Bibe99

Berichte der Wetterstation Bismark

Das Wetter in Bismark im Januar 1999

Der Januar – früher auch Hartung oder Hartmonat genannt – war bei überdurchschnittlicher Sonnenscheindauer viel zu warm und etwas zu trocken.

Das Monatsmittel betrug 3,7 °C und wich damit um 4,3 Kelvin von der Norm (seit 1957) ab. Wärmer war bisher nur der Januar 1975 (4,9 K) und 1983 (4,1 K). Der warme Januar im vergangenen Jahr (3,5K) wurde nun auf den 4. Platz verwiesen. Zu kalt waren nur 6 Tage (1./11.-12. und 29.-31.). Am wärmstem war der 6. Januar, als der neue Rekordwert von 15,1 °C (bisher 14,2 °C am 10.01.1998) gemessen wurde. An neun Tagen kletterte das Quecksilber über 10 °C. Das gab es noch nie. Der Januar 1993 brachte es auf 7 solcher Tage. Im Durchschnitt kann nur alle 3 Jahre mit einem solchen Tag gerechnet werden. Die tiefste Temperatur trat erst am letzten Tag des Monats mit -5,7 °C ein. Da drang der Frost 15 Zentimeter in unbewachsenen Boden ein. Im vorigen Jahr lag das Minimum bei -7,1 °C. Den kältesten Tag im Januar hatten wir bisher am 14.01.1987, als eine Temperatur von -23,3 °C registriert wurde. Der Januar 1987 war auch in den letzten 4 Jahrzehnten mit einem Mittel von -7,4 °C der zweitkälteste. Noch kälter gab sich der Januar 1963, als das Mittel -8,7 °C betrug. Frosttage brauchten nur 11 verbucht werden, normal sind 20 im Januar. Die Jahre 1963, 1970, 1972, 1979 und 1986 brachten es sogar auf 31 Frosttage. Dagegen gab es 1975 nur 5. Auch die Zahl der Eistage blieb mit nur 3 erheblich unter der Norm von 9. Den Rekord hält immer noch der Januar 1963 mit 27 Eistagen. Aber schon viermal, nämlich 1975, 1983, 1988 und 1989 wurde an jedem Tag die Null-Grad-Marke überschritten, es gab also keinen einzigen Eistag

Die Niederschlagssumme betrug 36,7 mm, das sind 97 Prozent vom 40 jährigen Mittel. Dennoch blieben nur 13 Tage ohne Niederschlag. Der Januar im vergangenen Jahr brachte es immerhin auf 55,7 mm. Die Januarmonate mit den Extremwerten liegen dicht beieinander: 1994 und 1996. 1994 konnte eine Summe von 110,4 mm festgestellt werden. Allein der 27.01. brachte es da auf 35,8 mm. 1996 dagegen regnete es fast gar nicht im ersten Monat des Jahres, nur 0,4 mm konnten verbucht werden.

Normal sind 6 Schneefalltage im Januar, in diesem Jahr schneite es an 4 Tage. Aber schon fünfmal war überhaupt kein Schnee zu registrieren, zuletzt 1992. In den Jahren 1963, 1970 und 1979 hatten wir den ganzen Monat über eine geschlossene Schneedecke, die 1963 eine Höhe von 52 cm erreichte. In dem Monat schneite es an 16 Tagen.

Wie im Dezember, so überschritt auch im Januar die Sonnenscheindauer das langjährige Mittel. Pro Tag schien die Sonne etwa eine halbe Stunde länger, als normal. Nur an 8 Tagen ließ sie sich nicht blicken, zumal man doch mit 12 Tagen ohne Sonnenschein rechnen kann.

Gewitter ist im Januar seit 1960 erst fünfmal aufgetreten, davon zweimal vor fünf Jahren.

Der Wind wehte am häufigsten aus Südwest und Süd, aus Nord und Nordwest ganz selten.

Läßt sich von einem warmen Januar auf die Temperatur im Februar und März schließen? Auf die 10 wärmsten Januarmonate folgten fünfmal zu warme und fünfmal zu kalte Februarmonate. Allerdings war der Januar 1998 4,1 K zu warm, der Februar sogar um 5,8 K.

Und die Bauernregel: „ Kommt der Frost im Januar nicht, zeigt im März er sein Gesicht“ hat sich bisher erst zu 35 Prozent bestätigt.

Wetterstation Bismark

Otto Herrmann

Das Wetter in Bismark im Februar 1999

Der Februar – früher auch Hornun genannt – war bei unterdurchschnittlicher Sonnenscheindauer zu warm und zu nass. So zeigte sich dieser Monat zuletzt vor 4 Jahren.

 Die Durchschnittstemperatur betrug 1,6 °C und wich damit um 1,1 Kelvin vom langjährigen Mittel ab. Der Januar war zwar 2 Kelvin wärmer, aber das hinderte nicht an dieser positiven Abweichung. Zu kalt waren nur die Tage vom 7. – 15. Und der 26. Am wärmstem im Februar war es bisher in den Jahren 1990 und 1998, als das Monatsmittel 6,1 °C erreichte. Wie frostig dagegen fiel dieser Monat 1986 aus, der immerhin 8 Grad zu kalt war. Die höchste Temperatur stellte sich im vergangenen Monat am vorletzten Tag mit 12,5 °C ein. Auch am letzten Tag konnte mehr als 10 °C abgelesen werden. Diese beiden Tage standen 9 Tagen mit Höchsttemperaturen von über 10 °C im Januar gegenüber. Die wärmsten Tage im Februar konnten 1990 registriert werden, als am 21. und 24. 17 °C erreicht wurden. Die tiefste Temperatur im vergangenen Monat wurde am 12. mit -6,7 °C gemessen. Der Kälterekord stammt aus dem Jahr 1963, als am 27. -23 °C verbucht werden konnten. Davon waren wir in diesem Jahr weit entfernt.

