Das Wetter in Olbernhau/Erzgebirge im Januar 2020
Auch wenn in puncto Temperatur und Niederschlag keine neuen Rekorde aufgestellt wurden, war der Januar 2020 sicher kein guter Monat. Das sehen sicherlich vor allem diese Branchen so, die auf Schnee angewiesen sind und jene die nun schon seit Monaten auf dringend benötigtes Nass in ausreichender Menge von oben warten. So ein schneereicher und nasser Januar wie im vergangenen Jahr hätte da schon etwas geholfen, doch das Gegenteil war der Fall. Mit lediglich knapp 28 Litern pro Quadratmeter erreichte der aktuelle Januar nicht einmal die Hälfte des langjährig üblichen. Gegenüber dem Vorjahresmonat entspricht das sogar nur einem Sechstel. An Schnee war bei einem durchschnittlichen Tagesniveau von 5,2 Grad ohnehin nicht zu denken. Selbst auf die für den Monat üblichen knackig kalten Nächte unter minus zehn Grad, also strenger Frost, wartete man vergebens. Die kälteste Nacht brachte nur minus 7,8 Grad. Doch auch das ungewöhnlich krasse Gegenteil war zu beobachten. Am 10. und 31. Januar zeigte das Thermometer frühmorgens schon Werte von 9 bzw. 11 Grad an, also Nachttemperaturen die üblicherweise in den Juni gehören. Bei Temperaturen leicht über dem Gefrierpunkt konnte sich am Morgen des 19. Januar doch einmal kurzeitig eine dünne Schneedecke von gerade einmal einem Zentimeter bilden. Zusammen mit dem Januar 1991 die geringste Ausbeute an Schnee seit 70 Jahren. Nach Schneeregenschauern am Abend des 28. Januar kam es am darauffolgenden Morgen bei Bodentemperaturen um minus 2 Grad zu gefährlicher überfrierender Nässe. Ohne große Wetterwirksamkeit, aber meteorologisch sicher bemerkenswert, ist der neue Luftdruckrekord am 20. Januar um 21:00 Uhr von 1048 Hektopascal.
Der Januar 2020 in Olbernhau:
Monatsmittel-Temperatur:
1,9°C (3,6 Grad über dem Durchschnitt)
Temperatur-Minimum: -7,8°C (am 22. Januar)
Temperatur-Maximum: 11,4°C (am 31. Januar)
Frosttage: 19 (Tagesminimum <0°C)
Eistage: 0 (Tagesmaximum <0°C)
Tage mit strengem Frost: 0 (Tagesminimum <-10°C)
Sonnenstunden: 69 (164 % vom Durchschnitt)
Niederschlag: 27,7 l/m² (42 % vom Durchschnitt)
Tage mit messbarem Niederschlag: 12
Tageshöchstmenge: 8,8 l/m² (am 4. Januar)
Tage mit (vorübergehend) geschl. Schneedecke: 1
Das Wetter in Olbernhau/Erzgebirge im Februar 2020
Am zweitwärmsten Winter seit Aufzeichnungsbeginn in Olbernhau vor mehr als 40 Jahren hatte der Berichtsmonat maßgeblichen Anteil. Um beachtliche 4,4 Grad lag das Monatsmittel des Februar über dem langjährigen Mittel. Die seit Wochen nahezu ununterbrochen währende Westwetterlage ließ selbst in den mittleren Erzgebirgslagen keinen strengen Nachtfrost, geschweige denn Eistage, also Minusgrade am Tage zu. In der kältesten Nacht sank das Thermometer gerade einmal auf minus 2,9 Grad. 19 Nächte blieben sogar gänzlich frostfrei. Dafür gab es bereits sieben Tage mit zweistelligen positiven Temperaturen. Kurioserweise trat der höchste Wert am 17. Februar von 13,8 Grad frühmorgens gegen 3:30 Uhr auf. Trotz allem gab es im Februar den bisher meisten Schnee dieses Winters. Während zweier Phasen vom 5. bis 9. und vom 26. bis Monatsende lag an insgesamt neun Tagen eine geschlossene Schneedecke von zwei bis höchstens neun Zentimetern. Milde Temperaturen und Regen ließen das seltene Weiß schnell dahin schmelzen. Insgesamt fiel im vergangenen Monat mit 136 Litern pro Quadratmeter, das entspricht 231 Prozent, so viel Niederschlag wie zuletzt 1961 in Olbernhau in einem Februar. Das bestimmende Thema des Wetters im Februar war aber der Wind. Mangels eines blockierenden Hochs über Mitteleuropa zog ein Tief, mitunter auch Sturmtief, nach dem anderen über die Region. Der Höhepunkt dabei war Orkantief „Sabine“ am 10. Februar. Die eingeschlossene Kaltfront zog frühmorgens mit Blitz und Donner und einem Temperatursturz binnen weniger Minuten von 11 auf 2,5 Grad über die Region. Doch auch sonst zeigte sich der Monat von einer recht ungewöhnlich stürmischen Seite. An der Wetterstation in Marienberg wurden 27 Starkwindtage mit Böen der Stärke 6 registriert, fünf davon sogar mit der Stärke 8. Selbst im relativ geschützten Olbernhauer Tal gab es 13 Starkwindtage, das heißt Windstärke 6.
