchten wir am 27. mir -14,0°C. Von den Extremwerten des Januar blieben wir aber fast 10 Kelvin entfernt. Das absolute Minimum beträgt nämlich -23,3°C, gemessen am 14.1.1987. Das absolute Maximum stammt aus dem Vorjahr. Am 10. kletterte da das Quecksilber auf 15,5°C.

Frosttage verzeichneten wir 27, 7 mehr als normal. Im vorigen Jahr fror es nur an 12 Tagen. Den Rekord hält der Januar 1975 mit nur 5 Frosttagen, Es gab aber schon 5 Jahre mit Frost an allen Tagen des Monats, nämlich 1963, 1970, 1972, 1979 und 1998. Eistage sind 9 im Januar zu erwarten. Im vergangenen Monat mussten wir 14 verzeichnen. 2005 traten nur 2 auf. Ganz ohne Eistage blieb es im Januar 1975, 1983, 1988 und 1989. Im bisher kältesten Januar (1963) ermittelten wir 27 Tage mit einem Maximum unter 0 Grad, 1970 immerhin 24 Tage.

Ende des Monats drang der Frost 53 Zentimeter in den unbewachsenen und schneefreien Erdboden ein.

Die Niederschlagssumme betrug 23,6 mm, das sind 60 Prozent vom langjährigen Mittel. Im Vorjahr konnten wir 45,3 mm verbuchen. Der meiste Niederschlag fiel 1994, nämlich 110,4 mm. Vor 10 Jahren war es mit nur 0,4 mm sehr trocken. An 11 Tagen registrierten wir Niederschlag, am meisten am 17. und 20. (je 7,3 mm).    Mit Schneefall ist im Januar an 6 Tagen zu rechnen, genau diese Anzahl gab es im Vorjahr. In diesem Jahr schneite es nur an 4 Tagen. Ganz ohne Schnee blieben wir bereits fünfmal im Januar: 1974, 1975, 1989, 1991, 1992. Im kalten Januar 1963 kamen noch 16 Tage mit Schneefall hinzu. An 10 Tagen hatten wir eine Schneedecke zu verzeichnen (ganz normal), die aber nur eine Höhe von 5 cm erreichte. 1979 lag der Schnee 21 cm hoch. Im Vorjahr registrierten wir an 7 Tagen eine Schneedecke im Januar, 1963, 1970 und 1979 an allen Tagen des Monats.

Gewitter gab es bisher erst achtmal im Januar, zuletzt 2005. Mit dem 1. Gewitter des Jahres ist auch erst am 8. April zu rechnen, 1978 blitzte und donnerte es schon am 4. Januar, 2001 erst am 16. Juni.

Die Sonnenscheindauer erreichte einen Wert wie noch nie im Januar (s. Kasten). Knapp 50 Stunden schien die Sonne über dem langjährigen Mittel. Dabei konnte sie es sich erlauben, an 13 Tagen fernzubleiben, davon gleich 7 zu Anfang des Monats in Folge. 12 Tage ohne Sonnenschein sind normal, im Januar 2005 hatten wir 6 sonnenscheinlose Tage, 1993 nur 5, aber 1970 und 1973 je 18 Tage.

In der Wetterkunde gibt es den Begriff „Sonnenscheinreiche Tage“. Darunter versteht man im Januar einen Tag mit mindestens 7 Stunden Sonnenschein. In diesem Jahr konnten wir 12 solche Tage verbuchen, das gab es noch nie. Bis jetzt standen die Januarmonate 1963 und 1991 mit 6 sonnenscheinreichen Tagen an der Spitze. Im Durchschnitt sind nur 2 Tage zu erwarten, wie 2005. seit 1962 gab schon 16 Jahre mit keinem einzigen sonnenscheinreichen Tag im Januar.

Die Winde wehten am häufigsten aus Südost, selten aus Nord. Der Luftdruck lag mehr als 9 hPa über der Norm.

Am 4. und 17. graupelte es. Am 20. bildete sich gefährliches Glatteis.

Eine Bauernregel: „Auf trocknen kalten Januar, folgt meist viel Schnee im Februar.“

Diese Regel hat sich bisher zu 50 Prozent bestätigt, bis 1980 zu 62 %.

Otto Herrmann

Wetterstation Bismark/Altmark

Das Wetter in Bismark im Februar 2006

Der Februar – der letzte meteorologische Wintermonat, benannt nach dem altrömischen Gott Februus – war bei unterdurchschnittlicher Sonnenscheindauer zu kalt und zu nass. In dieser Kombination – kalt, nass, sonnenscheinarm – verliefen in den letzten Jahrzehnten erst drei Februarmonate und zwar 1969, 1970 und 1979. Im Vorjahr zeigte sich der Februar zwar auch kalt und nass, er war aber sonnig.

Das Monatsmittel der Lufttemperatur betrug 0,7°C und wich damit um 0,1K vom langjährigen Mittel ab. Im Vorjahr hatten wir eine negative Abweichung von 0,7K zu verzeichnen. Der kälteste Februar liegt genau 20 Jahre zurück. 1986 verbuchten wir ein Mittel von -7,6°C, also mehr als 8 Kelvin zu kalt. An 2. Stelle steht der Februar 1963 mit einer Durchschnittstemperatur von -6,3°C. Am wärmsten in diesem Monat war es 1990 und 1998 mit je einem Mittel von 6,1°C, also mehr als 5 Kelvin zu warm. Im vergangenen Monat fielen 14 Tage zu warm und 14 Tage zu kalt aus. Das Maximum des Monats verbuchten wir am 18. mit 9,3°C, das Minimum am 6. mit -9,1°C. Diese Temperaturen reichen bei weitem nicht an die Extremwerte des Februars heran. Das absolute Maximum beträgt nämlich 17,6°C, gemessen am 3. Februar 2002, das absolute Minimum wurde an 2 Tagen festgestellt. Am 23. und 27. Februar 1986 fiel das Quecksilber auf je -23,0°C. Die 10-Grad-Marke wurde in diesem Jahr nicht erreicht wie schon 22 mal in den Vorjahren. Im Durchschnitt tritt der erste 10-Grad-Tag am 13. Februar ein und es kann mit drei 10-Grad-Tagen gerechnet werden. Im Vorjahr gab es wenigsten einen, 1998 sogar 13 10-Grad-Tage. Der Eintrittstermin des ersten 10-Grad-Tages erstreckt sich über fast 3 Monate. Konnten wir 1988 schon am 2. Januar 10 Grad ablesen, so erst in den Jahren 1984 und 1987 am 26. März. Das Maximum des Februar trat seit 1957 in je 6 Jahren am 1., 21. und 28. auf, noch nie an einem 18., wie in diesem Jahr: Das Minimum stellte sich sechsmal am 1. Februar ein. Frosttage stellten wir 20 fest, 2 mehr als im Mittel. 2005 notierten wir 26 Frosttage. 1998 fror es nur an 5 Tagen. In den Jahren 1963, 1986 und 2003 verging kein einziger Tag ohne Frost. Eistage registrierten wir 4, 2 zu wenig. Im Vorjahr standen 2 Eistage zu Buche. An der Spitze rangieren die Februarmonate 1986 und 1963 mit 25 bzw. 21 Eistagen. Aber schon in 12 Jahren wies jeder Tag im Februar eine Temperatur von null Grad und mehr auf.

Mit dem 28. Februar ging der meteorologische Winter zu Ende. Er war mit einem Mittel von -0.1° 0,5K zu kalt. Der vorige Winter brachte es auf eine Durchschnittstemperatur von 2,0°C. Am wärmsten im Winter war es bisher 1998 mit einem Mittel von 3,9°C ( 3,5K zu warm), am kältesten 1963 mit -6,1°C (6,5 zu kalt).

Die Niederschlagssumme betrug 35,3 mm, dass sind 113 Prozent vom langjährigen Mittel. Im Vorjahr notierten wir 37,1 mm. Den Rekord hält der Februar 1970 mit 89,4mm. 1975 brauchten wir nur 6,0 mm einzutragen. Niederschlag fiel an 15 Tagen, am meisten am 9. 7,5 mm. Die höchste Tagessumme wurde seit 1961 in 4 Jahren an einem 7. Februar registriert.

