Mhbe08

Monatsbericht der Wetterstation Mühlanger für Januar 2008

Zwischen Flämingrand und Dübener Heide

Nein, einen Winter konnte man auch das nicht heißen, was der Januar abgeliefert hat. Zwar war in den ersten fünf Tagen des Monats ein wenig Hoffnung auf ein paar weiße Wochen geweckt worden, allein, das Wetter tat uns auch diesmal keinen Gefallen. So setzte am späten Nachmittag des Neujahrstages leichter, teils mäßiger Schneefall ein, der im Fläming (Wiesenburg) für 11 cm Schneehöhe sorgte. Da nehmen sich die zwei Zentimeter in Zahna und Elbaue recht bescheiden aus, schön anzusehen war es trotzdem. Die Pracht hielt sich nicht allzu lange, am 6.d.M. war alles vorbei. Und das wars dann auch schon mit Winter. Von den 11 Frosttagen des Januar waren allein deren acht in der ersten Dekade zu verzeichnen; die zwei Eistage hatte es am 3. und 4.01. Die tiefste Temperatur findet sich im o.g. Zeitraum. Am 4.Januar sind die Thermometerfäden bei minus acht Grad und tiefer in Zahna, Pretzsch und Annaburg stehengeblieben, in Wittenberg und Mühlanger gings nur bis minus sieben Grad herunter. Am 13. und 14. gabs nochmals leichten Frost, dann war Schluß mit winterlichen Eindrücken.

Schon am 6. Januar fanden sich die täglichen Höchsttemperaturen in vorfrühlingshaften Gefilden, die bis zum Montsende und darüber hinaus anhielten. Zwar wird nur an fünf Tagen die 10-Grad-Marke überschritten, am 19. des Monats geht das Maximum in Pretzsch und Annaburg auf 13,5 Grad; nicht gar so heftig in Zahna, Wittenberg und Mühlanger; dort werden es nur 12,5 bis 13 Grad, aber, es ist einfach zu warm. Zwar sind auch die 13 Grad absolut kein Rekordwert, aber eine derartige Häufung zweistelliger Maxima seit dem Jahre 1991 ist nicht zu übersehen. In den Jahren 1937 bis 1990 wurden Höchstwerte über 12 Grad in Wittenberg nur 1939, 1948, 1983 und 1990 beobachtet.

In der folgenden Climat-Periode kamen so hohe Werte 1991, 1993, 1995, 1998, 1999, 2002, 2005, 2007 und eben im letzten Januar vor.

Also braucht es auch nicht zu wundern, wenn zum Beginn des dritten Quartals die belebte Natur sich regt: Hasel, Schwarzerle und Schneeglöckchen sind in Pretzsch, Mühlanger und Zahna in Blüte beobachtet worden.

Bemerkenswert auch die Wassermengen, die vom Himmel fielen: Überwiegend in flüssiger Form, sieht man vom 1. und 2. Januar ab. Nach dem etwas unterbelichteten Dezember, der im Flächenmittel nur 65 Prozent der langj. mittl. Niederschlagsmenge gebracht hatte, sind die Mengen für den Januar exorbitant. Über 240 Prozent im Flächenmittel aller Beobachter, für Wittenberg gar 269 Prozent im Januar 2008, das hat es in den Jahren 1937 – 2008 für Wittenberg in ähnlichen Mengen nur noch 1944 mit 255 Prozent, 1948 mit 210 Prozent, im Jahre 1976 mit 248 Prozent, im Jahre 2007 mit 221 Prozent gegeben. Heißt im Klartext: Januar 2008 hatte die bis dato höchste Niederschlagsmenge für Wittenberg gebracht.

Ist dennoch nicht das absolute Maximum: Abtsdorf kommt auf 11 Prozent mehr. Klingt gewaltig, ist es auch: Wenn statt der zu erwartenden 31 bis 48 Liter im Sendegebiet für den Januar auf einmal so in 14 Tagen 60 bis 115 Liter auf den Quadratmeter vom Himmel fallen, teilw. 33 bis 40 Liter je m² in 24 Stunden. Dementsprechend sehen einige Äcker, vornehmlich in der Elbaue, auch aus. Kleine Seen.

Das Fazit: Mit 4,1 Grad war der Januar des Jahres 2008 um 4,9 Grad wärmer als im Mittel der Jahre 1961 – 1990. Zwar blieb er damit um 0,5 Grad unter dem Mittel des Jahres 2007, aber ein rechter Trost ist auch dies nicht. Die Zahl der Frosttage beläuft sich auf deren 11, die der Eistage auf ganze zwei, das sind, für einen ordentlichen Januar deren zehn bzw. sieben zu wenig. Bei der Kältesumme Vergleichbares: Statt 68,6 Grad nur 10,3 Grad. Wasser viel zu viel, siehe Grafik, die Sonnenscheindauer annähernd normal: Mit 61 Stunden knapp 13 zu viel. Und Schnee: Sowieso viel zu wenig.

Aber nur bei uns. In den böhmisch – mährischen Mittelgebirgen liegt Schnee, wenn auch nur etwa die Hälfte als im letzten Jahr…

Nein, einen Winter konnte man auch das nicht heißen, was der Januar abgeliefert hat. Zwar war in den ersten fünf Tagen des Monats ein wenig Hoffnung auf ein paar weiße Wochen geweckt worden, allein, das Wetter tat uns auch diesmal keinen Gefallen. So setzte am späten Nachmittag des Neujahrstages leichter, teils mäßiger Schneefall ein, der im Fläming (Wiesenburg) für 11 cm Schneehöhe sorgte. Da nehmen sich die zwei Zentimeter in Zahna und Elbaue recht bescheiden aus, schön anzusehen war es trotzdem. Die Pracht hielt sich nicht allzu lange, am 6.d.M. war alles vorbei. Und das wars dann auch schon mit Winter. Von den 11 Frosttagen des Januar waren allein deren acht in der ersten Dekade zu verzeichnen; die zwei Eistage hatte es am 3. und 4.01. Die tiefste Temperatur findet sich im o.g. Zeitraum. Am 4.Januar sind die Thermometerfäden bei minus acht Grad und tiefer in Zahna, Pretzsch und Annaburg stehengeblieben, in Wittenberg und Mühlanger gings nur bis minus sieben Grad herunter. Am 13. und 14. gabs nochmals leichten Frost, dann war Schluß mit winterlichen Eindrücken.

Schon am 6. Januar fanden sich die täglichen Höchsttemperaturen in vorfrühlingshaften Gefilden, die bis zum Montsende und darüber hinaus anhielten. Zwar wird nur an fünf Tagen die 10-Grad-Marke überschritten, am 19. des Monats geht das Maximum in Pretzsch und Annaburg auf 13,5 Grad; nicht gar so heftig in Zahna, Wittenberg und Mühlanger; dort werden es nur 12,5 bis 13 Grad, aber, es ist einfach zu warm. Zwar sind auch die 13 Grad absolut kein Rekordwert, aber eine derartige Häufung zweistelliger Maxima seit dem Jahre 1991 ist nicht zu übersehen. In den Jahren 1937 bis 1990 wurden Höchstwerte über 12 Grad in Wittenberg nur 1939, 1948, 1983 und 1990 beobachtet.

In der folgenden Climat-Periode kamen so hohe Werte 1991, 1993, 1995, 1998, 1999, 2002, 2005, 2007 und eben im letzten Januar vor.

Also braucht es auch nicht zu wundern, wenn zum Beginn des dritten Quartals die belebte Natur sich regt: Hasel, Schwarzerle und Schneeglöckchen sind in Pretzsch, Mühlanger und Zahna in Blüte beobachtet worden.

Bemerkenswert auch die Wassermengen, die vom Himmel fielen: Überwiegend in flüssiger Form, sieht man vom 1. und 2. Januar ab. Nach dem etwas unterbelichteten Dezember, der im Flächenmittel nur 65 Prozent der langj. mittl. Niederschlagsmenge gebracht hatte, sind die Mengen für den Januar exorbitant. Über 240 Prozent im Flächenmittel aller Beobachter, für Wittenberg gar 269 Prozent im Januar 2008, das hat es in den Jahren 1937 – 2008 für Wittenberg in ähnlichen Mengen nur noch 1944 mit 255 Prozent, 1948 mit 210 Prozent, im Jahre 1976 mit 248 Prozent, im Jahre 2007 mit 221 Prozent gegeben. Heißt im Klartext: Januar 2008 hatte die bis dato höchste Niederschlagsmenge für Wittenberg gebracht.

Ist dennoch nicht das absolute Maximum: Abtsdorf kommt auf 11 Prozent mehr. Klingt gewaltig, ist es auch: Wenn statt der zu erwartenden 31 bis 48 Liter im Sendegebiet für den Januar auf einmal so in 14 Tagen 60 bis 115 Liter auf den Quadratmeter vom Himmel fallen, teilw. 33 bis 40 Liter je m² in 24 Stunden. Dementsprechend sehen einige Äcker, vornehmlich in der Elbaue, auch aus. Kleine Seen.

Das Fazit: Mit 4,1 Grad war der Januar des Jahres 2008 um 4,9 Grad wärmer als im Mittel der Jahre 1961 – 1990. Zwar blieb er damit um 0,5 Grad unter dem Mittel des Jahres 2007, aber ein rechter Trost ist auch dies nicht. Die Zahl der Frosttage beläuft sich auf deren 11, die der Eistage auf ganze zwei, das sind, für einen ordentlichen Januar deren zehn bzw. sieben zu wenig. Bei der Kältesumme Vergleichbares: Statt 68,6 Grad nur 10,3 Grad. Wasser viel zu viel, siehe Grafik, die Sonnenscheindauer annähernd normal: Mit 61 Stunden knapp 13 zu viel. Und Schnee: Sowieso viel zu wenig.

