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Monatsbericht der Wetterstation Mühlanger für Januar 2019

Zwischen Flämingrand und Dübener Heide

Der Klimawandel schreitet unaufhaltsam… Voran. Gab es im Zeitraum 1961 – 1990 noch 5 kalte, 6 warme und 19 normale Januare, haben sich die Verhältnisse ein wenig (?) geändert: Nur noch 2 kalte, 8 warme und 19 normale Januar-Monate. Klingt nicht viel. Wenn man berücksichtigt, dass das Temperaturmittel für den Januar im Zeitraum 1961 – 1990 einmal – 0,8 °C betragen hat, derweil sind wir bei 0,7 °C für den Januar seit 1991 bis 2019 angekommen… Weiteres Beispiel die Kältesummen: Als Summe der mittleren negativen Tagestemperaturen kam der Januar 1961 bis 1990 auf 75,4 Grad, im Zeitraum 1991 bis 2019 hat es nur noch für 51,5 Grad gereicht.

  Das wenig Positive dieser Entwicklung ist schnell benannt. Die monatlichen mittleren Niederschlags-summen sind in den genannten Zeiträumen von 40,9 Litern/m² auf 50,4 Liter/m² gestiegen. Klingt erst mal erfreulich. Dafür fehlen ca. 10 Liter im April… Vertrackte Kiste.

  Jedenfalls hat der Januar im Raum Wittenberg sich mit großen Überraschungen überraschend zurückgehalten. Gewiss, die Monatsmitteltemperatur lag an die 2 Grad über der Norm. Alldieweil die Standardabweichung der Temperatur im Zeitraum 61 – 90 bei 3,4 Grad liegt, ist der Monat als im Bereich der natürlichen Abweichungen liegend  NORMAL (in Bezug auf die Temperatur) zu bewerten.

Sehr normal die Sonnenscheindauer von rund 50 Stunden, 103 Prozent vom 30-jährigen Mittel.

  Nicht mehr normal die (erfreulich hohe) Zahl an Niederschlagstagen. 18 Tage hätten für das normale Maß gereicht, 20 bis 22 Tage mit messbarem Niederschlag sind gezählt worden, auch die Summen waren beachtlich. Knapp 63 Liter auf den Quadratmeter sind im Mittel der 22 Beobachter im Landkreis gemessen worden. Die höchste Monatssumme gab es in Stackelitz mit fast 85 Litern, (nur) 50 Liter in Zalmsdorf. Die höchsten Tagessummen sind am 8. bzw.13. Januar gefallen. Da sind in Zahna Nord 14,7 Liter gemessen worden, gefolgt von 14,6 Litern in Wittenberg und 13,5 Litern in Seyda. Im Flächenmittel ergeben sich für den Landkreis 168 Prozent vom langjährigen Mittel. Erfreulich; noch erfreulicher, wenn es denn so weiter ginge…

  Ansonsten ergab sich der Witterungsverlauf des Januar etwas abwechslungsreich. Die ersten 18 Tage mit geringem Auf und Ab der Temperaturen deutlich zu warm mit 4 Grad über dem normalen Witterungsverlauf für einen anständigen Januar, ab dem 19. gehen die Temperaturen endlich mal in winterliche Bereiche, am 23. ist der Tag 6,5 Grad kälter als erlaubt, am 26. wieder zügig nach oben mit den Temperaturen, dennoch sind die letzten 10 Tage 1,3 Grad kälter als im Mittel.

Seitdem: Winter Fehlanzeige. Wenn man von Mittel- und Hochgebirgen absieht…

  Das Fazit: Ein Minus von 0,8 °C hatte der Januar mal aufzuweisen, der des Jahres 2019 brachte es auf 0,7 °C in Jessen bis 1,2 °C in Pretzsch, das ist ein Überschuss von 1,2 bis 2,0 Grad zum langjährigen Mittel. Die höchste Temperatur des Monats nahe Wittenberg am 1. Januar mit 8,1 °C; am 5. wurden in Annaburg, Jessen und Pretzsch Maxima von 7,6 bis 8,6 °C erreicht.

Die kälteste Nacht am 20. bis 23. Januar mit Temperaturen zwischen – 9 in Wittenberg und -11 Grad in Pretzsch. Die Zahl der Tage mit Schneefall (bzw. festem Niederschlag) lag mit gemeldeten maximal 9 Tagen ca. 5 Tage unter den Erwartungen, eine Schneedecke wurde nur für 2 bzw. 3 Tage aus Ateritz und Jüdenberg gemeldet, normal wären 15 Tage gewesen.  Bei der Kältesumme hat es gerade einmal für 31 Grad gereicht.