Schneefall verbuchten wir an 9 Tagen, 3 Tage mehr als normal. Im vorigen Februar schneite es an 10 Tagen, 1970 sogar an 17 Tagen. Schon dreimal blieb der Februar ohne Schnee: 1972, 1975 und 1982.

Eine Schneedecke stellte sich nur an 4 Tagen ein (normal sind 9), die aber mit einer Höhe von 2 cm sehr gering ausfiel. 2005 lag an 11 Tagen Schnee, 5 cm hoch. 1979 wurde eine Höhe von 38 cm festgestellt. In den Jahren 1963, 1979, 1986 und 2003 bedeckte der Schnee an jedem Februartag das Land.

Die Sonnenscheindauer lag unter dem Mittel, etwa 10 Stunden fehlten am Soll, wenn auch die 9 Tage ohne Sonne ganz normal sind. Auch im Vorjahr blieb sie uns an 9 Tagen fern, am häufigsten aber 1980 und 1987 (17 Tage). Sonnenscheinreiche Tage im Februar sind Tage mit mindestens 8 Stunden Sonnenschein. 4 solche Tage konnten wir verbuchen, 3 sind nur zu erwarten, das Vorjahr brachte es auf 6 Tage, die meisten der Februar 2003 auf 11. Aber seit 1962 gab es in 8 Jahren keinen einzigen sonnenscheinreichen Tag im Februar.

Gewitter gab es in den letzten Jahrzehnten erst an 7 Tagen, zuletzt 2002. 1990 und 1998 an je 2 Tagen. Die Winde wehten am häufigsten aus West und Nordost, am wenigsten aus Ost. Der Luftdruck lag etwa 1hPa unter der Norm. Nebel gab es an 3 Tagen.

Eine Bauernregel: „Ist’s Appollonia (9.) feucht,

der Winter meist sehr spät entweicht.“

Diese Regel bestätigte sich bisher zu 30 Prozent.

Appollonia starb Mitte des 3. Jahrhundert. in Alexandria den Märtyrertod.

Otto Herrmann

Wetterstation Bismark/Altmark

Das Wetter in Bismark im März 2006

Der März – der erste meteorologische Frühlingsmonat, benannt nach dem römischen Kriegs- und Wettergott Mars – war bei unterdurchschnittlicher Sonnenscheindauer zu kalt und zu nass. In dieser Zusammensetzung – kalt, nass, sonnenscheinarm – stellte sich das Wetter im März in den letzten Jahrzehnten schon fünfmal ein, zuletzt vor fünf Jahren. Im vorigen Jahr verhielt sich der 3. Monat des Jahres genau umgekehrt. warm, trocken, sonnig.

Das Monatsmittel der Lufttemperatur betrug 2,2°C  und wich damit um 1,9K vom langjährigen Mittel ab. Seit 1957 war es schon in 11 Jahren im März kälter. Den Negativrekord hält der März 1969 mit einem Mittel von -1,1°C (mehr als 5 Kelvin zu kaIt), gefolgt von den Märzmonaten 1964 und 1987 mit je -0,4°C. Am wärmsten war es bisher 1990. Da betrug die Durchschnittstemperatur 7,6°C (also 3,5K zu warm). Nur 7 Tage im vergangenen Monat wiesen eine positive Abweichung auf. Neben dem 20. (Frühlingsanfang) waren es die letzten 6 Tage. Das Maximum wurde am 27. mit 19,5°C gemessen. Auch 1957, 1982 und 1987 wurde die Höchsttemperatur des März an diesem Tage notiert, aber schon sechsmal am 28. März. Das Minimum des Monats wurde am 14. mit -12,6°C abgelesen. Auch 1962 und 1995 verbuchten wir das Monatsminimum an diesem Tage. Andererseits wurde 1989 und 1991 das Maximum an diesem Tage festgestellt. Am häufigsten registrierten wir das Minimum am 22. März – fünfmal.

Die Extremwerte wurden nicht erreicht. Das absolute Minimum beträgt nämlich -18,9°C (gemessen am 3.3.1986), das absolute Maximum 24,4°C (28.3.85), Der März weist mit 43,4K, die größte Temperaturschwankung aller Monate auf. Die 10-Grad-Marke wurde erstmals am 26. März überschritten und dann gleich mit 17,8°C. So wurde der Rekord eingestellt, auch 1984 und 1987 notierten wir den 26. März als spätesten Termin des ersten 10-Grad-Tages des Jahres. Die 20-Grad-Grenze wurde bisher erst in 8 Jahren im März erreicht, In diesem Jahr knapp verfehlt.

Frosttage verbuchten wir 23, neun über dem Mittel, im Vorjahr stellten sich 15 ein. Den Rekord hält der März 1969 mit 30 Frosttagen, da war nur der 31. frostfrei. Im März 1990 und 2000 fror es nur an einem Tag. Eistage  brauchten wir im März erst in 13 Jahren zu verzeichnen. In diesem Jahr gab es einen, im Vorjahr zwei. An der Spitze stehen die Märzmonate 1971 und 1987 mit je 7 Eistagen.

Die ersten drei Monate des Jahres waren alle zu kalt, das stellten wir erst in sechs Jahren fest, zuletzt 1996.

Die Niederschlagssumme betrug 60,7 mm, das sind 175 Prozent vom langjährigen Mittel. Im Vorjahr registrierten wir 31,1 mm, am trockensten war es 1974, da fielen nur 6 Millimeter Niederschlag. An der Spitze stehen die Märzmonate 1981 und 1994 mit je 88 Millimeter, 1988 92,7mm. Niederschlag fiel im vergangenen Monat an 18 Tagen. Vom 12.-23. blieb es fast trocken. Am kräftigsten regnete es am 26. (15,2 mm). Der 3. Monat dieses Jahres reiht sich in die niederschlagsreichsten Märzmonate ein (s. Kasten).

Schnee fiel an 9 Tagen, 5 Tage über dem Mittel. Im Vorjahr schneite es an 7 Tagen, 1962 sogar an 11 Tagen. Ganz ohne Schnee blieb der März schon in 7 Jahren, zuletzt 2003. An 15 Tagen bot sich uns eine Schneedecke, die am 10. eine Höhe von 14 cm erreichte. Im Mittel kann nur an 3-4 Tagen mit einer Schneedecke gerechnet werden. 1969 blieb sie an 23 Tagen bestehen. 1979 lag der Schnee 29 cm hoch.

Die Sonne erreichte nicht ganz ihr Soll, wenn sie uns auch nur an 6 Tagen fernblieb, was genau dem Mittel entspricht. Es gab aber nur 2 sonnenscheinreiche Tage mit mindestens 10 Stunden Sonnenschein (normal 3). Im Vorjahr konnten wir 5 solche Tage verbuchen, 2003 sogar 8.

Gewitter trat am 27. auf, normalerweise ist nur alle drei Jahre einmal mit Gewitter zu rechnen. 1997 gab es sogar 4 Tage mit Gewitter im März.

Nebel verbuchten wir an einem Tag, normal sind 2 Tage, im Vorjahr traten 3 Tage auf, 1964 sogar 9 Tage.

Die Winde wehten am häufigsten aus West und Nordost, selten aus Süd. Der Luftdruck lag mehr als 3 hPa unter der Norm.

Eine Bauernregel: „Friert´s am 40-Ritter-Tag (10. März),

     so kommen noch 40 Fröste nach.“

In den 24 Jahren mit Frost am 10. März folgten im Mittel noch 18 frostige Tage, am meisten 1958 und 1984 (je 31), 1982 und 2004 aber nur 5, in diesem Jahr bisher 13. (Im Jahre 320 erfroren am 10. März 40 römische Soldaten, die als Christen verfolgt wurden.) 

 

Die 10 niederschlagsreichsten Märzmonate seit 1961

1988 92,7 mm
1994 88,6 mm
1981 88,3 mm
1977 69,9 mm
1992 69,4 mm
2000 63,1 mm
2006 60,7 mm
1979 58,6 mm
1961 58,1 mm
2001 55,0 mm

Otto Herrmann

Wetterstation Bismark/Altmark

Das Wetter in Bismark im April 2006

Der April – der zweite meteorologische Frühlingsmonat, benannt nach dem lateinischen Wort aperire (=öffnen) – war bei unterdurchschnittlicher Sonnenscheindauer zu warm und zu trocken. In dieser Zusammensetzung warm, trocken, sonnenscheinarm – stellte sich das Wetter im April erst in fünf Jahren ein, zuletzt 2001. Der April im Vorjahr zeigte sich ebenfalls warm und trocken, er war aber andererseits sonnig.