Frosttage waren 14 zu verzeichnen, 4 unter der Norm. Im Februar des vergangenen Jahres sank das Quecksilber nur an 5 Tagen unter 0 Grad, 1957 sogar nur an 4 Tagen. In den Jahren 1963 und 1986 trat an jedem Tag des Monats Frost auf. Auch die Anzahl der Eistage – nämlich 2 – blieb unter dem Mittel. Normalerweise muss mit 6-7 gerechnet werden. 1986 gab es sogar 25. Aber bereits 9 Februarmonate in den letzten Jahrzehnten blieben ohne einen einzigen Eistag.

Am 15. Februar drang der Frost 20 cm in unbewachsenen Erdboden ein. Die Niederschlagssumme betrug 53,3 mm. Das sind 172 Prozent vom 40 jährigen Mittel. Nur 7 Tage blieben niederschlagsfrei. Den höchsten Monatswert brachte das Jahr 1970, als 80,4 mm gemessen wurden. Der Februar im vergangenen Jahr war mit 13,4 mm verhältnismäßig trocken. Noch weniger Niederschlag fiel im Februar 1972 (6,6 mm) und 1975 (6 mm). Geschneit hat es an 6 Tagen, was genau der Norm entsprach, am meisten in der Nacht vom 17. zum 18., so dass die Schneehöhe auf 17 cm anstieg. Schon nach 2 Tagen war der Schnee verschwunden. Im Februar 1963, 1979 und 1986 hatten wir den ganzen Monat über eine geschlossene Schneedecke, deren maximale Höhe beträchtlich größer war als in diesem Jahr. Im Februar 1972, 1975 und 1982 schneite es überhaupt nicht.

Sie Sonnenscheindauer erreichte nicht ihren Mittelwert, es fehlte etwa eine halbe Stunde Sonnenschein pro Tag. Daran konnten auch die beiden letzten Tage des Monats mit mehr viel ändern.

Nebel konnte an 3 Tagen festgestellt werden, ebenso graupelte es an 3 Tage. Gewitter trat zweimal zu früher Morgenstunde auf. Der Wind wehte am häufigsten aus West und Südwest, Ostwind konnte nur zu einem Termin beobachtet werden. Der Luftdruck lag 4 hPa unter dem langjährigen Mittel.

Die Bauernregel: „Viel Regen im Februar, viel Regen im ganzen Jahr“ hat sich bisher zu knapp 60 Prozent bestätigt.

Wetterstation Bismark

Otto Herrmann

Das Wetter in Bismark im März 1999

Der März, früher auch Lenzing genannt, war bei unterdurchschnittlicher Sonnenscheindauer zu warm und zu nass. So glich er dem Vormonat, im März stellten sich diese Wetterdaten zuletzt vor 5 Jahren ein.

Das Temperaturmittel betrug 6,1 °C und wich damit um 2,2 Kelvin vom Mittel ab. Die positive Abweichung nach drei Monaten dieses Jahres beträgt 2,5 K. Der Januar hatte daran den größten Anteil. Zu kalt im vergangenen Monat war nur der 11., dann die Tage vom 14.-17. und schließlich der 28. Es waren also 25 Tage zu warm.

Im vorigen Jahr hatte der März nur eine positive Abweichung von 1,7 K. An der Spitze steht der März 1990, als das Mittel 7,6 °C betrug (also 3,7 K zu warm). Den kältesten ersten Frühlingsmonat erlebten wir genau vor 30 Jahren, er war 5 Kelvin zu kalt.

Die höchste Temperatur stellte sich im vergangenen Monat am 25. ein. Da wurde auch erstmals mit 20,7 °C die 20-Grad-Marke überschritten. Im Durchschnitt kann aber erst am 17. April mit einer solchen Temperatur gerechnet werden. 1990 brachte es schon der 17. März auf 20 °C, während wir 1965 damit bis zum 14. Mai warten mussten.

Die Höchsttemperatur im März wurde am 28.03.1989 mit 24,4 gemessen, Sommertage in diesem Monat gab es also noch nicht, die Tiefste wurde am 3.3.1986 mit -18,9 °C registriert. Im diesjährigen März brachte es das Minimum nur auf -2,4°C, das war am 8.

Frosttage brauchten nur sieben verbucht zu werden, normal sind 14 im März. 1990 gab es sogar nur 3, während 1969 30 verzeichnet wurden. Eistage traten nicht auf. Im Mittel wäre auch nur mit einem zu rechnen. Im März 1971 und 1984 gab es jedoch je sieben.

Die Niederschlagssumme betrug 49,5 mm, das sind 141 Prozent vom 40 jährigem Mittel. Seit Jahresbeginn haben wir bereits einen Überschuss von 30 Litern zu verbuchen. Der meiste Niederschlag im März wurde 1981 und 1994 gemessen (je 88 Liter). Dagegen blieb es 1974 mit nur 5,7 mm verhältnismäßig trocken. Schnee fiel an keinem Tag, da doch mit 5 Schneefalltagen gerechnet werden muss. 1962 schneite es sogar an 11 Tagen. Die größte Schneehöhe, nämlich 29 cm, bescherte uns der März vor 20 Jahren.

Der Sonnenscheindauer fehlten nur 10 Stunden am Mittel. 8 Tage blieben ohne Sonnenschein. Das konnten die letzten Tage des Monats nicht mehr aufholen. Gewitter gab es nicht, damit kann ohnehin nur alle 3 Jahre einmal gerechnet werden. 1967 donnerte es sogar viermal.

Die Winde wehten am häufigsten aus Ost (siehe Grafik) und West. Windstill (Calm) war es nur selten. Der Luftdruck blieb fast 3 hPa unter der Norm. Dichter Nebel trat an Zwei Tagen auf.

Am 19. konnte in den Nachmittagsstunden ein schwacher Regenbogen beobachtet werden.