Der Februar 2020 in Olbernhau:
Monatsmittel-Temperatur: 3,9°C (4,4 Grad über dem Durchschnitt)
Temperatur-Minimum: -2,9°C (am 6. Februar)
Temperatur-Maximum: 13,8°C (am 17. Februar)
Frosttage: 10 (Tagesminimum <0°C)
Eistage: 0 (Tagesmaximum <0°C)
Sonnenstunden: 49 (78 % vom Durchschnitt)
Niederschlag: 136,0 l/m² (231 % vom Durchschnitt)
Tage mit messbarem Niederschlag: 23
Tageshöchstmenge: 24,5 l/m² (am 4. Februar)
Tage mit geschlossener Schneedecke: 9
Tage mit Gewitter: 2
Das Wetter in Olbernhau/Erzgebirge im März 2020
Am zweitwärmsten Winter seit Aufzeichnungsbeginn in Olbernhau vor mehr als 40 Jahren hatte der Berichtsmonat maßgeblichen Anteil. Um beachtliche 4,4 Grad lag das Monatsmittel des März über dem langjährigen Mittel. Die seit Wochen nahezu ununterbrochen währende Westwetterlage ließ selbst in den mittleren Erzgebirgslagen keinen strengen Nachtfrost, geschweige denn Eistage, also Minusgrade am Tage zu. In der kältesten Nacht sank das Thermometer gerade einmal auf minus 2,9 Grad. 19 Nächte blieben sogar gänzlich frostfrei. Dafür gab es bereits sieben Tage mit zweistelligen positiven Temperaturen. Kurioserweise trat der höchste Wert am 17. März von 13,8 Grad frühmorgens gegen 3:30 Uhr auf. Trotz allem gab es im März den bisher meisten Schnee dieses Winters. Während zweier Phasen vom 5. bis 9. und vom 26. bis Monatsende lag an insgesamt neun Tagen eine geschlossene Schneedecke von zwei bis höchstens neun Zentimetern. Milde Temperaturen und Regen ließen das seltene Weiß schnell dahin schmelzen. Insgesamt fiel im vergangenen Monat mit 136 Litern pro Quadratmeter, das entspricht 231 Prozent, so viel Niederschlag wie zuletzt 1961 in Olbernhau in einem März. Das bestimmende Thema des Wetters im März war aber der Wind. Mangels eines blockierenden Hochs über Mitteleuropa zog ein Tief, mitunter auch Sturmtief, nach dem anderen über die Region. Der Höhepunkt dabei war Orkantief „Sabine“ am 10. März. Die eingeschlossene Kaltfront zog frühmorgens mit Blitz und Donner und einem Temperatursturz binnen weniger Minuten von 11 auf 2,5 Grad über die Region. Doch auch sonst zeigte sich der Monat von einer recht ungewöhnlich stürmischen Seite. An der Wetterstation in Marienberg wurden 27 Starkwindtage mit Böen der Stärke 6 registriert, fünf davon sogar mit der Stärke 8. Selbst im relativ geschützten Olbernhauer Tal gab es 13 Starkwindtage, das heißt Windstärke 6.
