Das Wetter in Olbernhau/Erzgebirge im Januar 2023
Die Ähnlichkeit des Januar 2022 mit dem des laufenden Jahres ist verblüffend. Die ersten beiden ungewöhnlich milden Tage des Vorjahres, mit 11 bzw. 13 Grad, schienen kaum überboten werden zu können. Aber was geschah? Erneut dieser 1. und 2. Januar 2023 legten mit 15,5 und 15,7 Grad nochmals deutlich eins drauf. Dass dieses Niveau Anfang Januar nicht gehalten werden konnte, war eigentlich klar. Am Abend des 2. Januar zog eine Kaltfront durch. So richtig nachhaltig wirksam wurde sie aber nicht, lagen doch in der Folge die Höchsttemperaturen aller Tage der ersten Monatshälfte immer noch zwischen zwei und sieben Grad über dem langjährig üblichen, also ähnlich wie im Vorjahr. All dies, und hier zeigt sich die nächste Parallele, es konnten diese hohen Temperaturen mit sehr wenigen Sonnenstunden erreicht werden. Mit nur 24 Stunden Sonnenschein läuft bereits eine kleine Serie von drei Januar-Monaten in Folge mit deutlich zu wenig Sonnenschein.
Für Januar ebenso ungewöhnlich: Den ersten deutlichen Nachtfrost gab erst am Morgen des 17. mit minus 4,5 Grad. Zwei Tage später dann mit minus 10,5 Grad einmalig strengen Frost. Dazu gesellte sich Schneefall. Zunächst in sehr zaghaften Umfang, in der Folge auch mal etwas heftiger. Das Maximum wurde dabei am 23. Januar mit einer Gesamtschneedecke von 17 Zentimetern gemessen. Mehr gab die insgesamt sehr spärliche Niederschlagsbilanz des Monats nicht her. Nur 49,8 Liter pro Quadratmeter entsprechen nicht einmal dreiviertel der üblichen Januarmenge. Hauptsächlich dem Monatsauftakt geschuldet, schließt der Monat insgesamt um 2,8 Grad wärmer gegenüber dem langjährigen Mittel ab. Das bedeutet Platz 3 der letzten 45 Jahre.
Nun wäre es zu schön, vom Januar die weitere Wetterentwicklung, idealerweise schon den Sommer ein wenig vorhersehen zu können. So nach den Weisheiten der Bauernregeln: „Ist der Januar hell und weiß, wird der Sommer sicher heiß“. Doch leider ist das nicht so einfach. Nach 2017, dem schneereichsten Januar der zurückliegenden Jahre, der zudem sehr sonnig war, passte die Bauernregel perfekt. Es folgte ein recht warmer Sommer. Allerdings darf man dabei auch die Gegenbeispiele nicht außer Acht lassen. So ging den viel zu heißen Sommern 2018 und 2019 einmal ein viel zu milder und im anderen Beispiel ein zu kühler Januar, jeweils ohne große Schneemengen voraus. Auch überdurchschnittlich „hell“, also viel Sonnenschein war dabei nicht auszumachen. Und auch der Hitzesommer 2003 folgte einem fast schneelosen Januar. Zuverlässigkeit sieht anders aus. So bleibt wieder einmal festzustellen, das Wetter lässt sich nicht vorab in die Karten schauen. Und die Bauernregeln haben zwar einen ganz guten Unterhaltungswert, die Sicherheit ist aber bei den meisten eher im Bereich Zufallstreffer angesiedelt.
Übrigens: Den letzten richtigen Winter mit einer geschlossenen Schneedecke fast durchgehend von Mitte November bis Ende März und 19 Nächten mit strengen Frost unter minus 10 Grad gab es 2005/ 2006.