Die Bauernregel:

„So, wie der 1. März, so der Frühling,

so, wie der 2. März, so der Sommer,

so, wie der 3. März, so der Herbst.“

Hat sich nur zu knapp 30 Prozent bestätigt.

Otto Hermann

Wetterstation Bismark/Altmark

Das Wetter in Bismark im April 1999

Der April, früher auch Ostermonat genannt, war bei durchschnittlicher Sonnenscheindauer zu warm und zu trocken.

Das Temperaturmittel betrug 10,3 °C und wich damit um +2,3 Kelvin vom langjährigen Mittel ab. Wärmer im April war es nur 1961 (11,0 °C) und 1993 (10,7 °C). Im vergangenen Jahr war es mit 10,2 °C nur geringfügig kühler. Zu kalt waren nur die Tage vom 14.-21. An 22 Tagen übertraf also das Mittel den durchschnittlichen Wert. Zu diesem warmen April trug besonders die 1. Dekade bei (11,8 °C; Abweichung 5,3 K). So warm war es in den letzten 40 Jahren in den ersten 10 Apriltagen noch nie.

Am kältesten war es bisher im April 1073, als das Monatsmittel nur 5,5 °C betrug. Die höchste Temperatur des Monats stellte sich mit 21,5 °C am letzten Tag ein. Die 20 Grad Celsius Marke wurde erstmals am 24. Überschritten(21,2 °C), bis dahin hielt der 25. März mit 20,7°C den Höchstwert des Jahres. Das Minimum im April wurde am 20. Registriert. Da sank das Quecksilber auf –1,7 °C.

Aber beide Extremwerte des Aprils wurden bei weitem nicht erreicht. Das Maximum stammt aus dem Jahr 1968, als am 22. April 32,0 °C gemessen wurden, während das Minimum mit –7,8 °C am 12. April 1986 verbucht wurde. Frosttage stellten sich nur 2 ein, normal sind 6, 1970 wurden sogar 13 festgestellt. Aber schon viermal blieb der 4. Monat völlig frostfrei, so auch im vergangenen Jahr. Eistage gab es im April noch nie.

Sommertage waren auch nicht zu verzeichnen. Sie treten im Mittel auch nur alle 2 Jahre auf. Der April 1993 brachte es aber auf sieben! Heiße Tage gab es seit 1957 erst dreimal, zweimal 1968 und einmal 1996.

Die Niederschlagssumme betrug 28,7 mm, das sind 77 Prozent vom 40 jährigen Mittel. 17 Tage blieben niederschlagsfrei, davon 11 in der 2. Monatshälfte. Viel trockener war es aber 1982, als nur 2 Millimeter fielen, dagegen brachte es der April 1983 auf 95,3 mm. Auch im vergangenen Jahr war dieser Monat mir 62,6 mm recht nass.

Schneefall gab es nicht, zumal an 1-2 Tagen damit zu rechnen ist. 1970 fiel sogar an 6 Tagen Schnee, da bildete sich noch am 29. eine Schneedecke von 5 Zentimetern Höhe. Diese wurde nur 1986 mit 10 Zentimetern am 10. überboten.

Gewitter trat an 2 Tagen auf, 1990 donnerte es sogar an 4 Tagen.

Die Sonnenscheindauer war normal, nur an 2 Tagen ließ sich die Sonne nicht blicken. 1966 warteten wir aber an 10 Tagen vergeblich auf Sonnenschein.

Auch der Luftdruck entsprach dem Mittel. Die Winde wehten am häufigsten aus Nordost und West, während Nordwinde nur selten zu verzeichnen waren (siehe Grafik). Völlig Windstill war es zu keinem Termin.

Otto Hermann
Wetterstation Bismark/Altmark

Das Wetter in Bismark im Mai 1999

Der Mai, früher auch Wonnemonat genannt, war bei überdurchschnittlicher Sonnenscheindauer zu warm und zu trocken. So verlief auch der April und ebenfalls der Mai im Vorjahr.

Das Monatsmittel der Lufttemperatur betrug 14,2 °C und wich damit um 1,1 Kelvin von der Norm ab. Zu kalt waren nur 11 Tage. Bedeutend wärmer war es aber 1993, als das Mittel 15,7 °C erreichte. Der Mai des vergangenen Jahres brachte es immerhin auf 15 Grad Celsius. Den Minusrekord hält der Mai 1991, als da Mittel mit nur 10 °C verbucht wurde.

Die höchste Temperatur des Monats stellte sich am 28. mit 31 °C ein, es gab also einen heißen Tag, die tiefste am 1. und 2., als nur 3 °C registriert wurden.

Das absolute Maximum des Mais wurde aber nicht angetastet. Es beträgt 33 Grad Celsius und wurde am 31. Mai 1979 gemessen. Das absolute Minimum wurde auch deutlich verfehlt, denn am 11. Mai 1978 mußten -3,2 °C verbucht werden, womit aber nur alle 4 Jahre gerechnet werden kann. 1980 aber gab es sogar 4 Tage mit Frost.

Am 20. Mai konnte der erste Sommertag verzeichnet werden, neun Tage später als normal. Im ganzen Monat stellten sich 6 solcher Tage ein. Das sind 2 über dem Durchschnitt. An der Spitze steht der Mai 1988 mit 12 Sommertagen. Ohne Sommertag blieben in den letzten 4 Jahrzehnten 9 Maimonate.

Mit einem heißen Tag ist im Mittel nur alle 3 Jahre zu rechnen. Der Mai 1985 brachte es sogar auf 3 heiße Tage.

Bisher waren alle Monate dieses Jahres zu warm. Die positive Abweichung beträgt immerhin schon 2,2 Kelvin.