Der März 2020 in Olbernhau:
Monatsmittel-Temperatur: 3,9°C (4,4 Grad über dem Durchschnitt)
Temperatur-Minimum: -2,9°C (am 6. März)
Temperatur-Maximum: 13,8°C (am 17. März)
Frosttage: 10 (Tagesminimum <0°C)
Eistage: 0 (Tagesmaximum <0°C)
Sonnenstunden: 49 (78 % vom Durchschnitt)
Niederschlag: 136,0 l/m² (231 % vom Durchschnitt)
Tage mit messbarem Niederschlag: 23
Tageshöchstmenge: 24,5 l/m² (am 4. März)
Tage mit geschlossener Schneedecke: 9
Tage mit Gewitter: 2
Das Wetter in Olbernhau/Erzgebirge im April 2020
Spricht man von einer legendären Frühjahrstrockenheit, speziell im April, ist dieser Begriff wahrlich nicht übertrieben. In den zurückliegenden 25 Jahren erfüllte der April in Olbernhau lediglich drei Mal das Monatssoll, das aus dem 30-jährigen Mittel der Jahre 1961 bis 1990 zugrunde liegt. Und der diesjährige April machte erneut keine Ausnahme, im Gegenteil. Mit nur 9,6 Litern pro Quadratmeter belegt er nun nach 2007 (nur 0,9 Liter) den zweiten Platz der trockensten Aprils seit immerhin 70 Jahren. Doch der Monat bot noch mehr bemerkenswertes. Mit knapp minus 9 Grad war es am Morgen des 1. April so kalt wie es etwa nur aller zehn Jahre im April vorkommt. Es folgten außerdem zehn weitere Frostnächte. Bodenfrost, gemessen in fünf Zentimeter über der Erde, trat sogar in 23 Nächten auf. Somit ist es auch nicht ganz verwunderlich, dass es nach einer Tagestemperatur von 22 Grad am 12. April (Ostersonntag) zwei Tage später eine morgendliche kleine weiße Überraschung von einem Zentimeter Schnee geben konnte. Den größten Höhepunkt stellte aber die Sonnenscheindauer dar. Ein konstantes Hoch über Nordosteuropa, das die klaren Nächten ermöglichte und somit die Auskühlung begünstigte, sorgte am Tag zumeist für ungehinderte Sonneneinstrahlung. Insgesamt 281 Sunden, deutlich mehr als das Doppelte des Monatsüblichen und somit neuer Rekord kamen dabei zusammen. Nur an einem Tag (3. April) gab es gar keinen Sonnenschein. Dafür schien die Sonne an 16 Tagen zwischen zehn und knapp 14 Stunden. Dies begünstigte, im Zusammenhang mit den hohen Tagestemperaturen und dem tagelang kräftigen Südost- beziehungsweise Nordostwind, die Bodenaustrocknung immens.
Der April 2020 in Olbernhau:
Monatsmittel-Temperatur: 8,6°C 1,9 Grad über dem Mittel
Temperatur-Minimum: minus 8,7°C (am 1. April)
Temperatur-Maximum: 22,3°C (am 28. April)
Frosttage: 11 (Tagesminimum <0°C)
Bodenfrosttage: 23 (Tagesminimum in 5cm <0°C)
Sonnenstunden: 281 (223 % vom Durchschnitt)
Niederschlag: 9,6 l/m² (14 % vom Durchschnitt)
Tage mit messbarem Niederschlag: 6
Tageshöchstmenge: 7,0 l/m² (am 19. April)
Tage mit Schneedecke am Morgen: 1
Das Wetter in Olbernhau/Erzgebirge im Mai 2020
Analysiert man die Statistik dieses Frühjahres, könnte man meinen, die Natur hat vom Vorjahr einfach den Kopierer angesetzt. Insbesondere trifft das auf den April und den Mai zu. Viel zu mild und sonnenscheinreich, sowie extrem zu trocken hatte sich der April präsentiert. Der Berichtsmonat Mai hielt sich ebenfalls recht streng an die „Vorgaben“ des letzten Jahres. Er begann mit wechselnder Bewölkung, einigen Schauern und recht kühl. Es dauerte bis zum 8. Mai als sich die Tageshöchsttemperaturen zögerlich über die 20-Grad-Marke trauten. Doch damit war es ab 11. Mai auch schon wieder vorbei. Dieser Tag begann noch mit 14 Grad, doch die Temperatur stürzte regelrecht ab und erreichte am Abend mit nur noch 0,5 