Statistik
Monatsmittel-Temperatur: 2,3°C (2,8 Grad über dem Durchschnitt
Temperatur-Minimum: -10,5°C (am 19. Januar)
Temperatur-Maximum: 15,7°C (am 2. Januar)
Frosttage: 18 (Tagesminimum <0°C)
Eistage: 8 (Tagesmaximum <0°C)
Tage mit strengem Frost: 1 (Tagesminimum <-10°C)
Sonnenstunden: 24 (48 % vom Durchschnitt)
Niederschlag: 49,8 l/m² (72 % vom Durchschnitt)
Tage mit messbarem Niederschlag: 22
Tageshöchstmenge: 9,4 l/m² (am 21. Januar)
Schneefalltage: 7
Tage mit geschlossener Schneedecke: 14
Wetterstation Olbernhau
Dirk Christoph
Das Wetter in Olbernhau/Erzgebirge im Februar 2023
Monatsmittel-Temperatur: 1,1°C (1,0 Grad über dem Durchschnitt)
Temperatur-Minimum: -13,6°C (am 7. Februar)
Temperatur-Maximum: 11,9°C (am 16. Februar)
Frosttage: 15 (Tagesminimum <0°C)
Eistage: 6 (Tagesmaximum <0°C)
Tage mit strengem Frost: 4 (Tagesminimum <-10°C)
Sonnenstunden: 68 (85 % vom Durchschnitt)
Niederschlag: 97,1 l/m² (172 % vom Durchschnitt)
Tage mit messbarem Niederschlag: 16
Tageshöchstmenge: 18,5 l/m² (am 3. Februar)
Tage mit geschlossener Schneedecke: 13
Schneefalltage: 6
max. Schneehöhe:16cm (am 26. Februar)
Starkwindtage: 10 (>Windstärke 6)
Wetterstation Olbernhau
Dirk Christoph
Das Wetter in Olbernhau/Erzgebirge im März 2023
Meteorologisch gesehen beginnt der Frühling stets am 1. März, kalendarisch etwa 20 Tage später. Doch zumindest im Gebirge bedeutet das noch lange nicht, daß sich der Winter damit so richtig geschlagen gibt. In diesem Jahr wurde uns das wieder sehr deutlich vor Augen geführt.
Der bereits ziemlich hohe Sonnenstand mit starkem Erwärmungspotential am Tag steht einem noch sehr großem Kaltluftreservoir gegenüber, das bei entsprechender Strömung aus Nord oder Nordost zu massiven Kaltlufteinbrüchen führen kann. Doch die Bandbreite des möglichen kann auch abseits der Temperatur gravierend sein, wie ein kleiner Vergleich zum Vorjahr zeigt.
Vom März letzten Jahres vielleicht ein bißchen verwöhnt, als mit über 200 Sonnenstunden Sommermonatsniveau erreicht wurde, suchte man dieses Jahr oft vergeblich blauen Himmel und Sonnenschein. Gerade einmal 65 Prozent vom Mittel und genau 122 Stunden weniger als vor Jahresfrist schien die Sonne. Doch das war nicht der einzige große Unterschied zum langjährigen Mittel und erst recht zum Vorjahresmonat. Im März 2022 begann die sich übers Jahr massiv fortsetzende Trockenheit. Weniger als 20 Liter fielen binnen jenen Monats. In diesem Jahr, und darüber wird sich vor allem die Land- und Forstwirtschaft freuen, fielen knapp 100 Liter, was 155 Prozent bedeutet. Soviel wie seit 13 Jahren nicht mehr. Ein geringer Teil des Niederschlages, und das ist aus eingangs erwähnten Gründen im März gar nicht so selten, fiel als Schnee. Insgesamt vier Mal sorgten verteilt über den Monat Schneefälle für eine 2 bis 3 Zentimeter dünne Schneedecke am Morgen. Sie hatte aber am Tag meist nur eine kurze Überlebenschance. Hierbei ist mit fortgeschrittener Jahreszeit nicht einmal die Sonne direkt nötig, die Globalstrahlung reicht zumeist schon aus. Es hält sich ja aus früheren Zeiten hartnäckig die Überlieferung: „Schnee, den die Sonne weg leckt, der kommt wieder“. Es muß also im besten Fall warm in den vorhandenen Schnee hineinregnen, um im weiteren Frühlingsverlauf endlich vor weißen Überraschungen gefeit zu sein. Wie auch bei manch anderen feinsinnigen Beobachtungen aus früherer Zeit scheint da auf jeden Fall ein Fünkchen Wahrheit dran zu sein.