Achim KuhnWetterstation Mühlanger

Monatsbericht der Wetterstation Mühlanger für Februar 2019

Zwischen Flämingrand und Dübener Heide

Monatsbericht der Wetterstation Mühlanger für Februar 2019

Viel zu warm und trocken, ein Übermaß an Sonne…

  Wieder so ein Wintermonat, der diese Bezeichnung nicht verdient hat. Die Tendenz deutlich zu warmer Monate hält seit dem April 2018 an, wenn vom November 2018 abgesehen wird.

  War der Monatsanfang noch ein wenig auf Winter getrimmt, stiegen ab dem 8. Februar die Luft-temperaturen in zweistellige Bereiche, das erste Monatsdrittel war fast drei Grad wärmer als es die Norm erlaubt. An fünf Tagen hat es in diesem Zeitraum Niederschläge gegeben, die bis auf den 10. Februar wenig ergiebig waren; vom 1. bis zum 3. Februar sind auch Schnee oder Schneeschauer oder Regen mit Schnee beobachtet worden, Ateritz hat Schneeflecken gemeldet. Die Regensummen am 10. waren gleichzeitig die höchsten des Monats; im gesamten Landkreis. Die höchsten Summen an diesem Tag sind mit über 10 Litern/m² in Bad Schmiedeberg, Pretzsch und in Wittenberg (Gagfah) gemessen worden.

  Niederschlag im zweiten Monatsdrittel war ziemlich Mangelware, nur zwei bis drei Tage mit gering-fügigen Summen wurden aufgeschrieben. Als Ausgleich reichlich Sonne, fast 49 Stunden in den zehn Tagen, mehr als doppelt so viel als in der ersten Dekade. Die täglichen Maxima der Lufttemperatur erreichen zweistellige Werte bis 15 Grad. Dementsprechend fällt die Dekadensumme exakt fünf Grad höher aus als im langjährigen Mittel. Interessant der Tagesgang der Temperatur vom 15. bis zum 20. des Monats. Nachts Frost bis minus drei Grad, tags Maxima um 15 Grad, Differenzen bis zu 18 Grad, so etwas gibt es im Vorfrühling nicht allzu oft…

  An den letzten acht Tagen des Monats ähnliche Verhältnisse, wenn auch am 23. und 24. ein Kaltluft-einbruch des Nachts von Wittenberg bis Jessen, Pretzsch und Annaburg Tiefsttemperaturen bis minus fünf bzw. sechs Grad bringen; der genannte Zeitraum ist fast vier Grad zu warm. Frühlingshafte Temperatur am 27. Februar, fast 17 Grad in der Elbaue, Annaburg meldet knapp 16 Grad.

  Wasser auch wieder ein Fremdwort, nur zwei bis maximal vier Liter (Annaburg) konnten am 21. notiert werden. Dafür wieder: 48 Stunden an den letzten acht Tagen. Dennoch drängeln sich die wärmsten und der kälteste Tag des Monats im genannten Zeitraum. Am 23. und 24. das absolute Minimum des Monats mit leichtem Frost bis minus sechs Grad in Pretzsch, anderswo werden Minima von vier bis fünf Grad gemessen. Einheitlich am 27. sind Maxima zwischen 16 und 19,5 Grad aufgetreten.

  Das Fazit: Bei einer Monatsmitteltemperatur zwischen drei Grad in Jessen und knapp fünf Grad in Wittenberg war der Monat drei bis viereinhalb Grad wärmer als normal; auch für einen März wäre er noch ein Grad zu warm gewesen…

Die Niederschlagsmengen, im Mittel des Landkreises sind 14,5 Liter auf den Quadratmeter gefallen, entsprechen mühsamen 47 Prozent der für einen Februar zu erwartenden Wassermassen.

Mit 26 Millimetern ist Pretzsch am besten bedient worden, Wartenburg musste sich mit knapp 11 Millimetern begnügen.

  Sonne satt im Februar: 118 Stunden Sonnenscheindauer sind in der Elbaue registriert worden, ein Plus von 48 Stunden oder 69 Prozent.