Grad ihren Tiefpunkt. Dabei fiel sogar Schnee, der bis in mittlere Lagen kurzzeitig liegenblieb. Die Eisheiligen ließen eindrucksvoll und so pünktlich wie selten ihre Muskeln spielen. Denn an den Folgetagen sanken vor allem die Frühtemperaturen in den, bei Kleingärtnern so befürchteten, Frostbereich. Und auch hier zeigt sich wieder die Analogie zum Vorjahres-Mai, der vier Frostnächte parat hatte. Dieses Jahr waren es insgesamt sogar fünf und damit so viele wie in den zurückliegenden 25 Jahren nicht. In dieser eiskalten Polarluft stiegen auch die Tagestemperaturen nur allmählich an. Dafür blieb es an neun Tagen in Folge komplett trocken. Erst nach Himmelfahrt (21. Mai) bestimmten Tiefausläufer das Wettergeschehen. An vier Tagen regnete es mit rund 33 Litern pro Quadratmeter endlich wieder eine nennenswerte Menge, auf die die Natur seit Anfang März, dem letzten größeren Regen, dringend gewartet hatte. Insgesamt erfüllte der Mai mit 61,6 Litern pro Quadratmeter sein Soll wieder nur zu dreiviertel. Das entspricht fast auf den zehntel Liter genau der Menge des Mai 2019. Und ob der Mai der einzige zu kalte Monat des Jahres wird, wie im Vorjahr, bleibt abzuwarten.
Der Mai 2020 in Olbernhau:
Monatsmittel-Temperatur:10,0°C (2,0 Grad unter dem Durchschnitt)
Temperatur-Minimum: minus 1,5°C (am 13. Mai)
Temperatur-Maximum:22,3°C (am 9. Mai)
Frosttage: 5 (Tagesminimum <0°C)
Bodenfrosttage: 7 (Tagesminimum <0°C in 5 cm über Boden)
Sommertage: 0 (Tagesmaximum >25°C)
Sonnenstunden: 176 (99 % vom Durchschnitt)
Niederschlag: 61,6 l/m² (77 % vom Durchschnitt)
Tage mit messbarem Niederschlag: 13
Tageshöchstmenge: 15,3 l/m² (am 23. Mai)
Das Wetter in Olbernhau/Erzgebirge im Juni 2020
Ähnlich wie die Eisheiligen im Mai hielt sich auch die Schafskälte diesmal ziemlich genau an den Termin. Allerdings ist dies auch nicht besonders schwer, denn der Zeitraum des Auftretens ist mit einer Zeitspanne vom 4. bis 20. Juni recht weit gefasst.
Bereits die ersten drei Tage starteten sehr kühl, konnten aber mit viel Sonnenunterstützung zumindest die 20-Grad- Marke am Nachmittag noch knacken. Damit war es ab 4. bis zum 11. Juni vorbei. Mit teilweise nur 13 bis 16 Grad am Tage keine Spur vom meteorologischen Sommer, den wir seit 1. Juni haben. Schafskälte eben. Nur als kleines Intermezzo folgten zwei Sommertage und bescherten am 13. Juni dem Monat die Höchsttemperatur von 28,2 Grad. Ein Temperatursturz von fast zehn Grad zum Tag darauf gingen einher mit einem kräftigen Gewitter samt Starkregen beginnend schon am Vormittag. Ein paar trockene Tage am Stück wechselten in der Folge mit Schauertagen ab. Das Temperaturniveau dabei blieb um die 20 Grad stets verhalten. Doch genau diese Temperatur zwischen 20,5 und 21,2 Grad ist für den Juni als normale Tageshöchsttemperatur zu erwarten. Hier spielt sicherlich der Verwöhnungseffekt der zurück liegenende Jahre eine Rolle, als, wie zum Beispiel 2019, schon im Juni 17 Sommertage über 25 Grad gemessen werden konnten. Mit nur vier Sommertagen in diesem Juni und einem Monatsmittel von 15,9 Grad ist er dennoch 0,6 Grad wärmer als das langjährige Mittel. Der Siebenschläfertag (27.), immer noch ein beliebter Anzeiger für den bevorstehenden Sommer, rückte heran. Endlich stiegen die Tageswerte wieder einmal in den Hochsommerbereich um 28 Grad. Doch mit Schauern und Gewittern blieb dieser und auch die Folgetage alles andere als beständig.