Die Niederschlagssumme erreichte nur 35,4 mm. Das sind 76 Prozent vom 40 jährigen Mittel. 21 Tage blieben ohne Niederschlag. Am trockensten war der Mai 1989, als nur 4,7 mm fielen. Dem stand dieser Monats im vergangenen Jahr mit 10 mm kaum nach. Am niederschlagsreichsten waren die Maimonate 1961 mit 110 mm und 1983 mit 102 mm. Dank der zu nassen Monate Februar und März ist nach 5 Monaten noch ein Überschuss von etwa 5 Millimetern zu verzeichnen. Schneefall wurde in den letzten Jahrzehnten im Mai noch nicht beobachtet.

Die Sonnenscheindauer lag über dem Durchschnitt. Etwa eine halbe Stunde pro Tag schien sie zu viel. An jedem Tag ließ sie sich blicken, vor drei Jahren schauten wir an 8 Tagen vergeblich nach ihr.

Gewitter traten an 4 Tagen auf. In den Jahren 1983, 1986 und 1992 donnerte es sogar an 7 Tagen im Wonnemonat. Die Winde wehten am häufigsten aus Ost und Südwest, selten aus Nordwest (siehe Grafik), still war es zu keinem Termin.

Der Luftdruck lag knapp 2 hPa über den Durchschnitt.

Die Bauernregel:“ Wie’s im April und Maien so schließt man aufs Wetter im ganzen Jahr.“

Die für April noch brauchbare Werte hatte, können wir für den Mai vergessen. Nur knapp 30 Prozent hat sie sich da bestätigt.

Otto Herrmann

Wetterstation Bismark

Das Wetter in Bismark im Juni 1999

Der Juni – der erste meteorologische Sommermonat – früher auch Brachmonat oder Brachet genannt, war bei überdurchschnittlicher Sonnenscheindauer zu nass.

Die Durchschnittstemperatur von 16,4°C entsprach genau dem langjährigen Mittel. Im ganzen zählten wir 16 zu kalte und 14 zu warme Tage. Am wärmsten war es bisher im Juni 1992. Dieser Monat fiel 3 Kelvin zu warm aus. Dagegen blieb der Juni 1991 2 Kelvin unter der Norm.

Im vergangenen Jahr brachte es der Juni auf 17,7°C.Die höchste Temperatur des Monats stellte sich bereits am 2. ein (28,0), die tiefste am 23. mit 6,5°C. Diese Werte rührten nicht an den Extremtemperaturen des Monats. Den Rekord hält der 5. Juni 1982, als 36,1 °C registriert worden konnten. Was das absolute Minimum betrifft, so brauchen wir nur 8 Jahre zurückzugehen. Am 6. Juni 1991 wurde nur eine Temperatur von 1,2°C gemessen. Am Erdboden gab es an diesem Tage mit -1,4 °C sogar Frost.

Sommertage konnten nur 5 verbucht werden, das sind 4 zu wenig. 1992 wurden sogar 23 festgestellt, während es 1991 keinen einzigen gab. Der Juni im vergangenen Jahr brachte es auch nur auf 6 Sommertage.

Heiße Tage blieben ganz aus, wie schon zwölfmal in den letzten 4 Jahrzehnten. Die 2 heißen Tage im Vorjahr entsprachen genau dem langjährigen Durchschnitt. Die meisten heißen Tage im Juni, nämlich 7, traten im Jahre 1976 auf.

Nach 6 zu warmen Monaten hintereinander (Dezember – Mai) hatten wir jetzt einen ausgeglichenen Monat zu verzeichnen. Die positive Abweichung im 1.Halbjahr beträgt jetzt noch 1,8 Kelvin.

Als Niederschlagssumme konnten 90,9 mm verbucht werden. Das sind zwar 148 Prozent vom 40         jährigen Mittel, geregnet aber hat es nur an 12 Tagen. Mit Ausnahme des letzten Tages blieb die 3. Dekade fast niederschlagsfrei. Der meiste Regen im Juni fiel 1953 (183 mm) und 1956 (176 mm). Im Vorjahr wurde mit 84 mm ein ebenfalls überdurchschnittlicher Wert gemessen.

Am trockensten war es dagegen 1986, als nur 9 mm verbucht werden konnten. Die Sonnenscheindauer lag über dem Durchschnitt. Etwa 1 Stunde pro Tag schien die Sonne zu viel. An jedem Tag ließ sie sich blicken, an 12 Tagen sogar mehr als 10 Stunden. Dagegen mussten wir 1988 6 Tage ohne Sonnenschein hinnehmen.

Gewitter trat nur an 2 Tagen auf, zumal mit 5 gerechnet werden muss. Im Vorjahr wurde das Soll genau erfüllt. 1967 donnerte und blitzte es im Juni sogar an 10 Tagen. Nur die Junimonate 1976 und 1986 bescherten uns keinen einzigen Gewittertag.

Die Winde verteilten sich auf alle Himmelsrichtungen zu 11 – 16 Prozent mit Ausnahme der Winde aus Ost (nur 4 Prozent).

Der Luftdruck lag rund 2 hPa über dem langjährigen Mittel.

Eine Bauernregel: „Wie der Juni, so der Dezember.“

Was die Temperatur anbetrifft, hat sich diese Regel immerhin zu 58 Prozent bestätigt, niederschlagsmäßig aber nur zu 47 Prozent.

Otto Hermann
Wetterstation Bismark/Altmark

Das Wetter in Bismark im Juli 1999

Der Juli, früher auch Heumonat oder Heuert genannt, war bei überdurchschnittlicher Sonnenscheindauer zu warm und zu trocken.

Warm, trocken, sonnenscheinreich – so verliefen auch die Monate Januar, April und Mai in diesem Jahr, der Juli bereits zum fünften Mal in diesem Jahrzehnt, auch 1991, 1992, 1994 und 1995.