Bei den Temperaturen vollführte der März die üblichen Sprünge von kalten Nächten bis zu minus 11 Grad am Morgen des 1. bis hin zu endlich frühlingshaften 17 Grad (am 22.) zwei Tage nach dem kalendarischen Frühlingsanfang. Wenn diese Werte auch dazu beitrugen, daß der März unter dem Strich um 1,4 Grad zu warm abschließt, ein Durchbruch zum richtigen Frühling war nicht in Sicht. Schon am 27. März lagen morgens schon wieder 3 Zentimeter Schnee.
Der Kampf der Jahreszeiten spiegelt sich aber auch sehr deutlich an der ungewöhnlich großen Anzahl an Starkwindtagen von zehn an der Zahl wieder. Inmitten eines Schneesturmes am Abend des 10. März traten Windspitzen bis zu 62 km/h auf, was sogar Windstärke 8 entspricht.
Statistik:
Monatsmittel-Temperatur: 4,2°C (1,2 Grad über dem Durchschnitt)
Temperatur-Minimum: -11,3°C (am 1. März) Temperatur-Maximum: 17,2°C (am 22. März)
Frosttage: 15 (Tagesminimum <0°C)
Bodenfrosttage: 17 (Minimum in 5cm <0°C)
Eistage: 1 (Tagesmaximum <0°C)
Tage mit strengem Frost: 1 (Tagesminimum <= -10°C)
Sonnenstunden: 85,3 (64 % vom Durchschnitt)
Niederschlag: 99,5 l/m² (155 % vom Durchschnitt)
Tage mit messbarem Niederschlag: 23
Tageshöchstmenge: 13,8 l/m² (am 9. März)
Tage mit geschlossener Schneedecke: 15
Schneefalltage: 8
größte Schneehöhe: 9 cm (08. März)
Wetterstation Olbernhau
Dirk Christoph
Das Wetter in Olbernhau/Erzgebirge im April 2023
Monatsmittel-Temperatur: 6,1°C (1,8 Grad unter dem Mittel von 1991-2020)
Temperatur-Minimum: minus 3,3°C (am 7. April)
Temperatur-Maximum: 19,6°C (am 22. April)
Frosttage: 10 (Tagesminimum <0°C)
Bodenfrosttage: 14 (Tagesminimum in 5cm <0°C)
Sonnenstunden: 114 (62 % vom Durchschnitt)
Niederschlag: 57,4 l/m² (136 % vom Durchschnitt)
Tage mit messbarem Niederschlag: 16
Tageshöchstmenge: 23,0 l/m² (am 14. April)
Tage mit geschlossener Schneedecke: 0
Schneefalltage: 1
Gewittertage: 1
Wetterstation Olbernhau
Dirk Christoph
Das Wetter in Olbernhau/Erzgebirge im Mai 2023
Auch nach so vielen Jahrzehnten Wetterbeobachtung in Olbernhau, verwundert es doch immer wieder, daß es das Wetter dennoch schafft, sich mit wieder neuen Besonderheiten oder gar Rekorden in die Chroniken einzutragen.
Doch was waren das nun im Mai für Anomalien?