Der Juni 2020 in Olbernhau:
Monatsmittel-Temperatur: 15,9°C (0,6 Grad über dem Durchschnitt)
Temperatur-Minimum: 4,0°C (am 1. Juni)
Temperatur-Maximum: 28,2°C (am 13. Juni)
Sommertage: 4 (Tagesmaximum >25°C)
heiße Tage: 0 (Tagesmaximum >30°C)
Sonnenstunden: 191 (113 % vom Durchschnitt)
Niederschlag: 103,4 l/m² (116 % vom Durchschnitt)
Tage mit messbarem Niederschlag: 16
Tageshöchstmenge: 23,1 l/m² (am 25. Juni)
Tage mit Gewitter: 5
Das Wetter in Olbernhau/Erzgebirge im Juli 2020
Im Juli begannen hierzulande die Ferien und somit auch für viele der Urlaub. Da dieses Jahr Reiseziele in ferne und warme Gefilde nicht unbedingt die allererste Wahl waren, keimte bei so manchem sicher der heimliche Wunsch nach einem schönen warmen Sommer in der Heimat, wie in den vergangenen beiden Jahren, auf. Landwirte und Kleingärtner hingegen warteten dringend auf Landregen. Weder der Eine noch der Andere konnte jedoch zufriedengestellt werden. Obwohl es sogar mehr Sommertage über 25 Grad gab als im langjährigen Mittel, machte das Auf und Ab bei den Temperaturen diesen positiven Aspekt zunichte. Nach ein oder höchstens zwei Sommertagen in Folge, ohne auch nur annähernd an der 30-Grad-Marke zu kratzen, stürzten die Tageshöchsttemperaturen mitunter um zehn Grad ab. Auch die Nachttemperaturen blieben zumeist im einstelligen Bereich. Nach gelegentlichen abendlichen Schauern oder Gewittern kam das einer Spezies besonders zugute, die man in den letzten Jahren selten zu Gesicht bekam und auch nicht unbedingt vermisst hatte: Den Nacktschnecken, vor allem der spanischen Wegschnecke (siehe Foto). Nach einer leichten Entspannung beim Niederschlag im Juni, kehrte der Juli in die eingefahrenen Gleise der andauernden dramatischen Trockenheit zurück. Einige Regengüsse sorgten nur kurzzeitig für eine leichte Anfeuchtung der obersten Erdschicht. Mehr war mit einem Drittel des Monatssolls nicht möglich. Somit ist es auch der dritte Juli in Folge mit jeweils nur rund 30 Prozent vom Soll. Großer Gewinner des Monats war die Sonnenscheindauer, die aber genauso ungleich verteilt war wie die Sommertage.
Der Juli 2020 in Olbernhau:
Monatsmittel-Temperatur: 17,0°C (0,3 Grad über dem Durchschnitt)
Temperatur-Minimum: 4,2°C (am 12. Juli)
Temperatur-Maximum: 28,1°C (am 10. Juli)
Sommertage: 11 (Tagesmaximum >25°C)
heiße Tage: 0 (Tagesmaximum >30°C)
Sonnenstunden: 245 (142 % vom Durchschnitt)
Niederschlag: 35,6 l/m² (33 % vom Durchschnitt)
Tage mit messbarem Niederschlag: 8
Tage mit Gewitter: 3
Das Wetter in Olbernhau/Erzgebirge im August 2020
Der August zeigte gleich am ersten Tag was Sommer ist, denn endlich gab es auch in der Region den ersten heißen Tag mit über 30 Grad. Doch der diesjährigen Wechselhaftigkeit konnte auch er sich nicht entziehen. Bereits am Folgetag war mit dem Erreichen der Höchsttemperatur schon zur Mittagszeit wieder Schluss mit Sommer. Nach zwei Stunden mit dringend benötigtem kräftigen Regen (13,7 Liter/m²) blieb ein Temperatursturz von über zehn Grad zurück. Doch die Rückkehr des Sommers ließ nicht lange auf sich warten. Ab 6. August machten die sogenannten Hundstage, die im allgemeinen wärmsten Tage des Jahres, ihrem Namen alle Ehre. Für etwas mehr als zwei Wochen in Folge hatte sich der Hochsommer mit durchweg Sommertagen, mitunter sogar heißen Tagen bis zu 32,5 Grad, festgesetzt. Auch die Nächte blieben dabei relativ mild, sodass nun endlich des Kleingärtners Tomaten reiften. Da es sich dabei aber nicht um Hochdruckwetter handelte, kam es hin und wieder zu Schauern und Gewittern, die lokal mitunter recht hohe Regenmengen in kurzer Zeit abluden. Nach dem letzten heißen Tag am 21. August zog sich der Sommer abrupt zurück und überließ am 26. dem Sturmtief Kirsten das Feld. Ungewöhnlich früh für einen Herbststurm fegte dieser mit Böen bis zu Windstärke 9 auch abseits der Berge übers Land. Mit etwas Besonderem, da es in den letzten Jahren so selten geworden ist, verabschiedete sich der August: Mit Landregen. Tagübergreifend vom 30.08. 12:00 Uhr zum 31.08 6:00 Uhr kamen in diesen 18 Stunden dabei knapp 52 Liter pro Quadratmeter vom Himmel.