Das Monatsmittel der Temperatur betrug 20,6 °C und wich damit um 2,5 Kelvin vom langjährigen Mittel ab. Wärmer im Juli war es in den letzten 40 Jahren nur dreimal, nämlich 1994 (22,6 °C), 1995 (21,7 °C) und 1983 ( 20,8°C). Nur 6 Tage fielen zu kalt aus (15. und 16. ; 22. und 23.; 27. und 28.). Der Juli im vergangenen Jahr hatte eine negative Abweichung von 0,6 Kelvin aufzuweisen. Den kältesten Juli aber erlebten wir 1962 mit einem Mittel von nur 15,1 °C, 3 K zu kalt. Das Maximum im vergangenen Monat konnte am 19. mit 34,2 °C verbucht werden. Am kältesten war es am 28., als das Quecksilber auf 9,5 °C sank. Die Extremwerte wurden aber nicht erreicht. Der Minusrekord konnte bereits vor 35 Jahren gemessen werden, und zwar am 07.07.1964 mit nur 4,4 °C. Das absolute Maximum steht seit dem 21.7.1992 bei 37,2 °C.

Sommertage konnten 18 registriert werden, das sind 6 mehr als normal. Im vergangenen Jahr konnten nur 4 verzeichnet werden. Im kalten Juli 1962 gab es nur einen einzigen, vor 5 Jahren aber 28. Heiße Tage wurden 7 festgestellt, 3 über der Norm. Auch hier steht der Juli 1964 mit 16 heißen Tagen an der Spitze, während der Juli 1962 keinen einzigen aufzuweisen hatte. Der Juli war nun schon der sechste zu warme Monat in diesem Jahr. Die positive Abweichung beträgt nach 7 Monaten 1,9 Kelvin.

Die Niederschlagssumme erreichte nur 21,2 mm. Das sind 34 Prozent vom 40 jährigen Mittel. An 20 Tagen blieb es völlig trocken. Im vorigen Jahr wurde das Soll zwar auch nicht erreicht, es fielen aber immerhin 45 mm Niederschlag. Am trockensten war es 1983, als im Juli nur 5,4 mm registriert werden konnten. Den Rekord mit 150 mm hält der Juli 1954.

Die Sonnenscheindauer lag beträchtlich über dem Durchschnitt. Etwa 2 Stunden pro Tag konnten mehr verbucht werden als normalerweise zu erwarten ist. Kein Tag blieb ohne Sonnenschein, an 14 Tagen schien die Sonne sogar länger als 10 Stunden.

Tage mit Gewitter stellten sich viermal ein, alle in der 2. Dekade. In den Jahren 1969 und 1990 gab es aber nur einen. Dagegen donnerte es 1962 und 1973 an 9 Tagen im 2. meteorologischen Sommermonat.

Die Winde wehten am häufigsten aus Nordost, kaum aus Südost ober Ost (siehe Grafik).

Die Bauernregel:

     „Macht der Juli uns heiß,

     bringt der Winter viel Eis.“

,brauchen wir wohl nicht fürchten, denn bisher hat sie sich nicht einmal zu 20 Prozent bestätigt.

Wetterstation Bismark

Otto Herrmann

Das Wetter in Bismark im August 1999

Der August, früher auch Ernting genannt, war bei unterdurchschnittlicher Sonnenscheindauer etwas zu warm und zu trocken.

Warm, trocken, sonnenscheinarm; so verlief zuletzt der März 1997, im August stellte sich solches Wetter nur 1969 und 1982 ein.

Das Monatsmittel betrug 18.4 und wich damit um0.8 vom langjährigen Mittel ab. Zu kalt waren die Tage vom 11.-24, 17 Tage fielen also zu warm aus. Viel wärmer im August war es vor 2 Jahren, als die positive Abweichung 4 Grad betrug. Den kältesten August registrierten wir 1962 (2 Grad unter der Norm). Der wärmste Tag konnte schon am 4. verbucht werden, da wurden 31,0 gemessen, 10 Tage später folgte mit nur 8,7 °C der kälteste.

Die Extremwerte wurden wieder nicht erreicht. Den Rekord hält immer noch der 9. August 1992 mit 4o Grad, während den absolute Minimum schon 35 Jahre zurückliegt. Am 22. August 1964 wurden nur 3,1 0 gemessen. Sommertage traten 12 auf, einer über dem Mittel. Im vorigen Jahr wurde einer zu wenig festgestellt, während 1962 nur ein einziger ermittelt wurde. Im sehr warmen August 1997 zählten wir sogar 27.

Heiße Tage gab es wie im vergangenen Jahr 3, was genau der Norm entspricht. Hier belegen die Augustmonate 1975 und 1995 mit 11 heißen Tagen den 1. Platz. Aber schon zehnmal im August warteten wir vergeblich auf einen Tag mit 30 Grad. Der August war nun schon der siebente zu warme Monat in diesem Jahr, nur der Juni war ausgeglichen. Die positive Abweichung nach 8 Monaten beträgt 1,8 Kelvin.

Die Niederschlagssumme erreichte 46,7 mm, das sind nur 78 Prozent vom 4o jährigen Mittel. In den beiden Sommermonaten Juli und August regnete es etwa 50 mm zu wenig, seit Jahresbeginn fehlen aber nur etwa 10 mm, da die Monate Februar, März und Juni erheblich zu naß ausfielen. Im vergangenen August wurde das Soll knapp überschritten, während im August vor 5 Jahren 143 mm fielen. Am trockensten war es bisher im August 1973, als nur 13 mm gemessen wurden.

Die Sonnenscheindauer lag unter dem Mittel, etwa eine halbe Stunde pro Tag schien die Sonne zu wenig. Sie ließ sich zwar täglich blicken, aber nur viermal länger als 10 Stunden.

Gewitter trat an 3 Tagen auf, ganz normal, der August 1998 blieb ohne Gewitter, aber 1967 donnerte und blitzte es an 9 Tagen in diesem Monat. Die Winde wehten am häufigsten aus Südwest (21 Prozent) und West (2o%), nordwestliche Winde blieben dagegen unter der Norm.