Das Monatsmittel der Lufttemperatur betrug 9,4°C und wich damit um 1,1K vom langjährigen Mittel ab. Der April 2005 wies eine positive Abweichung von 2,3K auf und war der viertwärmste. An der Spitze rangiert der April 1990 mit einem Mittel von 11,3°C, er war also drei Kelvin zu warm. Am kältesten war es 1973, da war der April drei Kelvin zu kalt. Im vergangenen Monat fielen nur zehn Tage zu kalt aus, verteilt auf alle Dekaden. Das Minimum wurde am 6. mit -1,4°C gemessen. Auch 1978 notierten wir das Minimum 6. April. Am häufigsten jedoch stellte sich die Tiefsttemperatur des Monats am 14. April ein, nämlich in acht Jahren. Das Maximum des vergangenen Monats registrierten wir am 25. mit 23,1°C. Schon dreimal verbuchten wir die Höchsttemperatur an einem 25, zuletzt vor vier Jahren, aber schon achtmal am letzten Tag des Monats. Die Extremwerte des Aprils blieben bestehen. Das absolute Maximum wurde mit 32,0°C am 22. April 1968 eingetragen, das absolute Minimum mit -7,8°C am 12. April 1986. Die 20-Grad-Marke wurde in diesem Jahr erstmals am 21. April erreicht, fünf Tage zu spät. Im Jahre 1990 stellten wir schon am 17. März 20 Grad fest, 1965 erst am 14. Mai. An drei Tagen zeigte das Thermometer 20 Grad und mehr an, was genau der Norm entspricht. 2005 registrierten wir sechs 20-GradTage, 2003 sogar zwölf. In neun Jahren gab es keinen einzigen Tag mit 20 Grad im April, dafür aber 1973 und 1978 schon im März.

Frosttage traten zwei auf. Im Durchschnitt ist mit sechs Frosttagen zu rechnen. Im Vorjahr fror es an fünf Tagen, 1970 sogar an 13 Tagen.

Ganz ohne Frost blieb der April erst in vier Jahren, zuletzt 1998. Eistage sind im April noch nicht aufgetreten. Sommertage sind alle zwei Jahre zu erwarten. Den Rekord hält der April 1993 mit sieben Sommertagen. Im Durchschnitt tritt der 1. Sommertag des Jahres am 11. Mai ein. 1959 konnten wir schon am 14. April einen Sommertag begrüßen, 1991 erst am 2. Juli (das war dann auch gleich ein heißer Tag). Im Vorjahr konnten wir am 1. Mai 25 Grad verzeichnen. Heiße Tage gab es erst dreimal im vierten Monat des Jahres, zwei 1968, einer 1996.

Nach vier Monaten beträgt die negative Temperaturabweichung knapp 0,8 Kelvin.

Die Niederschlagssumme hatte einen Wert von 37,6 mm, das sind 98 Prozent vom langjährigen Mittel. Im Vorjahr fielen 6,7 mm, 1988 sogar nur 2,3 mm. An der Spitze steht der April 1983 mit 95,3 mm. Es regnete an 21 Tagen, am meisten am 28. (6,4 mm).

Schneefall brauchten wir nicht zu notieren wie schon in 17 Jahren seit 1960, zuletzt 2003. Im Mittel ist mit ein bis zwei Schneetagen zu rechnen 1970 schneite es an sechs Tagen. Die höchste Schneedecke stellten wir am 10. April 1986 fest, sie betrug 10 Zentimeter, am Ende des Monats (29.) immerhin noch 5 cm (1970).

Die Sonne schaffte nicht ihr Soll, es fehlten etwa 20 Stunden, obwohl sie uns nur an zwei Tagen fernblieb. Im Mittel treten vier Tage ohne Sonnenschein auf. Es gab aber nur einen sonnenscheinreichen Tag (mindestens 11 Stunden Sonnenschein), drei Tage zu wenig. 1966 verbuchten wir zehn Tage ohne Sonnenschein, davon neun in Folge. Erst in vier Jahren schien die Sonne an allen Tagen im April, zuletzt im Vorjahr.

Gewitter beobachteten wir an zwei Tagen, ein Tag zuviel. 1990 blitzte und donnerte es sogar an vier Tagen. Im Durchschnitt erleben wir am 8. April den ersten Gewittertag des Jahres, in diesem Jahr schon am 27. März. 1978 gab es bereits am 4. Januar Gewitter, 2001 erstmals am 16. Juni.

Die Winde wehten am häufigsten aus West und Südwest, selten aus Ost.

Der Luftdruck lag knapp 1 hPa unter der Norm. Am 4. April graupelte es, am 1. konnten wir einen Regenbogen beobachten.

Eine Bauernregel: „Gewitter vor St. Georgs Tag (23.)                          

                             ein kühles Jahr bedeuten mag.“

Diese Regel bestätigte sich bisher zu 19 Prozent. (Georg erlitt als römischer Soldat etwa im Jahr 304 den Märtyrertod).

Otto Herrmann

Wetterstation Bismark/Altmark

Das Wetter in Bismark im Mai 2006

Der Mai – der letzte meteorologische Frühlingsmonat, benannt nach der römischen Wachstumsgöttin Maja – war bei überdurchschnittlicher Sonnenscheindauer zu warm und zu nass. In dieser Form -warm, nass, sonnenscheinreich – erlebten wir den Mai erst fünfmal in den zurückliegenden Jahrzehnten, zuletzt 1993. Warm und nass zeigte sich der Mai im Vorjahr, er war aber sonnenscheinarm.

Das Monatsmittel der Lufttemperatur betrug 14,3°C und wich damit um 1,0K vom langjährigen Mittel ab. Im Vorjahr verbuchten wir eine Durchschnittstemperatur von 14,2°C. Die wärmsten Maimonate bescherten uns die Jahre 1993 und 2003 mit einem Mittel von je 15,7°C, also fast zweieinhalb Kelvin zu warm. Der kälteste Mai liegt 15 Jahre zurück. 1991 verbuchten wir nur 10,0°C. 19 Tage fielen im vergangenen Monat zu warm aus, bis zum 13. alle Tage. Am 12. stellte sich das Maximum mit 27,3°C ein. Bisher wurde erst einmal die Höchsttemperatur im Mai an einem 12. gemessen, aber schon fünfmal am 27. Das Minimum konnten wir schon am 1. Mai registrieren, es betrug 0,5°C. Schon siebenmal verzeichneten wir die Tiefsttemperatur im Mai an einem 1., siebenmal aber auch am 3. des Monats. Die Extremwerte blieben bestehen. Das absolute Minimum ermittelten wir am 11. Mai 1978 mit -3,2°C, das absolute Maximum im Vorjahr am 28., es betrug 34,5°C und war zugleich die Höchsttemperatur des ganzen Jahres. Frosttage gab es nicht, im Durchschnitt treten sie auch nur alle 2 Jahre auf. Zuletzt fror es 1996 im Mai. 1980 jedoch mussten wir vier Frosttage verbuchen, den letzten sogar am 23. Sommertage registrierten wir wie im Vorjahr nämlich sieben. Der erste trat am 3. auf, 8 Tage zu früh. An der Spitze steht der Mai 1988 mit 12 Sommertagen. Seit 1957 gab es aber schon neun Maimonate mit keinem einzigen Sommertag. Zuletzt blieb im Mai 1994 die Temperatur unter 25 Grad. Heiße Tage gibt es im Mai nur alle zwei Jahre einmal zu verzeichnen. Im Vorjahr jedoch und auch 1985 konnten wir sogar drei heiße Tage notieren. Aber in den letzten fünf Jahrzehnten gab es nur in 12 Jahren im Mai Höchstwerte von 30 Grad und mehr. Mit dem 31. Mai ging der meteorologische Frühling (März – Mai) zu Ende. Dank der Monate April und Mai erreichte er noch den langjährigen Durchschnittswert. Der Frühling im Vorjahr war dagegen 1,1K zu warm. Den wärmsten Frühling jedoch ermittelten wir im Jahr 2000 (2,4K zu warm). Der kälteste liegt schon lange zurück. 1970 lag die Frühlinstemperatur 2 Kelvin unter dem Mittel.