Der Mai ist ja der Monat mit den Eisheiligen, bedeutet Nachtfrostgefahr kurz vor Monatsmitte. Das variiert von Jahr zu Jahr etwas, manchmal fallen sie auch ganz aus. In diesem Mai jedoch schienen es gefühlt „Dauereisheilige“ zu sein. Die Monatsstatistik weist zwar nur zwei echte Frostnächte aus. Doch damit sind die Temperaturen in zwei Metern Höhe gemeint. Die Pflanzen gedeihen aber nun mal am Boden und deshalb gibt es in der Meteorologie den zweiten offiziellen Temperaturmeßwert, 5 Zentimeter über der Erde. Und hier wollte sich von Monatsanfang bis –ende einfach keine Entspannung einstellen. Insgesamt sechs solcher Nächte mit Bodenfrost bis minus 2,3 Grad wurden an der Meßstation registriert und noch zahlreiche mit knapp am Frost vorbei. In einigen kälteanfälligen Muldenlagen ist auch in Olbernhau durchaus vom doppelten der Anzahl dieser Tage auszugehen.
Die kalte klare Luft verschaffte im Umkehrschluß der Sonne am oft heiteren oder gar wolkenlosen Himmel die nötige Zeit zu scheinen. An insgesamt zwölf Tagen und zum Monatsende an sieben Tagen in Folge schien sie über zehn, teils sogar bis knapp 15 Stunden. In Monatssumme kamen 235 Stunden zusammen, was kein neuer Rekord ist, aber deutlich mehr als Hochsommerniveau entspricht.
Trockene Luft, viel Sonne, keine Gewitter weit und breit, was ist die logische Konsequenz? Kein oder extrem wenig Niederschlag. Nur fünf Tage mit meßbarem Niederschlag registrierten die Meßinstrumente. Doch nur an einem Tag regnete es mit 9,5 Litern pro Quadratmeter eine Menge, von der die Pflanzenwelt wirklich kurzzeitig profitierte. Zuvor kletterten in vorübergehend etwas schwüler Luft die Temperaturen an zwei Tagen mit 25 bzw. 26 Grad auf Sommertagsniveau. Doch sowohl die große Wärme als auch der Regen verabschiedeten sich schnell wieder. So blieb es in Monatssumme bei ganzen 17,4 Litern Regen pro Quadratmeter. Deutlicher betrachtet also nicht einmal zwei Gießkannen voll und das im gesamten Monat. Und hier sind wir bei einem kleinen Rekord. Seit 1951, also in über 70 Jahren, gab es so wenig Niederschlag in Olbernhau nur einmal (1990), mit damals 14,1 Litern. Zum Vergleich: der Durchschnitt der Jahre 1991 bis 2020 liegt bei 77 Litern. Die Monate des Jahres bisher hatten aber zumindest gut gewässert, so daß dennoch ein kleiner bisheriger Jahres-Überschuß von 11 Litern pro Quadratmeter zu verbuchen ist. Bei den Temperaturen konnte der Mai mit nur minimaler Abweichung von 0,1 Grad nach oben die durchschnittliche Frühlingstemperatur von März, April und Mai nicht nachhaltig beeinflussen. Somit liegt das Frühlingsmittel sogar minimal 0,1 Grad tiefer als der langjährige Schnitt.
Mai 2023 in Olbernhau:
Monatsmittel-Temperatur: 11,9°C (0,1 Grad über dem Durchschnitt)
Temperatur-Minimum: -0,7°C (am 1. Mai)
Temperatur-Maximum: 26,0°C (am 22. Mai)
Frosttage: 2 (Tagesminimum <0°C)
Bodenfrosttage: 6 (Minimum in 5cm <0°C)
Sommertage: 2 (Tagesmaximum >25°C)
Sonnenstunden: 181,2 (130 % vom Durchschnitt)