Das Barometer zeigte 2 mm zu niedrigen Luftdruck an.

Wie im vergangenen Jahr verabschiedete sich auch in diesem Jahr der meteorologische Sommer mit einem schönen Regenbogen am Abendhimmel.

Eine Bauernregel: „Ist’s In der ersten Augustwoche heiß,.

so bleibt der Winter lange weiß.“

Diese Regel hat sich zwar oft in den sechziger Jahre bestätigt, im ganzen aber nur zu gut 30 Prozent.

 

Wetterstation Bismark

Otto Herrmann

Das Wetter in Bismark im September 1999

Der September – der erste meteorologische Herbstmonat – früher auch Scheidung genannt, war viel zu warm und zu trocken. Die Sonnenscheindauer lag weit über dem Durchschnitt.

Warm, trocken, sonnenscheinreich – so verliefen bereits die Monate Januar, April, Mai und Juli in diesem Jahr, der September im letzten Jahrzehnt 1991 und 1997.

Das Monatsmittel betrug 18,4 und wich damit um 4,4 °C vom langjährigen Mittel ab. Die bisher größte positive Abweichung brachte der Februar 1990 mit 6,1 °C zustande. Der September wies also das gleiche Mittel wie der August Jahren auf. Nur 1961 war der September wärmer als der August (16,3 zu 18,6 °C). Mit dem Mittel von 18,40 steht der diesjährige September seit über 40 Jahren an erster Stelle. Er hat die bisher fahrenden Septembermonate 1961 und 1982 mit je 18,6 0 weit übertroffen. Zu kalt waren nur die beiden ersten Tage des Monats. Da wurde auch mit 6,2 °C die Tiefsttemperatur verzeichnet. An kältesten im September war es bisher 1972 und 1986(2,40 bzw. 2 3 0 zu kalt).  Die Höchsttemperatur des Monats stellte sich am 12. mit 3,1°C ein. Das absolute Maximum im September wurde aber nicht erreicht. Es liegt bei 33,0°C, gemessen am 5.9.1973. Das absolute Minimum (-1,8°C am 17.9.1971) war überhaupt nicht in Gefahr.

Sommertage wurden 14 festgestellt, das ist ein großartiger Rekord. Bisher stand der September in den Jahren 1961,1982 und 1999 mit 8 Sommertagen an der Spitze. In der Regel kann nur mit 2 Sommertagen in diesem Monat gerechnet werden. Schon vierzehn mal gab es überhaupt keinen Tag mit einer Temperatur von 25 Grad, so auch im vergangenen Jahr.

Ein heißer Tag trat auf, es war der erste seit dem 19. September 1989. Bisher gab es erst in 7 Septembermonaten heiße Tage, 1961 und 1975 sogar deren drei.

Die positive Abweichung der Lufttemperatur beträgt nach 9 Monaten diesen Jahres schon 2,0 Grad.

Die Niederschlagssumme erreicht 33,2, das sind 80 Prozent vom 4o jährigen Mittel. Geregnet hat es nur an 7 Tagen, der erste Niederschlag fiel in der Nacht zum 21. Am trockensten war es 1959, als nur 1,3 mm registriert werden konnten. Dagegen war es 1978 recht nass im ersten Herbstmonat, waren da doch 97 mm zu verzeichnen. Der September im Vergangenen Jahr brachte es auf 49,4 mm. Gewittertage gibt es normalerweise 1-2 im September, diesmal waren 5 zu verbuchen. 1963 donnerte und blitzte es im September sogar an 9 Tagen, während seit 1961 schon zwölfmal kein Gewitter in diesem Monat auftrat, so auch 1998.

Die Sonnenscheindauer übertraf den bisher sonnigsten September 1964 noch um einige Stunden. Etwa 2 Stunden pro Tag schien die Sonne zu viel. Dazu trugen die 11 Tage mit Sonnenschein über 10 Stunden erheblich bei. So lag auch die Anzahl der heiteren Tage weit über dem Durchschnitt und die Anzahl der trüben Tage weit unter dem Mittel.

Die Winde wehten am häufigsten aus Ost, ganz selten aus Nordwest. Der Luftdruck war etwa 3 mm zu niedrig.

Eine Bauernregel: „Ist der September sehr warm, so wird der Oktober sehr kalt.“ Seit 1956 konnten wir im September acht mal eine positive Abweichung von 1 Grad und mehr feststellen. Darauf folgten fünf mal recht warme Oktobermonate, zweimal Monate mit geringer negativer Abweichung, und nur einmal betrug sie mehr als 1 Grad. Nach den 4 wärmsten Septembermonaten, Abweichung 2 Kelvin und mehr, zeigte sich der Oktober dreimal zu warm und nur einmal zu kalt. Also, diese Regel braucht uns nicht bange zu machen.

Wetterstation Bismark

Otto Herrmann

Das Wetter in Bismark im Oktober 1999

Der Oktober – der zweite meteorologische Herbstmonat, früher auch Weinmond, noch früher Gilbhard genannt – war bei überdurchschnittlicher Sonnenscheindauer zu warm und zu trocken. So hat sich die im Vormonat untersuchte Bauernregel ,“Ist der September sehr warm, so wird der Oktober sehr kalt“, wieder einmal nicht bestätigt.

Der Oktober war nun schon nach Januar, April, Mai, Juli und September der sechste Monat in diesem Jahr, der uns neben Wärme und Trockenheit auch viel Sonnenschein bescherte.

Die Durchschnittstemperatur betrug 10,3 °C und wich damit genau 1 Kelvin vom langjährigen Mittel ab. Am wärmsten im Oktober war es allerdings vor vier Jahren, als ein Mittel von 13 Grad Celsius errechnet wurde. Der kälteste Oktober liegt schon 25 Jahre zurück, er brachte uns eine negative Abweichung von fast 3 Kelvin. Der 10. Monat 1998 fiel 0,2 Kelvin zu kalt aus.