Die Niederschlagssumme betrug 63,7 mm, das sind 135 Prozent vom langjährigen Mittel. Damit gehört der diesjährige Mai zu den 10 niederschlagreichsten Monaten (s. Kasten). Im Vorjahr notierten wir 67,2 mm, 1989 nur 4,7 mm. Die ersten 12 Tage des Monats blieben völlig trocken, danach regnete es bis ans Monatsende an 15 Tagen, am meisten am 27., nämlich 23,2 mm. Auch 1981 stellte sich das Monatsmaximum am 27. ein (21,4 mm), aber schon sechsmal an einem 28. Mai. Die 23,2 mm vom 27. Mai stellen die größte Tagessumme seit dem 10. September 2003 dar, da fielen 25,2 mm. Seit 1961 gab es bisher nur 10 Tage im Mai mit 20 Millimeter Niederschlag und mehr, zuletzt am 21. Mai 1993 (26,6 mm). Seit Anfang des Jahres beträgt der Niederschlagsüberschuss rund 25 Millimeter.

Gewitter hatten wir an 3 Tagen, was genau der Norm entspricht. Im Vorjahr registrierten wir 6 Gewittertage, in den Jahren 1983, 1986 und 1993 sogar sieben. Ohne Gewitter blieb es erst in 4 Jahren: 1972, 1991,1992 und 2001.

Die Sonnenscheindauer lag über der Norm, eine Stunde pro Tag erfreute uns die Sonne zusätzlich, ihr Soll hatte sie bereits am 24. erfüllt. Sie schien an allen Tagen. Das war bisher erst in 7 Maimonaten der Fall, zuletzt 2000. Normalerweise muss mit 2 sonnenscheinlosen Tagen gerechnet werden, Das Vorjahr brachte es sogar auf drei. An der Spitze steht der Mai 1996 mit 8 Tagen ohne Sonnenschein, davon 5 in Folge. Sonnenscheinreiche Tage (mindestens 12 Stunden) gab es 9, 3 über dem Durchschnitt. Den Rekord hält der Mai 1989 mit 15 sonnenscheinreichen Tagen. 1962 und 1984 wurden 12 Stunden an keinem Tag erreicht.

Die Winde wehten am häufigsten aus West und Nordwest, am wenigsten aus Süd. Der Luftdruck lag etwa 0,7 hPa unter dem Mittel.

An zwei Tagen graupelte es, an zwei weiteren Tagen zeigte sich ein Regenbogen.

Eine Bauernregel: „Die Witterung an St. Urban (25. Mai), zeigt des Herbstes Wetter an.“

Auf einen kalt/nassen 25. Mai (kalt/nass war der der 25. Mai in diesem Jahr) folgte nur zu 25 Prozent auch ein kalt/nasser Herbst. (Urban war der 17. Papst, er regierte von 222 –230).

Otto Herrmann

Wetterstation Bismark/Altmark

Das Wetter in Bismark im Juni 2006

Der Juni – der erste meteorologische Sommermonat, benannt nach der römischen Göttin Juno, der Göttin des himmlischen Lichtes – war bei überdurchschnittlicher Sonnenscheindauer zu warm und zu trocken. Auch im Vorjahr gestaltete sich das Wetter warm, trocken, sonnenscheinreich und davor schon in elf Jahren in den letzten Jahrzehnten.

Das Monatsmittel der Lufttemperatur betrug 18,0°C und wich damit um 1,4K vom langjährigen Mittel ab. Erst fünfmal konnten wir ein höheres Mittel im Juni feststellen. An erster Stelle steht der 6. Monat vor 3 Jahren mit 19,7°C, also mehr als 3 Kelvin zu warm. An letzter Stelle rangiert der Juni 1991 mit nur 14,1°C (2,5K zu kalt). Im Vorjahr verzeichneten wir ein Mittel von 17,3°C. Nach der 1. Dekade sah es nicht nach einem Wärmeüberschuss aus, lag sie doch 2,6K unter der Norm. Doch dann kam die 2. Dekade mit Sommer- und heißen Tagen und schon am 15. des Monats war der Rückstand aufgeholt. Die höchste Temperatur des Monats verbuchten wir am 25. mit 32,8°C. Auch 1965 und 1967 ermittelten wir das Maximum des Monats am 25., aber schon fünfmal am 27. Das Minimum des Monats stellte sich bereits am 2. mit 2,9°C ein. Schon in 5 Jahren wurde die Tiefsttemperatur des Junis ebenfalls am 2. abgelesen, aber schon siebenmal am 1. Juni. Die Extremwerte des Monats wurden nicht erreicht, wenn auch zum absoluten Minimum nicht allzu viel fehlte. Es betrug nämlich 1,2°C und wurde am 6. Juni 1991 gemessen. Zum absoluten Maximum dagegen war der Abstand doppelt so groß. Am 5. Juni 1982 ermittelten wir die Höchsttemperatur von 36,1°C.

Sommertage konnten wir 14 verbuchen, 5 über dem Durchschnitt. Im Vorjahr ermittelten wir einen mehr. An der Spitze steht der Juni 1992 mit 23 Sommertagen. Ein Jahr davor gab es keinen einzigen Sommertag in diesem Monat.

Heiße Tage sind im Durchschnitt 2 im Juni zu erwarten. In diesem Jahr gab es 5 zu registrieren, im Vorjahr 3. Den Rekord halten die Junimonate 1966 und 1976 mit je 7 heißen Tagen. Vor 3 Jahren konnten wir 6 notieren. In 15 Jahren (seit 1957) blieb das Maximum an allen Tagen des Junis unter 30 Grad.

Frost trat noch nicht in der Wetterhütte auf, aber schon an 5 Tagen in Erdbodennähe, davon 2 1991. Die negative Temperaturabweichung beträgt nach 6 Monaten nur noch 0,1K.

Die Niederschlagssumme hatte einen Wert von 48,6 mm, das sind 76 Prozent vom langjährigen Mittel. Im Vorjahr fielen nur 13,9 mm, noch weniger 1976 (9,6 mm). Am feuchtesten war es im Juni 1995, als wir 124,4 mm errechneten. Geregnet hat es nur an 8 Tagen, am meisten am 19. (24 mm). Auch 1962 wurde die Höchstsumme an einem 19. registriert, aber schon in 4 Jahren am 22. und 30. Juni. Seit Jahresbeginn haben wir nur noch einen Niederschlagsüberschuss von etwa 10 Millimeter. Vom 7.-14. regnete es nicht. Im Juni 1989 gab es 19 Tage in Folge ohne Niederschlag.

Gewitter trat an 2 Tagen auf wie 2005, 2 Tage unter der Norm. 1967 blitzte und donnerte es an 10 Tagen. Erst zweimal – 1976 und 1986 – blieb der ganze Monat ohne Gewitter.

Die Sonnenscheindauer lag weit über der Norm. Mehr als 2 Stunden pro Tag erfreute sie uns zusätzlich. Nur in 6 Junimonaten gab es noch mehr Sonnenstunden. Schon am 24. hatte die Sonne ihr Soll erfüllt. Acht sonnenscheinreiche Tage (mindestens 13 Stunden) konnten wir verbuchen, drei über der Norm. 1976 notierten wir sogar 14 Tage mit 13 Stunden Sonnenschein, aber schon in 6 Jahren trat kein einziger Tag auf, zuletzt vor 2 Jahren. Nur an einem Tag im vergangenen Monat blieb die Sonne uns fern, was genau dem Durchschnitt entspricht. 1988 mussten wir 6 Tage ohne Sonnenschein verbringen, 2002 3 Tage hintereinander. Aber schon in 14 Junimonaten beglückte uns die Sonne an jedem Tag.

Die Winde wehten am häufigsten aus Nordwest und West, selten aus Süd. Der Luftdruck lag 3,6 hPa über der Norm. Am 2. Juni herrschte Nebel in den Morgenstunden,  am 19. graupelte es gegen Abend.

Eine Bauernregel: „Wenn St. Anton (13.) die Sonne lacht, St. Peter (29.) meist viel Wasser macht“.