Die Niederschlagsbilanz der Wintermonate im Landkreis sieht wie folgt aus:

Flächenmittel

Dezember

Januar

Februar

Summe

In Millimetern

67

66

15

148

Norm in mm

36

43

30

109

Prozent

167

130

45

136

Achim KuhnWetterstation Mühlanger

Monatsbericht der Wetterstation Mühlanger für März 2019

Zwischen Flämingrand und Dübener Heide

Besonders erfreulich im März: Mal wieder ordentlich Wasser. Von oben. Für ein richtiges Hochwasser hat es nicht gereicht, auch wenn die Pegelstände der Elbe um den 20. März ca. zwei Meter über dem Mittelwasserstand von 2,56 m lagen.

Gleichwohl, 23 Tage mit messbarem Niederschlag in Wittenberg, die im Flächenmittel des Landkreises fast 58 Liter auf den Quadratmeter hinterließen, haben zwar nicht das große, immer noch bestehende Defizit aus dem Vorjahr ausgleichen können, aber die trügerische Hoffnung geweckt, es würde so feucht weitergehen. Trotzdem, 155 Prozent vom Normalwert (39 l/m²) sind nicht zu verachten, auch wenn es an der Zeit wäre, dass nicht nur in der Schweiz, auf Kreta oder im Iran sich die Schleusen öffnen würden.

Viel Wasser wurde in Schmiedeberg, Seyda, Pretzsch, Wittenberg, Eutzsch und Ateritz abgelassen. Zwischen 76 mm (Schmiedeberg) und 63 mm (Pretzsch) sind registriert worden; die Elbaue musste sich mit Mengen zwischen 50 mm (Heinrichswalde) und 65 mm (Eutzsch) begnügen.

Die höchsten Summen des Monats sind beim überwiegenden Teil der Wasserfrösche am 10. März gefallen, Ateritz, Pretzsch und Gräfenhainichen wurde das Vergnügen am 14. zuteil. Die Summen beliefen sich an dem Tage auf 11 mm (Gräfenhainichen) bzw. 16 mm (Eutzsch).

In punkto Temperatur besteht kaum Grund zum Jubel. Drei Grad und mehr beträgt der Temperatur-Überschuss im März 2019. Es war der zwölfte zu warme Monat in Folge in Deutschland; zum dritten Mal in diesem Jahrhundert, im 20. Jahrhundert gab es nie mehr als neun zu warme Monate in Folge.

Also statt 3,7 Grad durchweg mehr als 7 Grad im Monatsmittel. Jessen bleibt beim Überschuss ein wenig hinter den anderen Beobachtern zurück, das Plus betrug nur 2,8 Grad. Liegt vielleicht an der weiter östlichen Lage, also näher an Sibirien dran…

10 Tage mit Bodenfrost sind in Wittenberg aufgeschrieben worden, 14 Tage in Jessen-Ost, was die obige These unterstützen könnte. Ähnlich die Verhältnisse bei den Frosttagen: Nur 2 für Wittenberg, deren 4 in Mühlanger, Jessen 5 Frosttage.

Eistage absolute Fehlanzeige, Kältesumme dito, da hätte es 14,5 Grad geben sollen.

Dass bei 23 Tagen mit Niederschlag „nur“ 81 Prozent oder 94 Stunden an Sonnenschein drin waren, wen wundert es. Die Überschüsse an Sonne im Januar und Februar waren mit 47 Stunden (103 %) bzw. 116 Stunden respektive 166 % erklecklich genug, dass sich über die fehlenden 22 Stunden keiner erregen muss.

Um nochmals auf die Temperaturen im März einzugehen: Die höchsten Zahlen der Luft in zwei Metern Höhe wurden bis auf Jessen (11.3.) am 22. und 23. März erreicht. Um die 18 Grad sind gemessen worden, Details bitte den Monatsdaten des Landkreises entnehmen.

Die kühlste Nacht des Monats war die des 20. März. Zwischen minus 2 Grad in Jessen, Annaburg und Mühlanger bis Wittenberg; Pretzsch hatte fast minus 3 Grad. Am Erdboden sind für den 20. an die minus 4 Grad notiert worden.

Gewitter sind von Zalmsdorf, Wittenberg (Gagfah), Annaburg für den 9. März eingetragen worden.

An sechs Tagen wurden feste Bestandteile im Niederschlag festgestellt; Ateritz meldete für den 10. März auch Schneeflecken.