Aber nur bei uns. In den böhmisch – mährischen Mittelgebirgen liegt Schnee, wenn auch nur etwa die Hälfte als im letzten Jahr…

Nein, einen Winter konnte man auch das nicht heißen, was der Januar abgeliefert hat. Zwar war in den ersten fünf Tagen des Monats ein wenig Hoffnung auf ein paar weiße Wochen geweckt worden, allein, das Wetter tat uns auch diesmal keinen Gefallen. So setzte am späten Nachmittag des Neujahrstages leichter, teils mäßiger Schneefall ein, der im Fläming (Wiesenburg) für 11 cm Schneehöhe sorgte. Da nehmen sich die zwei Zentimeter in Zahna und Elbaue recht bescheiden aus, schön anzusehen war es trotzdem. Die Pracht hielt sich nicht allzu lange, am 6.d.M. war alles vorbei. Und das wars dann auch schon mit Winter. Von den 11 Frosttagen des Januar waren allein deren acht in der ersten Dekade zu verzeichnen; die zwei Eistage hatte es am 3. und 4.01. Die tiefste Temperatur findet sich im o.g. Zeitraum. Am 4.Januar sind die Thermometerfäden bei minus acht Grad und tiefer in Zahna, Pretzsch und Annaburg stehengeblieben, in Wittenberg und Mühlanger gings nur bis minus sieben Grad herunter. Am 13. und 14. gabs nochmals leichten Frost, dann war Schluß mit winterlichen Eindrücken.

Schon am 6. Januar fanden sich die täglichen Höchsttemperaturen in vorfrühlingshaften Gefilden, die bis zum Montsende und darüber hinaus anhielten. Zwar wird nur an fünf Tagen die 10-Grad-Marke überschritten, am 19. des Monats geht das Maximum in Pretzsch und Annaburg auf 13,5 Grad; nicht gar so heftig in Zahna, Wittenberg und Mühlanger; dort werden es nur 12,5 bis 13 Grad, aber, es ist einfach zu warm. Zwar sind auch die 13 Grad absolut kein Rekordwert, aber eine derartige Häufung zweistelliger Maxima seit dem Jahre 1991 ist nicht zu übersehen. In den Jahren 1937 bis 1990 wurden Höchstwerte über 12 Grad in Wittenberg nur 1939, 1948, 1983 und 1990 beobachtet.

In der folgenden Climat-Periode kamen so hohe Werte 1991, 1993, 1995, 1998, 1999, 2002, 2005, 2007 und eben im letzten Januar vor.

Also braucht es auch nicht zu wundern, wenn zum Beginn des dritten Quartals die belebte Natur sich regt: Hasel, Schwarzerle und Schneeglöckchen sind in Pretzsch, Mühlanger und Zahna in Blüte beobachtet worden.

Bemerkenswert auch die Wassermengen, die vom Himmel fielen: Überwiegend in flüssiger Form, sieht man vom 1. und 2. Januar ab. Nach dem etwas unterbelichteten Dezember, der im Flächenmittel nur 65 Prozent der langj. mittl. Niederschlagsmenge gebracht hatte, sind die Mengen für den Januar exorbitant. Über 240 Prozent im Flächenmittel aller Beobachter, für Wittenberg gar 269 Prozent im Januar 2008, das hat es in den Jahren 1937 – 2008 für Wittenberg in ähnlichen Mengen nur noch 1944 mit 255 Prozent, 1948 mit 210 Prozent, im Jahre 1976 mit 248 Prozent, im Jahre 2007 mit 221 Prozent gegeben. Heißt im Klartext: Januar 2008 hatte die bis dato höchste Niederschlagsmenge für Wittenberg gebracht.

Ist dennoch nicht das absolute Maximum: Abtsdorf kommt auf 11 Prozent mehr. Klingt gewaltig, ist es auch: Wenn statt der zu erwartenden 31 bis 48 Liter im Sendegebiet für den Januar auf einmal so in 14 Tagen 60 bis 115 Liter auf den Quadratmeter vom Himmel fallen, teilw. 33 bis 40 Liter je m² in 24 Stunden. Dementsprechend sehen einige Äcker, vornehmlich in der Elbaue, auch aus. Kleine Seen.

Das Fazit: Mit 4,1 Grad war der Januar des Jahres 2008 um 4,9 Grad wärmer als im Mittel der Jahre 1961 – 1990. Zwar blieb er damit um 0,5 Grad unter dem Mittel des Jahres 2007, aber ein rechter Trost ist auch dies nicht. Die Zahl der Frosttage beläuft sich auf deren 11, die der Eistage auf ganze zwei, das sind, für einen ordentlichen Januar deren zehn bzw. sieben zu wenig. Bei der Kältesumme Vergleichbares: Statt 68,6 Grad nur 10,3 Grad. Wasser viel zu viel, siehe Grafik, die Sonnenscheindauer annähernd normal: Mit 61 Stunden knapp 13 zu viel. Und Schnee: Sowieso viel zu wenig.

Aber nur bei uns. In den böhmisch – mährischen Mittelgebirgen liegt Schnee, wenn auch nur etwa die Hälfte als im letzten Jahr…

Achim KuhnWetterstation Mühlanger

Monatsbericht der Wetterstation Mühlanger für Februar 2008

Zwischen Flämingrand und Dübener Heide

Wieder so ein verkorkster (Winter)Monat, der weder nach Winter noch nach Frühjahr war. Da nutzen auch 19 (!) Tage mit Bodenfrost herzlich wenig, die 29 Tage waren, bis auf einige, nämlich ganze zwei, viel zu mild. Der dritte und der 16. Februar bleiben um 0,3 bzw. 2,1 K unter den errechneten Normwerten. Gewaltige Leistung, keine Frage. Ansonsten: Fast nur Überschüsse.

Bei den Temperaturen. Am heftigsten in den letzten Tages des Februar. So viel, daß in der folgenden ersten Tagen des Märzen etliche Zeitgenossen die Winterbekleidung wieder hervorgeholt haben sollen, wo die täglichen Maxima mit Mühen an die Zehn-Grad-Marke gekommen sind.

Aber es soll keiner sagen, es hätte keinen Winter gehabt: Die Türken und Griechen inkl. Kreta haben um den 20. Februar tüchtig Schnee abgefaßt und sollen gefroren haben wie die Schneider, alldieweil in Athen in der Nacht vom 18. zum 19. Februar minus 4,2 °C gemessen wurden, in „Tripolis sank die Temperatur in der gleichen Nacht bei einer Schneedecke von 6 cm auf minus 15,8°C und lag damit sehr nahe an dem absoluten Minimum einer vieljährigen Reihe von – 16,4°C“. (Wetterlage der FU Berlin).

Aber so winterlich ging es allhier längst nicht zu, selbst wenn, siehe oben, 19 Bodenfrost – und 12 Frosttage zusammengerechnet wurden. Eine sehr kurze winterlich anmutende Periode war vom 15. bis 17. Febuar zu beobachten, an nämlichen Tagen blieben die mittleren Tagestemperaturen ausnahmsweise mal unter der Null-Grad-Grenze, womit auch erklärt ist, woher die bescheidenen 4,7 Grad der Kältesumme kommen. Normal wäre für einen anständigen Februar eine Kältesumme von 47,9 Grad. Aber weit gefehlt. Alle bewerteten Zeiträume sind deutlich zu warm gewesen, die erste Dekade um 3,7 Grad, die zweite nur 2,1 Grad, den letzten neun Tage sind 6,3 Grad wärmer gewesen, als es die Norm erlaubt.

Dabei finden sich die wämsten Tage erst kurz vorm Monatsende. Am 24. werden 14,3 Grad in Zahna, 15 Grad in der Elbaue, 15,5 Grad in Annaburg aufgeschrieben. Immer noch kein Grund, Hurra zu schreien, die wahren Rekorde sind erst ab 17,6 °C ( 23.2.1990) bzw. 16,9 °C zu finden ( 3.2.2002), die höchsten Februarmaxima im Zeitraum 1931 bis 1960 findet sich in den Jahren 1958 und 1959.

Im Übrigen sind Höchsttemperaturen von 15 Grad im Februar so selten nicht zu finden: In den Jahren von 1937 bis 2008 sind für Wittenberg derlei Maxima 12 Mal aufgetreten, von 1937 bis 1990 deren sieben Mal, in den letzten 8 Jahren schon deren fünf Mal. Eine gewisse Häufung ist nicht zu übersehen…

Nächtliche Minima von minus sechs bis minus acht Grad auch so selten nicht, für viel mehr hats im verflossenen Februar nicht gereicht. Diese tiefen Temperaturen fanden sich am 16.2. in Annaburg und Wittenberg, am 17.2. in Zahna und Mühlanger.

War im Februar Wärme im Überschuß, so fehlte es im letzten Monat, Gottseidank, etwas am Wasser. Und hätte es Emma nicht gegeben, so wären die Mengen noch geringer gewesen. Gleichwohl, die Böden sind, so man den Karten der Agrarmeteorologen glauben kann, derzeit gut versorgt, und wie ein Blick in die Elbaue zeigt, bei etlichen Flächen immer noch überversorgt. So aber hat der Februar im Flächenmittel aller Beobachter an die 76 Prozent der zu erwartenden Regenmenge gebracht, deren monatliche Summe zwischen 25 und 41 Litern je Quadratmeter liegt. Ohne Emma, wie gesagt, wären es nur an die 40 Prozent gewesen. So aber wurde in der Nacht vom 29. Februar zum 1. März noch Einiges vom Himmel geschüttet und die Statistik verbessert. Also finden sich an nämlichem Tage auch die höchsten Niederschlagssummen, die von nur 7,5 Litern in Wartenburg bis stolzen 19,4 Litern in Schmiedeberg reichen. Aber: Mit 9 bis 12 Litern ist das Gros der Beobachter dennoch gut bedient, die zweithöchste Menge faßte Pretzsch mit 16,8 Litern auf den Quadratmeter ab.

Das Fazit: Mit einer Monatsmitteltemperatur von 4,5 Grad nach Celsius war der Monat Februar 2008 um 4,3 Grad wärmer als im 30-jährigen Mittel der Jahre 1961 – 1990. 19 Tage mit Bodenfrost und 10 bis 12 Tage mit Hüttenfrost sind beobachtet worden. Bei 13 Tagen mit Niederschlag bzw. deren 7 Tagen für Annaburg sind um die 76 Prozent der monatlichen mittl. RR-Summe gefallen. Die Sonnenscheindauer war mit über 90 Stunden für den Monat um 28 (Wittenberg) bzw. 38 Prozent (Mühlanger) deutlich höher als zu erwarten war. Schneefall war in hiesigen Gefilden absolute Fehlanzeige, auch die Kältesumme ist deutlich unter den Erwartungen geblieben. Die detaillierte relativen Niederschlagsmengen der einzelnen Beobachter sind der Grafik zu entnehmen.