Diese Regel traf bisher zu 80 Prozent nicht zu, so auch in diesem Jahr. (Antonius war Prediger und Kirchenlehrer. Er starb am 13. Juni 1231 in der Nähe von Padua)

Otto Herrmann

Wetterstation Bismark/Altmark

Das Wetter in Bismark im Juli 2006

Der Juli – der zweite meteorologische Sommermonat, benannt nach dem römischen Kaiser Julius Caesar – war bei überdurchschnittlicher Sonnenscheindauer zu warm und zu trocken. So zeigten sich in den letzten Jahrzehnten bereits 14 Julimonate – warm, trocken, sonnenscheinreich zuletzt 2001. Der Juli im Vorjahr war auch warm, dagegen aber nass und sonnenscheinarm.

Das Monatsmittel der Lufttemperatur betrug 24,0°C und wich damit um 5,7 Kelvin vom langjährigen Mittel ab. Der vergangene Monat übertraf den bisher wärmsten Julimonat im Jahre 1994 um 1,4 Kelvin und steht nun einsam an der Spitze (s. Infokasten). Den kältesten Juli erlebten wir 1962, als das Mittel mit nur 15,1°C festgestellt wurde, also mehr als drei Kelvin zu kalt. Die Temperatur lag im Juli an allen Tagen über dem Durchschnitt, allen voran der 20. mit einer positiven Abweichung von 9,8°C. An diesem Tage wurde auch die Höchsttemperatur des Monats ermittelt, sie betrug 38,2°C. Damit wurde das absolute Maximum um 1,0K übertroffen, bisher 37,2°C gemessen am 21. Juli 1992.

Auch in den Jahren 1965, 1998 und 2003 registrierten wir das Maximum an einem 20, ebenso viermal am 19. Das Minimum des Monats betrug 10,5°C, abgelesen am 1. An diesem Tage wurde auch 1975, 1994 und 2000 die Tiefsttemperatur verbucht, viermal auch schon am 2., 7. und 14. Das absolute Minimum des Monats wurde am 7. Juli 1964 mit 4,4°C notiert.

Sommertage kann man 12 in diesem Monat erwarten, im Vorjahr traten 17 auf und in diesem Jahr: Jeder Tag über 25 Grad. Ein Rekord für alle Zeiten, er kann nicht mehr übertroffen werden. Bisheriger Spitzenreiter war der Juli 1994 mit 28 Sommertagen. In den Jahren 1962 und 2000 gab es nur einen einzigen Sommertag.

Heiße Tage treten in der Regel 4 im Juli auf. 2005 verzeichneten wir 7. Der Juli 2006 brachte es auf 20 heiße Tage und überbot den Juli 1994 um 4 Tage. 12 heiße Tage in Folge (17.-28. Juli) gab es erst einmal und zwar vom 21.7. -1.8.1994. Seit 1957 erlebten wir schon 12 Julimonate ohne eine Temperatur von 30 Grad, zuletzt vor 2 Jahren, da traten erst im August heiße Tage auf.

Nach 7 Monaten hat die Temperaturabweichung nun einen positiven Wert (0,7°C).

Die Niederschlagssumme betrug 19,4 mm, das sind 30 Prozent vom langjährigen Mittel. Im Vorjahr verbuchten wir 92,2 mm. An der Spitze steht der Juli 1987 mit 136,1 mm. Am trockensten war es 1983, als nur 6,4 mm fielen. Geregnet hat es an 6 Tagen, am meisten am 28. (7,4 mm). Auch 1971, 2000 und 2003 wurde die Höchstsumme an einem 28. gemessen, aber schon viermal an anderen Tagen. Vom 1.6., vom 13.-19. und vom 21.-26. blieb es völlig trocken. Im trockenen Juli 1983 registrierten wir 16 Tage in Folge ohne Niederschlag. 1993 regnete es im Juli an 13 Tagen hintereinander.

Mit Gewitter kann man im Juli an 5 Tagen rechnen. In diesem Jahr wie auch im Vorjahr notierten wir nur 3 Tage mit Blitz und Donner. Im Juli 1962 und 1973 krachte es an 9 Tagen. Ganz ohne Gewitter blieb der Monat noch nie. Die Sonnenscheindauer übertraf alle Juliwerte. Der bisher sonnenscheinreichste Juli 1994 wurde um 20 Stunden überboten. Mehr als 5 Stunden pro Tag schien die Sonne über ihrem Monatssoll. Es stellten sich 21 sonnenscheinreiche Tage ein (mindestens 12 Stunden Sonnenschein). Auch in dieser Beziehung wurde der bisherige Rekord von 1994 (16 sonnenscheinreiche Tage) übertroffen. An jedem Tag schien die Sonne – wie jedes 2. Jahr. Im Vorjahr blieben 5 Tage ohne Sonnenschein, 1984 und 2002 6.

Die Winde wehten am häufigsten aus Nord und Nordost, Süd nur  3%. Der Luftdruck lag 3,5 hPa über der Norm.

Eine Bauernregel: „Macht der Juli uns heiß, bringt der Winter viel Eis“.

Auf 16 recht heiße Julimonate folgten nur 2 recht kalte Winter (12,5%).

Otto Herrmann

Wetterstation Bismark/Altmark

Das Wetter in Bismark im August 2006

Der August – der letzte meteorologische Sommermonat, benannt nach dem römischen Kaiser Augustus – war bei unterdurchschnittlicher Sonnenscheindauer etwas zu warm und viel zu nass.

In dieser Form – warm, nass, sonnenscheinarm- – zeigte sich das Wetter in den letzten Jahrzehnten im August erst viermal, zuletzt vor zehn Jahren. Im Vorjahr schien die Sonne auch zu wenig, es war aber kalt und trocken.

Das Monatsmittel der Lufttemperatur betrug 18,1°C und wich damit nur um 0,1K vom langjährigen Mittel ab. Der August im Vorjahr war 0,4K zu kalt. Viel kälter stellte sich dieser Monat 1962 mit nur 15,6°C ein, er war also zweieinhalb Kelvin zu kalt. An der Spitze rangiert der August 1997 (21,8°C), er war vier Kelvin zu warm. An 17 Tagen lag das Tagesmittel über dem Durchschnitt. Die Höchsttemperatur registrierten wir am 7. mit 28,9°C.

Schon viermal war der 7. der wärmste Tag im Monat. Bisher wurde das Maximum des August am 1. und 3. gemessen, je fünfmal. Die Tiefsttemperatur verbuchten wir am 13. mit 10,3°C. Auch 1961 und 1970 notierten wir das Minimum am 13. Tag des August, aber schon siebenmal am 30.

Die Extremwerte des August wurden bei weitem nicht erreicht. Betrug der Abstand zum absoluten Minimum (gemessen am 22. August 1964 mit 3,1°C) etwa sieben Kelvin, so ergab sich zum absoluten Maximum (notiert am 9. August 1992 mit 40 Grad) ein Fehlbetrag von 11 Kelvin.

Sommertage konnten wir nur sieben notieren, das sind vier zu wenig. Im Vorjahr verzeichneten wir auch nur neun. Ganz unten aber steht der August 1962 mit nur einem Tag über 25 Grad, an der Spitze der heiße August 1997 mit 27 Sommertagen.

Heiße Tage kann man drei im August erwarten. In diesem Jahr blieb das Quecksilber an allen 31 Tagen unter 30 Grad, wie schon seit 1957 in 11 Augustmonaten, so auch 2005. Den Rekord hält der August 2003 mit 13 heißen Tagen, davon sieben in Folge.

Mit dem 31. August ging der meteorologische Sommer zu Ende. Er war 2,4K zu warm und steht damit nach dem Sommer 2003 (+2,8K) an 2. Stelle. Den kältesten Sommer erlebten wir 1962, er war 2,5 K zu kalt.

Die Niederschlagssumme betrug 90,2 mm, das sind 153 Prozent vom langjährigen Mittel. Damit steht der diesjährige August an 5. Stelle der nassesten Augustmonate (s. Infokasten). Ganz vorn der August 1994 mit 142,6 mm. Am trockensten zeigte sich der August 1973, als wir nur 10 Millimeter eintragen konnten. Im Vorjahr verzeichneten wir 29,3 mm Niederschlag. Es regnete an 22 Tagen, davon 14 in Folge. Bisher stand der August 1963 mit 12 Regentagen hintereinander an der Spitze. Am meisten regnete es am 26. (18,7 mm).