An 10 Tagen blieb die Temperatur im vergangenen Monat unter den Normalwerten, aber nur die Zeit vom 15. – 21. war empfindlich zu kalt. Da wurde auch mit -1,1 °C die tiefste Temperatur des Monats gemessen. Am wärmsten war es gleich am 2., als 19,8 °C erreicht wurden.

Die Extremwerte des Monats wurden bei weitem nicht erreicht. Das absolute Maximum konnte mit 28,4 °C am 4. Oktober 1986 verbucht werden, das absolute Minimum erst vor zwei Jahren. Da fiel das Quecksilber auf -7,0 °C.

Sommertage blieben also aus. Seit 1956 konnten auch erst 9 registriert werden, davon allein 3 im Jahre 1985. Frosttage traten 5 auf, das sind 2 über der Norm. 1997 mussten aber 10 verbucht werden. Schon zehnmal zeigte sich der Oktober völlig frostfrei. Den ersten Frost hatten wir bereits am 16. (6 Tage zu früh). 1971 fror es schon am 17. September (-1,8 °C). Am 18. trat auch der erste Bodenfrost auf. Er kam 7 Tage zu spät. Nach 10 Monaten dieses Jahres ergibt sich eine positive Abweichung von fast 2 Kelvin.

Die Niederschlagssumme betrug 19,6 mm, das sind nur 51 Prozent vom 40 jährigen Mittel. Wer erinnert sich noch an den überaus nassen Oktober im vergangenen Jahr, als die Rekordsumme von fast 130 mm erreicht wurden. In den Jahren 1979 und 1995 fielen nur 10 Millimeter Niederschlag, während es 1949 völlig trocken blieb. Geregnet hat es im vergangenen Monat zwar an 14 Tagen, der Ertrag der einzelnen Tage blieb aber sehr gering. Die 4 Millimeter am 30. bilden da schon eine Ausnahme. Nach 10 Monaten fehlen nun schon 35 Millimeter.

Gewitter trat nicht auf. Blitz und Donner im Oktober sind auch sehr selten. Im Durchschnitt ist nur alle 4 Jahre mit einem Gewittertag zu rechnen.

Die Sonne meinte es wieder gut mit uns. Fast eine Stunde pro Tag mehr als normal schenkte sie uns ihre wärmenden Strahlen. Nur an einem Tag ließ sie sich nicht blicken, während im Mittel mit 6 Tagen ohne Sonnenschein gerechnet werden muss. 1985 zählten wir sogar 13 Tage.

Die Winde wehten am häufigsten aus West (26 Prozent) und Ost (18 Prozent), aus Nord sehr selten.

Der Luftdruck entsprach genau dem langjährigen Durchschnitt.

Zum Schluss wieder eine Bauerregel:

„Warmer Oktober, kalter Februar“

Diese Regel hat sich bisher zu 65 Prozent bestätigt, auffallend oft in den letzten 3 Jahrzehnten.

Wetterstation Bismark

Otto Herrmann

Das Wetter in Bismark im November 1999

Der November – der letzte meteorologische Herbstmonat, früher auch Nebelung genannt – war bei überdurchschnittlicher Sonnenscheindauer etwas zu warm und erheblich zu trocken. So stellte er sich nach Januar, April, Mai, Juli, September und Oktober als siebenter Monat dieses Jahres in die Reihe der Monate, die zu warm, zu trocken und gleichzeitig sonnen-scheinreich ausfielen. Aber erst viermal, nämlich in den Jahren 1978, 1982, 1986 und 1994 zeigte sich der 11. Monat so.

Das Temperaturmittel betrug 4,5 °C und wich damit um 0,5 Kelvin von der Norm ab. Daß der November doch noch einen Wärmeüberschuß aufzuweisen hatte, ist der 1. Dekade (nur dreimal war sie in den letzten Jahrzehnten wärmer) und den letzten sechs Tagen des Monats zu verdanken. Die Tage dazwischen waren bis zu 6 Kelvin zu kalt.

Am wärmsten im November war es bisher 1963 und 1994. In beiden Jahren wurde der Mittelwert um 3,3 K übertroffen. Der kälteste November liegt erst sechs Jahre zurück. Da betrug das Monatsmittel nur -0,5 °C. Auch im vergangenen Jahr war es mit nur 2,0°C recht kalt.

Das Maximum konnte in der Nacht zum 2. November mit 16,4 °C verbucht werden, während das Minimum am 16. mit -5,3 °C gemessen wurde. Beide Daten blieben von den Extremwerten weit entfernt. So brachte es der 1. November 1968 mit 20 Grad und der 23. November 1965 auf -19,8°C. Diese Temperaturen werden wohl noch lange Bestand haben. Eine größere Schwankung kann nur der März mit 43,3 K aufweisen.

Frosttage waren 12 zu verzeichnen. Das sind 2 zuviel. 1965 mußten 17 verbucht werden, während es in November 1960 und 1963 nur zweimal gefroren hat. Im vorigen November gab es 18 Frosttage.

Eistage traten noch nicht auf. Im Durchschnitt sind 2 zu erwarten. 1998 wurden 4 Eistage registriert. Den Rekord halten die Novembermonate 1965 und 1993 mit sogar 11 Eistagen.

Die positive Temperaturabweichung beträgt nach 11 Monaten 1,8 Kelvin.

Die Niederschlagssumme betrug 16,3 mm, das sind 39 Prozent vom 40 jährigen Mittel. Dennoch blieben nur 16 Tage niederschlags-frei. Am trockensten war es 1978, als 7,4 mm fielen, während im November 1963 90 mm registriert wurden. Im vergangenen Jahr wurde das Soll (42 mm) mit 43,8 mm geringfügig übertroffen. Schnee fiel an 4 Tagen, der Ertrag war aber gering. Am 17. schneite es zum ersten Mal (9 Tage zu früh). Im Winter 1986/87 gab es den ersten Schnee erst am 23. Januar. 1965 erreichte die Schneedecke eine Höhe von 24 Zentimeter.