Niederschlag: 17,4 l/m² (23 % vom Durchschnitt)
Tage mit messbarem Niederschlag: 5
Tageshöchstmenge: 9,5 l/m² (am 11. Mai)
Wetterstation Olbernhau
Dirk Christoph
Das Wetter in Olbernhau/Erzgebirge im Juni 2023
Monatsmittel-Temperatur: 16,6°C (1,2 Grad über dem Durchschnitt)
Temperatur-Minimum: 9,7°C (am 3. Juni)
Temperatur-Maximum: 29,4°C (am 29. Juni)
Bodenfrosttage: 1 (Minimum in 5cm <0°C)
Sommertage: 9 (Tagesmaximum >25°C)
Sonnenstunden: 240,3 (117% vom Durchschnitt)
Niederschlag: 121,2 l/m² (144% vom Durchschnitt)
Tage mit messbarem Niederschlag: 11
Tageshöchstmenge: 37,1 l/m² (am 30. Juni)
Wetterstation Olbernhau
Dirk Christoph
Das Wetter in Olbernhau/Erzgebirge im Juli 2023
Wenn es eines neuerlichen Beweises bedurft hätte, dass sich das Wetter nicht an Regeln und schon gar nicht an Prognosen hält, dann lieferte dies der Juli 2023. Die heißesten Tage des Jahres, das wurde seinerzeit schon im Römischen Reich beobachtet, sind jene vom 23. Juli bis 23. August. Doch wie steht es eigentlich um die statistische Treffsicherheit heutzutage? Betrachtet man die gemittelte Höchsttemperatur der zurückliegenden 30 Jahre genau dieser 32 Tage, so ist das Ergebnis tatsächlich verblüffend. Weder vorher und erst recht nicht danach ist das Temperaturniveau so stabil hoch. Eine Temperaturspanne von 22,5 bis 25,0 Grad wird dabei an keinem dieser Tage unterschritten und außerhalb dieses Zeitraumes so gut wie nie erreicht. Der Tag mit der höchsten gemittelten Höchsttemperatur ist dabei der 27. Juli mit 25,0 Grad. Für die Natur und die Ernte ist das auch sehr von
Vorteil, wenn sich das Wetter daran hält. Doch wie eingangs schon angedeutet, klappt das eben nicht immer.
Dieser Sommer verschoss sein Pulver sozusagen bereits vorher. Vom 7. Bis 19. Juli reihte sich ein Sommertag an den nächsten. Von 13 Sommertagen (über 25 Grad) erreichten sogar 4 Tage die Kategorie Hitzetag (über 30 Grad) mit der Höchsttemperatur von 33,6 Grad am 15. Juli. Sogar eine tropische Nacht, also wenn die Temperatur nachts nicht unter 20 Grad fällt, konnte registriert werden. Diese trat am 12 Juli mit einem nächtlichen Minimum von 21,0 Grad auf. Derartige Nächte sind vor allem in exponierten Tallagen, wie es auch auf Olbernhau, zutrifft sehr selten. Dazu sind einige Voraussetzungen nötig. Neben einer hohen Ausgangstemperatur mit der es in die Nacht hinein geht, darf der Wind nicht völlig einschlafen um ein Absinken der kalten Luft zu verhindern. Niederschlag blieb zunächst Mangelware, nur 24 Liter pro Quadratmeter fielen in den Tagen bis zum Beginn der Hundstage. Auch die Sonne lieferte bis dahin 85 Prozent ihrer Monatsleistung ab.
Nun begannen die Hundstage und wie zu befürchten war, trat der Sommer Tag für Tag, Stück für Stück den Rückzug an. Zum Teil erreichten die Temperaturen nicht einmal mehr die 20-Grad-Marke. Dazu gesellten sich Schauer und Gewitter. Der Regen, eigentlich dringend benötigt, stellte aber, je weiter der Sommer voranschritt, speziell dann im August, ein Problem bei der Ernte dar.