Achim KuhnWetterstation Mühlanger

Monatsbericht der Wetterstation Mühlanger für März 2008

Zwischen Flämingrand und Dübener Heide

Ein stürmischer Monatsauftakt, ein freundliches Ende, dazwischen viel Wasser und zu Ostern Schnee. Von allen Unpäßlichkeiten etwas, das bot der März. Daß der Monat nur um ein Grad zu warm im Vergleich mit dem 30-jährigen Mittel ausfiel, ist nach dem milden Verlauf der ersten und zweiten Dekade fast verwunderlich, allerdings nimmt der Temperaturüberschuß zum Monatsende hin ab und bringt zum Schluß des letzten Drittels ein Defizit von 1,5 Grad. Wobei zu bedenken wäre, daß eine Abweichung von einem Grad im Vergleich zur Mittleren Abweichung von 2,1 Grad für den März im Wittenbergischen als durchaus moderat durchgehen darf. Da fallen die 4,1 Grad für den Februar doch deutlich aus dem Rahmen, wenn sie ins Verhältnis zur Mittleren Abweichung von 2,2 Grad für den Februar gesetzt werden. Gleichwohl, als abwechslungsreich darf der März bezeichnet werden, ob diese Abwechslungen allgemeinen Gefallen finden, sei bezweifelt.

Die Gastwirte im Harz sollen in der letzten Wintersaison nur um die Osterzeit richtig Schnee gesehen haben; die vielen Niederschläge der letzten Tage und Wochen treiben dem Landmann nicht nur eine Sorgenfalte ins Gesicht, die Äcker sehen schon zum Monatsende wieder schlimm aus mit großen, teils total vernäßten Flächen. Haben Januar und Februar schon für ausreichend Wasser von oben gesorgt, so setzte der März mit 22 bis 24 Tagen meßbaren Niederschlags und einem Flächenmittel von 142 Prozent für den Landkreis noch deutlich eins drauf. Normal seien für den März knapp 16 Tage mit meßbarem Niederschlag bei einer monatlichen Summe zwischen 30 und 44 mm auf den Quadratmeter, heißt konkret: Die Böden sind am Ende des Monats März im Landkreis mit 95 bis 100 Prozent der Nutzbaren Feldkapazität gut gesättigt, zu gut, wenn es nach der Bauernregel: „Märzenstaub ist Goldes wert“ geht. Die Befahrbarkeit der etwas besseren Böden ist deutlich einge-schränkt, Bodenbearbeitung kaum möglich, Strukturschäden am Acker vorprogrammiert. Zu viel Wasser ist eben genauso schlecht wie zu wenig…

Die Temperaturen sind bis zum 16. März fast ausschließlich zu hoch (Ausnahme 5.3.), die erste Dekade 3,8 Grad, die zweite 0,9 Grad zu warm, in Erwartung der Ostertage gehen ab dem 18.März die Temperaturen so langsam in Richtung Keller. Ab dem 17.3. finden sich zunehmend feste Partikel im Niederschlag, zuerst als Graupel, später gar Schnee; einige Beobachter melden 2 Zentimeter Schnee, teils als Flecken, teils durchbrochene Schneedecke. In Wiesenburg sind am 20.3 vier Zentimeter Schneehöhe gemeldet. Sicher kein Vergleich mit den Mengen, die im Harz herunter gegangen sind: Die Schneedecke erhöhte sich am Ostersonnabend von 76 auf 85 Zentimeter.

Vergleichbar ist das Szenario mit dem März des Jahres 2007. Am 23. März wurden daselbst des morgens eine Schneehöhe von acht Zentimetern festgestellt, die größte Schneemenge des ganzen Winters 2006 – 2007.

Zwar blieb von dem weißen Zeug nichts liegen, dafür waren die Maxima in dieser „Osterzeit“ zu hoch, aber deutlich zu kühl wars dennoch, um zwei bis fünf Grad unter dem 30-jährigen Tagesmittel. Und so finden sich fast zwangsläufig die kühlsten Tage und Nächte um die Zeit, die eigentlich für frühlingshaften Aufbruch der Natur stehen: Am Ostermontag sind in Wittenberg und Mühlanger Minima von minus 5,5 und in Annaburg und Zahna von minus 6,5 Grad festgestellt worden. Das kommt davon, wenn man Ostern auf so einen frühen Zeitpunkt verlegt…

Ab dem 28. gehen die Temperaturen ganz sacht in die Größenordnung, die der Mitteleuropäer eher mit Frühling gleichsetzt: Nach dürftigen 1,9 Grad am Ostersonntag sind denn am letzten Tag des Monats sehr freundliche 16 Grad und in Zahna fast 17 Grad aufzuschreiben. Leider setzten sich derartige Freundlichkeiten nicht allzu lange fort. Das Fazit:

Ein leichter Überschuß von 0,8 bzw. 1,0 Grad (Zahna, Wittenberg bzw. Annaburg, Mühlanger) im Vergleich zum Zeitraum der Jahre 1961 – 1990 ist für den März des Jahres 2008 zu vermelden.

Der kühlste Tag findet sich am 24.3., der wärmste am 31.März. Mit 22 Niederschlagstagen bei 142 Prozent des langj. Mittels war der März etwas zu feucht, die mittlere Abweichung liegt für den März bei 38 Prozent. Die Sonnenscheindauer war mit 128 Stunden annähernd normal.

Achim KuhnWetterstation Mühlanger

Monatsbericht der Wetterstation Mühlanger für April 2008

Zwischen Flämingrand und Dübener Heide

Ein fast normaler Monat ? Nur bei den Temperaturen. Obwohl der Monat bis zum Beginn der letzten Dekade zu kühl war. Die Abweichungen des ersten und zweiten Monatsdrittels lagen um 1,0 bzw. 0,8 Grad unter den langjährigen Mittelwerten. Somit finden sich auch die kühlsten Tage bzw. Nächte am 7. April, da die nächtlichen Werte zwischen Zahna und Annaburg auf minus 2,2 bis minus 2,7 Grad herabsinken, in Erdbodennähe sind schon mal minus 5,3 Grad gefunden worden. Alldieweil erst ab dem 21.4. die Temperaturen auch über einen längeren Zeitraum anhaltend in frühlingshafte Höhen gehen, so ist der schönste und wärmste und auch langersehnte Frühlingstag am 28. April registriert worden mit Temperaturmaxima von 22,8 Grad in Annaburg bis 22,1 Grad in Zahna. Die letzte April -Dekade ist im Vergleich zu den Jahren 1961 – 1990 2,5 Grad zu mild.

Macht in der Monatsabrechnung ein unbedeutendes Plus von 0,3 Grad für Mühlanger. Ist eigentlich nichts bei einer Mittleren Abweichung der Monatstemperaturen von einem Grad; also: temperaturseitig ein ganz normaler Monat.

Bei den Niederschlägen sieht das schon ganz anders aus. War der April 2007 durch wahrlich extreme Trockenheit gekennzeichnet, so ist 2008 das ganze Gegenteil passiert. April 2007 brachte nur 0,2 Prozent der zu erwartenden Regenmengen, so kamen April 2008 bis zu 200 und mehr Prozent des Wassers vom Himmel; Ausnahmen nicht ausgeschlossen: Seegrehna und Eutzsch bekamen nicht einmal 170 Prozent vom Wasser ab. Für den Pretzscher Beobachter H-J. Born war es der niederschlagsreichste April seiner mittlerweile 25-jährigen Aufzeichnungen; in Wittenberg (seit 1891 liegen Niederschlagsbeobachtungen vor) hat es im April 2008 „nur“ für 184 Prozent der zu erw. RR-Mengen (77 mm im April 2008) gereicht; dennoch ist diese Regenmenge die viertgrößte der seit 1891 festgestellten Mengen gewesen. Übertroffen nur von den Jahren 1980 mit 112 Litern; 1927 mit 101 Litern und 1920 mit 92 Litern auf den Quadratmeter. Gleichwohl, es war deutlich mehr, als mancher Acker vertragen hat. Nässeschäden sind sicher genauso unangenehm wie Trockenschäden.

So aber brachte der April an 19 Tagen Wasser von oben, dabei waren 3 Tage mit Mengen über 10 Liter auf den Quadratmeter. Die größte Summe fand sich für den 11. April in den Regenmessern: Nur einer der Beobachter ( 21 an der Zahl ), Seegrehna-Hohenroda nämlich, hatte am besagten Tage weniger als 20 Liter auf den Quadratmeter im Topf; ansonsten reicht die Spanne von 20,2 Litern bis zu 25,9 Litern in Axien und 28,3 Litern in Annaburg. Pretzsch bekam an diesem Tage immer noch knappe 28 Millimeter ab. Die langjährige mittlere Niederschlagssumme liegt für den April im Landkreis Wittenberg zwischen 40 und 47 Millimetern.

Das Fazit: Mit unbedeutenden 0,3 Grad über dem Normalwert ist der April des Jahres 2008 bei 8,2 °C zu seinem Abschluß gekommen. Regensummen erheblich über Norm, genaue Angaben der Grafik entnehmen. Daß bei so vielen Tagen mit Niederschlag auch die Sonne zu kurz kommt, wen wunderts: Nur 138,5 Sonnenschainstunden, macht 88 Prozent der Jahre 1961 – 1990. Etwas Positives gabs dennoch: Der Frühling ist im letzten Drittel des Monats schön in Fahrt gekommen…

Achim KuhnWetterstation Mühlanger

Monatsbericht der Wetterstation Mühlanger für Mai 2008

Zwischen Flämingrand und Dübener Heide

Die Großwetterlage im atlantisch – europäischen Raum weist eine bemerkenswerte Erhaltungsneigung auf. Seit Beginn der dritten Aprildekade liegt im Bereich Südskandinavien – Nordmeer – Nordostdeutschland ein Höhenhoch, das über Ost- und Westeuropa flankiert wird von langwelligen Höhentrögen und somit die grundlegende Konstellation der vorherrschenden Druckgebilde vorgibt.