Der August 2020 in Olbernhau:
Monatsmittel-Temperatur: 18,6°C (2,4 Grad)
Temperatur-Minimum: 6,8°C (am 5. August)
Temperatur-Maximum: 32,5°C (am 9. August)
Sommertage: 16 (Tagesmaximum >25°C)
heiße Tage: 5 (Tagesmaximum >30°C)
Sonnenstunden: 209 (117 % vom Durchschnitt)
Niederschlag: 110,3 l/m² (124 % vom Durchschnitt)
Tage mit messbarem Niederschlag: 14
Tageshöchstmenge: 37,1 l/m² (am 31. August)
Tage mit Gewitter: 6
Das Wetter in Olbernhau/Erzgebirge im September 2020
Das Septemberwetter ähnelte in vielen Kriterien dem Vormonat August. Zunächst dauerte es etwas bis sich bei den Temperaturen etwas bewegte. Doch Richtung Monatsmitte war der Knoten geplatzt und der Spätsommer kam Dank des sehr stabilen Hochdruckgebietes Kevin so richtig in Fahrt. Die Sonne war dabei in Rekordlaune. An neun Tagen schien sie über zehn bis hin zu teils sogar zwölf Stunden. Nur die mittlerweile sehr spürbar gewordene kurze Tageslänge verhinderte mehr. Das blieb natürlich nicht ohne Auswirkung auf die Tagestemperaturen. Fünf Sommertage, zweimal davon sogar über 27 Grad waren das positive Ergebnis. Mit Änderung der Windrichtung auf Nordost strömte ab 17. September spürbar kältere Luft heran. Bei weiterhin wolkenlosem Himmel und eitel Sonnenschein stürzte die Tageshöchsttemperatur dennoch binnen eines Tages um zehn Grad ab. Auch zweistellige Nachttemperaturen waren nun passe. Am 18. schrammten die fünf Zentimeter über dem Boden gemessene Temperatur von nur 0,3 Grad knapp am Frost vorbei. In windgeschützten Muldenlagen waren die Wiesen natürlich weiß. Mit dem Abzug des Schönwetterhochs zeigte sich erneut die Analogie zum August. Am 26. September regnete es mit 46,8 Litern pro Quadratmeter erneut binnen nur 19 Stunden den Großteil der Niederschlagsmenge des gesamten Monats. Dabei blieben drei Tage nun komplett ohne Sonnenschein. Mit dem anderthalbfachen des Üblichen und nur sechs Stunden weniger als im August ist die Sonnenscheindauer trotzdem
der große Gewinner der Monats.