Insgesamt schloss der Juli mit 0,9 Grad leicht über dem Mittel der Temperatur ab. Das kalte letzte Drittel wurde von den heißen Tagen zuvor also gut kompensiert. Die Sonnenscheindauer lag mit 101 Prozent fast genau im Mittel. Niederschlag fiel weniger als zwei Drittel (63 Prozent) des monatsüblichen
Statistik
Monatsmittel-Temperatur: 18,4°C (0,9 Grad unter dem Durchschnitt)
Temperatur-Minimum: 7,8°C (am 7. Juli)
Temperatur-Maximum: 33,6°C (am 15. Juli)
Sommertage: 13 (Tagesmaximum >25°C)
heiße Tage: 4 (Tagesmaximum >30°C)
Sonnenstunden: 215 (101 % vom Durchschnitt)
Niederschlag: 65,1 l/m² (63 % vom Durchschnitt)
Tage mit messbarem Niederschlag: 14
Tageshöchstmenge: 19,0 l/m² (am 25. Juli)
Tage mit Gewitter: 4
Wetterstation Olbernhau
Dirk Christoph
Das Wetter in Olbernhau/Erzgebirge im August 2023
Statistik
Der August 2023 in Olbernhau: Monatsmittel-Temperatur: 17,8°C (0,8 Grad über dem Durchschnitt)
Temperatur-Minimum: 4,9°C (am 10. August)
Temperatur-Maximum: 30,9°C (am 19. August)
Sommertage: 16 (Tagesmaximum >25°C)
heiße Tage: 3 (Tagesmaximum >30°C)
Sonnenstunden: 176 (88 % vom Durchschnitt)
Niederschlag: 112,9 l/m² (129,2 % vom Durchschnitt)
Tage mit messbarem Niederschlag: 17
Tageshöchstmenge: 23,3 l/m² (am 17. August)
Tage mit Gewitter: 4
Wetterstation Olbernhau
Dirk Christoph
Das Wetter in Olbernhau/Erzgebirge im September 2023
Mit den Lostagen, also den Bauernregeln, die vom Wetter eines einzelnen Tages auf den weiteren Verlauf, ja sogar für Wochen im Voraus schließen lassen, ist das mitunter so eine Sache. Sie genießen zwar einen gewissen Beliebtheitsgrad, aber die Trefferquote liegt mitunter nahe an der Kaffeesatzleserei. Zufall oder nicht, anders sieht es mit einer Bauernregel für den September aus. „So wie das Wetter an Ägidius (1. September) so es vier Wochen bleiben muss“. Eine hundertprozentige Sicherheit gibt es natürlich auch hier nicht, aber die Siebenschläferregel (27. Juni) stellt sie allemal in den Schatten. Bestes und jüngstes Beispiel ist der September 2023. Nun darf man bei der Auslegung vielleicht auch nicht allzu pingelig sein und sollte immer die Tage um diesen bewussten Tag im Blick haben. Denn am 1. Des Monats regnete es am Abend und das mit 8,9 Litern pro Quadratmeter ausgerechnet die größte Tagesmenge des Monats. Danach allerdings lief der Spätsommer von Tag zu Tag mehr zur Hochform auf. Noch vor Ablauf der zweiten Dekade war am 18. bereits das Soll der Sonnenscheindauer erreicht. Aber die Sonne hatte noch lange nicht genug. Bis zum Monatsende stellte sie mit 245 Stunden einen neuen Rekord der letzten 20 Jahre auf. Laut Mittel normal wären 156 Stunden gewesen. Das entspricht rund 8 Tage mit ganztägigem Sonnenschein mehr als üblich. Das blieb natürlich nicht ohne Auswirkung auf die Tagestemperaturen, die bis auf 29 Grad am 12. stiegen. Bester Indikator hierfür ist die Anzahl der Sommertage, also jene wo 25,0 Grad oder mehr erreicht werden. Hier ist die Spanne ziemlich groß. In jedem dritten September gibt es gar keinen, oft sind es ein bis drei Sommertage. Der bisherige, nicht einholbar geglaubte Rekord mit acht Sommertagen, ist noch gar nicht so lange her und stammt aus dem Jahr 2018. In diesem September jedoch wurde an sagenhaften elf Tagen eine Temperatur über 25 Grad gemessen. Die Sonne allein