Abwechslungsreich war er, der März. Für den 9. sind deutlich höhere Windgeschwindigkeiten gemessen worden, in Wittenberg-Teuchel 25,5 m/s oder 91,8 km/h. Aus Zalmsdorf liegen Meldungen vor, dass möglicherweise eine Windhose 15 von 38 Gebäuden beschädigt haben könnte, wobei die von einer in der Nähe befindlichen Wetterstation gemessenen Windgeschwindigkeiten mit maximal 17,9 m/s bzw. 64,4 km/h angegeben wurden.

Achim KuhnWetterstation Mühlanger

Monatsbericht der Wetterstation Mühlanger für April 2019

Zwischen Flämingrand und Dübener Heide

Manchmal macht Wetterbeobachtung überhaupt keinen Spaß mehr. Besonders, wenn sich bestimmte Misshelligkeiten wiederholen, obwohl sich Wetter nicht wiederholen soll… (?) Es war der 13. zu warme Monat in Folge, für manch langjährige Beobachtungsreihe ein (unerfreulicher) Rekord. Gleichwohl, auch wenn der April 2019 längst nicht so warm war wie der des Jahres 2018, zu warm war er dennoch. Brachte der Vorläufer einen Temperaturüberschuss von mehr als fünf Grad, konnten für 2019 „nur“ positive Abweichungen der Temperatur von drei Grad festgestellt werden. Also: Statt 7,9 Grad Celsius brachte der April 2019 11,0 Grad in Wittenberg. Da fehlten nur zwei Grad für einen ordentlichen Mai… Beim Mittel der höchsten Tagestemperaturen des Monats kam der April 2018 auf > 19 Grad, im Jahre 2019 keine 17 Grad. Bodenfrost gab es im April 2018 drei Tage, 2019 mit fünf Tagen fast doppelt so viele. An Sommertagen sind 2018 wie 2019 (nur) ein bis zwei Tage aufgetreten. Eine viel wichtigere Differenz: Die Niederschlagsmengen betrugen im April 2018 gerade so erträgliche 30 Liter auf den Quadratmeter im Mittel des Landkreises, das entsprach 71 Prozent der langjährigen Mengen; für 2019 sind sehr dürftige 16 Liter gefallen gleich 37 Prozent. Gut, die Niederschlagsbilanz des ersten Quartals war ausgeglichen, obwohl der Februar zu trocken war. Dabei hatte der April 2018 zwölf Tage mit meßbarem Niederschlag aufzuweisen, 2019 waren es nur sechs Tage. Für den April 2019 belief sich die potentielle Verdunstung auf etwas mehr als 42 Liter/m², also fehlten dem Wasserhaushalt im April 2019 ganze 26 Liter. Wenn wir schon beim Vergleichen sind: In punkto Sonnenscheindauer sind die die Aprille 2018 und 2019 nicht gar so weit auseinander gewesen: 2018 gab es 240 Stunden (155 Prozent), 2019 260 Stunden (160 Prozent).Die Extremwerte des April 2019: Höchsttemperatur am 25. zwischen 25 und 28 Grad, die tiefsten Temperaturen am Monatsanfang bei minus zwei bis drei Grad. Die höchsten Monats – und Tagessummen beim Niederschlag hat Seyda abgefasst. Am 26. sind dortselbst knapp 19 Liter/m² gefallen, für den Monat waren es fast 25 Liter gleich 61 Prozent. Trotzdem: Auch für diesen Standort viel zu wenig des Guten.

Achim KuhnWetterstation Mühlanger

Monatsbericht der Wetterstation Mühlanger für Mai 2019

Zwischen Flämingrand und Dübener Heide

Der Monat lag bei einer mittleren Temperatur von 12,5 °C um 0,6  Grad unter dem Mittel der Jahre 1961 – 1990. Der Mai brachte 1 Frosttag und einen Sommertag. An 9 Tagen mit messbarem Niederschlag sind 25,8 mm gefallen, das entspricht 49 Prozent der normalen Menge. Die größte Tagessumme in Mühlanger am 11. mit 11,4 Litern auf den Quadratmeter. Der wärmste Tag des Monats am 19. mit einem Maximum der Temperatur von 25,5 °C; der kälteste Tag war der 05. Mai mit einem Minimum von  -0,8 °C. Die Sonnenscheindauer mit  194 Stunden bei 92 Prozent  der Norm.