Auch 1963, 1982 und 1997 verbuchten wir an einem 26. das Maximum des Monats, jetzt also zum vierten Mal. Auch am 19. wurde in den letzten Jahrzehnten schon viermal die Höchstsumme des Monats notiert.

Mit Gewitter ist im August an drei Tagen zu rechnen, in diesem Jahr gewitterte es an 4 Tagen. Die Augustmonate 1998 und 2005 blieben bisher als einzige ohne Gewitter. 1967 registrierten wir 9 Gewittertage.

Nach dem sonnenreichen Juli blieb die Sonne im August weit hinter ihrem Soll zurück. Mehr als 2 Stunden pro Tag schien sie zu wenig, wenn wir auch nur einen Tag ohne Sonne zu verzeichnen brauchten, was genau dem Durchschnitt entspricht. 1970 verbuchten wir 4 Tage ohne Sonnenschein.

1975 erlebten wir den sonnenscheinreichsten August mit 3 Stunden pro Tag über dem Normalwert. Der Luftdruck lag bis zum 30. an jedem Tag unter der Norm, im ganzen Mont um mehr als 5hPa. Die Winde wehten am häufigsten aus West (43 %), selten aus Ost und Südost (1-2%).

Eine Bauernregel: „Wie sich an Bartholomäus (24.) das Wetter verhält, so ist es auch im Herbst bestellt“.

Der 24. August stellte sich schon zwölfmal in den letzten Jahrzehnten wie in diesem Jahr ein, nämlich warm und trocken. Darauf folgte aber nur zu 25 Prozent ein warm/trockener Herbst. (Bartholomäus war einer der 12 Apostel).

Otto Herrmann

Wetterstation Bismark/Altmark

Das Wetter in Bismark im September 2006

Der September – der erste meteorologische Herbstmonat – war bei überdurchschnittlicher Sonnenscheindauer zu warm und zu trocken. In dieser Form – warm, trocken, sonnenscheinreich – gestaltete sich das Wetter in diesem Monat schon dreizehn mal zuletzt von 2002-2005 durchgehend.

Das Monatsmittel der Lufttemperatur betrug 19,0°C und wich damit um 4,8K vom langjährigen Mittel ab. So übertraf der September den bisher wärmsten im Jahr 1999 um 0,6K und den Vormonat um 0,8K. Bisher war der September erst einmal wärmer als der August ausgefallen und zwar 1961 (+0,3K). Im Vorjahr konnten wir im September ein Mittel von 16,7°C notieren. Am kältesten zeigte sich der 9. Monat 1972, als wir nur eine Durchschnittstemperatur von 11,6°C verbuchten, also etwa 2,5K zu kalt. Nur ein Tag fiel im vergangenen Monat zu kalt aus, das war der 9. Die Tiefsttemperatur des Monats wurde aber am 21. mit 8,3°C gemessen. Schon dreimal wurde bisher das Minimum an einem 21. registriert, aber schon fünfmal an einem 29. Am 21. die Tiefsttemperatur, einen Tag darauf die Höchsttemperatur mit 29,0°C. Bisher wurde erst einmal und zwar 2003 das Maximum an einem 22. festgestellt, aber schon siebenmal am 3. Die Extremwerte des Septembers blieben bestehen. Das absolute Maximum liegt mit 33,0°C (5.9.1973) noch 4 Kelvin höher, das absolute Minimum etwa 10 Kelvin tiefer. Es wurde mit    -1,8 am 17.9.1971 verbucht.

Sommertage gab es soviel wie noch nie im September nämlich 17. Damit wurde der bisherige Spitzenwert von 1999 noch um 3 Tage überboten. Im Vorjahr konnten wir 8 notieren. Normalerweise sind nur 2 Sommertage im September zu erwarten. Seit 1957 blieb die Temperatur schon in 15 Jahren unter 25 Grad.

Heiße Tage wurden knapp verfehlt. Seit Messbeginn sind erst 18 aufgetreten, davon allein 4 im Vorjahr, je 3 1961 und 1975. Frosttage treten noch seltener auf. Bisher fror es erst zweimal im September: 1971 und dann noch einmal 1987, am Erdboden 14 mal.

Im langjährigen Durchschnitt ist der 1. Frost des Herbstes auch erst am 23. Oktober zu erwarten. Nach 9 Monaten beträgt die positive Temperaturabweichung etwa 1 Kelvin. Nur die ersten 3 Monate waren zu kalt.

Die Niederschlagssumme hatte einen Wert von 6,4 mm, das sind nur 14 Prozent vom langjährigen Mittel. Im Vorjahr registrierten wir 42,4 mm. An der Spitze rangieren die Septembermonate 2001 mit 106,9 mm und 1978 (100,5 mm), Am trockensten zeigte sich der September 1959, als nur 1,3 mm fielen. Geregnet hat es an 4 Tagen. Vom 8.-25. blieb es ganz trocken, also 18 Tage in Folge ohne Regen. Damit wurde der Rekord aus dem Jahre 1990 knapp verfehlt, da mussten wir 19 Tage ohne Regen hintereinander notieren Am meisten regnete es am 3. Auch 1985 wurde die Höchstsumme an einem 3. festgestellt, aber schon sechsmal am 15. Seit Jahresbeginn fehlen 30 mm.

Gewitter gab es nicht zu verzeichnen wie schon vierzehnmal seit 1960, zuletzt vor 2 Jahren. Dagegen blitzte und donnerte es 1963 an 7 Tagen. Die Sonne übertraf ihren bisherigen Rekord aus dem Vorjahr um fast 20 Stunden: Mehr als 3 Stunden pro Tag schien die Sonne über ihrem Soll, das bereits am 18. erfüllt war. 2 Tage später war auch der Durchschnitt der Jahresmenge erreicht, An keinem Tag blieb die Sonne hinter den Wolken obwohl 1-2 Tage ohne Sonnenschein im September zu erwarten sind. Im Vorjahr notierten wir einen Tag ohne Sonnenschein, 1994 sogar 7, davon 3 hintereinander. Wie in diesem Jahr schien die Sonne auch 1982, 1991, 1997, 2003 und 2004 an allen Tagen des Monats. Es gab 15 sonnenscheinreiche Tage mit mindestens 10 Stunden Sonnenschein. Höchstwert bisher 13 (2004 und 2005). In der Regel sind nur 4 zu erwarten Die Winde wehten am häufigsten aus Südost, zu keinem Termin aus Nord- und Nordost. Der Luftdruck lag 1 hPa unter der Norm, am 7. trat ein Regenbogen auf. Eine Bauernregel: „ Ist Lambert (17.9.) hell und klar, bringt’s ein trockenes Frühjahr. Diese Regel hat sich bisher zu 64% bestätigt. (Lambert war Bischof in Maastricht, er wurde am 17.9.705 ermordet.)

Die 10 wärmsten September-Monate

1)         19,0      2006

2)         18,4      1999

3)         16,7      2005

4)         16,6      1961

5)         16,6      1982

6)         16,3      1975

7)         16,0      1989

8)         15,5      2003

9)         15,3      1991

10)       15,1      2004

Otto Herrmann

Wetterstation Bismark/Altmark

Das Wetter in Bismark im Oktober 2006

Der Oktober – der zweite meteorologische Herbstmonat – war bei leicht überdurchschnittlicher Sonnenscheindauer viel zu warm und etwas zu trocken. Ein solches Wetter – warm, trocken, sonnig – brachte uns der 10. Monat schon neunmal in den letzten Jahrzehnten, zuletzt 2004 und 2005.

Das Monatsmittel der Lufttemperatur betrug 13,5°C und wich damit um 4,1K vom langjährigen Mittel ab. So blieb der diesjährige Oktober nur 0,1K unter dem des Jahres 2001, der weiter an 1. Stelle steht. Im Vorjahr verbuchten wir ein Mittel von 12,2°C. Den kältesten Oktober registrierten wir 1992, als das Mittel nur 6,1°C betrug, also mehr als 3 Kelvin zu kalt. Alle Tage des Monats fielen zu warm aus. Den letzten kalten Tag verzeichneten wir am 9. September. Die Monatshöchsttemperatur bescherte uns gleich der 1. Tag mit 23,6°C, im Laufe des Monats folgten noch 3 weitere Tage mit Temperaturen über 20°C. Schon neunmal notierten wir das Maximum an einem 1. Oktober, zuletzt 2003 (im Vorjahr am 6. Oktober). Das Minimum des Monats verbuchten wir am 18. mit 1,4°C. Auch 1994 brachte uns der 18. Oktober den kältesten Tag, aber schon sechsmal der 31., im Vorjahr der 16.

