Treffen29

29. Regionaltreffen vom 05.-07. Oktober 2012 in Gera-Ernsee bis Fichtelberg

Nach langer Vorbereitungszeit war es am 5. Oktober endlich wieder mal soweit. Marco Ringel hatte zum 29. Regionaltreffen geladen, nachdem das letzte in Köthen mangels Teilnehmer kurzerhand abgesagt werden musste und zu einem 2 Familientreffen avancierte.

Aber auch diesesmal mussten einige Hürden überwunden werden. Die Idee, auch die Ehefrauen mitzubringen, sicherte dem Treffen eine angenehme Teilnehmerzahl von 6, da auch diesesmal viele leider ihr Teilnehmen absagen mussten. Zweiter Wermutstropfen war der eigentliche Organisator Andreas Müller, der schon im Sommer eine Absage aus persönlichen Gründen aussprechen musste. Leider konnte er auch nicht am Treffen teilnehmen. Dies war besonders schade, wohnt er doch nur 100 m vom Gasthof entfernt und war der eigentliche Grund, das Treffen hier stattfinden zu lassen. So blieb nur der Blick zusammen mit Volker von außen auf die Station, die aber in Betrieb ist und auch modernisiert wurde. Volker traf mit mir gegen 16 Uhr ein, nach dem Rundgang war auch Olaf nebst Frau angekommen. Wir trafen uns in der Gaststube und warteten bis zum frühen Abend noch auf Christian und Grit. In dieser zeit gab es vieles zu Bereden, hatten wir uns doch länger nicht gesehen. So sahen wir uns auch die letzten Fotos vom VdA-Treffen an.   

An nächsten Morgen trafen wir uns vor der „Kalten Eiche“ gegen halb Neun zur Abfahrt unserer Exkursion. Unser erstes Ziel war dabei die Wetterwarte Gera-Leumnitz am Flugplatz. Unser Hauptaugenmerk galt hier die Messung der Radioaktivität, war doch gerade hier in Ronneburg die Wismut AG besonders aktiv. Die abgetragenen Halden sind von der Station noch heute zu sehen. Sogar in Tagebauverfahren wurde hier das Uran abgebaut. Das mehr als 100 Meter tiefe Loch wurde im Rahmen der Bundesgartenschau Gera-Ronneburg nahezu verfüllt und zu einem Park umgestaltet. Folglicherweise stellte sich die Frage nach der Reststrahlung. Diese ist auch heute noch messbar, stellt aber keine Beeinträchtigung dar. Neben der Luftüberwachung durch automatische Systeme werden auch tägliche Niederschlagsproben genommen und mittels Kocher verdampft, bis nur noch die Feststoffe, die aus der Atmosphäre ausgewaschen wurden, übrig bleiben. Diese werden dann ausgemessen.

Nach einer guten halben Stunde brachen wir wieder auf Richtung Carlsfeld. Unterwegs begegneten wir in Hammerbrücke den „Wernesgrüner Bierexpress“, einer Museumsbahn, die ein Teilstück der ehemaligen Verbindung Aue-Adorf befährt, die durch den Talsperrenbau Eibenstock 1975 unterbrochen wurde. An ihr liegt auch die Kachelmannstation in Rautenkranz. Diese ist im Muldental aber so unscheinbar, dass die meisten Gäste nur die im Hintergrund befindliche ständige Raumfahrtausstellung gesehen haben.  Nach 1 ½ Stunden trafen wir am Gasthaus Talsperre ein und stärkten uns erst einmal. Nach einem guten Essen ging es auf eine Wanderung über die Talsperre Weiterwiese hin nach Weitersglashütte, wo die Wetterstation Carlsfeld des DWD zu finden ist. Dort angekommen, fand eine kurze Führung über das Messfeld statt, bei dem vor allem die Messtechnik und die AMDA erläutert wurde. Großes Augenmerk wurde auf die Sensorik gelegt, die hier die Augenbeobachtungen ersetzten sollen. Dazu zählen der Sichtgeber und der Wolkenhöhenmesser als auch der Niederschlagswächter, die Schneehöhensonde und der PSW, der PraesantWeatherSensor. Es wurde aber auch festgestellt, dass im Wintern ein Nachführen des E-Min Gebers nicht möglich ist und daher an diesem Ort zumindest im Winter keine gültigen Werte gemessen werden können. Nach weiteren 10 Minuten waren wir wieder an der Gaststätte. Weiter ging es am Auersberg vorbei über Johanngeorgenstadt, deren Altstadt wegen des Uranbergbaus abgerissen wurde, durchwunderschön herbstlich gefärbte Wälder nach Schwarzenberg zum dortigen Eisenbahnmuseum, der Kulturteil des Ausfluges. An diesem Wochenende fanden auch Plandampftage statt, doch leider sahen wir die 50 nicht, sie war gerade unterwegs nach Annaberg über den berühmten Markersbacher Viadukt.

Dann ging es endlich weiter zum Höhepunkt des Tages. Nach einer halben Stunde waren wir endlich auf dem Fichtelberg angekommen, auf dem ich zuvor 10 Tage gearbeitet hatte. Ein bereits steifer Wind empfing uns. Im Fichtelberghaus wärmsten wir uns bei Kaffee und Kuchen auf. Denn zum ersten Mal mussten wir unsere Wintersachen anlegen, nachdem unten im Museum noch 21°C herrschten. Wir hatten den ganzen Tag bereits die Kaltfront im Rücken. Als wir zu Besuch in der Wetterwarte eintrafen, wehte der Wind bereits mit Windstärke 10 (26 m/s). Wir mussten uns ganz schön festhalten. In der Station war von besonderem Interesse die Grafiken mit den Rekorden und Schneehöhen. Auf dem Messfeld interessierten vor allem die Instrumente, die es sonst nicht zu sehen gibt. Allem voran der Hellmann mit einer Auffangfläche von 500 cm² und dem Windschattenring, der den Wind davon abhalten soll, den Niederschlag zu verwehen. Auch den Nebelsammler beeindruckten. Pünktlich gegen 18 Uhr waren wir mit unserem doch anspruchsvollen Programm durch. So verabschiedeten wir uns auf dem Plateau von Volker Kunz, der von dort aus die Heimreise antrat. Zurück nach Gera waren wir also 5 im Auto. Nach einem schönen Blick auf das Schwarzenberger Schloss war es mit dem besseren Wetter vorbei. Die Kaltfront überquerte uns mit Regen auf der Heimfahrt über Zwickau nach Gera. Gegen 20 Uhr fand das Treffen vor dem Hotel dann sein Ende. Allen Teilnehmern hat dieses Treffen sehr gut gefallen. Vor Allem das wohlgetimte Wetter, das uns auf dem Berg einen tollen Abschluss lieferte. Für ein nächstes Treffen hat sich bereits Familie Siemianowski angeboten.

Marco Ringel

Wetterstation Jänickendorf