Der September 2020 in Olbernhau:
Monatsmittel-Temperatur:13,3°C (0,9 Grad über dem Durchschnitt)
Temperatur-Minimum:1,5°C (am 18. September)
Temperatur-Maximum:27,4°C (am 15. September)
Frosttage: 0 (Tagesminimum <0°C)
Sommertage: 5 (Tagesmaximum >25°C)
Sonnenstunden: 203 (150 % vom Durchschnitt)
Niederschlag: 64,4 l/m² (98 % vom Durchschnitt)
Tage mit messbarem Niederschlag: 8
Tageshöchstmenge: 46,8 l/m² (am 26. September)
Tage mit Gewitter: 1
Das Wetter in Olbernhau/Erzgebirge im Oktober 2020
Der hundertjährige Kalender prophezeite einen kalten Oktober sogar mit Schnee zur Monatsmitte. Im Prinzip ist dies möglich, aber dieses Jahr völlig an der Realität vorbei. Etwas allerdings fiel sofort auf, weil viel zu wenig: Der Sonnenschein. Mit nur 60 Prozent der langjährig üblichen Sonnenscheindauer wollte das Flair eines sprichwörtlich goldenen Oktobers nur sehr selten aufkommen. Am ehesten gelang das noch am Monatsanfang. Doch mit zunehmendem Verlauf übernahmen mehr und mehr dicke Regenwolken die Regie. Diese verhinderten allerdings auch eine zu große nächtliche Auskühlung. Insgesamt resultiert sogar das leichte Plus der Monatsmitteltemperatur aus den für die Jahreszeit zumeist deutlich zu milden Nächten. Lediglich am 11. und 12. Oktober rutschte das Quecksilber mit minus 0,2 bzw. 0,3 Grad am Morgen mal kurz minimal in den Frostbereich. Niederschlag hingegen fiel reichlich. Den dritten Monat in Folge überquerte ein sogenanntes Vb-Tief die Region, also eines, das für reichlich Regen in kurzer Zeit berüchtigt ist. Allein am 14. Oktober sorgte es mit 45,9 Litern pro Quadratmeter für mehr als 85 Prozent der üblichen Monatsgesamtmenge. Zusammen mit weiteren Niederschlagstagen summiert sich die Menge auf 185 Prozent, was sich im viertnassesten Oktober der zurückliegenden 40 Jahre widerspiegelt. Mit einer anderen Wetterkonstellation, nämlich einem Hoch über Südosteuropa und einem Tief über den britischen Inseln, strömte mit Beginn der dritten Dekade sehr milde Luft aus dem Südwesten heran. Nach tagelang recht kühlen Tageshöchsttemperaturen im nur einstelligen Bereich, standen am 22. plötzlich 20 Grad auf dem Thermometer. Mit purem Sonnenschein war dies aber nicht verbunden. Auch der Monatsschluss verfiel erneut häufig in mäßig-warmes Regengrau.
Der Oktober 2020 in Olbernhau:
Monatsmittel-Temperatur: 9,1°C (0,9 Grad über dem Durchschnitt)
Temperatur-Minimum: minus 0,3°C (am 11. Oktober)
Temperatur-Maximum: 20,1°C (am 22. Oktober)
Frosttage: 2 (Tagesminimum <0°C)
Bodenfrosttage: 3 (Tagesminimum <0°C in 5cm)
Sonnenstunden: 63 (60 % vom Durchschnitt)
Niederschlag: 98,0 l/m² (185 % vom Durchschnitt)
Tage mit messbarem Niederschlag: 22
Tageshöchstmenge: 45,9 l/m² (am 14. Oktober)
Das Wetter in Olbernhau/Erzgebirge im November 2020
Analysiert man die Statistik der November-Monate fällt bei Niederschlag (nur 0,7l/m²) und Sonnenscheindauer (110 Stunden) zunächst der November vor neun Jahren, also von 2011, völlig aus dem Rahmen. Wenngleich solche Werte wohl noch lange als Spitzenreiter die Statistiken anführen werden, braucht sich der diesjährige November auch nicht zu verstecken. Genau bei diesen beiden Parametern steht er auf Platz zwei. Das bedeutet vor allem beim Niederschlag, dass in den zurückliegenden 70 Jahren in Olbernhau, außer eben 2011, kein November trockener war. An 10 Tagen fielen nur 13,1 l/m². Beim Sonnenschein übertrumpfte er sogar den trüben Vormonat Oktober, dessen Tag im Schnitt um 1:45 Stunde länger ist.