Unterbrochen wurde diese Wetterlage lediglich an wenigen Tagen Ende April bzw. Anfang Mai sowie zur Mitte des Monats Mai, an denen sich das Höhenhoch in Richtung Island zurückzog und kurzzeitig das über Westeuropa liegende Höhentief Anschluss gewinnen konnte an einen über Skandinavien südwärts vorstoßenden Randtrog. In diesem Zeitraum hat sich in der Nordosthälfte Deutschlands eine außerordentliche Trockenheit aufgebaut, die.. in die achte Woche geht und… durch anhaltend hoch-sommerliche Wärme verstärkt wird. In Berlin-Dahlem hat es in diesem… Zeitraum lediglich 9,2 mm Regen gegeben. Bemerkenswert ist auch die anhaltende Wärmeperiode zu diesem frühen Sommer-zeitpunkt… (Zitiert aus der Wetterlage des Met. Instituts der FU Berlin vom 03.06.2008)

Daß bei einer solchen Wetterlage die Verhältnisse zwischen Flämingrand und Dübener Heide durchaus vergleichbar sind, mag dem geneigten Leser einleuchten. Im Mai sind zwar nur zwei Heiße und fünf Sommertage zu beobachten gewesen, auch ist der Temperaturanstieg im gesamten Monat sehr moderat verlaufen. Normalerweise steigen die mittleren Tagestemperaturen von ca. 10 Grad zum Monatsbeginn auf ca. 15 Grad am Ende des Monats an; im vorliegenden Berichtsmonat ist zum Ende der zweiten Dekade leichte Abkühlung eingetreten, die zum Schluß des letzten Drittels längst kompensiert war. Alldieweil zum Ende des letzten Frühlingsmonats die Temperaturen doch etwas heftiger in sommerliche Höhen stiegen. Hatte es bis dahin nur einen Sommertag gegeben (am 12. Mai), so waren vom 28.5. an alle täglichen Maxima über 25 Grad zu finden; die letzten zwei Tage des Monats indes gehörten zu den Heißen Tagen, da die Höchsttemperaturen >= 30 Grad erreichen. Der Monat ging mit einer Mitteltemperatur von 15,2 Grad nach Celsius aus dem Rennen, das sind 2,1 Grad mehr als im Mittel der Jahre 1961 – 1990. Bei einer Mittleren Abweichung von 1,1 K für den Mai kann also getrost davon ausgegangen werden, daß der Mai 2008 in hiesigen Gefilden deutlich zu warm war.

Deutlich prägnanter waren die Abweichungen vom langjährigen Mittelwert bei den Niederschlagssummen: Während in Gräfenhainichen, Jüdenberg, Pretzsch, Bad Schmiedeberg, Eutzsch und Seegrehna noch 22 bis 39 Prozent der mittl. Niederschlagsmenge gemessen wurden, sind Jessen – Ost, Straach und Ateritz mit vier bis neun Prozent der mittl. Niederschlagssumme abgespeist worden. Der „Rest“ der Beobachter sieht mit Summen von zehn (Zahna Nord, Wartenburg, Annaburg) bis max. 19 Prozent auch nicht viel besser aus (Wittenberg, Seyda, Axien, Zahna Süd, Mühlanger, Hundeluft).

In „normalen“ Jahren sind im Landkreis zwischen 47 und 56 Litern Wasser auf den Quadratmeter zu erwarten, wie dünn die Decke im Mai war, kann der Grafik entnommen werden.

Daß es den reichlichen Niederschlägen im Winter und Frühjahr zu verdanken ist, daß der Bodenwasservorrat trotz wochenlanger Trockenheit auf einem hinlänglichen Niveau zu finden ist, sei nicht nur am Rande erwähnt. Zum Ende des Monats Mai waren zwar die oberen 20 cm des Boden de facto ausgetrocknet, ab 30 cm Tiefe beträgt den Berechnungen der Agrarmeteorologen zufolge die Bodenfeuchte immer noch 75 bis 85 Prozent der nutzbaren Feldkapazität des Bodens. Das ist für flach wurzelnde Pflanzen nicht oder kaum noch erreichbar, Trockenschäden sind also kaum zu übersehen.

Daß die anhaltende Trockenheit zu Ertragsminderung bei Getreide auf leichten Standorten führen dürfte, kann mit großer Wahrscheinlichkeit erwartet werden. Es sind Mittlere Abweichungen der Niederschlagssummen für den Mai von 43 Prozent durchaus normal, aber die im Mai gefallenen Regenmengen sind es wahrlich nicht. Der Mai 2008 war für Wittenberg seit 1891 der vierttrockenste Monat. Die Vorgänger finden sich 1934 mit 6 Litern, 1988 mit 9 Litern, 1980 mit 10 Litern wie 2008, 1963 und 1990 waren es je 12 Liter auf den Quadratmeter. Interessant auch, daß bis auf den Juni 1934 die anderen Folgemonate Niederschläge brachten, die 50 Prozent der normalen Juni-Summen und mehr entsprachen. Der Juni 1990 brachte 225 Prozent…

Wie sich die Sache in diesem Jahr entwickelt, bleibt abzuwarten, allzu rosig sieht es derzeit nicht aus.

Das Fazit: Der Monat Mai des Jahres 2008 war um 2,1 K zu warm. Fünf Sommertage und zwei Heiße Tage sind in der Bilanz. Statt 14 Tagen mit meßbarem Niederschlag sind es im Mittel aller Beobachter im Landkreis nur deren fünf gewesen. Den dicksten Brocken in der Elbaue mit 10,6 mm hat am 3. Mai Seegrehna abgefaßt; die anderen Stationen bekamen am 17. Mai ihren größten Schluck, der aber mit zwei bis fünf Litern auf den Quadratmeter nicht allzu heftig ausfiel; nur in Schmiedeberg waren am nämlichen Tage etwas mehr als 12 Liter gefallen.

Die absoluten Maxima wurden am 31. Mai aufgeschrieben: Zwischen 28,6 Grad in Zahna und 31,8 Grad stieg die Quecksilbersäule; die kühlste Nacht des Monats findet sich am 3. und 4. Mai.

Da gingen die Temperaturen auf Werte zwischen 1,9 Grad in Zahna und 2,6 Grad in Annaburg; in Mühlanger sind die Temperaturen 5 cm über dem Erdboden auf 0,3 Grad gefallen. Und die Eisheiligen im Mai 2008 ausgefallen. Ein bißchen erstaunlich, daß die Sonnenscheindauer nur 28 Prozent über der mittl. Summe liegt: 269,7 Stunden sind für den Mai 2008 aufgeschrieben worden. Und der Luftdruck lag im Monatsmittel bei 1017 hPa, das sind 0,5 hPa weniger als normal…

Achim KuhnWetterstation Mühlanger

Monatsbericht der Wetterstation Mühlanger für Juni 2008

Zwischen Flämingrand und Dübener Heide

Der erste Sommermonat war, wie fast alle vorhergehenden Monate, außer dem April; mit einer positiven Abweichung von 1,9 K deutlich wärmer als im Durchschnitt der Jahre 1961 bis 1990. Berücksichtigt man eine Mittlere Abweichung des Monatsmittels für den o.g. Zeitraum von 1,1 K, so ist festzustellen, daß mit einem Temperaturüberschuß von 0,8 K der Juni 2008 deutlich zu warm war.

Entscheidend für diese große Abweichung sind vor allem die erheblich zu warmen Tage der ersten Dekade, die bei täglichen Abweichungen zwischen + 3 und + 8 K lagen. Von den 17 Sommertagen des Monats sind allein 10 im ersten Drittel zu finden, von den drei Heißen Tagen des Monats deren zwei zu Monatsanfang. Wasser von oben ist in der ersten Dekade eher Mangelware, nur am 3. Juno sind bei einem Drittel der gemeldeten 21 Niederschlagsbeobachter die für den laufenden Monat höchsten Tagesmengen an Niederschlägen aufgelaufen und beenden wenigstens partiell die seit dem 17. Mai andauernde Trockenheit. Die max. Summen belaufen sich an diesem Tage auf 23 Liter in Pretzsch und Zahna Nord über 19 Liter in Annaburg und Hundeluft, 16 Liter in Seyda und „nur“ 10 Liter in Zahna Süd.

Seit ca. 10. Mai sind den Berechnungen der Braunschweiger Agrarmeteorologen zufolge die oberen 20 cm der Böden für diesen Raum de facto ausgetrocknet; von 30 bis 60 cm an sind aber immer noch Bodenfeuchten zwischen 70 und 85 Prozent der nutzbaren Feldkapazität vorhanden.

Die zweite Dekade bringt, pünktlich, pünktlich, die Schafskälte. Vom 12. Juno bis zum 17. Juno sind die Tagesmitteltemperaturen bis zu 4,5 K unter den normalen Werten zu finden; die Nacht zum 18. Juno wird die kälteste des Monats. Mit nächtlichen Tiefstwerten von sechs bis sieben Grad in der 2 m hoch aufgestellten Thermometerhütte sind zwischen Annaburg und Zahna auch die Temperaturen in Erdbodennähe auf Werte um fünf Grad gesunken (Mühlanger). Die täglichen Maxima erreichen erst ab dem 18. wieder sommerliche Werte. Bis dahin waren noch fünf Tage mit Niederschlag zu „über-stehen“, die aber nur wenig mehr Wasser brachten als die erste Dekade.