konnte diese Rekordleistung allerdings nicht vollbringen. Hier halfen ehemalige Hurrikans, die nun über den britischen Inseln bzw. dem Nordatlantik liegend als normale Tiefs fungierten und im Zusammenspiel mit sich abwechselnden Schönwetterhochs über Mitteleuropa, die Warmluft aus dem Südwesten regelrecht auch nach Deutschland saugten. Mit Ablauf des Septembers war die Jagd nach Sommertagen jedoch noch nicht beendet, denn am 2. und 3. Oktober wurden mit 25,7 und 25,6 Grad Oktoberrekorde geknackt. Für das gesamte Sommerhalbjahr bedeutet das nun eine Anzahl von 53 Sommertagen, sechs mehr als im Rekordsommer 2003! Das eigentlich im September übliche Thema Nachtfrost spielte dagegen in diesem Jahr so gut wie gar keine Rolle. Lediglich am 25. sank die die Temperatur an der Messstation in Bodennähe auf 0,9 Grad. Das heißt, in ungünstigeren Muldenlagen und an Flüssen waren die Wiesen vor Sonnenaufgang kurz weiß. An Niederschlag fielen lediglich 15,8 Litern pro Quadratmeter, was nur 23 Prozent der üblichen Menge entspricht. Auf der Suche nach einem noch niederschlagsärmeren September muss man in der Olbernhauer Statistik 41 Jahre zurückblättern. Damals, 1982, fielen nur 11,2 Liter und im Jahre 1959 waren es gar nur 1,7 Liter pro Quadratmeter. Für das Wetter ist es also gar nicht so einfach neue Rekorde aufzustellen. Es ist nur eine Frage wie weit man zurückschaut und ob da überhaupt schon gemessen wurde.
September 2023
Monatsmittel-Temperatur: 15,6°C (2,9 Grad über dem Durchschnitt)
Temperatur-Minimum: 2,3°C (am 25. September)
Temperatur-Maximum: 29,1°C (am 12. September)
Sommertage: 11 (Tagesmaximum >25°C)
Frosttage: 0 (Tagesminimum <0°C)
Bodenfrosttage: 0 (Tagesminimum <0°C in 5 cm über Boden)
Sonnenstunden: 245 (157% vom Durchschnitt)
Niederschlag: 15,8 l/m² (22,6 % vom Durchschnitt)
Tage mit messbarem Niederschlag: 6
Tageshöchstmenge: 8,9 l/m² (am 1. September)
Tage mit Gewitter: 0
Wetterstation Olbernhau
Dirk Christoph
Das Wetter in Olbernhau/Erzgebirge im Oktober 2023
Monatsmittel-Temperatur: 11,3°C (3,0 Grad über dem Durchschnitt)
Temperatur-Minimum: -1,5°C (am 18. Oktober)
Temperatur-Maximum: 25,7°C (am 2. Oktober)
Sommertage: 2 (Tagesmaximum >25°C)
Frosttage: 2 (Tagesminimum <0°C)
Bodenfrosttage: 3 (Tagesminimum <0°C in 5cm)
Sonnenstunden: 95 (88 % vom Durchschnitt)
Niederschlag: 91,6 l/m² (141 % vom Durchschnitt)
Tage mit messbarem Niederschlag: 17
Tageshöchstmenge: 12,5 l/m² (am 9. Oktober)
Dirk Christoph
Wetterstation Olbernhau
Das Wetter in Olbernhau/Erzgebirge im November 2023
Eigentlich ist der November durchschnittlich gesehen nicht einmal der sonnenscheinärmste Monat. Dezember und Januar haben noch ein paar Stunden weniger. Wenn aber im gefühlt grauesten Monat des Jahres die Sonne nur 59 Prozent des Üblichen scheint, dann wird aus dem Gefühl dann doch Realität. Dabei begann der Monat gar nicht mal so schlecht. Die erste Dekade war recht mild, teilweise sogar mit zweistelligen Temperaturen am Tage und kein Frost in der Nacht.
Auch die Sonne zeigte sich tageweise einige Stunden.
Bei wenig geänderten Tagestemperaturen nahm in der zweiten Dekade die Niederschlagstätigkeit zu. Das bis zum Monatsende fast tägliche Nass vom Himmel, bedeutete am Ende einen mit 108 Litern pro Quadratmeter niederschlagreichsten November seit 2007.