Die Sonnenscheindauer übertraf wieder ihr Soll. Etwa eine halbe Stunde pro Tag schien die Sonne zuviel. Daran konnten auch die 13 Tage ohne Sonnenschein (2 zuviel) nichts ändern. Im November 1968 ließ sich die Sonne an 19 Tagen nicht blicken. Fünf Jahre später erfreute sie uns dann an 26 Tagen.

Gewitter ist seit 1960 erst sechsmal im November aufgetreten. Nebel stellte sich an 6 Tagen ein, ein Tag zuviel. Ganz nebelfrei blieb nur der November 1960. Nicht umsonst nannten unsere Vorfahren den November „Nebelung“.

Der Luftdruck lag fast 5 Millimeter über dem Durchschnitt.

Der Wind wehte am häufigsten aus Südwest, und Nordost, kaum aus West.

Die Bauernregel,

 „Wie der November, so der darauffolgende März“,

hat sich bisher sowohl was die Temperatur als auch was den Niederschlag anbetrifft nur zu 33% bewahrheitet.

Wetterstation Bismark

Otto Herrmann

Das Wetter in Bismark im Dezember 1999

Der Dezember, früher auch Julmond genannt, war bei etwas überdurchschnittlicher Sonnenscheindauer zu warm und zu nass. Warm, nass, sonnenscheinreich – das gab es zuletzt im März 1998. Um eine solche Kombination im Dezember anzutreffen, müssen wir bis zum Jahr 1992 zurückgehen.

Das Monatsmittel der Lufttemperatur betrug 3,0 Grad Celsius und wich damit um 2,3 vom langjährigen Mittel ab. Dieser hohe Wert ist vor allem der 1. Dekade zu verdanken, nur dreimal war es wärmer in den ersten zehn Tagen des Dezembers. Im ganzen Monat fielen nur 6 Tage zu kalt aus. Diese lagen in der 2. Hälfte der 2. Dekade und in den ersten drei Tagen der letzten Dekade. Ab Weihnachten waren dann wieder positive Abweichungen zu verzeichnen. Das Weihnachtsfest 1999 (24.-26. Dezember) rangiert temperaturmäßig an 11. Stelle seit 1956, war aber dennoch 4 Grad kälter als Weihnachten 1979. Am wärmsten im Dezember war es bisher 1974, als dem Mittel um 4,3 Kelvin überboten wurde. Der kälteste Dezember liegt genau 30 Jahre zurück. Da wurde eine Durchschnittstemperatur von -6,1°C errechnet, also 7,5 Kelvin zu kalt.

Der wärmste Tag des Monats war gleich der 1. mit 10,8°C. Ihm kam der 12. Dezember mit 10,5 °C recht nahe. Am kältesten war es am 22., als das Quecksilber in den Vormittagsstunden auf -4,0 °C sank. Damit wurden die Extremwerte des Monats bei weitem nicht erreicht. Sie betragen nämlich 15,9 °C (24.12.1977) und -21,0 °C (21.12.1969).

Frosttage stellten sich 13 ein, das sind 5 zu wenig. 1969 gab es an jedem Tag im Dezember Frost, fünf Jahre später nur an 5 Tagen. Im Dezember 1998 wurden 16 Frosttage verbucht. Es trat nur ein einziger Eistag auf. Am 16. verharrte die Höchsttemperatur bei -0,1 °C. Normalerweise wird der erste Eistag bereits am 3. Dezember erwartet. So kam der vergangene Monat fast an den Dezember 1974, heran, als an jedem Tag ein Maximum über 4 Grad Celsius beobachtet werden konnte. Im Durchschnitt sind 8 Eistage im Dezember zu erwarten, im Vorjahr gab es 10, im Rekordjahr 1969 sogar 28 Eistage. Die größte Frosttiefe im unbewachsenen Boden wurde am 23. Dezember mit 11 Zentimetern festgestellt.

Die Niederschlagssumme erreichte 66,6 mm. Das sind 139 Prozent vom 40 jährigen Mittel. Der warme Dezember 1974 brachte es sogar auf 98,5 mm, während 2 Jahre davor nur 6,4 mm fielen. Auch der Dezember 1998 blieb mit 37,4 mm unter dem Durchschnitt. Schnee fiel zwar an 6 Tagen (1 Tag zu viel), er war aber bald wieder weggetaut. Nur im Dezember 1972 und 1987 schneite es gar nicht, dagegen musste 1969 an 15 Tagen Schnee geschippt werden. Die größte Schneehöhe betrug da 15 cm. Diese wurde aber 1980 mit 23 cm noch übertroffen.

Gewitter tritt im Dezember sehr selten auf, erst zweimal seit 1960. Nun hat sich diese Zahl plötzlich verdoppelt, denn nach dem Gewitter am 2. donnerte es auch in den späten Abendstunden des 7. Dezember.

Die Sonnenscheindauer lag knapp über dem Durchschnitt. An 13 Tagen schien die Sonne nicht, was genau dem langjährigen Mittel entspricht. Im Dezember 1971 blieb sie an 21 Tagen hinter den Wolken, ein Jahr später machte sie es mit 25 Sonnentagen wieder gut.

Der Luftdruck blieb fast 7 mm unter dem Durchschnitt. Nur an 7 Tagen wurde Norm überboten. Die Winde wehten am häufigsten aus West und Südwest, kaum aus Nord und Nordost.

Eine Bauernregel lautet: „Regnet´s an St. Nikolaus (6.),

wird der Winter streng und Graus.“.

Diese hat sich bisher nicht einmal zu 30% bestätigt, dagegen folgte auf Regen am 8. Dezember in knapp 50% aller Fälle ein recht warmer Winter.

Otto Hermann