Schon am zweiten Tag im letzten Drittel des Monats gehen die Temperaturen wieder deutlich nach oben, wenn auch nur für eine kurze Zeit: Der 22. Juno läßt es richtig krachen, mit Temperaturmaxima zwischen 31 Grad im kalten Bürgermeisterwald von Zahna bis zu 32,5 Grad in Annaburg ward es tropisch warm. Die Folgetage blieben gottseidank moderat, 25 bis 27 Grad sind eher zu verkraften als o.g. Werte. Bei drei bis vier Tagen mit Niederschlag in der letzten Dekade kann auch nicht gerade von Wasserverschwendung die Rede sein; allerdings finden sich an nämlichem 22. Juni bei wiederum acht Niederschlagsbeobachtern dank eines spätabendlichen, über die Mitternacht andauernden Gewitters die höchsten Tagessummen des Niederschlags für diesen Monat. Die Summen sind mit 11 Litern in Jessen und 22 Litern in Jüdenberg auch nicht rekordverdächtig, der Rest der Beobachter hatte nur zwischen 4 Litern in Axien und 15 Litern in Wartenburg aufzuschreiben, angesichts der etwas dürftigen Mengen für den Juni war jeder Tropfen willkommen.

Sonst noch etwas von Belang? Die Ernte der Wintergerste ist in diesem Jahre um einige Tage früher angegangen. Ab dem 26. Juni rotierten die Drescher über die betreffenden Felder, und anstatt langer Gesichter, die angesichts der Trockenperiode von Ende April und Mai zu erwarten gewesen wären, gab es wohl so etwas wie eine freudige Überraschung bei dem einen oder anderen Landmann.

Um es kurz zu machen: Die Erträge bei der Wintergerste lagen bei je zwei Betrieben nördlich und südlich der Elbe mit 60 bis 70 dt/ha doch über den Erwartungen, waren wohl auch nicht geringer als im Jahre 2007(mündl. Mitteilung). Und der April des Jahres 2007 hatte die gleiche, nein, schlimmere Trockenheit gebracht. Zum Vergleich: Im Mittel aller 20 Beobachter kamen im April 2007 nur 0,5 Prozent der langj. mittl. Niederschlagssumme herab; die höchste Regenmenge hatte damals Jüden-berg mit 0,5 Litern auf den Quadratmeter. Der Mai 2008 brachte es auf 18 Prozent der zu erwartenden Mengen.Trotzdem zu wenig.

Das Fazit: Bei einer Monatsmitteltemperatur von 18,5 Grad nach Celsius (Wittenberg) war der Juni 2008 nicht nur dort um 1,9 K wärmer als im Mittel der Jahre 1961 – 1990. Der Monat brachte je nach Standort zwischen 11 bis 12 (Annaburg, Zahna) und 16 bzw. 17 Sommertage (Wittenberg, Mühlanger).

Heiße Tage bekam Zahna Süd nur einen, die anderen Temperaturaufschreiber deren drei. Der wärmste Tag war der 22. Juni, der kühlste der 14. Juni. Die Anzahl der Tage mit meßbarem Niederschlag liegt zwischen acht und 13.

Im Mittel aller Beobachter sind 80 Prozent der normalen Mengen für den Juni gefallen; die monatlichen Summen liegen im Berichtsgebiet Landkreis Wittenberg zwischen 54 und 66 Litern auf den Quadratmeter, normal wären 14 Tage mit meßbarem Niederschlag gewesen. Die Sonnenscheindauer dagegen unverhältnismäßig hoch; mit 156 Stunden, die in Mühlanger gemessen wurden, sind es genau 56 Prozent mehr, als für einen ordentlichen Monat zu erwarten gewesen wäre. Bei der Anzahl der Gewittertage war der Monat mit ganzen vier Stück etwas unterbelichtet; ganze sechs Gewitter hätten der Region zugestanden.

Und zum Monatsende war der Boden in den ersten 25 Zentimetern immer noch furztrocken, wie der Hallenser sagt…

Achim KuhnWetterstation Mühlanger

Monatsbericht der Wetterstation Mühlanger für Juli 2008

Zwischen Flämingrand und Dübener Heide
Annähernd dreigeteilt, so zeigte sich das Wetter im Hochsommer-Monat. Zu Anfang sehr warm, die folgenden 20 Tage eher moderat, die letzten acht Tage wieder deutlich über den Werten, die da „normal“ geheißen werden. Der Auftakt, ganze drei Tage lang, war mit hohen Tagesmaxima ausgestattet, die für die eine oder andere Schweißperle nicht nur bei Kraftfahrern und Landwirten sorgten. Zwangsläufig findet sich bei allen Temperaturaufschreibern schon am 3. Juli der wärmste Tag des Jahres. Zwischen 33,2 und 34,8 Grad befinden sich die höchsten Maxima des Monats, diese Werte sollten auch in der letzten Dekade nicht mehr erreicht werden. Der 3. Juli war nicht nur der wärmste Tag des Monats, für das Gros der Niederschlags-beobachter auch der mit dem meisten Wasser in der Meßkanne. Ursache dafür war „eine Kaltfront samt vorlaufender Gewitterkonvergenz, (die) langsam nordostwärts über Deutschland hinweg(zog). Dabei waren die thermischen Gegensätze zwischen dem heißen Nordosten… und einem kühlen Südwesten stark ausgeprägt. Schwerpunkt der Hitze waren die Regionen Berlin-Brandenburg und (Sachsen)-Anhalt. Mehrere Stationen wie Halle-Trotha, Bernburg oder Brandenburg meldeten Maxima von 35°C, wärmster Ort war Holzdorf an der Grenze zu Sachsen-Anhalt mit 35,6°C. In Berlin-Dahlem wurde mit 34,0°C ein neuer Tagesrekord für den 3. Juli aufgestellt.

Mit Ausnahme der Gebiete nordöstlich der Elbe entstanden im Tagesverlauf verbreitet starke Gewitter, zum Teil wieder mit Unwettercharakter. 14 UTC meldete Schierke im Harz eine einstündige Regenmenge von 51 l/m². Aus dem südlichen Niedersachsen in der Region um Northeim wurden extreme Regenmengen vermeldet: Dabei fielen an der automatischen Messstation in Eimen-Vorwohle in zwei Stunden 85 l/m². Bis 18 UTC summierte sich die Regenmenge dort auf 102 l/m² auf. Ein weiterer Schwerpunkt lag im südlichen Bayern, wo in Steingaden-Riesen (Hohenpeißenberg) 55 l/m² fielen.

In der … Nacht vereinigten sich die Gewitter zu einem geschlossenen Regengebiet, das sich von der Deutschen Bucht über den Hamburger Raum bis nach Sachsen und ins südliche Brandenburg erstreckte und kaum noch nordostwärts vorankam.“ (Auszug Wetterlage der FU Berlin v. 4.Juli 2008)

Die gemessenen Niederschlagsmengen lagen zwischen 33 bis 38 mm (Straach, Wittenberg, Jessen – Ost, Schmiedeberg und Annaburg) sowie zwischen 20 bis 27 Liter auf den Quadratmeter. Verbunden war dieser Kaltfrontdurchgang mit einem nicht unerheblichen Temperatursturz; das Maximum erreichte am 4. Juli nur noch knapp 21 Grad, also 14 Grad weniger als am Vortage.

Relativ kühl, mit gewissen Schwankungen, setzte sich der Witterungsverlauf bis zum 23. Juli fort, wobei 12 der 14 Niederschlagstage des gesamten Monats in diesem Zeitraum zu finden sind. War die erste Dekade 2,1 Grad über dem „Normalmaß“ zu finden, war das Monatsmittel 1,3 Grad zu kühl. Der letzte ergiebige Niederschlag (> 10 mm) findet sich am 19. Juli; die folgenden Tage sollten trocken und ziemlich warm werden. Ab dem 24.07. sind bis auf zwei Tage die höchsten Temperaturen wieder über der 30 – Grad – Marke zu finden, so endet die letzte Dekade mit einem Überschuß von 3,1 Grad über dem langjährigen Mittel.

Ist sonst noch etwas Aufregendes passiert ? Aus Pretzsch, vom Osterberg, meldet Hans – Joachim Born folgende Begebenheit: Sonnabend, 26. Juli. Gegen 17:45 MESZ zieht von Osten aus Richtung Gehmen – Axien eine lange, dabei sehr schmale Wolke, unter ihr eine graue Wand (wahrscheinlich Fallstreifen). Wenig später auf dem Osterberg in P. ein gewaltiger Schlagregen; einem Wasserfall gleich sei der Regen gekommen. Die Temperatur fällt binnen kurzem von ca. 34 auf 17 Grad. Alte Bäume stürzen um oder brechen auseinander, sodaß die Feuerwehr einige Straßen beräumen muß. Die Wolkenfront zog in Richtung Körbin ab. In Priesitz, Sachau und der Stadt Pretzsch selbst seien kaum Spuren des überraschenden Ereignisses zu finden gewesen. (Schriftliche Mitteilung)

Die nachträgliche Suche auf den entsprechenden Radarbildern ergab, daß sich am 26. zur angegebenen Zeit in Elbnähe ein schmales Niederschlagsband befand, welches von SE nach NW ausgerichtet war. In dieses Band waren kleinräumige Starkregenzellen eingebunden, die schnell von E nach W zogen. Interessant ist, daß Born von diesem Ereignis selbst nur 2,5 mm an Niederschlag abgefaßt hat, in ganzen sieben Minuten. Möglich, daß Axien (1,6 mm) von diesem Ereignis noch etwas Wasser abgefaßt hat, auch Ateritz (0,0) könnte ein wenig abbekommen haben…

Das Fazit: Mit 19,5 Grad Celsius war der Juli des Jahres 2008 1,5 Grad wärmer als im 30-jährigen Mittel der Jahre 1961 – 1990. Wird eine MABW von 1,5 Grad für den gleichen Zeitraum zugrunde gelegt, so ist der vergangene Juli als durchaus normal zu bewerten. Die Niederschläge lagen im Flächenmittel aller 20 Beobachter bei 151 Prozent, im Landkreis liegen die monatl. RR-Summen zwischen 44 und 58 mm. Auch bei der Zahl der Niederschlagstage sind keine Auffälligkeiten zu vermelden. Während die Zahl der Sommertage mit 13 (fast) normal ist, sind statt vier Heißen Tagen deren acht gezählt worden. Die Sonnenscheindauer ist mit 244,4 Stunden leicht über normal gewesen ( + 14 Prozent). Auch bei der Zahl der stattgehabten Gewitter ist es annähernd bei normalen Verhältnissen geblieben: 6 statt 5.
Achim KuhnWetterstation Mühlanger

Monatsbericht der Wetterstation Mühlanger für August 2008

Zwischen Flämingrand und Dübener Heide

Der abgelaufene Monat August 2008 gestaltete sich insgesamt recht wechselhaft. Es wechselten sich jeweils mehrere kurze kühle Perioden mit längeren, meist etwas zu warmen Perioden ab.