Achim KuhnWetterstation Mühlanger

Monatsbericht der Wetterstation Mühlanger für Juni 2019

Zwischen Flämingrand und Dübener Heide

Der Monat lag bei einer mittleren Temperatur von 22,3 °C um 5,7 Grad über dem Mittel der Jahre 1961 – 1990. Es ist der nachweislich wärmste Juni (deutschlandweit) seit 1761 gewesen, für Zeiten davor gibt es keine Daten. Der Juni brachte 11 Heiße Tage und 27 Sommertage. An 8 Tagen mit messbarem Niederschlag sind 56,7 mm gefallen, das entspricht 95 Prozent der normalen Menge. Die größte Tagessumme in Mühlanger am 11. mit 28,8 Litern auf den Quadratmeter. Der wärmste Tag des Monats am 30. mit einem Maximum der Temperatur von 38,0 °C; der kälteste Tag war der 09. Juni mit einem Minimum von 7,5 °C. An vier Tagen sind (z.T.) kräftige Gewitter aufgetreten. Die Sonnenscheindauer mit 345 Stunden bei 170 Prozent der Norm.

Achim KuhnWetterstation Mühlanger

Monatsbericht der Wetterstation Mühlanger für Juli 2019

Zwischen Flämingrand und Dübener Heide

Der Monat lag bei einer mittleren Temperatur von 20,1 °C um 2,1 Grad über dem Mittel der Jahre 1961 – 1990. Der Juli brachte 7 Heiße Tage und 14 Sommertage. An 8 Tagen mit messbarem Niederschlag sind 45,4 mm gefallen, das entspricht 85 Prozent der normalen Menge. Die größte Tagessumme in Mühlanger am 31. mit 14,8 Litern auf den Quadratmeter. Der wärmste Tag des Monats am 25. mit einem Maximum der Temperatur von 35,1 °C; der kälteste Tag war der 10. Juli mit einem Minimum von 8,3 °C. An drei Tagen sind Gewitter aufgetreten. Die Sonnenscheindauer mit 265 Stunden bei 123 Prozent der Norm.

Achim KuhnWetterstation Mühlanger

Monatsbericht der Wetterstation Mühlanger für August 2019

Zwischen Flämingrand und Dübener Heide

Drittwärmster Sommer seit 1881, drittwärmster August seit 1881, wärmer war es nur im Augst                        2015 mit 21,8 Grad (in Wittenberg)

Auffällig am August 2019: Sieben Heiße Tage mit einem Maximum der Lufttemperatur >= 30 Grad, die allesamt erst in den letzten Augusttagen aufgetreten sind, der wärmste Tag des Monats am 28. August mit fast 34 Grad (WB 33,7 °C).

Im 30-jährigen Mittel von 1961 bis 1990 waren es im letzten Sommermonat nur 2,4 Heiße Tage und 12 Sommertage; deren Anzahl ist 2019 mit 21 Tagen deutlich überschritten worden.

Das Monatsmittel der Lufttemperatur betrug in Wittenberg 20,9 °C, ein Plus von 3,3 Grad. Dabei hatte der Monat leicht unterkühlt begonnen, in der ersten Dekade lagen die höchsten Temperaturen meist um die 25 Grad, etwas Regen an sieben Tagen, die Niederschlags-mengen eher unergiebig. In der zweiten Dekade vergleichbare Temperaturverhältnisse, drei Sommertage und noch weniger Wasser von oben an vier Tagen mit messbarem Niederschlag.

Ab dem 22. gehen die Temperaturen in Richtung Hochsommer. An sieben Tagen Maxima über 30 Grad, ab mittags dazu Taupunkttemperaturen allemal über 14 bis 17 Grad, schön schwül die Luft, Spätsommer ist anders… Wasser in flüssiger Form Fehlanzeige, sieht man vom 28. August ab. Zwei Gewitterzellen am späten Nachmittag zwischen 16 und 18 Uhr, die für einiges Ungemach im Landkreis und hinreichend Beschäftigung für die Feuerwehren sorgten und die größten Tagessummen in die Regenmesser bringen.

Wobei „größte“ auch relativ ist: Nördlich der Elbe, eher am Flämingrand, werden 18 Liter in Zahna-Nord gemessen, Zalmsdorf und Abtsdorf bringen es auf 27 Liter, in Wittenberg sind an der Gagfah 19 Liter im Topf, die Kläranlage Coswig geht mit 25 Litern aus dem Rennen. Das Gros der Beobachter muss sich mit Mengen zwischen 0,6 Litern in Pretzsch und 8,4 Litern in Seegrehna begnügen.