Die Extremwerte des Monats blieben unangetastet, beträgt doch das absolute Maximum 28,4°C (4.10.1966), also 5 Kelvin höher als in diesem Jahr. Zum absoluten Minimum fehlten mehr als 8 K (28.10.1997 minus 7,0°C).

Sommertage blieben aus. Seit 1957 konnten überhaupt erst 9 verbucht werden, davon allein 3 1985. Den letzten Sommertag im Oktober registrierten wir 1995.

Frosttage sind noch nicht aufgetreten wie schon 14-mal in den vergangenen Jahrzehnten. Im Durchschnitt ist jedoch mit 3 zu rechnen. Im Vorjahr fror es an einem Tag. Den Rekord hält der Oktober vor 3 Jahren mit 12 Frosttagen. Im Mittel tritt der erste Frost am 23. Oktober auf. Die Eintrittstage liegen über 2 Monate auseinander. Fror es 1971 erstmals am 17. September, so 1958 erst am 23. November. Auch in Erdbodennähe blieben wir im vergangenen Monat ohne Frost, was bisher erst viermal der Fall war, zuletzt 2001.

Heiße Tage und Eistage sind bisher im Oktober noch nicht aufgetreten. Nach 10 Monaten beträgt die positive Temperaturabweichung schon fast 1,4 Kelvin. Neben dem Oktober haben dazu besonders der Juli (+5,7K) und der September (+4,7K) beigetragen.

Die Niederschlagssumme brachte es auf 36,7 mm, das sind 92 Prozent vom langjährigen Mittel. An der Spitze steht der Oktober 1998 mit 128,8mm. Ziemlich trocken blieb es 1979 (10mm). Im Vorjahr 20,8 mm. Es regnete an 15 Tagen, davon 5 in Folge (20.-24.) 1974 verbuchten wir 18 Regentage hintereinander. 1980 bleiben 20 Tage in Folge ohne Niederschlag, in diesem Jahr nur 6 (8.-13.). Die größte Tagessumme stellten wir am 29. mit 7,9 mm fest. Auch 1965 und 1967 regnete es an einem 29.10. am meisten, aber schon fünfmal am 6. Oktober. Den Oktoberrekord hält der 27.10.1998 mit 36,8 mm.

Mit Gewitter ist nur alle 5 Jahre einmal zu rechnen. Das letzte Gewitter im Oktober erlebten wir 2002. 1966 blitze und donnerte es sogar an 2 Tagen in diesem Monat.

Die Sonne schien nur wenige Stunden über ihrem Soll. An 4 Tagen blieb sie hinter den Wolken, das sind 2 Tage unter der Norm. Sonnig an jedem Tag des Monats war es noch nie. Nur einen Tag ohne Sonne verbuchten wir 1989, 1990, 1997 und 1999. Im Oktober 1985 mussten wir an 13 Tagen ohne Sonnenschein auskommen, davon 5 in Folge. Wir notierten 5 sonnenscheinreiche Tage mit mindestens 8 Stunden Sonnenschein, was genau der Norm entspricht.

Die Winde wehten am häufigsten aus Südwest und West. Der Luftdruck lag 3 hPa unter dem Durchschnitt.

Eine Bauernregel: „ Warmer Oktober bringt für war uns einen kalten Januar.“ Diese Regel hat sich bisher nur zu 30% bestätigt, seit 1980 jedoch zu 43 Prozent.

Die 10 wärmsten Oktober-Monate

1)         13,6      2001

2)         13,5      2006

3)         13,0      1995

4)         12,2      2005

5)         12,1      2000

6)         11,5      1967

7)         11,3      1966

8)         11,2      1989

9)         11,0      1961

10)       10,8      2004

Otto Herrmann

Wetterstation Bismark/Altmark

Das Wetter in Bismark im November 2006

Der November – der letzte meteorologische Herbstmonat – war bei überdurchschnittlicher Sonnenscheindauer viel zu warm und zu trocken. Schon neunmal in den letzten Jahrzehnten erlebten wir ein solches Wetter: warm, trocken, sonnig – zuletzt im vorigen Jahr.

Das Monatsmittel der Lufttemperatur betrug 8,1°C und wich damit um 4,0K vom langjährigen Mittel ab. Nun steht der 11. Monat dieses Jahres weit an der Spitze aller Novembermonate und übertraf die bisher führenden von 1963 und 1994 um 0,9K (s. Kasten). Im Vorjahr betrug das Mittel 4,9°C. Am kältesten im November war es 1993, da lag das Mittel im Frostbereich (-0,5°C). Nur 3 Tage (2.-4.) fielen im vergangenen Monat zu kalt aus. In dieser Zeit verzeichneten wir auch das Minimum des Monats und zwar am 2. mit -2.0°C. Erst einmal – 1963 – notierten wir das Minimum des Monats an einem 2., aber schon sechsmal an einem 30. Das Maximum des Monats registrierten wir am 16. mit 16,9°C. Auch in den Jahren 1980, 1987 und 1995 wurde das Maximum an einem 16. gemessen, am 1. und 3. November schon je fünfmal. Die Extremwerte des Monats blieben bestehen, wenn auch zum absoluten Maximum nur gut 3 Kelvin fehlten. Es wurde am 1. Nov. mit 20,0°C festgestellt. Die 16,9°C vom 16. bedeuten aber neuen Dekadenrekord. Zum Rekord der 3. Dekade fehlten nur 0,3K (am 26. wurden immerhin 14,9°C verbucht}. Zum absoluten Minimum war der Abstand beträchtlich. Am 23. Nov. 1965 zeigte das Quecksilber -19.8°C an.

Frosttage kann man zehn im November erwarten. In diesem Jahr fror es an zwei Tagen. Das wird nur vom November 2000 unterboten (1 Frosttag). Im Vorjahr notierten wir 11 Frosttage. An der Spitze jedoch steht der Nov.1985 mit 19. Frosttagen.

Eistage treten im langjährigen Mittel ein- bis zweimal auf. Den letzten aber ermittelten wir schon 1998. Ganz vorn liegen die Novembermonate 1965 und 1993 mit je 11 Eistagen (Maximum am 21.11.1993 -6,2°C). Normalerweise haben wir am 4.12.mit dem ersten Eistag des Herbstes zu rechnen. 1980 jedoch gab es den ersten schon am 2.11. 1974 ermittelten wir im Herbst gar keinen (erst im Februar 1975 blieb die Temperatur unter 0 Grad).

Mit dem 30. November endete der meteorologische Herbst. Er war 4,2K zu warm und übertraf die bisher wärmsten Herbstmonate von 2000 und 2005 um 2,2K (s. Kasten). Nur 4 von 91 Tagen waren zu kalt. Der Herbst 1993 rangierte 2,5K unter dem Durchschnitt.

Die Niederschlagssumme betrug 29,6 mm, das sind 69 Prozent vom langjährigen Mittel. Im Vorjahr verbuchten wir 34,9 mm. Am feuchtesten gestaltete sich der November vor 4 Jahren, da wurde erstmals mit 105,2 mm die 100-Millimeter-Marke im November überboten. Am trockensten war es 1978 (nur 7,4 mm). Geregnet hat es an 18 Tagen, am meisten am 11. (5,2 mm). Auch 1988 und 1992 wurde der Höchstbetrag des Monats an einem 11. gemessen, aber schon siebenmal am 3. November. Seit Anfang des Jahres fehlen rund 40 mm Niederschlag.

Geschneit hat es wenige Flocken in der Nacht zum 2. November, sonst blieb der Monat wie schon fünfzehnmal seit 1960 ohne Schneefall. Im Durchschnitt muss an 2 Tagen mit Schneefall gerechnet werden. 2005 schneite es an fünf Tagen, 1985 sogar an 8 Tagen. Im langj. Mittel tritt der erste Schneefall des Herbstes am 26. Nov. auf. Im Nov. 1965 wuchs die Schneedecke auf 24 Zentimeter an (dazu eine Temperatur von fast -20 Grad).

Gewitter gab es seit 1960 erst an 7 Tagen im zuletzt vor 2 Jahren.