Der Monatsauftakt gestaltete sich sehr warm; mit Höchstwerten von 32 bis knapp 34 Grad zwischen Zahna und Annaburg war der 1. August auch der wärmste Tag des Monats. Vergleichbare Werte sollte es nur noch einmal in diesem Monat geben; der 7.8. brachte ähnlich hohe Temperaturen.

Ansonsten: Meist ein oder zwei Tage kühler, als es normalerweise der Fall zu sein hat, dann drei bis vier Tage mit sehr freundlichen Temperaturen, da die Maxima um die 25 bis 27 Grad betrugen: Es war auszuhalten mit den 2 Heißen und 12 Sommertagen. Die Temperaturmittelwerte aller Dekaden sind im positiven Bereich zu finden, am wärmsten war das letzte Monatsdrittel mit einem Überschuß von 1,1 Grad, die vorhergehenden Zeiträume waren 0,6 bzw. 0,4 Grad zu warm. Zu warm: Klingt gewaltig, ist es aber nicht. Der Monat war 0,9 Grad wärmer als der Durchschnitt der Jahre 1961-1990, bei einer mittleren Abweichung von 0,9 Grad für diesen Zeitraum darf er getrost als völlig „normal“ durchgehen.

Nicht sehr viel anders wars mit den Niederschlägen: Das Flächenmittel aller Beobachter sagt: 84,7 Prozent vom langjährigen Mittel der Niederschlagssumme für den August sind heruntergekommen zwischen Fläming und Dübener Heide. Völlig normal, alldieweil die Abweichungen von dieser Regenmenge im o.g. Zeitraum bis zu 30 Prozent betragen. Ein bißchen problematisch für das Grünzeug in Wald und Flur war es trotzdem, weil die letzten ergiebigen Niederschläge um den 20. Juli gefallen waren. Die erste Dekade des August hatte zwar acht bis neun Tage mit Niederschlag gebracht, die Mengen aber waren alles andere denn ausreichend; zwischen vier und zwölf Liter waren vom Gros der Beobachter gemessen worden. Die berühmten Ausnahmen in diesem Zeitraum waren Annaburg und Söllichau mit mehr als 20 Litern in der ersten Dekade. Auch die zweite Dekade brachte kaum mehr Wasser; im Mittel nur elf Liter bei fünf Tagen mit meßbarem Niederschlag.

Deutlich mehr geboten hat denn das Wetter um den 22. August. Ein „über Schottland gelegener Tiefdruck-wirbel zog weiter nach Osten bis Südosten zur südlichen Nordsee. Auf seiner Vorderseite intensivierten sich die Niederschlagsprozesse im Bereich des Tiefdrucksystems HELGA – INGE über Mitteleuropa. Die Niederschlagsfelder des Wellentiefs INGE, das (am Vortag) den Südwesten und Westen Deutschlands erfasst hatten, breiteten sich … nach Nordosten aus und brachten während der … Nacht in einem von Nordrhein – Westfalen bis zur Ostsee reichenden Streifen ergiebigen Regen mit mehr als 30 Litern in 24 Stunden. In den frühen Morgenstunden fiel auf der Ostseeinsel Hiddensee Starkregen… So wurden an der Station Dünenheide 77 mm und am Dorn-busch 53,8 mm registriert. Mehr als 50 Liter Regen in 24 Std. fielen auch in Heimbach in der Eifel (52 mm) und in Itzehoe (55,7 mm).“ (Auszug aus der Wetterkarte der FU Berlin)

Mit so hohen Regenmengen kann hier im Berichtsgebiet nicht gedient werden, die höchsten Niederschlags- summen waren am 22. und 23. August zwischen 10 mm (Seyda und Pretzsch) und 15 bis 20 mm zu finden (Zahna, Eutzsch, Seegrehna, Ateritz, Söllichau, Mühlanger). Die letzte Dekade konnte mit einer mittleren Regenmenge von 28,5 mm aufwarten.

So also sind die knapp 85 Prozent der Niederschlagsmenge zustande gekommen. Die Summen für den August sind im 30-jährigen Mittel zwischen 56 und 69 Litern auf den Quadratmeter zu finden.

Das Fazit: Bei einer Monatsmitteltemperatur von 18,6 °C war der August des Jahres 2008 1,0 Grad wärmer als im 30-jährigen Mittel. Es gab im August 2 Heiße und 12 Sommertage. Der wärmste Tag war der 1. August, die kühlste Nacht fand sich am 10.8., während die niedrigste Erdbodentemperatur am 31.8. gemessen wurde; in dieser Nacht war das absolute Minimum der Lufttemperatur nur 0,2 Grad höher als am 10.8. Nur ein bis zwei Gewitter sind in diesem Monat zu beobachten gewesen.

Bei zwölf bis 16 Tagen mit meßbarem Niederschlag sind im Mittel aller Beobachter knapp 85 Prozent der zu erwartenden Regenmengen gefallen; die Spanne reicht dabei von 64 Prozent für Wittenberg bis 115 Prozent in Söllichau. Die Sonnenscheindauer war bei 215,4 Stunden nur 6 Prozent über der Norm zu finden.

Achim KuhnWetterstation Mühlanger

Monatsbericht der Wetterstation Mühlanger für September 2008

Zwischen Flämingrand und Dübener Heide

Das gibt es auch noch: Daß ein Monat mal mit einem Temperaturdefizit aus dem Rennen gegangen ist. Nicht gar so erheblich, daß es zum Fürchten wäre; aber knapp ein Grad unter dem 30-jährigen Mittel, wann hat es dies zum letzten Male gegeben ? Genau vor elf bzw. zwölf Monaten.

Der September und Oktober des Jahres 2007 sind ebenfalls unter dem langjährigen Mittel geblieben; der September mit 0,8 Grad, der Oktober gleich um 1,3 Grad. Ein Beweis für eine mögliche Umkehr der allgemeinen Erwärmung ist dies kaum. Aber bemerkenswert, denn der September 2008 war der erste Monat in diesem Jahre, der unter der Norm geblieben ist.

Dabei hat das erste Monatsdrittel den Eindruck erweckt, als ginge es mit der spätsommerlichen Wärme der letzten Augusttage munter weiter; der 1. September liefert auch gleich einen Sommertag. Zwischen Annaburg und Wittenberg gingen die Maxima der Temperatur auf Werte zwischen 25 und 26 Grad, nur Zahna Süd schrammt an der 25-Grad-Grenze vorbei.

Die zwei Gewitter, die an nämlichem Tage an 13 Niederschlagsstationen des Beobachtungsgebietes die größte Tagessumme des Monats hinterlassen, sind nur von leichter Intensität und in ca. 90 min über das Revier hinweggezogen. Aber in der Zeit von 15 bis 17 Uhr MESZ fallen in Mühlanger 20 Liter Wasser auf den Quadratmeter. Und nicht nur dort. Die größte Menge an diesem Tage faßten Ateritz und Söllichau mit etwas mehr als 36 Litern auf den Quadratmeter ab. Die 20 bis 25 Liter für Zahna Nord, Abtsdorf, Eutzsch, Seegrehna, Wartenburg und Seyda und Schmiedeberg und Jüdenberg waren auch nicht zu verachten. Zumal die letzten ergiebigen Niederschläge im August um den 23. erfolgt waren und der eben genannte Monat beim Gros der o.a. Beobachter nur um 70 bis 90 Prozent der zu erwartenden Niederschläge hinterlassen hatte.

Am 6. September zog ein lang gestrecktes Niederschlagsgebiet über Deutschland nach Nordosten und brachte in der Nacht vor allem dem Osten ergiebigen Regen. Hierbei wurden insbesondere Straach, Zahna Süd, Pretzsch, Annaburg, Pretzsch und Gräfenhainichen bedacht, alldieweil hier Niederschlagssummen zwischen 14 und 20 Litern für den Quadratmeter zusammen kamen. Insoweit hatte es in den ersten zehn Tagen des Monats teils mehr als 120 Prozent der monatlichen Regenmenge für einen ordentlichen September gehabt.

Die Niederschlagsaktivitäten waren im zweiten Monatsdrittel längst nicht so ausgeprägt; gab es in der 1. Dekade sechs Tage mit meßbarem Niederschlag, so wurden in der zweiten nur ein bis zwei Tage gezählt. Beliefen sich die Dekadensummen im ersten Drittel im Durchschnitt aller Beobachtermeldungen auf < 49 Liter, gab es im zweiten Drittel ganze 2,3 Liter; in der letzten Dekade waren es 23,6 Liter im Schnitt aller Wasserfrösche. Das waren fünf bis sechs Tage mit meßbarem Niederschlag.

In summa sind bei 15 Tagen mit auswertbaren Regenmengen bei 19 Niederschlagsbeobachtern 170 Prozent der mittleren Niederschlagssumme für den September gefallen; berechnet auf das 30-jährige Mittel der Jahre 1961 – 1990. Im Beobachtungsgebiet fallen im Berichtsmonat zwischen 33 und 48 Liter Wasser je Quadratmeter.

Bei den Temperaturen ein nicht ganz so „erfreuliches“ Bild. Hatte der September des Jahres 2008 noch recht warm begonnen, so sollten sich (fast) pünktlich mit Beginn der zweiten Dekade die Wetter-Verhältnisse gründlich umstellen. Etwas plötzlich, aber nicht überraschend wurde es am 12. 9. spürbar kühler, als sich von Nordosten her Luft polaren Ursprungs durchsetzte. Bis zum Monatsende blieben denn auch die täglichen Werte der Lufttemperatur teils erheblich unter den für die Jahreszeit zu erwar-tenden Größenordnungen. Vom 13. bis zum 22. September zwischen zwei und fünf Grad unter der Norm; die kühlste Nacht indes findet sich erst am 28. September. Daselbst finden sich die Minima zwischen 2,8 Grad in Annaburg und 3,1 Grad in Zahna Süd; nur in Wittenberg auf dem Berge sind´s noch 5,0 Grad. Am Erdboden (in Mühlanger in Elbnähe) nur noch 1,4 Grad.