Überhaupt waren die monatlichen Niederschlagsmengen alles andere denn berauschend. Über die Auswirkungen für Land- und Forstwirtschaft und die Binnenschifffahrt ist medial genug Aufhebens gemacht worden; die Hoffnung, dass sich die Niederschlagsverhältnisse des Vormonats fortsetzen mögen, wurde enttäuscht. Der Juli hatte im Flächenmittel des Landkreises 83 Prozent oder 41 Liter/m² gebracht, der August 2019 ganze 21 Liter/m² oder 36 Prozent. Bei einer Rate der potentiellen Verdunstung von 160 Litern/m².

Zu den deutlich mit Niederschlägen unterversorgten Gefilden zwischen Flämingrand und Dübener Heide gehörten im August Seegrehna, Heinrichswalde, Eutzsch, Mühlanger, Wartenburg, Schmiedeberg, Ateritz, Pretzsch, Annaburg und Oranienbaum. Dort sind im August nur Niederschlagsmengen zwischen vier und fünf Millimetern gemessen worden (Pretzsch, Schmiedeberg); die übrigen Beobachter haben 10 bis 19 Millimeter erhalten.

In summa sind im Landkreis bis Ende August 2019 an Niederschlägen 298 Liter/m² gefallen; exakt 99,9 Liter/m² mehr als im gleichen Zeitraum des Jahres 2018. Dennoch kein Grund zum Feiern…

Achim KuhnWetterstation Mühlanger

Monatsbericht der Wetterstation Mühlanger für September 2019

Zwischen Flämingrand und Dübener Heide

Auch wenn man sich hüten sollte, zu viel Emotionen an das Wetter zu verwenden: Anfänglich Frust, zum Monatsende Erleichterung bei vielen Beobachtern. Endlich (ausreichend) Wasser von oben, was zum Beginn des ersten Herbstmonats nicht zu erwarten war.

Gleich zum Auftakt zeigt der Sommer nochmals, was er zu bieten hat. 28 bis 33 Grad werden gemessen zwischen Wittenberg, Pretzsch und Jessen, als ob der August nicht genug warme Luft in hiesige Gefilde gebracht hätte. Zur Erinnerung: An sieben Tagen Maxima der Lufttem-peratur über 30 Grad, 21 Tage mit 25 Grad als Höchsttemperatur, fürwahr kein Vergnügen in diesem Sommer. Die Hitze bleibt bis zum 5. September, es werden noch zwei Sommertage gezählt, dann liegen bis zur Monatsmitte die Höchsttemperaturen nur noch um die 20 Grad.

Niederschläge lassen auf sich warten, bis am 9. des Monats richtig Wasser vom Himmel fällt; für durchweg alle 23 Stationen vom Nordwesten bis zum Südosten des Landkreises, von Stackelitz bis Annaburg werden an diesem Tage 20 bis 30 Liter auf den Quadratmeter aufgeschrieben, ein Segen für Mensch und Natur, keine Übertreibung.

In der zweiten Dekade des September auch etwas Wasser, an drei Tagen kommt nur der zehnte Teil dessen herunter, was in der ersten Dekade registriert werden konnte.

Zu Beginn des letzten Drittels des September wurde es kühl, in der Elbaue sank die Temperatur auf zwei Grad, am Erdboden soll das Gras an exponierten Stellen von Reif überzogen gewesen sein, Jessen meldete eine Temperatur von 0,3 Grad in 5 cm über dem Erdboden. Die kühle Luft hielt sich nur drei Tage im Revier, bis zum Monatsende blieben die nächtlichen Temperaturen im zweistelligen Bereich, auch ein dritter Sommertag mit etwas mehr 25 Grad wurde beobachtet.

Nach dem 22. des Monats täglich etwas Niederschlag, wenn auch die zu meldenden Regen-mengen etwas geringer als am 9.9. waren; zwischen zehn und 26 Liter sind an sieben Tagen gemessen worden.

Das Fazit eines erfreulichen September: Die Monatsmitteltemperatur lag mit 13,9 °C in Jessen und 14,8 °C in Annaburg und Wittenberg exakt in der Norm (Jessen) bzw. 0,8 Grad über dem langjährigen Mittel, der Monat ist in Blick auf die Temperaturen als normal zu bewerten, die natürliche (Standard)Abweichung für den September beträgt 1,4 Grad. Drei Sommertage sind zu erwarten, auch in der Hinsicht alles im grünen Bereich, alle fünf Jahre dürfte ein Heißer Tag im September dabei sein.