Doch auch die Temperaturen können sich, zumindest in der ersten Dekade, sehen lassen. Während anderenorts, auch in Sachsen, am 2. November die Rekorde gebrochen wurden, schafften es die in Olbernhau gemessenen 17,5 Grad nicht ganz an die 18,1 Grad vom 16. November 2006 heran. Aber ungewöhnlich war diese Wärmeperiode zum Monatswechsel schon. Noch um 22:00 Uhr an diesem 2. November zeigten die Thermometer 17 Grad an. Vergleichbares sucht man in der Statistik der zurückliegenden 45 Jahren vergeblich, außerdem passt dies normalerweise in den Hochsommer. Drei Tage später schlug dann der erste nennenswerte Nachtfrost dieses Herbstes zu. Klare kalte Nächte und vier wolkenlose und milde Tage am Stück, hier sammelte die Sonne einen Großteil ihrer Überstunden. Richtung Monatsende verstärkten sich zeitweise die jahreszeitlich üblichen Unterschiede durch Inversionswetterlagen. Wärme auf den Berggipfeln und kalter Böhmischer Wind in den Tälern. Am 29. schließlich überzog eine, deutlich unter einem Zentimeter, hauchdünne Schneedecke die Region.
Der November 2020 in Olbernhau:
Monatsmittel-Temperatur: 4,6°C (1,8 Grad über dem Durchschnitt)
Temperatur-Minimum: minus 3,5°C (am 26. November)
Temperatur-Maximum: 17,5°C (am 2. November)
Frosttage: 14 (Tagesminimum <0°C) Bodenfrosttage: 20 (Minimum in 5cm <0°C)
Eistage:0 (Tagesmaximum <0°C)
Sonnenstunden: 92 (190 % vom Durchschnitt)
Niederschlag: 13,1 l/m² (21 % vom Durchschnitt)
Tage mit messbarem Niederschlag: 10
Tageshöchstmenge: 2,7 l/m² (am 14. November)
Tage mit geschlossener Schneedecke >=1cm: 0
Wetterstation Olbernhau
Dirk Christoph
Das Wetter in Olbernhau/Erzgebirge im Dezember 2020
Obwohl erst am 5. Dezember die letzten Reste des am 29. November gefallenen geringen Schnee-Hauches verschwanden, konnte man bei weitem nicht von Winter sprechen. Die Temperaturen stiegen zwar etwas an, bewegten sich aber vom 5. Bis 21. Dezember nahezu ausnahmslos im langweiligen Bereich zwischen 0 und 5 Grad. Verursacht wurde dieses Temperatur-Einerlei, denn auch nachts wurde es nicht wesentlich kälter als am Tag, hauptsächlich wieder einmal durch den Böhmischen Wind. Während andere Regionen Sachsens vereinzelt mit Sonnenschein zweistellige Höchsttemperaturen ansteuerten, verharrte die Grenzregion im kühlen Dauergrau. Wie schnell sich eine kleine Windrichtungsänderung von Südost auf Südwest auf die Temperatur auswirkt, konnte man am 22. Dezember eindrucksvoll mit verfolgen. Beginnend in der Nacht, schoss die Temperatur in wenigen Stunden von knapp 2 auf über 12 Grad nach oben. Dafür verantwortlich zeichnete sich Tief Greta, dass auch den einzigen richtig nennenswerten Regen des Monats mitbrachte. Doch nur ganze zweieinhalb Tage dauerte diese Wärmeperiode. Sturmtief Hermine griff in das Wettergeschehen ein. Dies führte am ersten Weihnachtsfeiertag sogar zu einer einen Zentimeter dünnen Schneedecke bis in mittlere Lagen. Durch generell frostige Nächte blieben zumindest weiße Reste noch recht lange liegen. Trotz aller Eintönigkeit blieb erneut ein deutlich zu milder, viel zu trockener und etwas zu sonnenscheinreicher Monat zu verzeichnen.
Der Dezember 2020 in Olbernhau:
Monatsmittel-Temperatur: 1,8°C (1,8 Grad über dem Durchschnitt)
Temperatur-Minimum: -4,2°C (am 4. Dezember)
Temperatur-Maximum: 12,4°C (am 22. Dezember)
Frosttage: 15 (Tagesminimum <0°C)
Bodenfrosttage: 21 (Minimum in 5cm <0°C)
Eistage: 4 (Tagesmaximum <0°C)
Sonnenstunden:37 (116 % vom Durchschnitt)
Niederschlag:27,6 l/m² (36 % vom Durchschnitt)
Tage mit messbarem Niederschlag: 9
Tageshöchstmenge: 10,2 l/m² (am 23. Dezember)
Tage mit geschlossener Schneedecke: 1
Wetterstation Olbernhau
Dirk Christoph