Es folgte die Dritte und spannendste Dekade. Blitz und Donner am 24. November um 23:37 Uhr läuteten faktisch einen krassen Wetterumschwung ein. Am Morgen darauf lagen 7 Zentimeter Schnee und es schneite am Tag fleißig weiter, so dass daraus schnell bis zu 14 Zentimeter Schneedecke an den Folgetagen wurde. Aus zweistelligen Plusgraden waren plötzlich um die Null Grad geworden, sogar zwei Eistage, an denen die Temperaturen auch am Tage nicht aus dem Minusbereich herauskamen, waren dabei. Alles nicht ganz ungewöhnlich, allerdings gab es mehr als sechs Tage mit so viel Schnee im November zuletzt 2010. Damals folgte der schneereichste Dezember und mit um die 50 Zentimeter auch letztmalig richtig viel Schnee zu Weihnachten.
Auch wenn sich der Schnee zunächst bis in den Dezember hinein hielt, ist die weitere Entwicklung für diesen Winter weiterhin offen. Die Bauernregel: „Fällt der erste Schnee in den Dreck, wird der Winter ein Gag“, hilft hier auch nicht weiter. Mit Dreck ist hier natürlich gemeint, wenn der erste Schnee auf ungefrorenen Boden fällt. Im November 2010 lag die Sache ähnlich wie in diesem und der Winter war schneereich wie selten, vor allem im Dezember. Dazu gesellte sich bittere Kälte mit zahlreichen Nächten unter minus 10 Grad, sechsmal sogar unter minus 15 Grad. Seit Ende der achtziger Jahre war es der kälteste Winter. Von den Temperaturen deutete damals im November noch nicht viel darauf hin, war er doch im Mittel, genau wie der diesjährige, moderat zu warm.
Apropos zu warm. Bisher fiel dieses Jahr als einziger Monat nur der April deutlich zu kalt aus, alle weiteren lagen nah am Mittel oder waren zu warm.
Der November 2023 in Olbernhau:
Monatsmittel-Temperatur: 4,3°C (0,7 Grad über dem Monatsmittel)
Temperatur-Minimum: minus 6,7°C (am 29. November)
Temperatur-Maximum: 15,1°C (am 1. November)
Frosttage: 12 (Tagesminimum <0°C)
Bodenfrosttage: 13 (Minimum in 5cm <0°C)
Eistage:2 (Tagesmaximum <0°C)
Sonnenstunden: 32 (59 % vom Durchschnitt)
Niederschlag: 108,3 l/m² (177 % vom Durchschnitt)
Tage mit messbarem Niederschlag: 22
Tageshöchstmenge: 12,0 l/m² (am 24. November)
Tage mit geschlossener Schneedecke >=1cm: 6
Tage mit Gewitter: 1
Wetterstation Olbernhau
Dirk Christoph
Das Wetter in Olbernhau/Erzgebirge im Dezember 2023
Monatsmittel-Temperatur: 2,7°C (2,3 Grad über dem Durchschnitt)
Temperatur-Minimum: -7,7°C (am 4. Dezember)
Temperatur-Maximum: 11,4°C (am 19. Dezember)
Frosttage: 14 (Tagesminimum <0°C)
Bodenfrosttage: 18 (Minimum in 5cm <0°C)
Eistage: 6 (Tagesmaximum <0°C)
Tage mit strengem Frost: 0(Tagesminimum <= -10°C)
Sonnenstunden: 32 (69 % vom Durchschnitt)
Niederschlag: 143,6 l/m² (207 % vom Durchschnitt)
Tage mit messbarem Niederschlag: 20
Tageshöchstmenge: 55,0 l/m² (am 23. Dezember)
Tage mit geschlossener Schneedecke: 13
Schneefalltage: 9
größte Schneehöhe: 16 cm (zur üblichen Morgenmessung am 23.12.; am Abend allerdings 27 cm)
Wetterstation Olbernhau
Dirk Christoph