Die Niederschlagsmengen im Flächenmittel des Landkreises bei 120 Prozent, durchaus normal. Es sind 66 Liter/m² in Stackelitz aufgeschrieben worden, die größte Menge im September, die geringste Menge gab es für Annaburg mit 37 Litern/m²; im Durchschnitt aller 23 Beobachter sind 52 Liter gefallen, ein leichter (normaler) Überschuss… Die Sonnenscheindauer mit 170 Stunden, ein leichtes Plus von 14 Prozent. Wie gesagt: Ein ziemlich normaler Monat.

Achim KuhnWetterstation Mühlanger

Monatsbericht der Wetterstation Mühlanger für Oktober 2019

Zwischen Flämingrand und Dübener Heide

Ein wechselhafter Oktober

Der Oktober 2019 hat die Folge zu warmer Monate in diesem Jahr fortgesetzt. Dabei hatte die erste Dekade ab dem 2. d.M. etliche Temperaturdefizite gebracht, fast 7 Grad unter den Erwartungen war der 6. Oktober geblieben. Die Nächte allemal kühl, die Minima einstellig, in 5 Zentimetern über dem Erdboden Frost von minus einem Grad…

 Gleichwohl, die Zeit von Monatsbeginn bis zum 10. war fast 2 Grad kälter als im langjährigen Mittel. Dafür ordentlich Wasser in die Regenmesser, bis auf Coswig und Pretzsch hatten alle Beobachter am 4. Oktober zwischen 14 mm (Annaburg) bis 26 mm (Jüdenberg) messen können. Sehr erfreulich, keine Frage. In der ersten Dekade sind im Mittel des Landkreises fast 40 Liter auf den Quadratmeter gefallen, an acht Tagen mit meßbarem Niederschlag. Das entspricht 106 Prozent der für einen ordentlichen Oktober normalen Niederschlagsmenge.

 Im zweiten Monatsdrittel deutliche Erwärmung. Jeder Tag mindestens drei Grad wärmer, am 13. Oktober für alle Temperaturaufschreiber der wärmste Tag des Monats, für Pretzsch und Annaburg war tatsächlich noch ein Sommertag mit mehr als 25 Grad drin. Normalerweise ist so ein Ereignis nur alle 10 Jahre zu erwarten; die klimatischen Veränderungen haben bewirkt, daß im Zeitraum 1991 bis 2019 alle sieben Jahre ein Sommertag im Oktober zu beobachten war. Viel Wärme, wenig Wasser. An fünf Tagen mit meßbarem Niederschlag verhältnismäßig bescheidene Mengen von 16 mm in Stackelitz und Vockerode und 7 mm in Annaburg.                Die Dekade bringt einen großen Temperaturüberschuss von 5,5 Grad nach Celsius. Vergleichbar hohe Abweichungen hatte es im Juli und August 2019 gegeben, während im Juni 2019 alle Dekaden 5 bis 6 Grad wärmer waren.

 Das letzte Monatsdrittel bringt: Viel Wärme, bis zum 28. Vier bis fünf Grad über normal liegen die täglichen Mittelwerte der Lufttemperatur, zwischen 19 und 16 Grad die täglichen Maxima. Am 28. endlich der Kälteeinbruch. Maxima der Temperatur nur noch einstellig, Am 30. und 31. des Nachts Frost bis minus 6 Grad in der Elbaue. Trotz kühler Witterung bleiben die letzten 11 Tage des Monats knapp 2 Grad zu warm, auch wenn drei Tage 2 bis 6 Grad zu kalt sind. Wasser in diesem Zeitraum: Zwei Tage mit Niederschlag, sehr dürftig, im Mittel nur 0,7 Liter.

Das Fazit: Eine Abweichung von rund 2 Grad über dem langjährigen Mittel von 9,4 °C zeichnet den Oktober 2019 aus.14 Tage mit messbarem Niederschlag erbrachten im Flächenmittel des Landkreises eine Niederschlagssumme von 51 Litern/m², knapp 65 Liter für Pretzsch, 38 Liter für Coswig. Sind im Vergleich zum Zeitraum 1961 – 1990 133 Prozent. Ganz hübsch, aber nicht ausreichend, um die Bodenwasservorräte aufzufüllen. Vier Tage mit Bodenfrost bei 129 Stunden Sonnenschein gleich 123 Prozent beschließen den Rückblick.