Die Sonne erfüllte ihr Soll vorfristig, fast eine Stunde pro Tag schien sie zusätzlich. Nur an 5 Tagen blieb sie hinter den Wolken. Im Mittel sind 10 Tage ohne Sonnenschein zu erwarten. 1968 blieben wir an 19 Tagen ohne Sonne, davon 9 in Folge. Vor 6 Jahren brauchten wir nur an 3 Tagen ohne das Tagesgestirn auszukommen. Die Winde wehten am häufigsten aus Südwest und West, an keinem Tag aus Nordost.

Der Luftdruck lag geringfügig unter der Norm, am letzten Tag stieg er auf eine Höhe wie zuletzt im März dieses Jahres. Am 1. und 9. konnten wie einen Regenbogen beobachten.

Eine Bauernregel „Wie der November so der März“. Auf bisher 13 warm/trockene Novembermonate folgte nur viermal ein März mit diesem Wetter – gut 30 %, seit 2000 aber zu 50%.

Die 10 wärmsten November-Monate

1)         8,1       2006

2)         7,2       1963

            7,2       1974

4)         7,1       2003

5)         6,9       12000

6)         6,1       1986

7)         5,9       1960

            5,9       1982

9)         5,7       1957

10)       55        1977

 

Die 10 wärmsten Herbstmonate

1)         13,5      2006

2)         11,3      2000

3)         11,3      2005

4)         11,1      1999

5)         10,8      1982

6)         10,7      2001

7)         10,3      1961

            10,3      1995

            10,3      2004

10)       10,1      1967

Otto Herrmann

Wetterstation Bismark/Altmark

Das Wetter in Bismark im Dezember 2006

Der Dezember – der erste meteorologische Wintermonat – war bei überdurchschnittlicher Sonnenscheindauer viel zu warm und etwas zu trocken. In dieser Zusammensetzung – warm, trocken, sonnig – zeigte sich das Wetter in den letzten Jahrzehnten erst fünfmal, zuletzt vor drei Jahren.

Das Monatsmittel der Lufttemperatur betrug 5,9°C und wich damit um 5,1K vom langjährigen Mittel ab. Der Dezember 2006 hat nun die 1. Stelle erreicht, er übertraf den bisher wärmsten letzten Monats des Jahres (1974) um 0,9K. Der Dezember im Vorjahr war auch zu warm, aber nur um 0,8K. Was die positive Temperaturabweichung im Jahr 2006 anbetrifft, hatte nur der Juli eine noch größere Abweichung, nämlich 5,7K. Den kältesten Dezember verbuchten wir 1969 mit einem Mittel von -6,9°C, er war also fast 13 Kelvin kälter als in diesem Jahr. Nur ein Tag fiel im vergangenen Monat zu kalt aus, das war der 27. An diesem Tag notierten wir mit -3,7°C das Minimum des Monats, das in den letzten 5 Jahrzehnten noch nie an diesem Tage registriert wurde, aber schon fünfmal am 13. und 31. des Monats. Die höchste Temperatur notierten wir wie schon fünfmal am 5. Dezember. Da kletterte das Quecksilber auf 15,2°C. Im Vorjahr war es am Heiligabend am wärmsten im ganzen Monat (8,6°C). Die Extremwerte des Monats blieben bestehen. Zum absoluten Maximum jedoch fehlten nur wenige Zehntelgrade. Es wurde am 24.12.1977 mit 15,9°C notiert. Zum absoluten Minimum andererseits war ein großer Abstand festzustellen, es beträgt nämlich -21,0°C (21.12.1969).

Frosttage sind 18 im Dezember zu erwarten, genau so viele konnten wir im Vorjahr verzeichnen. In diesem Jahr fror es nur an 3 Tagen. Das gab es noch nie. Bisher stand der Dezember 1974 mit 5 Tagen an der Spitze. Am 26. stellten wir den ersten Frost im diesjährigen Dezember fest, bisher registrierten wir ihn spätestens am 18. des Monats (2000). 1969 waren alle Tage des Monats frostig, 1963 30 Tage 1981 29 Tage.

Nur einen Eistag brauchten wir zu verbuchen. Normalerweise treten 8 auf, im Vorjahr gab es 4. 1971 erlebten wir keinen einzigen Tag unter 0 Grad, davor aber schon im November. Die große Ausnahme verzeichneten wir 1974, als der erste Eistag erst im Februar 1975 eintrat. Den Rekord hält der extremkalte Dezember 1969 mit 29 Eistagen, gefolgt von den Dezembermonaten 1963 und 1968 (je 20 Eistage).

Werfen wir noch einen Blick auf das Weihnachtsfest (24.-26.). Mit einem Temperaturmittel von 4,1°C belegte es den 8. Platz (von 51). Im Vorjahr brachte es das Fest auf 2,5°C. Am wärmsten verliefen diese Tage 1977, als eine Durchschnittstemperatur von 7,7°C verbucht werden konnten. Die drei kältesten Weihnachtsfeste folgten aufeinander: 1961 -11,2°C, 1962 -8,4°C, 1963 -6,3°C.

Die Niederschlagssumme betrug 38,9 mm, das sind 94 Prozent vom langjährigen Mittel. Dennoch blieben nur 12 Tage niederschlagsfrei. Der Dezember im Vorjahr brachte es auf 59,3 mm. Einsam an der Spitze steht der warme Dezember `74 mit 98,5 mm Niederschlag. 2 Jahre vorher konnten wir nur 6,2 mm registrieren. Am meisten regnete es am 11. (13,0 mm). Auch 1992 wurde die Tageshöchstsumme am 11. verbucht, aber schon in 5 Jahren an einem 12.

Schneefall im Dezember ist an 5 Tagen zu erwarten, im vergangenen Monat schneite es nur an einem Tag. Im Durchschnitt erleben wir den ersten Schneefall am 26. November. Der Schnee am 28. war nach wenigen Stunden verschwunden. Gar nicht geschneit hat es im Dezember 1972 und 1987; aber 1969 an 15 Tagen. Eine Schneedecke gibt es im Mittel an 6 Tagen im Dezember. Im Vorjahr bedeckte der Schnee an 8 Tagen das Land, der maximal eine Höhe von 9 cm erreichte. 1980 lag der Schnee 23 cm hoch. 1969 hatten wir an 30 Tagen eine geschlossene Schneedecke. Gewitter konnten wir erst an fünf Dezembertagen seit 1960 beobachten, zuletzt im Vorjahr.

Die Sonne hatte ihr Monatssoll schon Mitte des Monats erfüllt. Mehr als 20 Stunden schien sie zusätzlich. Dabei konnte sie sich sogar an 9 Tagen (davon 6 in Folge) ausruhen. Im Durchschnitt müssen wir mit 12 Tagen ohne Sonnenschein rechnen, im Vorjahr traten 11 ein. 1971 sogar 21 Tage. 1985 schien die Sonne an 10 Tagen hintereinander nicht. Im sonnigen Dezember 1972 brauchten wir nur an 6 Tagen auf Sonnenschein zu verzichten. In diesem Jahr verbuchten wir 6 sonnenscheinreiche Tage mit mindestens 6 Stunden Sonnenschein. Das wird nur vom Dezember 1972 und 1998 mit 7 Tagen übertroffen.

Die Winde wehten am häufigsten aus West und Südwest, zu keinem Termin aus Nordost und Ost. Der Luftdruck lag rund 6 hPa über der Norm. Am Silvestertag zeigte sich in den Mittagsstunden ein Regenbogen, der nach wenigen Minuten verschwand.

Was hatte der Dezember noch zu bieten: Drei ereignisvolle Tage folgten aufeinander: 26.12. 1. Frosttag, 27.12. 1. Eistag, 28.12. 1. Schneetag.

Eine Bauernregel: „Wie der Dezember, so der Frühling“.

Diese Regel bestätigte sich bisher zu 80 Prozent.

So wäre ein warmer, trockener und sonniger Frühling zu erwarten.

Die 10 wärmsten Dezember-Monate

1)         5,9       2006

2)         5,0       1974

3)         3,9       1971

            3,9       1994

5)         3,7       1985

6)         3,5       1979

            3,5       2000

8)         3,0       1988

9)         3,0       1999

10)       2,9       1993

 

Otto Herrmann

Wetterstation Bismark/Altmark