Dementsprechend fallen die Dekadenmitteltemperaturen aus: Plus 1,9 Grad in der 1. Dekade, minus 3,4 Grad in der zweiten Dekade, -1,9 Grad in der letzten Dekade.

Das Fazit: Mit einer Monatstemperatur von 13,2 Grad nach Celsius war der September 2008 um 0,8 K kühler als im Mittel der Jahre 1961 – 1990. Bei einer Mittleren Abweichung von 1,1 K für den genannten Zeitraum darf die Monatsmitteltemperatur dennoch als normal gelten. Der wärmste Tag war der 1. September, die kühlste Nacht fand sich am 28. Als Tag(e) mit der höchsten Niederschlagssumme gelten, je nach Standort, der 1. bzw. 6. September (Ausnahme Gräfenhainichen: der 23.9.)

An 15 Tagen fiel an der Referenzstation Wittenberg meßbarer Niederschlag. Im Mittel der Beobachter wurde an 7,6 Tagen eine Menge von >= 1,0 mm registriert, an 2,4 Tagen 10,0 und mehr mm.

An Gewittertagen gab es nur den einen am 1. September. Die mittlere Bedeckung für den Monat betrug 5,3 Achtel, dabei gab es 5 Heitere und 12 Trübe Tage. Dem entsprach auch die monatliche Sonnenscheindauer: Mit 121 Stunden wurden nur 81 Prozent der für September möglichen Summe erreicht. Sonst noch was ? An einen so frühen Beginn der Heizperiode vermag sich der Autor nicht zu erinnern…

Achim KuhnWetterstation Mühlanger

Monatsbericht der Wetterstation Mühlanger für Oktober 2008

Zwischen Flämingrand und Dübener Heide

„Der Oktober ist die Zeit des Vollherbstes. Wie alles in der Natur nach Reife und Ausgeglichenheit strebt, so zeigt auch die Witterung einen überwiegend ruhigen Verlauf. Zumindest gilt das für das flache Binnenland, wo die Tage mit Starkwind ihre … geringste Häufigkeit haben. Meist bringt der Oktober noch einen oder mehrere Wärmerückfälle, wo bei ungehinderter Sonneneinstrahlung Temperaturen um 20 °C registriert werden. Gelegentlich werden auch noch 25 Grad überschritten.

Die Nächte werden aber schon empfindlich kühl.“ Soweit die verallgemeinernde Beschreibung von Karl Rocznik: Wetter und Klima in Deutschland. (S. Hirzel Stuttgart – Leipzig 1995)

 Ein bißchen mehr los war im Oktober schon; ein hübsches Auf und Ab der Temperaturen zeigte der Wetterverlauf. Im Abstand von drei bis fünf Tagen kam mal wärmere, mal kühlere Luft nach Mitteleuropa und sorgte für angenehme Abwechslung beim Aufschreiben des Wetters.

 So war der Monatsauftakt durch die Kaltfront eines Sturmwirbels (QUINTA) bestimmt, die im Berliner Raum mit Gewittern und Böen bis Stärke 10 für sorgte. Ganz so heftig ging es allhier nicht zur Sache, weder Gewitter noch 10 Bft. ereilten uns, aber zwei Windtage sind herausgesprungen. Etliches an Wasser auch, vor allem im Nordwesten dieser Republik (St. Peter-Ording 46 Liter in 24 Stunden).

 Die folgenden Tage des ersten Monatsdrittels laufen etwas beschaulicher ab, die Höchstwerte der Tagestemperaturen finden sich allemal im zweistelligen Bereich, an fünf Tagen fällt Wasser vom Himmel, mit dem Ergebnis, daß knapp ein Drittel der normalen Monatsmenge im Topf sich findet. Aber die Dekade bleibt 1,3 Grad unter Norm.

 Etwas herbstlich ist´s vom 9. bis 13.10. In den Morgenstunden gibt’s Nebel mit Sichtweiten, die in Elbnähe nur noch 200 m betragen. Die zweite Dekade ist deutlich milder als der Vorgängerzeitraum, am 11. und 13.10. geht das Thermometer an bzw. über die 20-Grad-Marke, während in den Nächten schon einstellige Werte erreicht werden und am 18. ein Tag mit Bodenfrost registriert wurde. Auch in der Monatsmitte fünf Tage mit Niederschlag; das knappe zweite Drittel der monatlichen Regenmenge ist aufzuschreiben.

 Der Beginn des letzten Drittels bringt den wärmsten Tag des Monats. Nachdem schon am 13.10. das Maximum der Temperatur über 20 Grad zu finden war, sind am 21. Oktober 21,4 Grad in Annaburg, je 20,8 Grad in Wittenberg und Mühlanger sowie exakt 20 Grad in Zahna aufgeschrieben worden. An diesem Tag ist die größte Abweichung vom täglichen Normalwert im Oktober aufgetreten (+ 5,9 K).

 Allzu lang hielt der freundliche Eindruck von Goldenem Oktober nicht an; zwei Tage später gehen die Temperaturen nach unten, am 24. gibt’s die kühlste Nacht des Monats. Während auf dem Berge in Wittenberg -Teuchel der nächtliche Tiefstwert mit 1,1 Grad noch über dem Gefrierpunkt bleibt, sind auf dem flachen Lande (Annaburg und Mühlanger) in der Standardmeßhöhe von 2 Metern über Grund schon leichte Minusgrade (-0,6, -0,4 °C) zu registrieren. Zahna am kalten Wald bringst auf –1,3 °C. Am Erdboden wird’s noch ein bißchen frischer: Minus 2,5 Grad in der Elbaue.

 Nicht nur deshalb: Die letzte Dekade geht mit einem Temperaturdefizit von 2,5 Grad zu Ende; nicht unmaßgeblich hat das interessanteste Ereignis des Monats zu diesem Ergebnis beigetragen:

Eine Vb-Lage, welche von den Experten der Berliner Wetterkarte so beschrieben wurde: „Durch großräumige Hebung verstärkte sich das über dem westlichen Mittelmeerraum gelegene Tiefdruckgebiet YULIETTA im Tagesverlauf auf einen Kerndruck unter 1000 hPa, in der Nacht bildete sich über Ostösterreich ein weiteres Randtief, das unter erheblicher Vertiefung nordwärts zog. Dabei fiel der Luftdruck vorderseitig zeitweise mit über 6 hPa innerhalb von 3 Stunden. Am späten Vormittag (des 30.10.) hatte das Tiefzentrum Pommern mit einem Kerndruck von 986 hPa erreicht. Durch diese Zyklogenese verstärkten sich die… hervorgerufenen Niederschläge an der Westseite der Luftmassen-grenze weiter. Bereits am Vortage waren tagsüber von Baden-Württemberg bis zur Lausitz Nieder-schlagsmengen von meist 5 bis 15 mm gefallen. In der Nacht zum 30. wurden vor allem im Osten Deutschlands… über 10 mm gemessen, sodaß in Sachsen z.T. über 30 mm fielen (Dresden 32 mm).

 Bodennah mit einer nördlichen Strömung herangeführte Kaltluft sorgte dafür, daß die Niederschläge teilweise bis ins Flachland in Schnee übergingen. Fassberg in der Lüneburger Heide, Kassel und Erfurt meldeten am 30. früh Schneeregen. In höheren Mittelgebirgslagen erfolgte ein Wintereinbruch, auf dem Fichtelberg und auf dem Kleinen Inselsberg lagen am Morgen 16 cm Schnee.

 Höhere Schneemengen gab es auf der Schwäbischen Alb, Messstetten 29 cm, Schwenningen 20 cm. Am Vormittag des 30. Oktober schneite es im Fläming an der 187 m hohen Station Wiesenburg mit mäßiger Intensität bei 0,3°C (mittags wurden 2 cm Schnee gemeldet), in Potsdam wurde kurzzeitig Schneeregen beobachtet.“ (Wetterlage der FU Berlin v. 30.10.2008)                                                                                              Lange wird sich der Schnee bestimmt nicht gehalten haben…

 Daß an diesen Tagen auch die höchsten Niederschlagsmengen des Monats im Berichtsgebiet gefal-len sind, versteht sich. Zwölf bis 22 Liter sind am 29. heruntergekommen, die absolut größte Menge faßte Annaburg mit 22 Litern ab, die geringste Seegrehna mit „nur“ 12 Litern.

 Das Fazit: Der Oktober des Jahres war in Bezug auf die Temperaturen als normal zu bewerten, jedenfalls bei der 24-stündigen Reihe. Der höchste Tageswert wurde am 20.10. gemessen, der tiefste am 24. Der Monat brachte zwei Frosttage und fünf Bodenfrosttage. An 15 Tagen fiel Niederschlag, der im Mittel aller Beobachter 183 Prozent der zu erwartenden Summe brachte. Die monatlichen Regensummen liegen im Oktober zwischen 29 und 42 Litern auf den Quadratmeter.

 Schnee ist allhier noch nicht gefallen, dafür gab´s etlichen Nebel: An acht Tagen blieb im Oktober die Sichtweite unter 1000 Metern. Die Sonnenscheindauer lag mit 112 Stunden ganze 7 Prozent über der zu erwartenden Dauer. Sonst noch was ? Vb ist spannender als Inversionswetterlagen… a

Achim KuhnWetterstation Mühlanger

Monatsbericht der Wetterstation Mühlanger für November 2008

Zwischen Flämingrand und Dübener Heide

Spielt die Sonnenscheindauer des betreffenden Monats im Witterungsrückblick meist eine sehr unter-geordnete Rolle, so sei ihr für den November 2008 etwas mehr Aufmerksamkeit gewidmet. Ist der gemeine Mitteleuropäer den Witterungselementen wie der Temperatur oder dem Niederschlag eher wohlmeinend bis gleichgültig gesonnen, so wird der Körper und Seele gleichermaßen wohltuenden Wirkung der Sonne doch mehr Bedeutung zugemessen, sehr zu Recht. Im letzten Herbstmonat beträgt die Sonnenscheindauer nur 53 Stunden, das sind im Mittel der letzten 18 Jahre (nur) 2,7 Stunden pro Tag. Im Zeitraum 1961 – 1990 waren es (immerhin) 12 Minuten mehr am Tag.