Achim KuhnWetterstation Mühlanger

Monatsbericht der Wetterstation Mühlanger für November 2019

Zwischen Flämingrand und Dübener Heide

Der Monat lag bei einer mittleren Temperatur von 6,0 °C um 1,7  Grad über dem Mittel der Jahre 1961 – 1990. Der November brachte 7 Frosttage. An 17 Tagen mit messbarem Niederschlag sind 36,4 mm gefallen, das entspricht 88 Prozent der normalen Menge. Die größte Tagessumme in Mühlanger am 03. mit 6,2 Litern auf den Quadratmeter. Der wärmste Tag des Monats am 02. mit einem Maximum der Temperatur von 16,2 °C; der kälteste Tag war der 01. November mit einem Minimum von  – 3,8 °C. Die Sonnenscheindauer mit  50,4 Stunden bei 95 Prozent  der Norm.

Achim KuhnWetterstation Mühlanger

Monatsbericht der Wetterstation Mühlanger für Dezember 2019

Zwischen Flämingrand und Dübener Heide

Der Dezember 2019 war wie fast alle Monate des Jahres: Warm. Von Winter oder vergleichbaren Zuständen nicht die Spur, wenn man von vereinzelten Ereignissen wie leichtem Schneefall oder Regen mit Schneeschauer, gemeldet aus Ateritz am 13. bzw. 27. Dezember absieht. Mit einem Temperaturüberschuss von 2,6 Grad in Jessen bis 3,3 Grad in Wittenberg geht der Dezember aus dem Rennen, damit ist er beileibe NICHT der wärmste Dezember aller Zeiten. Locker übertroffen wird er im Zeitraum 1961 – 2019 von den gleichnamigen Monaten der Jahre 2015 (+6,1); 2006 (+ 4,4); 2011 (+ 3,6), um nur die wichtigsten Spitzenreiter genannt zu haben. Die Standardabweichung für den Dezember beträgt bei der Lufttemperatur 2,5 Grad, damit war der Monat „nur“ 0,8 Grad wärmer als im langjährigen Mittel unter Berücksichtigung der natürlichen Abweichungen.

Soviel Genauigkeit muss sein bei der allgemeinen Klima-Veränderungsdebatte. Auch zu urgrauen Zeiten, als „climate change“ noch kein Thema war, sind deutlich zu warme Dezember keine Seltenheit gewesen, Spitzenreiter im Zeitraum 1961 – 1990 war der Dezember 1974 mit einer Abweichung von 4,3 Grad zum langjährigen Mittel, gefolgt von 1971 (+ 3,3) und 1985 (+ 3,2). Gleichwohl, hiermit soll nicht die allgemeine Erwärmung in Frage gestellt werden, die Tendenz ist unbestritten…

Was hatte der Dezember noch zu bieten? 15 bis 20 Tage mit messbarem Niederschlag, der im Mittel aller 23 Beobachter des privaten Netzes gut 35 Liter auf den Quadratmeter hinterließ. Mit knapp 48 Litern hat Bad Schmiedeberg die Nase vorn gehabt, mit Niederschlagssummen um die 30 Liter haben Zalmsdorf und Abtsdorf im Dezember das wenigste Wasser erhalten.

Betrachtet man die relativen Mengen für den Landkreis im Vergleich zum Zeitraum 1961 – 1990, sind es 71 Prozent gewesen, das muss als normale Menge durchgehen, auch wenn in Anbetracht der bis dato geringen Auffüllung der Bodenwasservorräte deutlich mehr Wasser von oben dringend gebraucht wird.

  Dass die Sonnenscheindauer in Wittenberg deutlich über der Norm lag, soll nicht unter den Tisch fallen: Mit knapp 60 Stunden lag selbige bei 157 Prozent, klingt gewaltig, ist es nicht.  96 Stunden hatte der Dezember 2003 zu bieten (253 Prozent), 81 Stunden waren es im Dezember 2000 (214 Prozent). Wenn schon kein Schnee, dann wenigstens Sonne.

  Das Fazit: Das Monatsmittel der Lufttemperatur lag bei 4,1 Grad in WB bis 3,6 Grad in Jessen. Der wärmste Tag des Monats fand sich am 17. Dezember mit 11 bis 13 Grad im Landkreis, die kälteste Nacht wurde am 29.12 mit minus < 6 Grad in Pretzsch registriert. An 13 Tagen blieb nachts die Lufttemperatur unter dem Gefrierpunkt (Frosttag), für Eistage (das Temperaturmaximum bleibt unter Null Grad) war’s zu warm. Und die Aussichten: Winter liegt in weiter Ferne…

Achim KuhnWetterstation Mühlanger