Im verflossenen November erreichte besagter meteorologischer Parameter ganze 30 Stunden, das waren nur 57 Prozent der zu erwartenden Summen; das waren noch acht Stunden weniger, als in einem ordent-lichen Dezember an Sonnenscheinstunden zusammenkommt. Daß die Sonne sich im November so rar macht, passiert gottseidank nicht allzu oft. Die Zahl der Monate mit unterdurchschnittlicher Sonnen-scheindauer (der Übersichtlichkeit halber sind hier nur Werte zwischen 50 und 60 Prozent berücksichtigt; noch geringere Raten sind in Wittenberg, da die Sonnenscheindauer seit 1955 registriert wird, nur im November des Jahres 1987 beobachtet worden: 14,9 Stunden = 28 Prozent). Also: In 54 Jahren nur in sieben Fällen vergleichbar wenig Sonne wie im November 2008. Das ist wohl zu ertragen…

Der Grund für diese Malaise ist, wie meistens, wenn viele tiefe Wolken den Sonnenschein behindern: Vom 1.bis 8. 11. eine ausgeprägte Inversionswetterlage; viel Dunst und Nebel, keine Sonne, relativ mild. Lediglich am 9. November knapp zwei Stunden Sonne. In den restlichen 20 Tagen dann auch nur zwei Stunden (im Durchschnitt) für jeden Tag, also, wen wunderts. Dazu kommt noch in der ersten Dekade an sechs von zehn Tagen Nebel.

Der Rest ist schnell aufgezählt: Erste Dekade zu mild mit einem Überschuß von 3,1 Grad, die zweite Dekade bringt ein Temperaturplus von 1,7 Grad; das letzte Drittel erfüllt die Norm nicht: Minus 1,3 Grad heißt die Bilanz; reicht trotzdem nicht, um den bis dato aufgelaufenen Überschuß ab-zubauen. Die am 21. einsetzende Abkühlung bringt auch feste Niederschläge mit sich; vom 22. bis zum 26. findet sich eine Schneedecke im Gebiet zwischen Flämingrand und Dübener Heide. Die Höhen derselben sind eher bescheiden; meist nur um einen bis zwei Zentimeter; in Ateritz werden für den 24. und 25. November sechs Zentimeter Schneehöhe gemessen. Ein Hauch von Winter…

Auch bei den Niederschlägen für den November ergibt sich ein Defizit: 30 Prozent weniger als im langjährigen Mittel der Jahre 1961 – 1990 sind vom Himmel gefallen. Grund zur Sorge eher weniger; alldieweil der Oktober fast das Doppelte der zu erwartenden Regenmenge gebracht hatte; auf einigen Flächen stehen schon wieder einige Pfützen…

Das Fazit: Mit einer Monatsmitteltemperatur von 5,5 Grad nach Celsius war der November 2008 um 1,2 K zu warm. Im Berichtsgebiet sind 12 bzw. 13 Bodenfrost – und 11 bis 12 Frosttage aufgetreten. Das sind deren zwei mehr, als im o.a. Zeitraum im Mittel beobachtet wurden. Die ersten zwei Tage mit einer negativen Tagesmitteltemperatur waren am 22. und 24. November registriert worden, die Kältesumme betrug im November 1,9 K; normal wären 8,7 K gewesen.

Der wärmste Tag des Monats findet sich am 10. bzw. 11. November; 15,8 Grad in Annaburg; 16,7 Grad in Zahna; der kälteste Tag war der 25.11. in Annaburg mit – 5,9 Grad, in Zahna ging das Thermometer auf – 4,4 Grad am 18.11.

Zur Sonnenscheindauer sind ausführliche Betrachtungen weiter oben zu finden; für Mühlanger und Wittenberg gabs ein Defizit von 43 Prozent…

Die Niederschlagsmengen lagen im Flächenmittel aller gemeldeten Stationen (19) bei 69,5 Prozent; normal sind für einen November zwischen 39 und 49 Litern auf den Quadratmeter. Und mit sieben Nebeltagen ist der Monat bei diesem Parameter durchaus in der Norm geblieben.

Achim KuhnWetterstation Mühlanger

Monatsbericht der Wetterstation Mühlanger für Dezember 2008

Zwischen Flämingrand und Dübener Heide

Wer da meinte, die Sonnenscheinverhältnisse das November 2008 seien nicht zu über – besser: unterbieten, der sah sich zumindest für die ersten 20 Tage des Dezember getäuscht.

 Klar: Der November hatte in der 1. Dekade ganze 1,9 Stunden mit Sonne gehabt; der Dezember brachte es auf gewaltige 4,0 Stunden. Im zweiten Monatsdrittel schien im November 2008 die Sonne immerhin 15 Stunden; im Dezember nur 1,0 Stunden; in Worten: Eine Stunde in 10 Tagen…

 Wem da nicht der Himmel auf den Kopf fällt, der ist selber schuld. Gleichwohl wurde die Bilanz ein wenig erhellt. Das letzte Drittel des Monats strahlte Klärchen vom Himmel, als sei ihr das Versäumnis der 20 Tage bewußt geworden. Alles Quatsch natürlich, diese anthropomorphisierende Beschreibung; auch in der Meteorologie geht’s nicht nach menschlichen Gesichtspunkten und Nützlichkeit, hier waren es schlicht die Wolken, die eine längere Sonnenscheindauer verhinderten.

 Allso gab es in den letzten Tagen des ersten Wintermonats fast 29 Stunden Sonne; der November hatte es auf nur 13 Stunden gebracht. Damit verbesserte sich die Bilanz von sehr dürftigen 12,6 Prozent (bis zum 20.12.) auf immer noch erträgliche 89 Prozent zum Monatsende. Dabei hat die Sonne auch nur an acht von elf Tagen richtig geschienen, wobei auch nur am 30. und 31.12. eine tägliche Sonnenscheindauer von mehr als sechs Stunden zu verzeichnen war.

 Verwunderung über das ganze Theater ist ohnehin fehl am Platze: Bei 20 Tagen mit Niederschlag, von denen nur an 15 Tagen Meßbares im Regentopfe hinterlassen war, sind auch 19 Trübe Tage, an denen der Bedeckungsgrad > 6,4 Achtel beträgt, leicht zu erklären. Die zwei Heiteren Tage (mit einem durchschnittlichen Bedeckungsgrad von < 1,6 Achtel) finden sich an den w.o. erwähnten Tagen: Der Himmel am 30. und 31.12. war absolut wolkenlos.

 Auch kein Wunder: Nach dem etwas verfrühten Weihnachtstauwetter um den 22., 23. Dezember gingen ab dem 26. die Temperaturen endlich in der Jahreszeit gemäße Dimensionen. Während am 22. bei allen Temperaturaufschreibern noch hohe und höchste Werte (des Monats) zwischen 8,6 Grad (Zahna Süd) und 9,1 Grad (Wittenberg, Annaburg, Mühlanger) registriert wurden, haben acht bzw. neun Tage später die Temperaturen etwas tiefer gelegen. Zwischen minus 8,2 Grad in Annaburg und minus 10,2 Grad im Bürgermeisterwald von Zahna sind die Werte zu finden; nur zwei Grad tiefer in 5 cm über dem Erdboden.

 Auch die Temperaturen wären ein Thema für sich: Das der Monat zu mild war, steht außer Zweifel. Die erste Dekade bringt einen Überschuß von 1,2 Grad, die zweite Dekade war mit 2,6 Grad fast doppelt so mild; die ersten vier Tage der letzten Dekade sind zwischen drei und knapp sieben Grad zu warm. Mit dem ersten Weihnachtstag endlich die erwartete Abkühlung und auch die ersten Eistage. Schnee iss´ nich´, woher auch. Die Silvesternacht hübsch frisch; minus 8 Grad waren nicht dazu angetan, allzulange auf böse Geister Raketen und anderes, Lärm verursachendes Material abzuschießen.

 Das Fazit für den Dezember 2008: Mit eine Monatsmitteltemperatur von 1,9 Grad war der Monat um 1,1 K wärmer als im 30-jährigen Mittel der Jahre 1961-1990. Bei einer Mittleren Abweichung von 1,9 K für den o.g. Zeitraum kann der Dezember 2008 getrost als „normal“ durchgehen. 13 Frosttage und 4 Eistage sind zuwenig, da hätten es ruhig deren 18 bzw. sieben sein dürfen; die Kältesumme für den Dezember liegt im 30-jährigen Mittel bei 48 Grad; 2008 hat es nur für 22,2 Grad gereicht.

 Die Niederschlagsmengen betrugen im Mittel aller Beobachter (bei 20 Meldungen) 77 Prozent. Die normale Monatssumme liegt im Landkreis zwischen 41 und 62 Litern auf den Quadratmeter. Die größten Tages-mengen wurden z.T. am 1.12. gemessen; hier sind besonders Gräfenhainichen, Jüdenberg, Schmiedeberg, Hundeluft, Eutzsch und Pretzsch aufgefallen; die in Frage kommenden Regenmengen lagen zwischen 13 und 8 Litern/m². Die zweite große Schurre gab es am 11.12.

 Hier kamen zwischen fünf und sieben Liter vom Himmel; Zahna-Nord, Seegrehna-Hohenroda, Axien, Jessen-Ost und Annaburg waren „betroffen“. An drei Tagen (3., 11. und 12.12.) waren auch feste Hydro-meteore im Niederschlag zu finden: Einige Beobachter meldeten Schnee und Schneeregen; am 11. und 12. nochmals Schnee, der wollte noch nicht liegenbleiben…

Die Sonne ist weiter oben zur Genüge gefeiert worden; sonst noch was ? Es ist Winter geworden

Achim KuhnWetterstation Mühlanger